Wieviel netto vom brutto ist ausreichend?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Rickmer schrieb:
(...)Wie soll ich da monatliche Kosten drauf ansetzen wenn ich nicht wissen kann, ob das Auto noch ein oder zehn Jahre oder vielleicht noch länger hält?
Deshalb sind das "kalkulatorische Kosten".

Ich meinte das auch gar nicht als Gegenrede, wenn jemand einen definierten Zeitraum überbrücken muss, alles gut, aber sonsten unterliegen m. M. n. viele Menschen einem Trugschluss wenn es heißt "ist abbezahlt".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Rickmer
Heelix schrieb:
… das ist als Pauschale Aussage aber murx!

1.400€ Haus
700€ Mobilität

So 2.100€ netto weg und nichts außer warmes Haus (ohne Internet und Strom) und die Möglichkeit zur Arbeit und einkaufen zu fahren.
Ich habe dem TE geschrieben dass man mit 1.200 Euro als Einzelperson auskommt wenn man will, was selbstverständlich impliziert, das man nicht allein monatlich 1.400 Euro Kosten für ein Haus auf sich nimmt und auch, das man nicht 700 Euro für sein Auto/Garage/...(?) ausgibt. Mehr Ausgeben, wenn man will, ist selbstredend sowieso immer möglich.
 
Marvolo schrieb:
Ich kann beim besten Willen nirgends Selbstmitleid erkennen, eher Entschlossenheit und differenziertes, kluges Abwägen. Andernfalls würde ich nicht von mir aus sagen, dass ich momentan erst einmal Abstand möchte und etwas anderes angehen will als Überbrückung. Zitiere gerne mal die angeblichen Selbstmitleids-Passagen...
Marvolo schrieb:
Nun geht es mir aber schon seit ca 2 Jahren hauptsächlich psychisch nicht mehr ganz so gut und die Corona-Situation hat da noch ordentlich eins draufgepackt in den letzten 1,5 Jahren und da man für das Ref leider nur 1 einzigen Versuch hat und das Ref nun mal bekannt dafür ist, dass sie die bewerber gerne absichtlich psychisch an ihre Grenzen bringen, um zu testen, wie belastbar so die Junglehrer sind, habe ich sehr stark die Befürchtung und die Sorge, dass ich dem Ref im aktuellen Zustand nicht gewachsen bin und es sehr leichtfertig aufs Spiel setze
Marvolo schrieb:
mich zu sammeln, meinen unsicheren, ängstlichen, psychisch-angeschlagenen Charakter aufzubauen und zu stärken und dann gestärkt und selbstsicher ins Ref zu gehen
Marvolo schrieb:
. Ich befürchte sonst echt, dass ich da nach 4 Wochen entweder von mir aus hinschmeiße, oder rausgeflogen bin. Und dann war alles für die Katz.

So, das wären mal ein paar solcher Sachen.

Zum einen mal:
Du willst etwas zum Thema Gehalt und ob das ok ist, wissen, erzählst aber vorher erstmal deine Lebensgeschichte? Was tut das zur Sache bei dem Thema?
Es ist doch völlig unerheblich, was du gedenkst vll oder vll auch nicht zu tun. Mach den Studium fertig oder lass es. Ist deine Sache.

Warum du dann aber Leute blöd von der Seite kommst, weil sie dir aufzeigen, dass du auf Dauer mit dem Lehrerdasein Probleme haben könntest bzw. ansonsten noch anderweitige Probleme hast (die du scheinbar selbst überhaupt nicht so wahrnimmst), dann erzähle doch einfach nicht soviel davon?
Du erzählst viel von dir und bist dann schockiert das User hier das geschriebene für sich interpretieren und dir Feedback geben.
Wenn man etwas schreibt, hat es normalerweise auch eine Relevanz zum Gesamtkontext. Da du dann zufälligerweise auch noch als Lehrer arbeiten willst, sollte dir dieser Umstand aber sehr wohl geläufig sein.
Thema psychische Belastbarkeit: Ja, das hat schon durchaus seinen Sinn. Ich weiß nicht, an welchen Schulen du bisher bei deinen Praktikas &Co. warst, aber vermutlich nicht an Berliner Brennpunktschulen. Kannst du damit umgehen, wenn du nach deiner Ref-Zeit an eine solche Schule kommst wo extreme Probleme herrschen?
Dazu kommt, das Verbeamtung auch nicht mehr garantiert ist.
Ich denke, es hat dir hier niemand deine potentielle fachliche Eignung als Lehrer abgesprochen. Allerdings aufgrund deiner ausschweifenden Erzählungen deine psychisch-mentale Eignung infrage gestellt.

Um mal auf das Thema Gehalt zu kommen: Um hier eine Aussage treffen zu können ist dein bisheriger Lebens- und Bildungsweg relativ egal. Du hast die Chance auf eine Stelle mit Gehalt X, gruppiert nach Tarif Y. Das Geld, welches du da bekommst muss dir reichen, nicht mir oder sonst jemandem hier.
Ob das Gehalt für die Stelle angemessen ist – das kann man hier noch am ehesten beurteilen bzw. nach Meinungen fragen. Da die Stelle ja aber scheinbar auch im öffentlichen Bereich (?) zu sein scheint, ist diese ja entsprechend eingruppiert. Von dem her wirst du da im Grunde auch kaum einen Verhandlungsspielraum haben.
Du könntest auch Dr.Prof. von Superduper sein und würdest trotzdem nur das bekommen, was für die STELLE ausgeschrieben ist, nicht für den Abschluss der Person. Ein Abschluss qualifiziert für den Job, nicht automatisch fürs Gehalt.

Geh den weg, mach den Job wenn es dir hilft, mach dein Ref wenn du dich bereit dazu fühlst und werde Lehrer, wenn das dein Traum ist. Auch wenn du letzteres ja selbst schon erheblich anzweifelst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wolve666, konkretor, Grennie und eine weitere Person
Also der Thread ist für mich mittelmäßig unfassbar. Ich finde die Kritik schon durchaus angemessen und v.a. auch sehr sachlich.
Du weißt doch selbst, wieviel Geld Du jetzt zur Verfügung hast? Also wirst Du doch wissen, ob Dir 3200 Eur brutto reichen? Das kannst nur Du allein beurteilen.

Und ganz ehrlich, die Frage würde ich von einem 14 oder 15 Jährigen erwarten, aber nicht von einem 31 jährigen, der andere Menschen ins Leben führen und begleiten will.
Da braucht man nur den Nettolohnrechner anschmeißen und der Rest ist einfache Grundrechenart. Da hat das Tippen Deines Textes länger gedauert, als Dir die Frage selbst zu beantworten.

Offensichtlich hast Du Deine eigene Lage noch nicht mal erkannt, bzw. noch schlimmer Du ignorierst, Du negierst sie, wenn Du darauf angesprochen wirst. Krieg den Arsch hoch, würde ich sagen, wenn Du mein Sohn oder Tochter wärst. Du hast die Buchse voll. Und ja das haben alle (gehabt). Jeder hat vor Prüfungen Angst. Aber die Frage, die Du Dir stellen musst, ist das in 5 Jahren anders, v.a. mit dem Aufrechterhalten von Wissen über eine so lange Zeit? Glaubst Du ernsthaft, dass es besser wird mit Deiner Angst vor Prüfungen? Was hast Du im Lockdown gemacht? Das wäre doch die beste Zeit zur Vorbereitung gewesen?
Du hast jetzt schon einen Rückstand von wahrscheinlich 8 Jahren gegenüber Deiner "Konkurrenz" und fühlst Dich trotzdem nicht vorbereitet? Da passt doch was nicht zusammen.
Da ist die Frage schon ein berechtigter Punkt, ob der Lehrerjob wirklich das ist, was Du willst (wenn es so ist, umso besser). Denn von Außen betrachtet, drängt sich dieser Eindruck zumindest nicht gerade auf.

Letztlich habe ich auch noch nicht verstanden, was die Quintessenz Deiner Frage ist? Vom Ergebnis her betrachtet: Frage: Willst Du das Ref nicht machen, weil Dir 1200 netto zu wenig ist? Dann arbeite nebenbei was, wenn das Geld nicht reicht. Nur mal so als Anmerkung, viele träumen von 1200 Eur netto. Ich hatte vor 10 Jahren 800 Eur netto im (juristischen) Referendariat. Die 3 Jahre davor habe ich 3 Jahre im Ausland meinen Doktor gemacht und von 500 Eur monatlich (inkl. allem) im teuren Österreich gelebt. Geht alles, wenn man will und muss. Millionen von Menschen haben auch heute nicht mehr, wenn man den H4 Satz zur Bemessung heranzieht. Aber dann hat man vielleicht keinen Firmenwagen noch nebenbei laufen :freak: (zur Rechtmäßigkeit etc. halte ich mich generell mal ganz dezent zurück).
Deine Frage ist doch im Grunde eine ganz andere: Sollst Du den Job annehmen oder nicht?
Und auch das kannst nur Du beurteilen. Hast Du Bock, das jetzt mit der Prüfung durchzuziehen, dann fokussiere Dich darauf. Bei einer 39h Stunden Woche im Job hätte ich Zweifel, ob Du neben dem Job noch Zeit und Lust für die Vorbereitung findest. Denn das wirst Du müssen, selbst wenn der Job einen Bezug zu Deinen Plänen hat. Denn keiner wird Dich fürs Lernen bezahlen. Hast Du keine Lust, dann mach den Job und schau, wohin Dich das führt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lemiiker, BounceToThat, uincom und 2 andere
Zumindest als Gymnasiallehrer, wenn man es denn richtig macht, hat man wohl richtig gut ausgesorgt. Mein pensionierter Nachbar (Gymnasiallehrer a.D.) hatte sich zumindest vor 10 Jahren am Nachbargrundstück ein Häuschen für 1,3 Mio. gekauft und nebenbei nochmal aufwändig renoviert und saniert (sind schätzungsweise nochmal gut 100k reingegangen). Ob er nebenbei auch noch geerbt hat, kann ich nicht sagen. Er hat sich mit dem Lehrerjob aber wohl allemal einen großen Batzen ansparen können.
 
vaju schrieb:
Ob er nebenbei auch noch geerbt hat, kann ich nicht sagen.

Das glaube ich eher. Zwar verdient man nicht schlecht als verbeamteter Lehrer - aber (und das sagen alle Lehrer, wie auch Profs an der Uni): wer auf's Geld aus ist, der wird nicht Lehrer, der muss in die Wirtschaft gehen. Ich denke, je nach Lebensstandardvorstellungen, kann man mit A13 als Beamter (also ca. 3k netto) schon ein komfortables Leben führen, aber das ist natürlich kein Vergleich zu Managern, Bankenvorstände etc pp. Selbst ein gut angesehener Informatiker findet in einer guten und angesehenen Firma wesentlich mehr Gehalt.

Deswegen heißt es ja auch: nur wegen Verbeamtung und/oder Geld sollte man kein Lehramt machen - das sind nämlich die, die am schnellsten Burnout kriegen und dann arbeitsunfähig werden. Man sollte nicht vergessen, dass der Lehrberuf mitunter die höchste Dropout und Burnout-Rate hat. Jeder dritte erlangt die Pension nicht, oder aber orientiert sich berufsmäßig anderweitig um.

So romantisiert-verklärt würde ich das Ganze also überhaupt nicht sehen, denn das entspricht eigentlich nur irgendwelchen stumpfen Stammtisch-Klischees über Lehrer (so á la "vormittags recht, nachmittags frei"). Die Realität ist eine andere - das lässt sich auch in den zahlreichen Lehrer-Foren/Referendariats-Foren nachlesen. Das große Geld kann man im Lehramt nicht machen, allein schon bedingt durch die sehr schlechten Karriere- und Aufstiegsoptionen. Schulleiter am Gymnasium sind zwar bei A16, aber da muss man auch erst mal hinkommen. Nicht jeder, der will, wird einfach mal so Schulleiter. Da ist auch eine ganze Menge Vitamin B und Glück dabei. Karrieretechnisch ist Lehramt eine ziemliche Einbahnstraße und ein "auf-der-Stelle-treten".
 
Ich kenne jetzt nicht die exakten Zahlen von Gymnasiallehrern, aber er hat definitiv mehr als 3k netto verdient und bekommt auch jetzt zur Pension (wesentlich) mehr. Aber ist natürlich auch schon ein älteres Semester, war damals sicherlich noch besser vergütet das Ganze.
 
Marvolo schrieb:
Schulleiter am Gymnasium sind zwar bei A16, aber da muss man auch erst mal hinkommen. Nicht jeder, der will, wird einfach mal so Schulleiter. Da ist auch eine ganze Menge Vitamin B und Glück dabei. Karrieretechnisch ist Lehramt eine ziemliche Einbahnstraße und ein "auf-der-Stelle-treten".
Und Bankvorstand/Manager kann jeder einfach so werden? Plus in der Wirtschaft wird man deutlich stärker dann doch irgendwie nach Leistung gemessen besonders in den höheren Gefilden, was Gehalt angeht und man ist auch schneller "weg vom Fenster".

Das schöne beim Lehrerberuf und Gehalt ist doch, dass man das schön nachschauen kann...Oberstufenlehrer fangen bei A13 an, was in NRW 3,5k netto pro Monat zu Beginn bedeutet inkl. automatische Erhöhung die ersten 7 Jahren. Was Pi mal Daumen etwa 5,5k brutto(66k pro Jahr) entspricht, wenn man noch bisschen Luft für Krankenkasse einräumt. Muss man besonders außerhalb der IGM etc. Welt erstmal schaffen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bennomatico, wtfNow, Smartin und eine weitere Person
HerrWausD schrieb:
Muss man besonders außerhalb der IGM etc. Welt erstmal schaffen.
Und dazu hat man sehr viel Sicherheit - aber eben auch wenig Flexibilität im Gehalt und in den Arbeitsbedingungen.

vaju schrieb:
ein Häuschen für 1,3 Mio. gekauft und nebenbei nochmal aufwändig renoviert und saniert (sind schätzungsweise nochmal gut 100k reingegangen). Ob er nebenbei auch noch geerbt hat, kann ich nicht sagen. Er hat sich mit dem Lehrerjob aber wohl allemal einen großen Batzen ansparen können.
Kommt vermutlich auf die Umstände an, wenn er solide gespart und investiert hat, z.B. wenige/keine Kinder oder Haushalt mit zwei Einkommen, dann kommt das eigentlich ganz gut hin würde ich spontan sagen, zumal der Eigenanteil bei solchen Geschichten ja gerne mal 30-50% sind, d.h. er hat selber 450k-750k hingelegt insgesamt und bezahlt jetzt mit der Rente den Kredit ab, was auch recht gut gehen sollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Smartin
A13-A15 für einen Teilzeitjob ist doch super. Die 20 mal 45 Minuten Unterricht kriegt man irgendwann locker gewuppt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DaDare und Smartin
Marvolo schrieb:
Vergleich zu Managern, Bankenvorstände etc pp
genau weil jeder auch Manager und Bankenvorstand wird :freak:
Marvolo schrieb:
dass der Lehrberuf mitunter die höchste Dropout und Burnout-Rate hat
Genau in der Wirtschaft ist Eierschaukeln angesagt; gerade Manager und Bankvorstände v.a. Broker langweilen sich den ganzen Tag und fragen sich schon um 13 Uhr, wann das Golfertreffen endlich losgeht :heul:
Was denkst Du, wie es in der Wirtschaft abläuft, v.a. in dem Bereich, den Du hier zum Vergleich ranziehst?
Marvolo schrieb:
Die Realität ist eine andere - das lässt sich auch in den zahlreichen Lehrer-Foren/Referendariats-Foren nachlesen.
Die Realität ist die, dass Leute heutzutage nicht mehr belastungsfähig sind. Gerade Beamte, die wissen, dass sie quasi unkündbar sind und sich auch mal ein halbes Jahr "Burnout" Auszeit nehmen können.

Klar kann man nicht alles verallgemeinern. Lehrer in einem Schwerpunktviertel mit hohem Integrationsanteil ist sicher was anders als Lehrer in einem Vorzeigebezirk. Es arbeiten aber auch nicht alle Lehrer im Schwerpunktviertel.

Klar hängt vieles auch vom Fach ab, aber viele Fächer sind, doch jedes Jahr das Gleiche. Geschichte, Mathe, Chemie, Physik, ...
Es mag in ein paar Bereichen auch mal Updates geben. Aber im Grunde lernen Lehrer einmal ihren Stoff und geben den dann unter normalen Umständen mit gelegentlichen Updates wieder (Ausnahme ist, wenn man einen Springerlehrer hat, der verschiedene Fächer unterrichtet).
Aber ansonsten hatten wir Lehrer, die jedes Jahr das Gleiche gemacht haben. Warum ich das weiß. Weil wir einen "Sitzenbleiber" hatten, der wortwörtlich synchron mitgesprochen hat um uns das zu beweisen.
Und nee ich habe keine Vorurteile. Ich habe selbst mehrere Lehrer in der Verwandtschaft. Ich will da auch gar nichts Schlechtes über Lehrer sagen. Der Job ist durchaus wichtig, aber teilweise hat man das Gefühl, Lehrer betrachten sich als etwas besonderes.
Was schon einem gewissen Erfahrungswert entspricht: Oft haben Lehrer ihren Horizont und in dem sind sie gut. Darüber hinaus haben sie aber oft auch wenig Ahnung und sind ziemlich realitätsfremd. Das ist auch nicht böse gemeint, weil sie halt oft ihre eigene Welt haben und sich da nicht rausbewegen. Lehrer sind aber gerade im Vergleich mit anderen Jobs durchaus gut bezahlt, auch wenn sie das immer anders und sich immer unterbezahlt sehen. In der normalen Verwaltung musst Du überhaupt erstmal auf A13 - A16 kommen.
A13/A14/A15 ist Staatsanwalt, Richter (bzw. das unwesentlich höhere Äquivalent R1/R2). Was sollen die sagen? Die haben 2 Staatsexamina mit Prädikat und müssen sich tagtäglich weiterbilden, schon was Gesetzesänderungen und Rechtsprechungen betrifft.
Zudem steigen die Beamten gleich bei dem Gehalt ein und bekommen später eine fette Pension, wovon 95% der Arbeitnehmer nur träumen. Frage mal wo Du in der freien Wirtschaft einsteigst und was Du später mal für eine Rente hast. Gemessen an der Freien Wirtschaft ist das durchaus auch ne Herausforderung.
Mit Promotion, 2 Examina und mittlerweile 9 Jahre Berufserfahrung liege ich endlich über dem Niveau. Wenn ich aber einen verbeamteten Lehrer als Maßstab nehmen würde, nicht mal das. Und ehrlich gesagt ist das schon ein Witz. V.a. dass sie jammern, weil sie zu wenig verdienen und heute in Berlin auch wieder mal streiken (gut die Beamten nicht) und zwischen verbeamteten und angestellten Lehrern klafft eine große Lücke.. Das schlimmste, man tendiert wieder zu Verbeamtung und wiederholt die Fehler der Vergangenheit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: uincom
Ich glaube Lehrer jammern so viel, weil sie nur Schule Uni und wieder Schule kennen. Paar Jahre freie Wirtschaft würde viele wieder erden. In der Justiz jammern auch nur die Leute, die früher nie Anwalt waren. Die Wechsler freuen sich ihres Lebens wegen der chilligen 40h Woche.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nospherato
Smartin schrieb:
...
Aber ansonsten hatten wir Lehrer, die jedes Jahr das Gleiche gemacht haben. Warum ich das weiß. Weil wir einen "Sitzenbleiber" hatten, der wortwörtlich synchron mitgesprochen hat um uns das zu beweisen.
...
Ich kenne auch zwei Lehrerinnen, die genau das bestätigen. Beide meinten zu mir, das erste Jahr war hart, weil sie sich alle ihre Lernmittel und Co. zusammenbauen mussten. Ab dem zweiten Jahr setzte dann deutlich mehr Entspannung ein... Klassenarbeiten wurden in der Hängematte korrigiert beim Gläschen Wein, die Sachen für die nächste Stunde wurden von letztem Jahr übernommen und auf einmal hieß es nur noch: Alles sehr angenehm. Und daran hat sich nach nun weiteren Jahren nichts geändert, außer das Gehalt, welches noch mal nach oben ging.
Klar es mag hier große Unterschiede je nach Schule geben, aber ich habe mehrere Jahre mit beiden zusammen gewohnt und während beide schon im Feierabend waren, war ich noch im Stress, für damals deutlich weniger Geld bei mehr Stunden.
Ich denke das ist oft schon etwas Jammern auf hohem Niveau.
Für mich persönlich ist und bleibt es ein Beruf wie jeder andere auch, der schlichtweg erlernt wird, auf welche Weise auch immer. Der eine mag anspruchsvoller sein, als ein anderer, aber dieses Podest, auf das Lehrer teilweise gehoben werden; sorry, das existiert für mich nicht.
 
Smartin schrieb:

Und genau hier kommt die oben noch angesprochene Stammtisch-Klischee-Parade über's Lehramt: alles faule, Füße hochlegende überbezahlte und am lautesten jammernde Sesselpupser, natürlich doch ;)

Lustigerweise kommen solche weltfremden Ansichten dann doch immer gerade von jenen, die am weitesten von der Branche entfernt sind und der einzige Kontakt zur Institution "Schule" ihre eigene Schulzeit von vor teilweise 40+ Jahren war...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lezek
Das hier wird echt Offtopic:
Mir ist eine empirische Arbeitszeitstudie der Uni Göttingen bekannt. Die kommt zum Schluss, dass nach der statistischen Bereinigung um die Ferien die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Sek. II Lehrer:innen bei ca 46Std/Woche liegt.

Über andere wissenschaftliche Erkenntnisse freue ich mich.

Zum Gehalt:
Auch die dummen Lehrer:innen haben ein vollwertiges Studium abgelegt. Anschließend auch ein zweites Staatsexamen abgelegt. Dafür sind 3knetto/Monat jetzt nicht wirklich viel. Wenn es so ultraattraktiv wäre, dann hätten wir wohl keinen Lehrermangel. Seit Jahren!

Wie dein Nachbar eine 1Mio Bude finanziert weiß ich nicht. Wir suchen gerade nach Eigentum und können die 500.000€ für ein popeliges RMH nicht bezahlen. Ohne Erbe, ohne Eltern, aus eigenen Mitteln mit zwei Einkommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Marvolo und Tech-Nick
: wer auf's Geld aus ist, der wird nicht Lehrer, der muss in die Wirtschaft gehen.


Naja wer Lehramt fertig studiert hat, hat sicher keine besseren Optionen was Geld und Rentenzeit angeht.
Nur weil Leute die Vorstand sind oder promotiverte Informatiker etc deutlich mehr verdienen, heißt das ja nicht, dass das für dich eine erreichbare Option ist.
 
@act_
Und nun bitte nicht mehr ohne Ferien, sondern wie bei allen anderen noch mal das Gleiche, dann wäre ich gespannt, wie viel da noch übrig bleibt.
 
@nospherato
Es ist mitnichten so, dass Lehrer in den Ferien komplett frei haben. Tatsächlich sind die Ferienzeiten schon in der Studie mit eingerechnet, die Belastung außerhalb der Ferien ist entsprechend noch höher. Auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Marvolo
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Der grosse Nachteil des Lehrerjobs (für mich) ist die Gebundenheit die man hat. Die Gebundenheit tagtäglich von Uhrzeit X bis Uhrzeit Y in der Schule sein zu müssen, keine frei wählbaren Urlaubstage zu haben, nicht einfach die Schule und den Wohnort wechseln zu können ohne Anträge stellen zu müssen und diese auch noch jahrelang abgelehnt werden können...all diese unflexiblen Eigenschaften sehe ich als grossen Minuspunkt. In der Wirtschaft, vor allem in der IT gibt es massenhaft super flexible Jobs mit lockeren Kernarbeitszeiten, remote und allem Möglichem. Und ohne Studien gelesen zu haben oder selber Psychologe zu sein, glaube ich, dass mit Kindern und Jugendlichen sich tagtäglich rumschlagen zu müssen, für viele eine intensivere emotionalere Art von Stress und auch belastender ist als in bspw. Bürojobs wenn der Kunde einen nervt oder man Ueberstunden machen muss weil man so viel zu tun hat. Ich habe selbst persönlich miterlebt und OFT auch von Freunden und Bekannten gehört wie Lehrer in der Schule geweint haben weil sie mit den Schülern nicht klargekommen sind. Und da muss m.E. schon sehr viel passieren, dass ein erwachsener Mensch weint. Dass die alle sehr nah am Wasser gebaute "snowflakes" sind, wage ich mal zu bezweifeln. In der Wirtschaft habe ich das jedenfalls noch nie gesehen oder auch nur gehört, dass ein Angestellter aufgrund von Stress oder konfliktsituationen geweint hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Marvolo
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben