Wie geht die Laufzeit eine SSD zu Ende?

MichaelBer

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Eine SSD kann ja nur begrenzt Schreibleistung verarbeiten.
Dann geht sie irgendwann kaputt.

Wie muss man sich das vorstellen?
Wird dann die Kapazität der SSD mal kleiner, weil der Controller die kaputten Zellen weg lässt?
Erkennt der Controller beim Schreiben, dass die Zelle jetzt defekt ist und schreibt dann woanders?
Sonst wäre es ja blöd und man würde Daten verlieren.

Verteilt ein Controller die Daten während der Laufzeit immer gleichmäßig auf alle Zellen, damit alle gleich altern?
 
Spoiler: Jedes Gerät kann und vor allem wird irgendwann kaputt gehen. Das sollte man sich immer ins Bewusstsein rufen, gerade wenn es um wertvolle Dinge in Form von Daten geht.
 
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MichaelBer schrieb:
Wird dann die Kapazität der SSD mal kleiner, weil der Controller die kaputten Zellen weg lässt?
nein, es gibt einen reservebereich, der sonst nicht genutzt wird. den counter kann man in den smart-daten sehen.
MichaelBer schrieb:
Erkennt der Controller beim Schreiben, dass die Zelle jetzt defekt ist und schreibt dann woanders?
ja
MichaelBer schrieb:
Verteilt ein Controller die Daten während der Laufzeit immer gleichmäßig auf alle Zellen, damit alle gleich altern?
ja, stichwort wear level.

typischerweise geht eine ssd in den read-only modus, wenn irgendwas nicht stimmt, dann kann man wenigstens noch daten runterkopieren. garantiert ist das aber nicht, wenn z.b. der controller kaputt gehen sollte, war es das von jetzt auf gleich.

aber um die schreib- bzw. löschzyklen solltest du dir keine sorgen machen müssen, die tbw wirst du wohl nie erreichen.
 
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Es gibt halt kein Regelverhalten für Defekte. Insofern würde ich auch nicht darauf spekulieren, ob sie dann in einen Read-Only-Modus geht...
 
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Der genutzte Anteil des Reservebereich geht irgendwann schlagartig hoch und nicht lange danach steigt die SSD aus. Entweder die wechselt in read-only oder ist einfach völlig tot.

Die Lösung ist wie eh und je, Backups der wichtigen Daten zu haben.
 
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Backup habe ich.
Aber das meine ich nicht.

Mir geht es darum: Ich will eine Datei schreiben.

Dann muss ja die SSD beim Schreiben schon merken, dass die Zelle kaputt ist.
Und nicht erst später wieder, wenn ich davon lesen will.

Wird das von der SSD eigentlich gleich jedesmal geprüft?
Also auf die SSD geschrieben und dann auch gleich getestet, ob man die geschriebenen Daten auch wieder lesen kann?

Oder wie merkt die SSD, dass die Zelle kaputt ist, auf die sie gerade schreiben will?
 
MichaelBer schrieb:
Dann muss ja die SSD beim Schreiben schon merken, dass die Zelle kaputt ist.
Wieso?
MichaelBer schrieb:
Und nicht erst später wieder, wenn ich davon lesen will.
Doch, das geht, daß Zellen zwischen Schreiben und Lesen kaputt gehen.

MichaelBer schrieb:
Wird das von der SSD eigentlich gleich jedesmal geprüft?
Nein.

MichaelBer schrieb:
Also auf die SSD geschrieben und dann auch gleich getestet, ob man die geschriebenen Daten auch wieder lesen kann?
Kann man machen.
Das heiß meist verifizieren.

Der Explorer bietet das aber nicht an.

MichaelBer schrieb:
Oder wie merkt die SSD, dass die Zelle kaputt ist, auf die sie gerade schreiben will?
Wenn das nicht explizit vom Programm so eingestellt ist, nicht.
Das Betriebssystem testet die Blöcke ab und zu.
 
Ich finde das allgemein manchmal lustig, welche Befürchtungen zur Lebensdauer von SSDs kursieren.

Ich habe eine Samsung 970 Evo Plus 1 TB, die ich innerhalb von ca. 3 Jahren mit etwa 160 TB "belastet habe". Das heisst rein rechnerisch habe ich die nach nicht ganz 12 Jahren kaputt geschrieben. Die Frage ist eher: benutze ich die überhaupt so lange?

In meinem NAS sind zwei Transcend 220S mit je 512 GB als SSD-Cache, das dürften meine meist-belasteten SSDs sein. Die haben eine TBW von 1,1 PB, und stehen jetzt nach etwa zwei Jahren auf 43% davon.Also selbst die werden locker die 4-5 Jahre halten, wobei die Synology die bei 90% TBW verbraucht, also 10% Rest schon deaktivieren und nach Ersatz schreien wird.

In der Regel wenn die TBW erreicht ist, kann die auch noch problemlos weiter funktionieren. Wenn sie das dann mal nicht mehr tut, schaltet sie auf read-only und das wars. Wie jedes andere Speichermedium aber auch kann sie unabhängig davon auch jederzeit vorher kaputt gehen und gar nicht mehr lesbar sein. Daher sind Backups ja auch wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
MichaelBer schrieb:
Mir geht es darum: Ich will eine Datei schreiben.

Dann muss ja die SSD beim Schreiben schon merken, dass die Zelle kaputt ist.
Und nicht erst später wieder, wenn ich davon lesen will.
tollertyp schrieb:
Wie hast du die Zeit vor SSDs nur überlebt?
Kein Datenträger macht das. Keine SSD, keine Festplatte, keine CD/DVD/BD, kein Tape. Es ist bei manchen davon auch technisch gar nicht praktikabel.

Bei SSDs oder HDDs heisst die Lösung die Du haben willst dann ZFS oder BTRFS. Das hat aber nichts mit dem Datenträger zu tun, sondern eher mit dem Betriebssystem bzw. Dateisystem.
 
Da das Thema recht passend ist hier eine kurze Frage von mir.
Ich nutze als Systemdatenträger eine circa 3,5 Jahre alte Crucial P1 nvme ssd.
Habe eher durch Zufall gesehen das SMART mir eine restliche Lebensdauer von nur noch 33% anzeigt.

Mir geht es nun darum, sollte ich schon mal für Ersatz sorgen? Mich wundert es auch extrem weil ich Sata SSDs habe die genausolange mal als Systemlaufwerk liefen und mitlerweile seit Jahren als Spiele Partition herhalten und laut SMART immernoch 98% haben.

Hier mal die Werte falls die hilfreich sind:

CT500P1SSD8​

Derzeit installierte Firmware: P3CR013

BeschreibungAttributdatenEinheiten
Critical Warning0No critical warning indicated
Device Temperature45Celsius
Available Spare Blocks100Percent
Available Spare Threshold10Percent
Percentage Lifetime Used66Percent
Data Units Read486600201000-512byte Sectors
Data Units Written2788563631000-512byte Sectors
Host Read Commands637130360Completed
Host Write Commands1660292680Completed
Controller Busy Time31495Minutes
Power Cycle Count2196Power Cycles
Power on Hours Count14823Hours
Unsafe Shutdowns Counts110Shutdowns
Media Errors Counts0Occurrences
Error Info Log Entries0Entries
Warning Temperature Time0Minutes
Critical Temperature Time0Minutes
Temperature Sensor 147Celsius
Temperature Sensor 243Celsius
Thermal Management Temp1 TC7Count
Thermal Management Temp2 TC0Count
Total Time Thermal Mngmt Temp192Seconds
Total Time Thermal Mngmt Temp20Seconds
Warning Temperature Threshold70Celsius
Critical Temperature Threshold80Celsius
 
Zeit ist komplett irrelevant für die Alterung einer SSD. Die Schreibmenge machts und du hast halt ne QLC SSD die mit 100 TBW spezifiziert ist und hast 142 TB geschrieben. Das die noch nicht Lebenszeitende anzeigt, liegt wohl daran, dass du recht gutmütig für die FW geschrieben hast, also sequentiell, große Datenmengen. Wenn du die weiter benutzt wie bisher, hält die auch noch ne ganze Weile. Gibt keinen Grund da was auszutauschen.

Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass für die SSD für deine Anwendung die falsche ist. Du hast über 5 mal mehr geschrieben wie gelesen - da macht eine QLC SSD mit ihrer geringen Haltbarkeit gar keinen Sinn.

redjack1000 schrieb:
Die SSD stribt, meistens ohne Vorwarnung.
Nein, nicht beim normalen Betrieb bis Lebenszeitende wie vom Threadersteller gefragt. SSDs folgen der Badewannenkurve bei der Ausfallrate. Was nicht gleich am Anfang ausfällt (das kann durchaus von jetzt auf sofort sein durch defekte Lötstellen etc. - also typische Produktionsdefekte), wird ewiglange nicht ausfallen. Es gibt außer beim Flash keine Abnutzung bei den Komponenten für die Zeiträume die beim normalen User relevant sind. Und Flash geht nicht von heute auf morgen kaputt. Für Defekte Blöcke gibts Reserveblöcke durchs Overprovisioning und den Vorgang des Ersetzens kann man gut in den SMART Daten nachvollziehen. Man hat in aller Regel ne gute Vorwarnzeit. Anders siehts natürlich aus bei Spannungsspitzen in der Versorgungsspannung oder Powerloss, große mechanische Beanspruchung etc. aber das ist halt nicht der normale Betrieb.

NobodysFool schrieb:
Kein Datenträger macht das. Keine SSD, ...
Jein, gibt es durchaus als Option bei SSDs für den Industriemarkt und Co. Damit sind die Datenraten dann aber natürlich richtig im Keller und hat auch nur Mehrwert bei ganz bestimmten Fehlerfällen. Für den Konsumentenmarkt daher dann doch komplett irrelevant und dort nicht zu finden.
 
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SSDs bestehen halt nicht nur aus Flash-Speicher. Irgendwas kann da halt immer kaputt gehen.

Und die Badewannekurve sagt über einzelne SSDs halt nun mal gar nichts aus, so wie jede Statisitk nichts über Einzelfälle sagt (mal von 100% bzw 0% abgesehen). Also wenn meine SSD nach 3 Monaten nicht kaputt ging, was heißt das? Wie lange wird sie durchhalten?

"Kaputtschreiben" ist eine Form, wie eine SSD kaputt geht. Aber wie viele der Defekte betrifft das wirklich?
 
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