Was ist besser, mit oder ohne Netzteil ?

Kawasaki66

Ensign
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Hallo
für Backups möchte ich eine große externe Festlatte haben mit einem Volumen so 4TB bis 6TB.
Die Frage ist jetzt, was nehme ich am besten ?
Die Platte darf gerne bei den Abmessungen größer sein da sie ja nicht hin und her transportiert wird. Die Idee ist, alles was sich auf kleineren Platten und Sticks befindet da drauf zu kopieren und sie anschließend in einem Schrank zu verwahren und ca. 1-2 Mal im Jahr für einen Funktionstest herauszuholen.
So aus dem Bauch heraus vermute ich, dass eine Platte mit Netzteil evtl. besser ist, aber ich habe zu wenig Ahnung um mir da ein Urteil zu bilden.
Habe die beiden WD Elements verglichen, eine 5TB ohne Netzteil und eine WD 6TB Elements mit Netzteil. Der Preisunterschied ist nicht so gewaltig, jedoch bei dem Garantie Hinweis auf den Verpackungen steht bei der 5TB = 3 Jahre und bei der 6TB mit Netzteil = 2 Jahre. Traut der Hersteller der Platte MIT Netzteil weniger zu als der anderen Platte die nur über USB den Strom bezieht ?
Dieser Unterschied bei der Garantie hat mich schon sehr gewundert.
Mir geht es bei so einer Festplatte hauptsächlich um die Langlebigkeit. Mir ist bewusst, ein Elektrogerät kann 10 Jahre halten aber auch schon in 2 Wochen defekt sein.
Aber grundsätzlich mal die Frage, welche Platte ist die qualitativ bessere ? Mit oder ohne Netzteil, was ist von der Langlebigkeit her gesehen die bessere Wahl ?
 
Von der Langlebigkeit werden die sich nix nehmen. Ich vermute die ohne Netzteil ist 2,5 Zoll und die andere 3,5 Zoll.
Generell würde ich dir zwei Backupmedium empfehlen statt nur eines.
 
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Es liegt an der Leistungsaufnahme. Eine 3,5" Festplatte benötigt oft mehr als 4,5 W und damit ein Netzteil. Eine 2,5", wie sie im Notebooks verwendet wird, meist unter 4,5 W.

SpezifikationSpannung in V (zulässig)Stromstärke in ALeistung in W
USB 2.0
5 (4,75–5,25)​
0,5​
2,5​
USB 3.2 Gen 1
5 (4,45–5,25)​
0,9​
4,5​
USB-Typ-C
5 (4,45–5,25)​
3,0​
15,0​

USB 3.2 zuvor USB 3.1 Gen 1, USB3.0
 
Kawasaki66 schrieb:
große externe Festlatte haben mit einem Volumen so 4TB bis 6TB
Das ist eher klein, so 14-16TB sind der "Sweet-Spot" im Moment

Kawasaki66 schrieb:
darf gerne bei den Abmessungen größer sein
Die Platten sind meist alle 3,5 Zoll :-) Du meinst das Gehäuse nehme ich an.

Ich würde empfehlen bei externen Festplattengehäusen darauf zu achten, daß sie einen Lüfter haben.
 
@0x7c9aa894 sehe ich eigentlich alles anders...
die 5TB 2,5" USB HDDs gibt es eigentlich immer mal wieder für um die 100€ oder darunter (habe für meine letzte Seagate 89€ gezahlt), da liegen die 14...16TB Teile eigentlich immer drüber.
da kaufe ich mir lieber 2 oder 3 mal 5TB und habe die wirklich wichtigen Daten halt 3x gesichert, auf unabhängigen HDDs.
wenn man sich eine 16TB Platte kauft und die "voll macht", dann muss man das ja noch mindestens einmal an anderer Stelle sichern.
ich frage mich ernsthaft, wer so viele Daten hat, dass er dafür 16TB auf EINEM Medium (also nur ein Teil des Backups) benötigt?!?

genauso sehe ich die Lüfter genau anders herum!
ich würde immer darauf achten, dass meine HDDs KEINEN Lüfter haben. Wenn die ein vernünftiges Gehäuse haben (meine haben eine Alu Platte oben als "Quasi Kühlkörper"), dann werden die selbst im Dauerbetrieb nichtmal handwarm.

eine ganz andere Sache ist: wie sind die Teile aufgebaut?
die 2,5er sind eigentlich alles SMR Platten. Mir reicht das völlig aus, die schaffen trotzdem noch unter Dauerfeuer Schreibraten von >100MB/s und sind damit schneller als mein Netzwerk (da das meiste eh von Laptops per WLAN kommt und ich die dafür nicht extra neben den AP stelle, ist die Datenrate da noch geringer). Wenn jemand damit Probleme hat, muss er auf teure CMR Platten ausweichen.
noch ein Punkt ist die "Wartbarkeit". Die 2,5er sind meist "Einteilig", d.h. USB Controller und Platten Elektronik sind eins. Mir persönlich ist noch keine kaputt gegangen, aber ich habe aus erster Hand (also nicht der Freund der Frisöse hat einen Kumpel...) gehört, dass der USB Anschluss elektrisch abgeraucht ist, dann kommt man bei diesen Platten mit vertretbarem Aufwand nicht mehr an die noch vorhandenen Daten. Bei "getrennter" Elektronik und einem normalen SATA Laufwerk schließt man einen anderen Adapter an und gut ist.
auf der anderen Seite: wer damit eine Problem hat, wenn sich eine seiner Backup Platten verabschiedet, hat das Grundprinzip "Backup" nicht verstanden ;) Meist lernen die Leute aber erst wenn es zu spät ist. Daher nochmal der o.g. Tipp: lieber zwei oder drei kleine günstige HDDs statt einer großen!

edit: mein Laptop macht gerade ein Backup auf eine der 5TB HDDs, die von einem Windows Rechner freigegeben wird und gleichzeitig mit dem OneDrive (also MS Cloud) verknüpft ist.
Brauche ich Daten, dann hole ich mir die direkt aus dem Backup per lokalen Netzwerk. Sollte irgendwas mit der HDD sein, liegen die Daten (inkl. alter Versionen) noch in der Cloud, dauert dann nur etwas länger.
 
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Mickey Mouse schrieb:
dass der USB Anschluss elektrisch abgeraucht ist, dann kommt man bei diesen Platten mit vertretbarem Aufwand nicht mehr an die noch vorhandenen Daten. Bei "getrennter" Elektronik und einem normalen SATA Laufwerk schließt man einen anderen Adapter an und gut ist.
Wenn ich das richtig verstehe wäre das bezgl. der Langlebigkeit also eine Empfehlung für Platten mit Netzteil ?
 
Ein Netzteil ist eine weitere mögliche Fehlerquelle.
Aus eigenen Erfahrungen über die Jahre mit 3,5" Festplatten (ca. 10 Stück) sind die Netzteile als erstes gestorben.
Edit: Ich würde mich an der Garantielaufzeit des Herstellers orientieren, das wird schon seinen Grund haben.
 
0x7c9aa894 schrieb:
Das ist eher klein, so 14-16TB sind der "Sweet-Spot" im Moment
Für meinen Bedarf wäre das zu groß und aber auch zu teuer, bin leider nicht reich. Aber den Hinweis mit den 2 Backups versuche ich umzusetzen, also werde dann nach der Entscheidung welchen Typ Festplatte ich kaufe gleich zwei besorgen. Auch will ich eine Platte nicht komplett zu schmeißen, habe mal irgendwo gelesen, das wäre auch nicht so gesund.
Ergänzung ()

Mini-Max schrieb:
sind die Netzteile als erstes gestorben.
Wenn ich zwei Geräte kaufe habe ich ja auch zwei Netzteile. Kann man bei einem Defekt denn dann nicht einfach das Netzteil des anderen Gerätes verwenden ?
Mini-Max schrieb:
Edit: Ich würde mich an der Garantielaufzeit des Herstellers orientieren, das wird schon seinen Grund haben.
Das ist jetzt sehr interessant und ja, es muss ja einen Grund für die unterschiedliche Garantiezeit geben.
 
Kawasaki66 schrieb:
Wenn ich das richtig verstehe wäre das bezgl. der Langlebigkeit also eine Empfehlung für Platten mit Netzteil ?

Das Netzteil wird bei 3,5" wegen der Leistungsaufnahme benötigt. Für die 3,5" spricht, dass diese meist eine normale Festplatte mit SATA-Anschluss enthalten, die ausgebaut werden kann.

Es gibt keine generelle Empfehlung, siehe Thema Welche HDD für "Backup im Schrank"? Nachteile von höherer Datendichte bei großen HDDs?

Bei einem externen Datenträger, egal ob Festplatte oder SSD, würde ich darauf achten, dass der Datenträger ausgebaut werden kann. Unter der Voraussetzung, dass die Dateien nicht verschlüsselt sind, kann der Datenträger ,z.B. bei einem Defekt des Bridge-Controller, ausgebaut und die Dateien ausgelesen werden.

Ein Beispiel: [Anleitung] WD Elements Festplatte ausbauen und intern verwenden | YouTube

Siehe auch Beitrag #20 im Thema Wie sollte ich meine Daten am besten sichern?.
 
Mickey Mouse schrieb:
ich würde immer darauf achten, dass meine HDDs KEINEN Lüfter haben. Wenn die ein vernünftiges Gehäuse haben (meine haben eine Alu Platte oben als "Quasi Kühlkörper"), dann werden die selbst im Dauerbetrieb nichtmal handwarm.
Ist die Alu Platte denn nach außen hin frei damit sie ihre Wärme and die Umgebung abgeben kann ?
Wenn die im Plastikgehäuse ist dann wenig hilfreich und selbst freiliegend benötigt man Kühlfinnen.
Selbst mit Finnen ist eine passive Kühlung immer noch 10-20°C schlechter als eine Aktive mit Lüfter.

Die Frage ist wie heiß klassische Festplatten überhaupt werden und ob die U/Min eine Rolle spielen.
Soweit ich mich erinnere geben sie ihre Wärme zu den Seiten ab und wurden deshalb ursprünglich
im Gehäuse seitlich verschraubt weil dann die Wärme an das Metall des Gehäuses abgegeben wird.
 
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Hauro schrieb:
Das Netzteil wird bei 3,5" wegen der Leistungsaufnahme benötigt. Für die 3,5" spricht, dass diese meist eine normale Festplatte mit SATA-Anschluss enthalten, die ausgebaut werden kann.
Nein, das Netzteil bei 3,5" wird in erster Linie erstmal deswegen benötigt, da diese Platten eine 12V Schiene für den Spindelmotor benötigen, der den Großteil der Leistungsaufnahme ausmacht - gerade im Anlauf.
USB liefert nunmal keine 12V sondern nur 5V. Und für die geringe Leistungsaufnahme der Platine (SATA Controller etc...) würde die Leistungsaufnahme von USB locker ausreichen...
 
Purche schrieb:
Nein, das Netzteil bei 3,5" wird in erster Linie erstmal deswegen benötigt, da diese Platten eine 12V Schiene für den Spindelmotor benötigen, der den Großteil der Leistungsaufnahme ausmacht - gerade im Anlauf.
USB liefert nunmal keine 12V sondern nur 5V. Und für die geringe Leistungsaufnahme der Platine (SATA Controller etc...) würde die Leistungsaufnahme von USB locker ausreichen...
Und welchen Vorteil hat das Ganze dann mit dem Netzteil ? Oder anders gefragt, warum werden diese Platten denn dann in dieser Größe 4TB oder 6TB überhaupt gebaut wenn man auch die "Portable" in diesen Größen haben kann ? Dass man eine 10TB oder 16TB mit Netzteil baut kann ich nachvollziehen, aber verstehe nicht welchen Sinn es dann bei einer 4TB macht wenn die Portable sogar bis 5TB zu haben sind.
 
Kawasaki66 schrieb:
Und welchen Vorteil hat das Ganze dann mit dem Netzteil ? Oder anders gefragt, warum werden diese Platten denn dann in dieser Größe 4TB oder 6TB überhaupt gebaut wenn man auch die "Portable" in diesen Größen haben kann ?
2,5" Platten in 2TB oder größer gibt es de facto nur mit SMR-Technologie zu kaufen. In 3,5" gibt es in allen Kapazitäten (zumindest Alternativen mit) CMR.
Wenn eine SMR Platte erst mal weitgehend voll geschrieben wurde, beginnen die Probleme. Einbrüche auf Schreibgeschwindigkeit im einstelligen MB/s Bereich sind da nichts ungewöhnliches. Wegen des TRIM Features wird auch die Datenrettung ähnlich wie bei SSDs erschwert. Würde ich persönlich mir nicht antun, so lange es CMR Alternativen für vergleichbare Preise gibt...
 
Purche schrieb:
In 3,5" gibt es in allen Kapazitäten (zumindest Alternativen mit) CMR.
OK, wenn ich das richtig verstehe, wenn die Hersteller nicht angeben was drin verbaut ist kann auch eine 3,5" SMR haben. Ich habe bei WD dazu nichts gefunden und stehe vor der Frage, nehme ich die 4TB mit oder ohne Netzteil.
 
Kawasaki66 schrieb:
OK, wenn ich das richtig verstehe, wenn die Hersteller nicht angeben was drin verbaut ist kann auch eine 3,5" SMR haben. Ich habe bei WD dazu nichts gefunden und stehe vor der Frage, nehme ich die 4TB mit oder ohne Netzteil.
Bei WD können 3,5" Platten von 2-6 TB SMR haben, gerade in den externen Platten geben sie ja nicht an was sie dort gerade rein stecken...

Ab 8 TB bekommt man derzeit noch sicher CMR, ab 12 TB sicher Platten mit Helium Füllung (die vergleichsweise leiser und kühler laufen).
 
Purche schrieb:
Ab 8 TB bekommt man derzeit noch sicher CMR, ab 12 TB sicher Platten mit Helium Füllung (die vergleichsweise leiser und kühler laufen).
Super, vielen Dank für diese Info, dann werde ich mir wohl eine 8TB kaufen.
 
Mickey Mouse schrieb:
Wenn die ein vernünftiges Gehäuse haben (meine haben eine Alu Platte oben als "Quasi Kühlkörper"), dann werden die selbst im Dauerbetrieb nichtmal handwarm.
Ich habe bei einem Backup die SMART Temperatur ausgelesen. Die waren bei einem WB MyBook nach ein paar Stunden so bei ca. 50C, das ist noch nicht das Limit, aber ein leichter Luftzug hat die Temp um 10C abgesenkt. Deshalb würde ich ein Gehäuse mit Lüfter bevorzugen.

Mickey Mouse schrieb:
die 2,5er sind eigentlich alles SMR Platten.
Und ich verwende ZFS, dehalb habe ich diese HDDs nicht in Betracht gezogen, aber für die TE mag das anders sein.

Mickey Mouse schrieb:
Dauerfeuer Schreibraten von >100MB/s und sind damit schneller als mein Netzwerk
Deshalb gibt es ja immer diese Diskussionen um 10Gb Ethernet. Wenn du anfängst auszurechnen wie viele Stunden das Backup noch dauert... Ja inkrementelle Backups gehen viel schneller.
 
0x7c9aa894 schrieb:
Deshalb gibt es ja immer diese Diskussionen um 10Gb Ethernet. Wenn du anfängst auszurechnen wie viele Stunden das Backup noch dauert... Ja inkrementelle Backups gehen viel schneller
Welche 10Gb Diskission? ;)
In der Firma kommen alle "höheren" Rechner an 10, die Diskussionen gibt es bei den ESXi/NetApps und dem Backbone, ob 25 oder sündhaft teures 40Gb genommen werden soll.

Aber das ist halt Profi Bereich, da fragt man auch nicht nach Netzteilen, bzw. ob zwei redundante ausreichen und wie viele getrennte Stromkreise/UPS es sein solle. Die Anfrage hier sieht mir nicht danach aus. Privat nimmt man auch langsam drehende und keine 10k oder 15k Hdds und die werden auch nicht so heiß ;)
 
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