Was man an dem Volvo-Thread gesehen hat, waren gleich mehrere Phänomene, die man normalerweise immer den Amis unterstellt: geographisch und kulturell bedingte rote Linien, was die empfundene Freiheit betrifft. Und vorallem, dass diese roten Linien im jeweiligen gesamten Rest der Welt einfach nicht existieren.
Bei den Amis sind es die Schusswaffen und das (für unsere Begriffe) gestörte Verhältnis dazu, das ist dort bei einigen Personenkreisen die höchste Definition von Freiheit - alles andere darf der Staat gerne einschränken, aber der Waffenbesitz ist ein No-Go.
In Deutschland hingegen ist es das Rasen auf der Autobahn. Eure privaten Daten werden vom US-Geheimdienst abgesaugt, eure Geldtransaktionen wandern in die USA, die Regierung plant eine mehr oder weniger flächendeckende Überwachung im öffentlichen Raum, dafür gibts komischerweise kaum öffentliche Proteste. Aber kaum erwähnt jemand, dass es vielleicht sinnvoll wäre, das Rasen auf der Autobahn einzudämmen, wird derjenige öffentlich gesteinigt.
Während wir uns über die Amis und ihre Knarren lustig machen (oder das ganze idiotisch finden), interessiert das auf der ganzen Welt keine Sau, dass Volvo seine Autos auf 180 drosselt - weil man auf der ganzen Welt exkl. Deutschland eh maximal 140 fahren darf.
Spannend in dem Zusammenhang ist auch, dass sich Raser (und das gilt in Österreich genauso) immer als Opfer sehen - als ob es die Schuld der Polizei wäre, wenn man in einer 100er-Zone mit 150 durchbrettert und erwischt wird. Meine Mutter war lange so eine, bis sie in einem Monat 4x beim gleichen Streckenradar (also Zeitmessung über eine gewisse Strecke) geblitzt wurde und fast 300€ an den Staat überwiesen hat, dann hat sie es eingesehen.