Wer veranlasst den Wechsel bei WLAN Roaming

sugar76

Cadet 4th Year
Registriert
Nov. 2017
Beiträge
113
Hallo, ich habe schon diverse Artikel über Roaming via 802.11r und 802.11k gelesen und versuche zu verstehen wie das Ganze funktioniert.

Eins ist mir nicht klar: wer initiiert den Wechsel zwischen zwei APs? Der AP oder der Client?

Es ist ja bei 802.11r immer die Rede davon, dass die Clients zwischen den APs „hin und hergeschoben“ werden. Das verstehe ich so dass der AP bzw. „das Mesh“ den Wechsel initiiert.

Andererseits definiert 802.11k doch, dass die Clients im Hintergrund selbstständig nach APs scannen oder? Das macht ja nur Sinn wenn der Client den Wechsel selber vornimmt...

Gruß
 
Viel wird das da so umgesetzt, das bei zu schwachem Signal der AP einfach den Client rauswirft und dieser sich dann zum nächsten AP verbinden kann.
 
Hi,

Verbindung initialisiert immer der Client. Man kann u.a. Shaping mit Client Blacklisting betreiben, damit der Client zu bestimmten AP keine Verbindung aufbauen kann, ergo zu einem bestimmten AP die Verbindung aufbauen muss. Aber ausgehen tut die Verbindung an sich immer vom Client.

VG,
Mad
 
Der Client veranlasst in der Regel das Roaming von AP zu AP.

802.11r dient dazu, dass eine erneute Authentifizierung bei einem Wechsel schneller funktioniert. Das Handover wir damit verkürzt und damit auch die Anzahl der Datenpakete für die Authentifizierung.
 
Hi,

doch, die Verbindung geht immer vom Client aus. Wenn du die Verbindung in irgendeiner Art und Weise steuern willst, dann brauchst du einen zentralen Controller. Das ändert nichts daran, dass der Client immer für die Initialisierung zuständig ist.

VG,
Mad
 
Auch ein Controller kann den Client nicht aktiv zum Roamen bewegen - abgesehen vom aktiven Trennen und Hoffen, dass er sich mit nem anderen AP neuverbindet.. Es gibt im WLAN-Standard keinen "Wechsle bitte den AP"-Befehl. Zumindest nicht im normalen WLAN-Standard. Wenn, dann sind das Erweiterungen des Standards, die ein 08/15 Gerät gar nicht unterstützt, sondern professionellen Endgeräten vorbehalten sind. Das kann man zB in Ciscos White Papers nachlesen. Auch Cisco-Controller können da nämlich wenig tun.

Ein Controller sorgt dafür, dass Session-IDs und dergleichen zwischen den APs bestehen bleiben und somit keine vollständige Neuanmeldung des Clients erforderlich ist. Das ist für Seamless Roaming wichtig, bei dem der Client in Bruchteilen einer Sekunde wechseln kann, während er sich im Normalfall ab- und anmelden müsste, was im worst case bis zu 10 Sekunden dauern kann. VoIP via WLAN setzt daher mehr oder weniger seamless Roaming voraus, weil die VoIP-Verbindung extrem empfindlich ist gegenüber Unterbrechungen.

Es gibt nur wenige Systeme bei denen die Wechselentscheidung nicht beim Client liegt. Neben besagten erweiterten Standards, die sowohl vom AP/Controller als auch vom Endgeröt unterstützt werden müssen, wäre ZeroHandoff von Ubiquiti ein Beispiel. Dabei laufen alle APs auf demselben Kanal und identifizieren sich dem Client gegenüber auch nur als 1 AP. Der Client merkt also gar nicht, wenn er gewechselt wurde, weil er nach wie vor in derselben Session auf demselben Kanal funkt, die Antwort kommt aber plötzlich von dichter als vorher. Großer Nachteil von ZH: Alles funkt auf einem Kanal und die Datenrate geht in den Keller. Deswegen gibt's das auch nicht mehr bei Ubiquiti.
 
Danke für den Hinweis. Habe mal in den Doks von Cisco nachgelesen, da werden die Standards 802.11r und 802.11k sehr gut beschrieben. Hier wird auch noch mal erwähnt, dass die Roaming Entscheidung beim Client liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
sugar76 schrieb:
Wenn der Client selbstständig den Wechsel vornimmt, ist doch ein WLAN Controller fürs Roaming gar nicht erforderlich oder?

Doch, weil es nur mit Controller seamless geht.
Downloads und Gespräche laufen weiter beim Wechsel. Also echtes roaming.

Wenn der Client selbst den WLAN-Node wechselt und kein Controller hinter den Gegenstellen hängt bricht die Verbindung kurz ab (außer sie funken auf dem gleichen Kanal mit gleicher SSID). Gleicher Kanal will man ja aber nicht sobald sich die Netze überlappen.
 
Zurück
Oben