WLAN Reichweite erhöhen

Dilettant2

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Guten Tag,

auf der Suche nach einer Lösung meines Problems bin ich auf euer Forum gestossen und versuche hiermit, von euch Unterstützung zu bekommen.

Auf einer Scala von 1 - 5 - die Kompetenz bei Computerproblemen betreffend - würde ich mir eine 2 geben, wobei 5 hier die maximale Kompetenz bedeutet.

In den Tiefen des Forums habe ich auch schon Ansätze für die Lösung meines Problems gefunden, bin aber letztlich an Netzwerk spezifischen Begriffen gescheitert.

Ich habe folgendes Anliegen:

Ich möchte ein Gartenhaus, dass 130 m vom Hauptgebäude entfernt ist, mit WLAN versorgen.
Das Gartenhaus hat Strom vom Hauptgebäude (powerline Adapter?).

Der Hauptrouter ist mit einem 25 m Cat5 Lan Kabel, der das Signal vom Hausinneren nach aussen führt, mit diesem älteren MSI RG54SE Wireless 11g Broadband Router verbunden, der folgende Daten hat:

Standard 802.11b/g(Wireless), 802.3(10BaseT), 802.3u(100BaseT)
Data Transfer Rate 54Mbps(Wireless), 100Mbps(Ethernet)
Modulation Method CCK(802.11b), OFDM(802.11g)
Frequency Band 2.4GHz – 2.497GJz ISM Band, DSSS
RF Output Power CCK< 17 dBm, OFDM< 13.5 dBm
Receiver Sensitivity 802.11b -80 dBm@8%, 802.11g -68 dBm@5%
Operation Range 30 to 280 meters (depend on surrounding)
Antenna SMA Detachable Antenna
LED Power, Active (WLAN), Act/Link (Ethernet)
Security 64 bit/ 128 bit WEP, WPA, WPA2, port filtering, IP filtering,
MAC filtering, port forwarding and DMZ hosting

Für diesen Router hat mein Schwager eine direktionale Antenne gebaut.

Mit dieser Konfiguration bekomme ich das Signal ca. 90 m weit bei noch freier Sicht. Es fehlen demnach noch 40 m bis zum Gartenhaus.

Die Grundvoraussetzungen hier auf dem Land sind denkbar schlecht. Der Hauptrouter "funkt" nur mit diesen miesen Geschwindigkeiten.

download: 0,5 Mbit/s
upload: 0,77 Mbit/s
ping: 101 ms

Das ist sehr bescheiden, hat aber für meinen "Netzkonsum" bisher ausgereicht.

Mobilfunkempfang ebenfalls mässig.

Die zu übertragende Strecke hat durchgehend keine freie Sicht, da im letzten Drittel mit vereinzelten grossen Bäumen bewachsen.

Das Positive ist, dass durch die Alleinlage keine Beeinträchtigung von Nachbarn, Verkehr etc. durch einen - wie auch immer gestalteten - Netzaufbau zu befürchten ist.

Es ergeben sich aus diesen Vorgaben für mich zunächst 2 Fragen:
1. Ist die vorhandene Konfiguration brauchbar und ggf. erweiterbar (einschl. neuer "ordentlicher" Antenne für den Altrouter)?
oder
2. wie könnte ein Aufbau der Verbindung mit neuen Komponenten aussehen, die preislich im Mittelfeld liegen?

Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Fehlende Angaben reiche ich gerne nach.

Freundlichst,

Pierre
 
also wenn du schon strom vom haupthaus zum gartenhaus gelegt hast... ist vielleicht im rohr noch platz für ein netzwerkkabel?

wäre wohl die beste variante!
dann würde ich powerline probieren, am besten mal von jemanden ausleihen und testen.
richtfunk halte ich für zu kostspielig
 
Also bei den Anforderungen würde ich zuerst mal versuchen die Stromleitung zu missbrauchen. Sprich hier mit Powerlineadaptern zu arbeiten. Wenn du Glück hast reicht das schon aus, je nachdem wie hoch die Anforderungen an das Netz im Gartenhaus sind.
Ansonsten schauen, ob man ein Kabel gelegt bekommt oder über 2 Richtfunkantennen versuchen.
Grüße
 
Ich glaube PowerLine hat gute Chancen. Normalerweise ist diese Entfernung dafür ein Killer. Das liegt aber zumeist an dem Zusammenspiel, das bei steigender Entfernung in Häusern oder Wohnungen, auch die Anzahl der Geräte die am Netz hängen, steigt.

Das entfällt bei Dir. Du hast prinzipiell zwar eine lange Leitung (sorry :D) aber keinerlei Verbraucher die Frequenzstörungen verusachen, dazwischen. Also ab in Saturn und probeweise testen. Kannste doch ohne Probleme umtauschen, wenns nicht geht.
 
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Ja, Powerline ausprobieren. Neuere (bessere, auch teurere) Adapter unterstützen auch längere Leitungen ;)
 
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Da hilft nur ausprobieren, 130m sind schon nicht ohne.

1. Lehrrorhr für Kabel oder Fiber? (wäre das beste)
2. Powerline ausprobieren , das günstigste und einfachste
3. per Richtfunk, wenn möglich vor die Bäume kommen mit Kabel.
 
Sind die 130 Meter direkte Sichtverbindung ohne Zaun, Wände, Büsche oder Bäume?
Sonst wird es mit wlan auch schlecht aussehen
 
@All
Danke schon mal für eure Antworten.

@ wuesty
Netzwerkkabel über 100 m geht nach meinem Kenntnisstand nicht. Die 25 m innerhalb des Hauses plus 130 m bis zum Gartenhaus sind schon 150 m.

@ Sun_set_1
Ich habe eine oberirdische 5x 2,5² Leitung für 380 V verlegt. Das Problem mit Powerline wird die Entfernung sein und die richtige Phase zu finden.
Probieren und Umtauschen geht nicht so einfach, weil ich in F lebe und hier aus sprachlichen Gründen nicht bestellen/zurückgeben will und nach D zurückschicken zu umständlich ist..

@ bender_
Welche Bandbreite soll denn erreicht werden?
Most Bang for the Buck?

Sry, Diese Begriffe sind für mich böhmische Dörfer!

Mikrotik Wireless Wire Set: https://www.amazon.de/MikroTik-RBWAPG-60ADKIT-Wireless-Wire-Kit/dp/B077992GG3
Das wäre eine Option.
 
Oh, Sorry. Dann etwas einfacher:
Dilettant2 schrieb:
Welche Bandbreite soll denn erreicht werden?
Wie hoch ist mindestens der gewünschte Datendurchsatz zwischen Hütte und Haus?
Dilettant2 schrieb:
Most Bang for the Buck?
Beste Leistung fürs Geld (eben die Mikrotik Empfehlung)
Sollte bei Sichtverbindung um die 800MBit/s schaffen.
 
Datendurchsatz meint, was ich mit dem I-Net mache?

Hauptsächlich lesen, recherchieren, mailen, telegram-en, mal ein YT-Video anschauen (Qualität von 480p ausreichend), mal was bei Dropbox hoch- bzw. runterladen - das alles aber täglich!
 
Bei keiner freien Sichtverbindung kannst du die 60GHz Brücke in der Regel vergessen.
Dann würde ich es mit einer 2,4GHz Brücke probieren.
Also z.B. Nanobeam 2AC.
Wenn mehr Bandbreite benötigt wird eine 5 GHz Brücke testen, aber hier könnte es auch schon Probleme wegen nicht vorhandener Sicht kommen.
 
Dilettant2 schrieb:
@ Sun_set_1
Ich habe eine oberirdische 5x 2,5² Leitung für 380 V verlegt. Das Problem mit Powerline wird die Entfernung sein und die richtige Phase zu finden.
Probieren und Umtauschen geht nicht so einfach, weil ich in F lebe und hier aus sprachlichen Gründen nicht bestellen/zurückgeben will und nach D zurückschicken zu umständlich ist..

Hi @Dilettant2

ich bin kein Elektriker, kann mich daher nur von der theoretischen Seite / Allgemeinbildung aus annähern.
Theoretisch sehe ich da aber nicht das Problem.

1.
5 Leitungen... okay. Da wird viel übersprochen. An den Leitungen hängt aber auf den 150 Metern kein weiteres Gerät? Dementsprechend müsste der Algorithmus es doch eigentlich ganz gut hinbekommen, die Ethernet-Signale zu identifizieren. Es kann natürlich, dass die zu schwach ankommen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, müsste der 380V auch besser als 250V geeignet sein, das aber ohne Gewähr.

2. Gibt es dafür Phasenkoppler, die die Ethernet-Signale wieder zusammenführen können. Da könnten dann die 5x Leitungen sogar hilfreich sein. Wenn ein Paket auf Leitung 1 verloren geht, ist die wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass es entsprechend auf den anderen vier Leitungen nicht verloren gegangen ist.

https://www.reichelt.de/powerline-p...m6rzf5AIVWeN3Ch34cACSEAQYASABEgKDqPD_BwE&&r=1

Was das Rückschicken angeht: Das ist doch garkein Problem aus Frankreich? Zur Post bringen und fertig. Es handelt sich um EU Ware und das Fernabsatzgesetz ist EU-Konform, gilt also auch für dich in Frankreich. Das macht gar kein Unterschied, ob Du in Berlin oder Paris bist.

3.
Netzwerkkabel über 100 m geht nach meinem Kenntnisstand nicht.

Doch klar. In Firmengebäuden liegen mehrere Kilometer Netzwerkkabel ;)

Zum einen gibt es spezielle Typen bei Netzwerkkabeln, CAT genannt. Grundsätzlich gilt, je höher die Klasse, desto besser. Einfach googlen.

Es gib ganz normale Verstärker, die Du einfach zwischen zwei Kabel setzen kannst.

Ethernet Verstärker
 
Sun_set_1 schrieb:
die Ethernet-Signale zu identifizieren
Es sind halt keine Ethernetsignale sondern modulierte Signale nach HomePlug AV2, das physikalisch das Frequenzband von 2-68MHz nutzt. Die Dämpfung von haushaltsüblichen "Stromkabeln" in diesem Frequenzbereich ist ziemlich hoch. Zusammen mit möglichen Störern wird, wenn überhaupt, auf die vom TE gegebene Länge von 130m nur eine niedrige Modulationsstufe erreicht werden können, was niedrigen Datendurchsatz zur Folge hat.
Zudem wird die ganze Stromleitung vom Haus bis zur Hütte zum Kurzwellenstörsender.
Ob das 2, 3 oder 5-adrige Leitungen sind, ist übrigens ziemlich egal. Modernes PowerLAN braucht eigentlich keine Phasenkoppler mehr. Bedingt durch die hohe Frequenz und die Nichteignung des Mediums ist das Übersprechen erheblich. Implementiertes MIMO profitiert sogar durch diesen Effekt, was eine bessere Regelung und damit bessere Modulationsstufen ermöglicht.

Sun_set_1 schrieb:
Doch klar. In Firmengebäuden liegen mehrere Kilometer Netzwerkkabel ;)
Zum einen gibt es spezielle Typen bei Netzwerkkabeln, CAT genannt. Grundsätzlich gilt, je höher die Klasse, desto besser. Einfach googlen.
Das ist leider alles quatsch.
Eine Qualifizierung nach CAT Standards betrachtet IMMER nur ein Segment mit 100m Länge (inklusive 2x Patch 5m, 2x Buchse 1x Verbindungskabel 90m) Alles darüber KANN funktionieren, MUSS aber nicht.
Wird das Segment länger, muss mit aktiven Komponenten oder anderen Medien gearbeitet werden.
 
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Vielen Dank an alle Schreiber!

Eine geeignete Konfiguration ist schwieriger, als ich dachte. Garantien gibt es keine. Mein Fazit: Bestellen, probieren, ggf. zurück senden. Bei ca. 15 € Versandkosten in das EU Ausland wird das teuer, bis etwas funktioniert.
Wenn die genannten Komponenten hier zu bekommen sind, sind sie durchweg teurer, als in D.

Es hätte ja sein können, dass es hier Foristen gibt, die schon ein ähnliches Problem zu lösen hatten.

Eine Frage noch. Gilt die 100 m Grenze auch für Glasfaserkabel? Da es das auch UV beständig gibt, könnte ich das parallel zum Stromkabel legen (sofern sich das verträgt).

Bäume fällen wäre noch eine Option oder einen Tarif für mobiles Internet dazu buchen.
 
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