Wie groß sind die "Linux-Giganten" wirklich? (Marktanteil, Projekte etc.)

Btw ich arbeite gerade für die Dev Abteilung einer Stadtverwaltung so: Mein Fedora -> Citrix -> Win10 -> rdp -> RHEL Dev Maschine
 
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polyphase schrieb:
Bei uns in den Stadtbussen auch, da sieht man den Tux und die Bootmeldungen vorbeisausen, wenn der Bus an der Endhaltestelle gestartet wird.

Jo genau das ist bei uns auch so. Ich vermisse die Tux Bilder beim Booten meiner Linuxe ;)
 
Ich komme auch aus einer Behörde und (leider) ist Linux bis auf ein paar ganz kleine Ausnahmen nicht (wirtschaftlich) denkbar. Fängt schon bei spezieller Hardware an wo es meines Wissens nach keine zertifizierten (!) Treiber gibt. Wenn ich mir zB die Spezialdrucker für bestimmte Bereiche anschaue, sind die Treiber nur für Windows verfügbar. Einfach andere Drucker hinstellen geht nicht, weil die von der Geräte-Firmware und auch Software her speziell für die Behoerdenprogramme angepasst sind.

Und dann haben wir noch nicht über die ganzen fachspezifischen Anwendungen geredet.

Es hat auch nicht jede Behörde die finanziellen Mittel für eine eigene Dev Abteilung. Wir sind ja schon froh, dass wir den normalen IT Betrieb halbwegs gewuppt bekommen.

Letztendlich müsste man dann auch sämtliche Anwender*innen neu schulen.

Privat teste ich diverse Distris in der VM. Ist teilweise ganz nett auch wenn ich da noch nicht den ultimativen Drang hatte, umzusteigen. Ist zu Hause ja eh nur eine Daddelkiste.
 
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Chantal Shepard schrieb:
Ich komme auch aus einer Behörde und (leider) ist Linux bis auf ein paar ganz kleine Ausnahmen nicht (wirtschaftlich) denkbar. Fängt schon bei spezieller Hardware an wo es meines Wissens nach keine zertifizierten (!) Treiber gibt. Wenn ich mir zB die Spezialdrucker für bestimmte Bereiche anschaue, sind die Treiber nur für Windows verfügbar. Einfach andere Drucker hinstellen geht nicht, weil die von der Geräte-Firmware und auch Software her speziell für die Behoerdenprogramme angepasst sind.
Kann ich absolut nachvollziehen. Zudem kennen eure User meistens Windows besser als Linux. Somit fällt hier auch der Einstieg leichter. Ich bin froh das wir hier Windows mit Citrix nutzen sonst hätten wir wohl noch mehr Probleme in der Bedienung.
 
Also ich bin ein riesen Suse Fan, auch wenn ich es im Moment nicht nutze.

Als 1992 gegründet gehört es zu den ältesten Gesellschaften in der Linux Geschichte.
-Red Hat -- 1993
-Debian -- 1993
-Ubuntu -- 2004

openSuse dient allerdings als Basis "Spielwiese" für Suse und Suse hat eine ganz andere Zielgruppe als der Private Endanwender, weswegen es für eben diese nicht unbedingt die beste Distro ist und auch weniger im Linux Mainstream bekannt ist.

Auch wenn sie nicht im Mittelpunkt der Sozialen Medien stehen, so wäre Linux nicht da wo es heute ist und hier sind die Zugpferde eben Suse, Red Hat und mittlerweile auch Ubuntu.
 
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Vielleicht noch ein paar Zahlen,um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen.

Umsatz RHEL 3,4 Mrd. Dollar, 13.000 Mitarbeiter
Suse, 400-500 Mio. (unterschiedliche Angaben), ca. 1700-2000 Mitarbeiter
Canonical, 140 Mio, 500 Mitarbeiter

Bei RHEL reden wir also von einem Konzern, bei den anderen beiden eher von mittelständischen Unternehmen.

Bei Canonical muss man hinzufügen, dass es dieses Unternehmen ohne den Multimillionär Shuttleworth gar nicht geben würde, da es sehr lange nicht wirtschaftlich war. So fing das Unternehmen erst 2018 überhaupt an Gewinne zu generieren. Ergo viel Geld verbrannt um dorthin zu kommen. Aber ohne dieses Engagement wäre die Linux-Welt, zumindest auf dem Desktop, heute höchstwahrscheinlich nicht annähernd so weit. Das ältere Suse hat nicht diesen Aufschwung bewirkt.

Der Einfluss von Red Hat ist natürlich enorm. Neben seinen kostenpflichtigen Distros/Leistungen via Fedora und direkt auch den Gnome Desktop.

Grundsätzlich gilt jenseits aller Linux Romantik aber das knallharte Prinzip, dass ohne entsprechendes Kapital nichts geht. Das betrifft die o.g. aber auch, oder noch viel mehr die Linux Foundation, die das who is who der Weltwirtschaft bei seinen Unterstützern aufweist.

https://www.linuxfoundation.org/about/members
 
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Suse wird viel im SAP Umfeld verwendet.
Da arbeitet sogar Microsoft mit SAP und Suse zusammen um SAP in Azure zum laufen zu bringen. Suse ist auch noch im Thema Mainframe unterwegs genauso wie Redhat.

Mein Kontakt mit Suse war bis jetzt immer sehr gut. Bei Redhat wars eher durchwachsen. Da macht ja jeder seine Erfahrungen.

In der jetzigen Firma ist rhel der Standard. In meiner Abteilung nutzen wir Ubuntu, sind die Exoten damit....
Oracle Linux sollte auch noch erwähnt werden.
Oracle Linux hatte ich bis her nur privat damit zu tun. In der Oracle Cloud gibt es 4 CPUs,200 GB Disk und 24 GB RAM für umsonst. Fühlt sich wie nen rhel an, ist ja nen Clone. Wer Oracle kennt weiß was ich meine.

Unixe gibt es noch aix von IBM und Solaris von Oracle aber das ist Nische. Wenn wir im kommerziellen Bereich bleiben.


Zu den Lizenzen gibt es alle möglichen Varianten. Kaufe Lizenzen fürs Rechenzentrum, wenn du damit aber in der Cloud einen Server ausrüsten willst bezahlst du nur ein Zehntel oder hast eine Anzahl Lizenzen frei. Ich kenne Unternehmen die Zahlen nur eine gewisse Summe x für die globale Rechenzentren. Da Reden wir von 100 k Linux Kisten etc.
 
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arcDaniel schrieb:
openSuse dient allerdings als Basis "Spielwiese" für Suse und Suse hat eine ganz andere Zielgruppe als der Private Endanwender, weswegen es für eben diese nicht unbedingt die beste Distro ist und auch weniger im Linux Mainstream bekannt ist.
Und genau deswegen ja mein großes Interesse dahin zu schauen WO denn SuSE (und natürlich auch die anderen Giganten) wirklich ihre Fingerchen im Spiel haben.

Wie z.B. im Promovideo wirklich dargestellt irgendwo in Messtechniken von Marssonden, in Laboren zu DNA Sequenzberechnungen, vielleicht Natur- und Wetterforschungsstationen etc.
Ergänzung ()

@mo schrieb:
Grundsätzlich gilt jenseits aller Linux Romantik aber das knallharte Prinzip, dass ohne entsprechendes Kapital nichts geht
Das ist sehr wohl wahr. Ich bin bereits sehr früh in meiner Linuxphase davon weggekommen dass Linux Dank Enthusiasmus und Herzblut und der Liebe zur FSF lebt. Nene, Freunde. Der Rubel muss rollen.

Das ist auch der Grund warum ich eher von Bastelbudendistros hin zu den finanziellen Giganten migriert bin, weil ich dort auf Dauer eher die Zukunft sehe. Mit allem Respekt den kleinen Bastlern gegenüber die sicherlich viele coole Features oder Programme geschrieben haben, aber es sind die Finanzriesen (SuSE, Canonical, RH/IBM) die der treibende Motor sind.
 
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McMoneysack91 schrieb:
davon weggekommen dass Linux Dank Enthusiasmus und Herzblut und der Liebe zur FSF lebt.
Ich nicht. Warum nicht das nützliche mit dem angenehmen verbinden? 😍

Ich gehe schon davon aus, das einiges der dieser Eigenschaften da drin steckt ;-). Das Geld brauchts natürlich trotzdem. Woran zu arbeiten, dass Spaß macht und Freiheit bringt ist dennoch was besonderes.
 
McMoneysack91 schrieb:
Das ist auch der Grund warum ich eher von Bastelbudendistros hin zu den finanziellen Giganten migriert bin, weil ich dort auf Dauer eher die Zukunft sehe. Mit allem Respekt den kleinen Bastlern gegenüber die sicherlich viele coole Features oder Programme geschrieben haben, aber es sind die Finanzriesen (SuSE, Canonical, RH/IBM) die der treibende Motor sind.
Ich hätte es jetzt zwar nicht so formuliert, aber im Prinzip seh und mach ich das ähnlich.
Ich hege zwar auch Sympathien für kleine Distros aber es hat für mich keinen belastbaren Grund gegeben das Ubuntu Original zugunsten eines kleinen Zweitverwerters, wie Mint oder EOS, der dann eh 99% seiner Pakete von Ubuntu bezieht, aufzugeben. Eine ansprechende GUI ist für mich kein Grund, ich komme letztlich mit jeder gängigen GUI klar und da hat Ubuntu ja genug im Angebot.

Die kleinen Distros werden zwar gerne gehypt, aber es sind meist nicht sie, die dann viel an die allgemeine Entwicklung zurück geben, mangels Manpower.
 
Ich sehe das ähnlich, mann muss aber auch als EU-User sagen, dass Fedora/RedHat openSuse/Suse, da sie auch in den US vertreiben, den Patenttrollen stark ausgesetzt sind und sehr vorsichtig sein müssen (siehe das VA-API Debakel).

Wo ein EOS, mit Sitz in Holland, seine Distro viel Entspannter zusammenstellen kann und wie eben auch als EU-Privat-User keine Nachteile haben.
 
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Es gibt mehr Linux Geräte als Windows Geräte auf der Welt.

Smartphones wie Android oder früher Nokia OS Sybian Os war auch Linux. Motorola Os war auch Linux.
Fernsehe Receiver. Sat Receiver, Kabel Receiver.
Fernsehgeräte.
Internet Modems, Router.
Server.
Funkmasten
Die Drucker Software im Drucker.
Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Geschirrspüler, Kühlschränke, Microwelle
Entertainment Systeme von Autos, Autos auch.
Geldautomaten, gibt auch welche mit Windows XP
Diverse Medizin Geräte.
Diverse Arbeitsgeräte.
Alle Supercomputer dieser Welt laufen mit Linux.
Kameras, Foto und Aufnahme Kameras.
Flugzeuge oder diverse Kampfjets laufen mit Linux.
Raketen und Waffensysteme laufen unter Linux.

Und sogar fast alles kostenlos und OpenSource

Linux ist kein Hobbyprojekt mehr. Linux Regiert die Welt. Linux muss niemanden was beweisen. Es hat sich durchgesetzt. Wenn die Computerhersteller vor Installiert Linux in Geschäften verkaufen dann hätte Linux auch mehr Prozentanteile im Desktopbereich.
Die erste Linux Distro war Debian.
Linux ist ein Kernel baut auf Pakete auf.
Linux basiert auf Unix. Gebe es kein Unix gebe es auch kein Linux.
Gebe es kein DOS gebe es auch kein Windows.

In sehr vielen anderen Ländern benutzen Behörden Linux. Nur nicht in DE/AT/CH die Finanzieren halt Microsoft.
 
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Hutzeliger schrieb:
Ich weiß das war nicht deine Frage, aber der Marktanteil im professionellen Bereich ist schon beschränkt.

Linux ist bei uns zum Beispiel absolut irrelevant.

Wir arbeiten mit über 200 verschiedenen Fachanwendungen / Programmen wovon 180+ nicht auf Linux existieren, nicht mal eine Alternative weil zu speziell. Alles wichtige existiert nicht für Linux.

Und wenn es mal Alternativen gibt,
nehmen wir mal ein Office was nicht von MS kommt dann ist es für uns absolut unbrauchbar weil viele Schnittstellen zu anderen Anwendungen, viele Funktionen gar nicht vorhanden sind.
Schon einfach Dinge wie Ablage in ein DMS oder Dokumente Lokal aber auf dem DMS zu bearbeiten usw...

Dinge von denen der Heimanwender gar nichts mitbekommt.

Finde es immer lustig wenn die Forderung zu Open Source in öffentlichen Verwaltungen kommt.
Das kommt nur von Leuten die gar nicht wissen von was Sie reden.

Es ist ja nicht so, dass Datenschützer und Free-Software-Leute schon seit Ewigkeiten davor warnen, sich nicht zu sehr abhängig zu machen im Software-Bereich. Hört halt nur fast niemand drauf. Bei der Wirtschaft kann man ja noch sagen, OK, Problem der Firmen selbst, höchstens doof für deren Kunden, ansonsten selbst schuld - badet es selbst aus wenn die eingesetzte Software, von der man sich abhängig gemacht hat, immer restriktiver, invasiver und teurer wird.

Beim öffentlichen Dienst aber ist es eine Schande, dass diese Abhängigkeiten überhaupt eingegangen wurden und immer noch werden, denn hier geht es ja um die Daten von allen Bürgern von ganzen Ländern, die komplett unverwantwortlich verwertet werden. Die Verwaltungen haben dadurch natürlich auch die Souveränität über die eigene IT verloren. Eine Konsequenz aus jahrzehntelangen schlechten Entscheidungen im IT-Bereich, die immer problematischer und teurer wird mit der Zeit. Und mit schlechten Entscheidungen meine ich natürlich unter anderem auch, dass versäumt wurde, eigene Ressourcen in die Entwicklung eigener benötigter Software zu stecken oder alternativ ins Funding von vorhandenen, wichtigen Open Source Projekten. Public money, public code. Hätte schon vor Jahrzehnten so gehandhabt werden sollen.

Anders gehen tut es schon. Es geht sehr vieles anders. Man muss es halt nur tun, one thing at a time, und nicht dauernd so tun, als wäre irgendwas nicht möglich. Es werden regelmäßig Unmengen an Steuergeldern sinnlos verschwendet, die könnten unter anderem in sowas reinfließen.
 
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MiG-35 schrieb:
Die erste Linux Distro war Debian.
1 Jahr vor Debian existierte schon Slackware, oder nicht? ;) Aber ja, dass Linux (als Kernel) per se so gut wie überall mit drin sitzt ist beeindruckend.
Ergänzung ()

jenzen schrieb:
Beim öffentlichen Dienst aber ist es eine Schande, dass diese Abhängigkeiten überhaupt eingegangen wurden
Ganz meine Meinung. Verstehe nicht wie kritische Behörden mit teils höchsten Geheimhaltungsstufen Windows verwenden können. Ein 100% geschlossener uneinsehbarer Code. Da kann man die Behördenkonferenz gleich auf TikTok oder Snapchat abhalten. Mein lieber Schwan...
 
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Ich weiß nicht in wieweit Regierungen und Geheimdienste drauf zugreifen, aber ich weiß ganz genau dass unsere Landesbehörde genau so viel Einblick in den Quellcode hat wie du und ich und Herr Meyer von nebenan. Da gebe ich dir Brief und Siegel drauf.
 
Du musst trennen zwischen privaten Linux-Desktop-PCs und kommerziellen Linux-Servern. Weltweit dürften wohl fast alle großen Rechner (Server) unter Linux laufen (wenn sie nicht unter zOS laufen). Es mag sein dass für dich zu Hause Linux kostenlos ist, aber für die Millionen Firmenkunden ist Linux nicht kostenlos. Das ist so ähnlich wie mit Wasser: du darfst so viel du willst kostenlos aus dem Bodensee trinken, aber in der Kneipe zahlst du halt doch 3€ für ein Glas Wasser. Denn in Wikrlichkeit bezahlst du eine Dienstleistung.
 
Man muß hier unter scheiden zwischen "Linux", dem Kernel, der sich inzwischen auf fast allem verbreitet hat, was eine CPU hat und "Distributionen" für Rechner mit nennen wir es mal "PC-Architektur". Geschichtlich gesehen ist es eine lustige Entwicklung, daß der IBM PC 5150 heute der Urahn des Rückgrats unserer Cloudinfrastruktur ist und eben keine (IBM-)Mainframe-Architektur, aber das hat eben mit dem Umstand zu tun, daß Torvalds seinen Kernel zuerst auf seinem 386er im Studentenzimmer entwickelt hat.

Der Linux-Kernel ist heute das Fundament von haufenweise Appliances voll mit proprietärer Software. Sei es dein Android-Smartphone, deine Fritzbox oder dein Tesla-Elektroauto. Das ist kein "FOSS", nur weil da irgendwo ein Linux-Kernel mit proprietären Treibern und proprietärem Softwarestack obendrauf läuft.

Die Distributionen für Rechner mit "PC-Architektur" dominieren dann den Bereich der Cloud-Server und dort wird das Geld verdient. Die "Nischen-Distros" und "Bastelbuden" mit unter 1 % Marktanteil auf dem Client erfüllen dabei einen ganz wichtigen Zweck: Die Entwicklungsarbeit an diesen fließt zurück in die Mainline und wird so von den großen Konzernen abgegrast und monetarisiert. Deswegen war es den Amerikanern auch so wichtig, daß die ganzen FOSS-Lizenzen keine Flower-Power-Antikriegsklauseln enthalten, denn das (US-)Militär gehört zu größten Kunden der Linux-Konzerne.
 
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