Was soll ich studieren? (und mehr)

Soryan schrieb:
... du verstehst es einfach nicht ...

Das ist immer das letzte Argument, wenn man seinen Standpunkt nicht schlüssig und nachvollziehbar an Diskussionspartner bringen kann. Wie bei Filmen, "ihr mögt den Film nicht? dann habt ihr ihn nicht verstanden".
 
Liest du was ich eigentlich poste?:
»Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt«, schrieb Blaise Pascal bereits im 17. Jahrhundert. Die Wissenschaft scheute lange die »Herzensgründe« oder auch Bauchentscheidungen wie der Teufel das Weihwasser. Aber: Gute Entscheidungen basieren oft auf einer unbewussten Intelligenz, die sehr schnell operiert und gerade in komplexen Situationen faszinierend einfach ist, sicher im Erkennen des Wesentlichen und logischen Abwägungen weit überlegen. Das heutige Wissen über das Bauchgefühl revolutioniert unser Bild vom menschlichen Verstand. In einer komplizierten Welt lehren uns Entscheidungen »aus dem Bauch« die Lebenskunst, paradox formuliert, intuitiv zu wissen, was sich nicht zu wissen lohnt. Gerd Gigerenzer ist einer der renommiertesten deutschen Psychologen der Gegenwart.

Zitat aus Gigerenzers Buchbeschreibung

Jetzt schluck die bittere Pille und hör mit dem Offtopic auf. Du hast doch wirklich ein Problem.

Edit:
Fu M. : Dennoch nimmst du dich meiner mit einer Inbrunst und einem Eifer an, der seinesgleichen sucht.
Antwort : Es geht mir ja auch darum, dass der arme Schüler nicht verwirrt wird. Mir gehts am wenigsten um dich.


Fu M. :BTW: ich hatte schon mit dem Off-Topic aufgehört und dir eine PM geschickt, du wolltest es aber hier im Forum weitertreiben.
Antwort: Ich habe die PN nicht gesehen bzw. keine Mail bekommen. Hier geht es wirklich um eine ganz andere Person.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soryan schrieb:
...Du hast doch wirklich ein Problem.

Dennoch nimmst du dich meiner mit einer Inbrunst und einem Eifer an, der seinesgleichen sucht. :)

BTW: ich hatte schon mit dem Off-Topic aufgehört und dir eine PM geschickt, du wolltest es aber hier im Forum weitertreiben.
 
Um das ganze Mal zu entwirren - Partizan, darf man fragen wie du dich momentan entschieden hast?

Gruß,
[sauba]
 
Noch mal:
Der Threadersteller sollte intuitiv die Richtung bestimmen und Vernunft einsetzen, wo sie eben benötigt wird, nämlich zur Rekonstruktion, wieso er dahin tendiert. Das Unterbewußtsein speichert die Erfahrungen und dazu gehört auch theoretisches Wissen inform einer Intuition (Intuition = Abkürzung). - Man stelle sich nur vor , man müsste stets einen Arbeitsvorgang oder das Lösen einer Gleichung aufs neue bewußt rekonstruieren, wie grausam - Der Verstand ist dazu da die Intuition zu decodieren. Tut man das nicht und entscheidet sich ständig gegen seine Intuition, ist man oft unausgeglichen und unzufrieden. Sich mit der Intuition zu befassen, ist eine Art Selbstpflege. Es tut gut, zu fragen, wieso ich nun das will und nicht das.

Wird dieser Weg gemacht, so können auch eventuell Falschtendenzen erkannt und durch andere Erfahrungen korrigiert werden. Z.b. mag man intutiv PC und denkt logisch Informatik....
falsch.

Intuition war Informatik, der logische Schluss aber falsch. Denn in dem Falle hätte man tatsächlich rekonstruieren müssen was man am PC mag (mögen = Intuition). Eventuell sind ja gerade die bunten Bilder (Unterbewußtsein sagt tolle Erfahrungen....), aber nicht der häßliche Code(gar keine Erfahrungen)....
So ein falscher Schluss entsteht, wenn man aus sich heraus wenig lesen kann, sprich sich selbst noch nicht so recht zu bedienen weiss.

Daran erkennt man also, dass reine Vernunft sogar so falsch liegen kann, wenn sie nicht weiss wie der Verstand tickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soryan schrieb:
Intuition war Informatik, der logische Schluss aber falsch. Denn in dem Falle hätte man tatsächlich rekonstruieren müssen was man am PC mag (mögen = Intuition). Eventuell sind ja gerade die bunten Bilder (Unterbewußtsein sagt tolle Erfahrungen....), aber nicht der häßliche Code(gar keine Erfahrungen)....
So ein falscher Schluss entsteht, wenn man aus sich heraus wenig lesen kann, spricht sich selbst noch nicht so recht zu bedienen weiss.
Hier im Forum gibt es immer wieder den gleichen Eintrag: "Hi, ich bin bald fertig mit Schule und würd gern irgendwas mit PCs machen. Zusammenschrauben oder so. Was gibts denn da für Möglichkeiten?"
Da projeziert man einfach die angenehmen Alltagserfahrungen auf den zukünftigen Beruf. Als würde ich immer Urlaub in Italien machen und weil es da so toll ist, mach ich vor Ort einen Imbiss auf.
 
ja und der Grund ist eben, weil man die Intuition als solche nicht kritisch behandelt, also nicht für wichtig genug erachtet, um gerade da den Verstand einzusetzen und zu hinterfragen, wieso gerade das?

Sondern man schließt logisch von a nach b, ohne zu merken, dass a eine Intuition ist! Intuition ist aber ein Gefühl, das sich solange erhält, solange
dieselbe Erfahrung oder eine die damit zu tun hat sich wiederholt. Ist aber die Erfahrung nicht ansatzweise dieselbe, war der logische Schluss falsch.
Ein logischer Schluss gelingt unter der Prämisse einer verstandenen Intuition.

Wen man aber nicht verstanden hat, wieso Technik und Mathe in Frage kommen,
sondern aufgrund irgendwelcher Aussagen wie LK etc... darauf kommt und gleich zur Spezialisierung schreitet, übergeht man die Intuition damit ganz gehörig.
Angebracht wäre. Wieso magst du Mathe? Was fasziniert dich daran? Bist du dabei glücklich? Wie stellst du dir ein beruf vor, der damit zu tun hat? Vorstellung= Intuition Ja, es wird sehr emotional, aber genau so funktioniert das Unterbewußtsein, nämlich rein gefühlsmäßig.

Man kennt sich selbst nicht und hat einen wichtigen Teil von sich selbst ignoriert, wenn man sein Unterbewußtsein ignoriert.

Eventuell sollte man dann im Forum eine gute Entscheidungsbibel anfertigen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
[sauba] schrieb:
Um das ganze Mal zu entwirren - Partizan, darf man fragen wie du dich momentan entschieden hast?

Gruß,
[sauba]

Ich bin noch unschlüssig.
Morgen haben wir unseren Unitag - sprich wir suchen uns eine Uni aus, und schauen uns dann dort die Vorstellung verschiedener Fächer an.
Ich werde mir die Umwelttechnik, das Bauingenieurwesen, die Luft- und Raumfahrttechnik und den Maschinenbau anschauen und dann mal darüber reflektieren.
Noch hab ich ja anderthalb Jahre Zeit bis zum Abi, also mach ich das ruhig und entspannt.
Ich hoffe, dass ich morgen Infos bekomme, ich mir Aufschluss über eine mögliche Zukunft geben.
 
Ich glaube auch, dass man sich nicht zu sehr an seinen Schulnoten orientieren sollte. Wichtig ist die eigene Motivation. Die meisten Leute in meinem Freundeskreis waren nicht sooo gut in der Schule, haben dann aber während des Studiums richtig los gelegt. Mit Maschinenbau liegt man immer richtig. Ich glaube nicht, dass es in der Zukunft jemals wieder ein Überangebot an Ingenieuren gibt. In den nächsten Jahren steuern wir eher auf einen Fachkräftemangel zu. Und bei Maschinenbau hat man viele verschiedene Möglichkeiten sich zu spezialisieren. Nachteil ist halt, dass das eines der härtesten Studiengänge ist. Besonders die ersten Semester sind wohl der Hammer was Durchfallquoten, etc. betrifft. Aber wenn man sich da einmal durchgebissen hat, kann nichts mehr schief gehen.
 
Hab evtl. eine ganz andere Richtung im Blickfeld - das Studium auf Lehramt.
Ist das allgemein zu empfehlen? Der Lehrerjob ist schließlich, wenn man ihn dann denn hat, sicher nicht verkehrt...
 
Partizan schrieb:
...Ist das allgemein zu empfehlen? Der Lehrerjob ist schließlich, wenn man ihn dann denn hat, sicher nicht verkehrt...

Bist du denn interessiert? Lehrer haben die höchste Quote wenn es darum geht, vor dem Rentenalter in Pension zu gehen - ob das gut ist sei dahingestellt, das ist nicht immer freiwillig, Stichwort Berufsunfähigkeit.

Der Sprung vom Ing zum Lehramt ist jetzt schon ungewöhnlich und groß - hast du Bedenken in Bezug auf deine erste Wahl? Lehrer ist auch nicht einfach, zumal die Zeit der Verbeamtung auch vorbei ist, nicht jeder kriegt den Wunschjob/Wunschfach/Wunschschule und Beamter wird eh kaum noch jemand oder nach längerer Wartezeit.
 
Moin,

ich bin Absolvent der TUHH und habe einen Abschluss als Dipl.-Ing. Inf. Meine Wahl setzte sich aus Interessen und Fähigkeiten zusammen und danach sollte man seine Wahl schon ausrichten. Schließlich arbeitet man in der Regel dann doch ein paar Jahre in dem Beruf. Wichtig ist, dass ein Studium nicht zwangsläufig auch zur Ausübung des Berufes in der angedachten Form führt. Viele meiner Kollegen sind jetzt eher im Consulting und Sales tätig. Natürlich sind auch welche in der Entwicklung. Die Berufsperspektive ist daher weiter aufgestellt als man denkt.

Zu Maschinenbau als auch Informatik ist zu sagen, dass die Jobchancen klar von den Fähigkeiten und Noten abhängen, aber auch regional bedingt sind. So sucht hier im Norden Airbus ständig neue Ingenieure, bzw. die Ingenieursdienstleister. Ähnlich sieht es im Bereich der Automobilehersteller aus. Zum Pädagogen-Sein kann ich aus Erfahrung im Bekanntenkreis sagen: Geduld und Idealismus. Das ist aber nur meine gebildete Ansicht. Als Beamter, wenn man es noch wird, sind jedenfalls die finanzellen Dinge geregelt.

Viele Grüße, dello
 
Edit: Habe mich versehentlich mit einem anderen Konto eingeloggt.


Partizan:
Mach dir doch ein Fragenkatalog.

Warum gerade Lehrer? War sicherlich intuitiv, weil so ein rasanter Umschwung.
Aber nun solltest du fragen warum.

Hast du gute Erfahrungen mit dem Erklären von Stoff?

Wie waren die Rückmeldungen, wenn du anderen etwas erklärt hast?
(wichtig, denn daraus wirst du später deine Freude ziehen, nämlich aus
positiven Rückmeldungen der Schüler)

Sprichst du gerne vor Leuten? Suchst du Aufmerksamkeit?

Bist du eher egoisitsch oder altruistisch. Die Mitte wäre da nicht schlecht.

Nun stell dir einen Lerhrer idealtypisch vor und versuche den Idealtypus mit einem guten Lehrer der Vergangenheit zu verquicken.

Dann frage dich, ob du das auch leisten kannst?

Am besten du studierst dann aber auch Fächer, die dich begeistern, denn ich persönlich trenne immer zwischen drei Lehrergattungen.

Lehrer, die nicht erklären können und nicht motivieren können.

Lehrer die motiviert sind, aber nicht erklären können.

Lehrer, die motiviert sind und erklären können.

Diese Motivation ist Begeisterung für das Fach. Das drückt sich emotional in allem aus.
D.h. unbewußt werden Schüler merken wie gut du drauf bist beim Tun. Ein Fünkchen Begeisterung springt dann auch auf Schüler über und du wirst nie Probleme bekommen,
interessierte Schüler zu finden. Daraus wirst du deine Selbstbestätigung (dein Lebenssinn)
schöpfen.
 
Noch was,

nehme Abstand von deinem jetzigen Leben. Du kannst dich doch nicht vor der Realität verstecken und meinen, dass das Leben auch so weitergehen wird. Beruf nebenbei und sitzen vor dem PC als das Leben.

Realitätsflucht ist übel und PC-Spielen kein Ersatz. Ich fände es ganz schön fies, sich vorzustellen, die Freiheit eines Lehrers als pure Freizeit vorzustellen.

Ein Titel als Ausweis für : Baby ich bin was.

Es ist nun mal so, dass Lehrersein nicht in erster Linie ein bezahlter Job ist, bei dem man sich hängen lassen kann, sondern eine Berufung. Das deutsche System läßt einiges zu und alle wettern gegen die Lehrer, wollen aber dann selber welche werden, weil Sie es genau so fortsetzen wollen.

Sei kein Jammerlappen und mach was aus deinem Leben. Die Erfolge in dem PC-Spiel könntest du auch in der Wirklichkeit verbuchen. Arbeite an dir und wachse mit deinen Erfahrungen.

Stell dir keinesfalls vor, dass jemand mit einem Abschluss und guten Noten nur darauf wartet, dich supertoll zu bezahlen. Die meisten Berufe vermitteln dir Fertigkeiten. Dein Verstand wird zum Sachverstand. Intelligenz wird dadurch nicht wachsen. Du musst also eine starke Persönlichkeit werden mit viel Weisheit und Pfiffigkeit, um das Geld zu verdienen, das sich heute die meisten vorstellen. Du musst fit im Denken sein. Fit im Umgang mit Menschen. Immer argumentativ voraus!
Diese Fähigkeiten gibt dir kein Abschluss dieser Welt und alle Noten der Welt können dir nicht den Aufstieg bieten, wie diese Fähigkeiten.

Wenn du dir Intelligenz als große Mindmap in deinem Kopf vorstellst, so bist du geschickter, je weiter verzweigt deine Mindmap ist und umso intelligenter, wenn du von kleinen Verästelungen auf Parallelen im Ganzen schließen kannst, d.h. Querverbindungen bauen kannst.

Abschluss ist nicht Intelligenz und kein Fahrschein zum großen Lohn oder zum Bill Gates. Bill Gates hatte eine Idee und vor allem konnte er als Noname IBM davon überzeugen, sein Betriebssystem vorzuinstallieren!

Überzeugen!
 
Ich studiere Elektrotechnik im 3. Semester. Ich kann dir nur sagen, dass das ganze recht anspruchsvoll ist. Ich versuche mich da auch durchzubeißen.

Die Mathe ist in meinen Augen nicht das Problem. Eher das Abstraktationsniveau. Ein EM-Feld "irgendwo" im Raum durch "irgendwelche" Integrale zu beschreiben ist gut und schön, aber nicht gerade einfach nachzuvollziehen.
Man muss da schon ziemlich querdenken.

Ansonsten ein sehr innovatives Studium: Man denke nur an die Energietechnik, die 100% ET ist: Wie schaffe ich den Strom von Wind/Sonne/Atomkraft zum Verbraucher? Netzregelung usw.
Ein sehr aktuelles Thema, gerade weil z.Zt. ganz Deutschland mehr Windparks wünscht und die müssen - durch ETler - an das 110kV/ 380kV Netz angebunden werden.
Dann wird noch viel über Desertec, HGÜ... geredet - alles Sache der ETler.

Noch ein kleiner Seitenhieb für die Infoler und die Maschis: Infoler arbeiten in der Regel für Elektrotechniker und ein schlechter ETler ist immer noch ein guter Maschi :D

Also: ET studieren ;) Makes sense?!

:D
 
Zuletzt bearbeitet:
kaigue schrieb:
Ansonsten ein sehr innovatives Studium: Man denke nur an die Energietechnik, die 100% ET ist: Wie schaffe ich den Strom von Wind/Sonne/Atomkraft zum Verbraucher? Netzregelung usw.
Ein sehr aktuelles Thema, gerade weil z.Zt. ganz Deutschland mehr Windparks wünscht und die müssen - durch ETler - an das 110kV/ 380kV Netz angebunden werden.
Dann wird noch viel über Desertec, HGÜ... geredet - alles Sache der ETler.

Bei den Windkraftanlagen gibts noch ein weites Betätigungsfeld für Maschienenbauer, wie man vor ein paar Jahren bei GROWIAN gesehen hat und bei thermoelektrischen Kraftwerken wie sie afair bei Destertec geplant sind, gehts auch nicht ohne Thermodynamik.

kaigue schrieb:
Noch ein kleiner Seitenhieb für die Infoler und die Maschis: Infoler arbeiten in der Regel für Elektrotechniker und ein schlechter ETler ist immer noch ein guter Maschi :D

Mit dieser Geisteshaltung ist mir jetzt wenigstens klar, warum unser großer deutscher Elektrotechnik immer wieder an der Mechanik (z.B. bei Achsen von Zügen oder den Aluminium-Rahmen von Trams) scheitert.
 
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