Video-Workstation mit 13900K und 128GB Arbeitsspeicher - DDR4 oder DDR5?

kado

Ensign
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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei eine neue Workstation für Videoschnitt und 3D-Renderings zusammenzustellen.
Bisher steht u.a. das Fractal Design Torrent als Gehäuse und die SSDs (Western Digital SN850X in verschiedenen Ausführungen). Beim Kühler würde ich den Noctua NH-D15S wählen.

Jetzt stellt sich die Frage nach dem Board und dem Arbeitsspeicher.
Vorweg:
  • Ja, es sollen 128 GB werden, da Adobe Premiere bei vielen CPU-Kernen von dem RAM profitiert und die bisher genutzten 64GB im alten System oft vollgelaufen sind
  • Es soll selbst zusammengestellt werden und kein fertiger PC gekauft werden
  • Es wird auf dem PC nicht gespielt

Ich habe nun die letzten Tage viel darüber gelesen, inwiefern sich Intel bei der 13er Generation (ähnlich wie bei der 12er) mit 4 RAM Riegeln verhält.
Bei manchen scheint es bei Frequenzen über 4400/4800 nicht mehr zu starten und Intel selbst gibt bei Vollbestückung nur 4000MT/s mit Single Rank und 3600 mit Dual Rank an.
Bei diesen garantierten Taktraten frage ich mich nun, ob es nicht sinnvoller ist, auf DDR4 anstatt DDR5 zu setzen, denn dort sind die Latenzen niedriger (zumindest bei dem RAM-Kits, die benötige?).

Noch schwieriger wird es, wenn ich die QV-Listen der Hersteller bemühe wenn es um Vollbestückung geht.
Beispielsweise beim PRIME Z790-P D4 finde ich höchstens qualifizierten DDR4 RAM mit 3600MT/s CL18 mit 32GB Kapazität.
DDR5 Boards verschiedener Hersteller empfehlen häufig bei 32GB DIMMS bspw. diesen hier für das höchste der Gefühle.
Mir ist bewusst, dass QV-Listen nicht in Stein gemeißelt sind. Aber wenn ich teuren und schnellen RAM kaufe und dann läuft es mit 4 Riegeln nicht auf dem Board... das möchte ich vermeiden.

Am Anfang meiner Recherche war ich noch bei DD5 5600 / 6000 Ram mit CL28 bis 32. Aber wenn das mit 4 Riegeln nicht läuft, kann ich auch den Aufpreis sparen...

Dazu kommt, dass nach verschiedensten Reviews und Benchmarks die ich gesichtet habe, Anwendungsprogramme wie Blender, Premiere Pro, After Effects und Photoshop kaum bis wenig zu RAM-Takt und Latenzen skalieren. Das scheint sich im einstelligen Prozentbereich zu bewegen.

Also alles ganz einfach? DDR4 Board mit dem empfohlenen DDR4 RAM nehmen und glücklich sein? Ja, wäre möglich. Aber eventuell übersehe ich etwas. DDR5 betrachte ich eigentlich auch als fortschrittlichere Plattform an (ECC, mehr Datenkanäle etc.).

Klar kann das keiner Garantieren, aber sind Berichte über zickige RAM-Vollbestückungen Einzelfälle und meistens klappt es (auch mit höheren Taktraten)? Schließlich soll Raptor Lake doch eigentlich gut auf hohe MTs ansprechen. Mein privater PC (siehe Signatur) läuft auch außerhalb der AMD Spezifikationen mit 4 RAM Riegeln stabil. Sind aktuelle Intels da empfindlicher?

Eventuell kann da jemand etwas Licht ins Dunkel bringen? Was würdet Ihr machen?
 
Bei einer Workstation, noch dazu mit Vollbestückung und vier DIMMs zu je 32 GB, solltest du dich definitiv an die Herstellervorgaben halten. Bei einem Produktivsystem macht RAM OC, ja auch JEDEC ist bereits OC, nur sehr bedingt Sinn und sollte so gering wie möglich gehalten werden.

Ich betreibe meine Workstation beispielsweise mit 64 GB DDR4-3600 CL16-16-16-36.

Ich würde in deinem Fall auch zu 128 GB DDR4-3600 CL16 oder 18 greifen. Der Leistungsunterschied zu DDR4 mit besonders hohem Speichertakt und zu DDR5 ist bei dem Use Case eher zu vernachlässigen und ein stabiles System definitiv zu bevorzugen.
 
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Danke für deinen Input. Eigentlich bestätigt mich das schon in meinem Gefühl. Stabilität geht auf jeden Fall vor ~5% Leistung. Bei DDR5 ist es nur ein Gefühl, lieber auf den neueren Standard zu setzen bei einem neuen Build 😄.
Aber nach QVL ddr5 4800 cl40? Dann doch wahrscheinlich lieber DDR4 3600 CL18.
Bei den DDR4 Boards hätte ich diese drei in der engeren Wahl. Hast du (oder jemand anders) da einen Favoriten?
 
Warum wurde ein Konsumerboard ausgewählt und kein richtiges Workstationboard?
 
Bisher gute Erfahrungen damit gemacht was Stabilität und Features angeht. Hättest du denn einen anderen Tipp?
 
Vermutlich würde ich eher was von Supermicro oder wenns unbedingt Asus sein soll bei den Asus Pro Boards schauen. Das rausgesuchte Board ist in meinen Augen eher Spielzeug und würde ich nicht in die Workstation verbauen.
 
Ich verbaue sowohl Workstation-Boards, als auch Consumer-Boards, der Unterschied im Bios meist
gering und ein Garant für Zuverlässigkeit ist ein WS Board auch nicht (gerade wieder ein defektes
C422 Board gehabt).

Warum eigentlich ein Z-Board?
Ich verbaue gerne dies: https://www.asus.com/de/motherboards-components/motherboards/proart/proart-b660-creator-d4/

Auch ich würde eher auf bewährten DDR4 Speicher setzen, angesehen davon, dass man keine nennenswerten Vorteile von DDR5 hat ist dieser auch noch deutlich teurer.
 
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Danke auch dir für deinen Erfahrungsbericht und die Empfehlung.
Dann geht es schon stark Richtung DDR4.

Den Z-Chipsatz hatte ich erst einmal wegen den Features / Anschlüssen und den PCI-Lanes im Blick. Werde mir aber auch noch einmal die Z670 und B660 ansehen. Insbesondere das pro Art creator in Verbindung mit den QVL-Listen.
 
Die Listen der Hersteller sind unwichtig, wenn Du z.B. bei Vollbestückung stabilen Ram haben möchtest (4x 32GB), nimm Kingston Fury oder die Lexar 3200er Module, die letzteren haben nicht die besten Latenzen, aber laufen wirklich völlig problemlos und sind günstig.
 
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Welche Geschwindigkeit und Latenz verbaust du denn da bei 4 x 32gb? @Questionmark
Die von mir im Eingangspost verlinkten Kingston 3600 cl18 oder schnellere?
 
3200er Lexar oder 3600er Kingston, die Latenzen spielen eigentlich keine große Rolle,
es geht ja hier weniger ums Spielen, ich zitiere mal wieder Puget:

https://www.pugetsystems.com/labs/a...formance-1528/#Premiere_Pro_Benchmark_Results

Bei meinen professionell genutzten Systemen setze ich eher länger auf Bewährtes, als immer
gleich das neueste zu nutzen, in diesem Fall sammle ich lieber erst Erfahrung, als etwas einzusetzen,
was nicht 100%ig läuft!
 
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