News Zwiespalt: Twitter sieht Trump-Sperre weiterhin als richtig an

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mischaef schrieb:
Ein Gericht würde auf das Hausrecht verweisen und gut ist.
Damit liegst Du falsch. Kürzlich gab es einen FAZ Bericht über einen jungen CDU Politiker, welcher von Twitter (?) gesperrt wurde. Er wehrte sich und sie mußten ihn wieder freigeben. Grund für die Sperrung waren Beschwerden mit Bezug auf die Richtlinien. Hausrecht steht nicht über dem Gesetz und ist nicht willkürlich erlaubt. Vgl auch Knabenchöre, die derzeit unter Beschuß stehen eventuell Mädchen aufnehmen zu müssen.
Richtlinien von Firmen sind nur im Rahmen des Gesetzes möglich, entsprechend auch das Hausrecht. Wer meint, AGBs gelten ausnahmslos, irrt gewaltig. Diese Gläubigkeit an die Macht der Firmen ist grausig.

Freue ich mich, daß Trump nicht mehr twittern darf? Aber sowas von. Aber nur weil mir das Ergebnis gefällt, muß ich den Weg dorthin nicht gutheißen.
 
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DerNiemand schrieb:
Die anderen, die das nicht nutzen, haben ein Informationsdefizit bis (staatliche) Medien diese Äußerungen aufgreifen.
Die anderen, die staatliche Medien nicht nutzen, haben ein Informationsdefizit bis Twitter & Co. Diese Äußerungen aufgreifen.

So, wer hat jetzt Recht?
Das Informationsangebot ist heutzutage viel zu reichhaltig, um auf nur eine Informationsquelle zu verweisen. Zumal gerade in der Jugend und den jungen Erwachsenen staatliche Medien vergleichsweise deutlich weniger konsumiert werden, dafür nutzen die älteren kaum Twitter & Co.
In dem Moment, wo du dich auf nur auf eines davon beschränkst, sprichst du eine ziemlich konkrete Personengruppe an.

the_nobs schrieb:
Trump wurde gesperrt weil er auf Twitter zu Gewalt aufgerufen hat!
Kannst du mir diese tweets zitieren?
Die Begründung von Twitter sagt nämlich was anderes.
SE. schrieb:
Dann ist dein Google wohl kaputt?
Er hat gefragt, wo Trump zu Gewalt und Mord, was ihm hier ja vorgeworfen wird, aufgerufen hat.
Ich bin jetzt die gelöschten tweets bis Anfang Dezember deiner Quelle durchgegangen und "das schlimmste", was ich finden konnte, war ein Aufruf zu einem "Protest" (nicht einer Randale) am 06.01..



SaschaHa schrieb:
Das ist vollkommen legitim und meines Erachtens auch wichtig, um Falschaussagen etwas entgegenzusetzen.
Blöd nur wenn sich Faktenchecks für "Falschaussagen" teilweise dann plötzlich als "Wertung" (man könnte es "Meinungscheck" nennen) entpuppen.
Das ganze natürlich nicht deutlich bei dem Hinweis zu dem Post, sondern erst vor Gericht.

"Bei der Einschätzung von „Correctiv“ handle es sich, so sieht es das Magazin, gar nicht um einen Faktencheck, sondern um eine Wertung."

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...check-bei-Facebook-muss-geloescht-werden.html


SaschaHa schrieb:
Es ist bedauerlich, dass du Rassismus, Gewalt, Hass und Hetze als "Meinung" legitimierst
Es geht um Trump.
Und wie bereits geschrieben bin ich die (gelöschten) Posts bis Anfang Dezember zurückgegangen.
Wo hat er Rassismus, Gewalt oder Hetze verbreitet?

Hass ist im übrigen sehr wohl eine Meinung. Wenn ich diesen Hass aber in Form von Beleidigungen oder Körperverletzung Ausdruck verleihe, ist der Hass weder das schlimme noch das Belangbare - sondern die begangene Straftat.
(Anmerkung: Manche Psychologen ordnen Hass auch als Emotion ein. Da es hier jedoch um Twitter, also insb. Wort und Schrift geht, nehme ich Hass hier jetzt mal als Steigerung von "nicht mögen".


begin_prog schrieb:
Ein Aufruf zur Gewalt (dazu noch im Amt)
Bitte eine Zitat in dem genau das geschehen ist.
Ansonsten gilt nämlich umgekehrt "Eine Lüge ist keine Meinung, auch wenn [...] sie in Dauerschleife wiederholt [wird].


begin_prog schrieb:
Anderes Beispiel:
Wie wäre es wenn du mit einem / dem ersten Beispiel anfängst bevor du ein anderes bringst?


begin_prog schrieb:
Das ist Anstiftung zum Wahlbetrug.
Das ist bestenfalls eine Interpretation und schlimmstenfalls schlicht und ergreifend eine Unterstellung.
Da ist der 2. Satz auch überhaupt nicht deutlich genug, nur, wenn man die Aussage genau so interpretiert (/interpretieren möchte), wie du es tust.

Darüber hinaus kenne ich das amerikanische Rechtssystem nicht ausreichend, aber wäre Anstiftung zum Wahlbetrug nicht eine Straftat? Dann gibt es doch, wenn es so eindeutig ist wie du sagst, kein Problem, das ganze vor Gericht gehen zu lassen.
 
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Lilz schrieb:
Beispiele/Zitate zu seinen Mordaufrufen gab es bis jetzt kein einziges und mir ist auch nicht bekannt, dass er zu Morden aufgerufen hat - vllt auch, weil der Tweet gelöscht wurde - würde es aber gerne selbst lesen, statt einfach "Hörensagen" glauben zu müssen.
Ich hab jetzt nicht alle Kommentare noch mal durchgelesen. Behaupten hier wirklich Leute, Trump wäre von Twitter geflogen, weil er auf Twitter explizit zum Mord aufgerufen hätte? Oder warum soll man dafür einen Beweis vorbringen?
 
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Papabär schrieb:
Willkommen in der Diktatur :hammer_alt:
Jetzt entscheiden schon Unternehmen was richtig oder falsch ist , die Wahrheit ist oder Lüge.
Dachte das machen die Gerichte , aber so schnell ändert sich die Zeit .
Jeder hat das Recht auf Meinungsäußerung egal wie dumm Sie ist .
Und nein ich bin kein Trump Fan.
Aber er ist einer wenigen (sehr wenigen ) Poltiker die Ihr Wahlversprechen einhalten , siehe Mauerbau .

Ein Wunsch noch :
Bitte mehr Respekt für andere Meinungen auch wenn SIe einen nicht gefällt...
Hetze und Massenmanipulation gehört nicht zur Meinungsfreiheit Kollege
 
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Forum-Fraggle schrieb:
Damit liegst Du falsch. Kürzlich gab es einen FAZ Bericht über einen jungen CDU Politiker, welcher von Twitter (?) gesperrt wurde. Er wehrte sich und sie mußten ihn wieder freigeben. Grund für die Sperrung waren Beschwerden mit Bezug auf die Richtlinien.
Interessanter Fall, würde mich interessieren genaueres und das Urteil dazu zu lesen, hast du da zufällig ein Paar Links was da gewesen ist? Bin da auch unsicher wie sich das rechtlich genau verhält, so eine gerichtliche Entscheidung ist da schon sehr aussagend und hilfreich.

Im Fall von Trump sehe ich es aber weiter als richtig an, dass der Account weg kam. Dass sogar das Capitol gestürmt wurde, spricht schon für sich, man könnte schon fast von Terror sprechen, aber soweit gehe ich persönlich nicht....
 
Faust II schrieb:
Der Mann hat in jeden zweiten Tweet Hass geschürt...
Es wurden in diesem Thread MEHRFACH nach Zitaten und Beispielen gefragt.

Und trotzdem bleibt selbst nach 4 Seiten die einzige "Antwort" dazu sinngemäß:
"Dude, trust me."
 
vram78 schrieb:
Hetze und Massenmanipulation gehört nicht zur Meinungsfreiheit Kollege
Darum geht es nicht, wobei Papabär den falschen Begriff nahm. Nicht Diktatur, aber Anarchie ist es, wenn jeder seine eigenen Regeln aufsetzen kann. Wie schon in meinem anderen Post, mir gefällt auch, daß das Trumpeltierchen nicht mehr posten kann, ich hätte mir aber dafür einen rechtstaatlichen Weg gewünscht statt Firmenrichtlinien. Aber vielleicht klappt ja die Amtsenthebung jetzt. Hoffen wir das Beste.
 
Puh ich finde das ist echt nicht einfach zu beantworten, ich kann mich gut daran erinnern als Trump die äh "Empfehlung" bekannt gab gegen Corona doch einfach Desinfektionsmittel zu spritzen, die Konsequenzen waren katastrophal:

https://www.rnd.de/panorama/desinfe...ump-vorschlag-NTLLZBQFRNC6DPSGNF3QK52I74.html

Andererseits wird immer mehr deutlich wie Tech-Konzerne eine Form der Meinungsbildung abbilden und formen die sich nur schwer mit dem Demokratieverständnis unserer Zeit vereinbaren lässt. Für mich greift das Argument des Hausrechts schlicht nicht mehr, denn es geht nicht darum in einer 100 Personen Disko nicht rein zu kommen sondern einem Publikum ausgeschlossen zu werden das hunderte Millionen Nutzer betrifft.

Die formende Bedeutung der Tech-Konzerne für die Demokratie lässt sich nicht leugnen, wenn ein Vorstand entscheidet wer die Meinungsplattform nutzen kann und unter welchen Bedingungen wird der Begriff der Meinungsfreiheit eine zutiefst ökonomische Form annehmen, bzw. hat sie längst.
 
Na ja, grundsätzlich hat Twitter darüber exakt Null darüber zu befinden, was ein Unternehmen- also Twitter- mit Gewinnerzielungsabsicht von anderen Meinungen so hält. Ich kenne die Bundesgesetze in den USA nicht, wozu dortige Unternehmen auf der Haftungsseite verpflichtet sind, wenn Inhalte veröffentlicht werden. Da allerdings in den USA die Freiheit des Wortes als beinahe unantastbares Gut angesehen wird, kann man ableiten, Twitter sperrt Trump aus eigener Machtvollkommenheit. Das ist grundsätzlich falsch und birgt diverse Gefahren in sich. Eine gesunde Debattenkultur lebt von der Kontroverse. Selbstzensur ist ein Zeichen von Schwäche und bei Twitter eine klare Selbstermächtigung.

Hier bei uns in Deutschland gibt es das Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Hier hat der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen proaktiv und nach eigener Lesart eines Betreibers sog. Hasskriminalität, strafbare Falschnachrichten und andere strafbare Inhalte auf den Plattformen sozialer Netzwerke wirksamer zu bekämpfen. Allein das ist schon problematisch, weil jetzt Unternehmen an die Stelle von Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht getreten sind.

Ich z.B. habe keine Ahnung was Hasskriminalität eigentlich sein soll und wo die Strafbarkeit beginnt. Und wenn möglicherweise so etwas vorliegt oder eine Nachricht strafbar falsch sein soll, dann sollte darüber grundsätzlich eine dazu legitimierte Stelle befinden, hier also ein Ermittlungsverfahren, wenn jemand eine Anzeige für nötig befindet, die Staatsanwaltschaft und die zuständigen Gerichte. Ich selbst brauche wirklich niemanden im öffentlichen Meinungsaustausch, der wie eine graue Eminenz im Hintergrund darüber entscheidet, was veröffentlicht wird und was nicht und wer sich überhaupt äußern darf und wer nicht.

Das Grundproblem ist ja auch hier im Forum zu sehen. Gerade sehe ich, dass es in diesem Forenabteil sogar "Sonderregeln" gibt und die Beiträge erst durch einen Moderator freigeschaltet werden müssen. Hua, da bekomme ich wirklich Gänsehaut. Ich verstehe natürlich, dass sich CB an geltendes Recht zu halten hat und Prozessrisiken kleinhalten will. Das ist völlig klar. Trotzdem halte ich diese Art der qua Gesetz (NetzDG) auferlegten Selbstzensur und die Absicht des Staates, sich aus der Strafverfolgung quasi komplett zurückzuziehen, für den absolut falschen Weg im öffentlichen Meinungsaustausch, denn irgendwann wird grundsätzlich die Frage zu stellen sein, was denn überhaupt noch ein sozialadäquates Verhalten im Meinungskampf/austausch sein soll und wer daran teilnehmen darf.

Ich bin grundsätzlich für den schrankenlosen Austausch von Meinungen, so viel Schmerzen eine gegenteilige Meinung auch bereiten mag und in den Grenzen, die schon die Verfassung aufzeigt. Das kann man leicht im Artikel 5 GG nachlesen. Die Grenzen/Schranken stehen gleich im Artikel 5 (2 und 3) GG. und darüber, ob diese Schranken/Grenzen übertreten wurden, sollte in einem freien Land nur der Staat entscheiden. Und zwar grundsätzlich. Alles andere führt nämlich zu Bürgern, die sich bei der Meinungsäußerung selbst zensieren, weil sie Repressionen befürchten z.B. die Sperrung bei Twitter oder YT etc.

Offene Visiere sind im Austausch von Meinungen meiner Meinung nach deutlich zielführender und effizienter als irgendwelche Selbstzensurgesetze, proaktive Moderation, Shitstorms. All dies läuft langfristig auf stromlinienförmige Bürger, unkritische Künstler und sich selbst ermächtigende Unternehmen hinaus. Ein klare Dystopie orwellscher Prägung. Jedem sei an dieser Stelle sein großartiges und geradezu hellsichtiges Buch "1984" empfohlen. Wer auf lesen keinen Bock, kann sich ja einmal den Film dazu geben. Hier einmal ein kleiner Ausschnitt.

Link
 
vram78 schrieb:
Hetze und Massenmanipulation gehört nicht zur Meinungsfreiheit Kollege
Ein einziger und dazu noch gebetsmühlenartig vorgetragener und von Dir sicher nur nachgeplapperte Satz zu diesem wichtigen Thema? Dann kann man es auch gleich sein lassen.
 
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Der Kern des Problems wird immer bestehen.
Sobald etwas reguliert wird, ist die Freiheit ja nun einmal schon eingeschränkt!
Nur, wir "müssen" Dinge ja nun regulieren, wenn "wir" als Staat / Gesellschaft zusammen und miteinander Leben wollen.

Problematisch ist es ja nun einmal, dass der Gesetzgeber die Gesetze zur Regulierung erlässt, die Gerichte es mitunter divers auslegen, die Plattformbetreiber vielleicht eher einen Post sperren um nicht vor Gericht zu landen und dann noch die User, welche (IHRE) Meinung gefährdet sehen. Da ist der Interessenkonflikt einfach vorprogrammiert.

Einige Dinge sind klar... Gewaltaufrufe, Aufrufe zur Lynchjustiz, Morddrohungen etc. Und doch kann schon hier die Wortwahl zwischen dem was "ich" lese und dem, was der Verfasser tatsächlich oder vermeintlich meint, gravierend sein. Rhetorisch geschickt verpackt, und schon kann es so oder auch so gemeint sein. Und nicht wenige zielen genau hierauf ab. Steht KZ nun für Konzentrationslager? Oder doch für Krisenzentrum? Tja... Solche Wortspielereien können verheerend sein.

Dennoch, mir scheint es mit der ach so heiligen "Meinung", dass zwar jeder eine haben darf, aber anscheinend immer mehr nicht wissen, dass Meinung zu haben kein WISSEN bedeutet.
Wenn ich mir bsw Diskussionen um Corona anschaue und lese, da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
Und dennoch bin ich mir sicher, dass er sich in einer Autowerkstatt anders verhalten würde. Wenn da der Meister sagt, dass rechts vorne das Radlager kaputt ist, man selbst aber der Meinung ist, es wäre nur der Keilriemen, hmmmmmm... Ich denke, viele wird es nicht geben die dann sagen, scheiß drauf was der Meister sagt... Du Idiot, wechsel mir den Keilriemen.
Meinung und Ahnung sind ganz oft Galaxien weit voneinander entfernt.
 
In den USA läuft derzeit einziges falsch, das fängt bei dem Präsidenten an und hört bei den Bürgern auf. Die IT-Konzerne bekleckern sich auch nicht Ruhm. Während Trump auf Twitter geblockt wird, dürfen weltweit andere bekannte Schurken ihren Blödsinn verzapfen.

Viele Trumpanhänger sind von Twitter weg zu Paler gegangen. Google und Apple haben die APP aus dem Store verbannt, jedoch nicht mit viel Erfolg. Danach hat Amazon den Webservice von Paler geschlossen.

Wenn man sich das alles anschaut, haben meiner Meinung nach die IT-Konzerne mittlerweile zuviel Macht welche diese auch nutzen und ausnutzen. Ich kann Trump nicht leiden, aber er ist demokratisch gewählt worden und ist noch offiziell bis zum 20.01.2021 im Amt. Es kann nicht sein, das IT-Konzerne so stark in die Politik eines Landes eingreifen und diese manipulieren.
 
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begin_prog schrieb:
Anderes Beispiel: Trumps "Finden Sie die fehlenden Stimmen! Nehmen Sie sich ein paar Leute, die auch was finden WOLLEN!"

.... ist in einem Kontext, wo es erwiesenermaßen (!) keine fehlenden Stimmen gibt, auch keine "Meinung".
Das ist Anstiftung zum Wahlbetrug. Der zweite Satz ist schon außergewöhnlich deutlich.

Man vergisst so leicht, dass ein zweites Impeachment eigentlich schon fast sicher war bevor das Capitol gestürmt wurde - da Trump sehr deutlich zum Wahlbetrug aufgefordert hat und auch Drohungen gegenüber Raffensperger etc. aussprach.
Er schafft es wirklich unaussprechliche und undenkbare Dinge, die er aussprach oder getan, hat damit vergessen zu lassen, dass es nur kurz darauf einen viel größeren Skandal gibt!


@Luthredon und @Lilz Ich fasse meine Antwort auf eure beiden Posts mal zusammen, auch wenn die Richtung aus denen sie jeweils kommen kaum unterschiedlicher sein könnte und ich offensichtlich auf der Seite von Luthredon stehe:
Luthredon schrieb:
Es ist eine klassische Diskussiontechnik Radikaler, 'genaueste Beweise' und 'genaue Wortlaute' zu fordern und zu bemühen. Das ist aber unnötiger Quatsch und übrigens rechtlich auch nicht nötig.

Lilz schrieb:
Beispiele/Zitate zu seinen Mordaufrufen gab es bis jetzt kein einziges und mir ist auch nicht bekannt, dass er zu Morden aufgerufen hat - vllt auch, weil der Tweet gelöscht wurde - würde es aber gerne selbst lesen, statt einfach "Hörensagen" glauben zu müssen.

Da spielt ja auch ganz viel Dogwhistling mit rein, also Botschaften die so "codiert" sind, dass sie nur bei bestimmten Empfängern ankommen und von allen anderen nicht gehört werden. Oder zumindest die naheliegende Aussage plausibel abstreitbar ist.

Es kommt eben auf den Kontext an und zu wem man spricht - ein Beispiel welches mir gerade dazu einfällt würde den Film Pulp Fiction betreffen. Der Gangsterboss Marcellus Wallace kann zu seinen Untergebenen "Kümmer dich um XY" sagen und das bedeutet etwas völlig unterschiedliches wenn er damit Menschen meint die ihm Geld und einen Koffer schulden oder ob er wünscht, dass der von John Travolta dargestellte Charakter seine Frau einen Abend ausführt und unterhält.
"Kümmer dich um ihn/sie" ist erstmal völlig harmlos, der Kontext macht daraus aber ein Verbrechen oder einen Tanzabend.

Donald Trump hat nicht offen die Exekution von Mike Pence gefordert und sicherlich nicht einmal gewollt - aber er sprach in einer aufwiegelnden Art zu einer Anhängerschaft die große Zahlen gewaltbereiter Mitglieder hat und wenn er die Gefahr seiner Worte in diesem Kontext nicht erkennt war er niemals fähig amerikanischer Präsident zu sein.

Und Dummheit befreit ihn nicht von einer Verantwortung - man kann die Masse nicht "Wollt ihr den totalen Krieg?" (leicht überspitzt - aber leider eben nur leicht) fragen und sich dann als unschuldig geben, wenn die Masse wirklich in den Krieg zieht...
 
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iSight2TheBlind schrieb:
Er schafft es wirklich Dinge, die er aussprach oder getan, hat damit vergessen zu lassen, dass es nur kurz darauf einen viel größeren Skandal gibt!
Ja, Ablenkungen dieser Art ziehen sich bei ihm durch wie ein roter Faden.

Bonanca schrieb:
Das ist bestenfalls eine Interpretation und schlimmstenfalls schlicht und ergreifend eine Unterstellung.
Äußerungen sind IMMER zu interpretieren. Wie es scheint, bist du bei Trumps Äußerungen sehr naiv.

Wenn es danach ginge, würden sämtliche Auftraggeber von Morden noch frei herum laufen. Denn sicherlich hat kaum jemand wörtlich zu einem Killer gesagt hat "Nimm eine 9 mm Pistole und erschieße Herrn X". Trotzdem werden solche Leute verurteilt, wenn ihre Äußerungen im Kontext so auszulegen sind. Darüber entscheidet das Gericht.

Wenn also z. B. jemand sagt "Herr X muss weg" und das ist im Kontext so auszulegen und wird auch so verstanden, wird er verurteilt. Du wärst wohl der einzige, der nach dem Mord immer noch ankäme und meint
"Aber wieso denn, der Mafiaboss wollte ihn bestimmt nur nach Mallorca ausfliegen!"

Ich rechne auch damit, dass Trumps Ausfälle noch verfolgt werden. Wenn auch der Elan mit dem sowieso anstehenden Ende seiner Amtszeit geringer sein wird.
 
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Bonanca schrieb:
Ich bin jetzt die gelöschten tweets bis Anfang Dezember deiner Quelle durchgegangen und "das schlimmste", was ich finden konnte, war ein Aufruf zu einem "Protest" (nicht einer Randale) am 06.01..
Ich weiß jetzt nicht was für Nachrichten du in den letzten Jahren konsumiert hast. Trump hat in seiner gesamten Amtszeit für eine Spaltung der amerikanischen Gesellschaft gesorgt. Brauchst du dafür wirklich noch mehr Beweise?
Gegen die Demokraten hat er regelmäßig gewettert, von Wahlbetrug gefaselt und seine Anhänger mehr oder weniger subtil dazu aufgefordert sich zu wehren. Dies führte dann auch zur Erstürmung des Kapitols in Washington D.C. – wenn du dir die Bilder mal anschaust, ich glaube schon das die „Patrioten“ Gewalt gegen die Gegner anwenden wollten bzw. haben.
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitol_der_Vereinigten_Staaten#Sturm_auf_das_Kapitol_2021

Natürlich sind das Auswirkungen, die nicht wegzureden sind. Und ja, Trumps social media Ergüsse trugen zu Radikalisierung auch bei.
Ich habe mir noch keine abschließende Meinung dazu gebildet wie sinnvoll es von den Plattformen (wie Twitter) war/ist seine Online-Kanäle zu sperren bzw. zu schließen.
 
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Gewaltaufrufe widersprechen uebrigens nicht den Twitter-Regeln. Sogar Mordaufrufe sind explizit erlaubt:
https://time.com/5815264/coronavirus-india-islamophobia-coronajihad/
https://www.indiatoday.in/technolog...violate-rules-says-twitter-1156743-2018-01-29

Die Sperrung von Trumps Account mag dennoch korrekt sein - es waere nur ziemlich naiv anzunehmen, dass dies wirklich wegen einem "Verstoss gegen die Twitter-Richtlinien" stattfindet... denn natuerlich ist die Sperrung politisch motiviert.
 
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SaschaHa schrieb:
Die Frage sollte nicht sein, warum er gesperrt wurde, sondern warum er erst jetzt gesperrt wurde.

Denke aus Angst, da Trump gerne mal Dienste sanktioniert oder ganz sperren will, wenn ihm irgendwas nicht passt. Außerdem ist er ja der Präsident und eine Sperrung ein Tabuthema und außerdem noch nie dagewesen.
 
Tiu schrieb:
Steht KZ nun für Konzentrationslager? Oder doch für Krisenzentrum? Tja... Solche Wortspielereien können verheerend sein.
Kontext matters. Ich zitiere:
"KZ Deutschland??? Es ist einfach nur noch dreist, was sich diese Regierung erlaubt! Das Einsperren von freien und unschuldigen Menschen ist gegen jegliche Menschenwürde!!!"
Strafrechtlich möglicherweise nicht relevant aber der Marke Wendler ist eine solche Äußerung sicherlich nicht zuträglich.
Laut Berichten benutzte er die Abkürzung KZ vorher schon.
 
martinisnowfox schrieb:
Ich verstehe nicht, warum alle auf Twitter herumhacken, wo er doch auf auf anderen Plattformen gesperrt wurde? Warum regt sich darüber niemand auf?
Twitter war halt sein Hauptsprachrohr war. Die ganze Welt hat ihn quasi nur per Twitter wahrgenommen. Der Kanal war um vieles wichtiger als seine Pressekonferenzen, oder sonstigen Auftritte. Aber sicher gilt die Diskussion auch für facebook usw.

Und wenn Twitter nun diese Sperre zurück zieht, macht sich die Plattform nur noch lächerlich ...
Das wird nicht passieren, aber ich persönlich denke auch, das ist in 4 Tagen nicht mehr wichtig. Ich bin WIRKLICH gespannt, was mit dem Bürger Trump nach dem 20.1. alles passiert. Ob er da noch viel zum Twittern kommen wird? Also ich hab mir das Popcorn jedenfalls mal bereitgestellt ... :).
 
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Faust II schrieb:
Interessanter Fall, würde mich interessieren genaueres und das Urteil dazu zu lesen, hast du da zufällig ein Paar Links was da gewesen ist? Bin da auch unsicher wie sich das rechtlich genau verhält, so eine gerichtliche Entscheidung ist da schon sehr aussagend und hilfreich.

Im Fall von Trump sehe ich es aber weiter als richtig an, dass der Account weg kam. Dass sogar das Capitol gestürmt wurde, spricht schon für sich, man könnte schon fast von Terror sprechen, aber soweit gehe ich persönlich nicht....
Den Fall selber nicht, bei der Suche bin ich aber auf das gestoßen:
https://m.tagesspiegel.de/wirtschaf...erren-nach-afd-witzen-nicht-auf/24704656.html
Hier gab es eine einstweilige Verfügung, aber Twitter ignorierte das.
In meinem Fall reichte anwaltliche Aktivitäten.

Klar ist allgemein eine Trumpsperre nicht verkehrt, wenn wir uns aber nicht an Rechtsstaatlichkeit halten, sind wir nicht besser als extremer Sumpf rechts wie links.
Ohne Rechtsstaatlickeit ist der Unterschied nur, daß wir die Entscheidung gut finden und nicht die andere Seite.
 
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