Leserartikel [How To] Intel übertakten

Hi,

mir ist etwas zum Nachtrag 6: Vcore und VID unklar und zwar scheinen einige Programme die Begriffe unterschiedlich zu definieren.

1. Lavalys zeigt eine Kern Spannung (was ich mit VCore übersetze) von 1,325 Volt an
2. Core Temp zeigt mir einen VID von 1,325 Volt an
3. CPU-Z zeigt mir unter Core Voltage einen variablen Wert an der uner Last auf maximal
1,264 Volt ansteigt.



Da offensichtlich VID und VCore 2 unterschiedliche paar Schuhe sind stellt sich die Frage ob das so richtig ist:

3.Letzte Einstellungen

1. Stelle die VID fest im BIOS ein. Standardmäßig steht die Vcore/VID Einstellung im BIOS auf "Automatisch" oder ähnliches. (Achten sie auch auf den Vdrop, siehe Nachtrag 7)

Des Weiteren welche der Angabe die von den Programmen ausgelesen wurden nehme ich als VCore und welches als VID und welchen dieser Werte stelle ich nach Punkt 3 der Anleitung als festen Wert in mein Bios ein?

Gruß
 
Prinzipiell ist es so, dass die VID die von Intel vorgegebene VCore der jeweiligen CPU ist. VID ist die Abkürzung für "Voltage identification".

Wird die CPU auf das Board gesetzt, erkennt das Bios die einzustellende VCore.

Bei Intel ist es so, dass die Spannung der CPU nach unten abgesenkt wird, sobald sie belastet wird. Das klingt im ersten Moment vielleicht seltsam, dient aber prinzipiell dazu, Spannungsspitzen aufzufangen. Daher ist sie niedriger, als im IDLE-Zustand.

Notiere dir mal die jeweilige IDLE- und LOAD-Voltage. Geh dann ins Bios, stell den von CoreTemp angezeigten VID-Wert dort fest ein und vergleich dann mal die Werte mit den zuvor notierten Ergebnissen.

Sie sollten identisch sein.
 
Hi,

erstmal danke für deine Antwort. Was Du schreibst ist schon klar, beantwortet aber nicht eine grundsätzliche Frage. Welchen Wert nehme ich denn dann als festehenden Wert für die Übertaktung?

  • Ich habe einen festen Wert von 1,325 Volt der je nach Programm als VID oder VCore definiert wird.
  • Ich habe einen variablen Wert der im IDLE bei 1,120 und und Load bei 1,264 liegt ausgelesen mit CPU-Z mithilfe von Prime. (Edit wenn ich C1E im Bios auschalte liegt der Wert unter LOAD bei 1,280)

Der Anleitung folgenden könnte ich also entweder die 1,325 Volt oder aber auch die 1,280 Volt im Bios als festen Wert setzen und dann mit der Übertaktung starten. Das da schon ein erheblicher Unterschied besteht ist ja offensichtlich, der ja an Relevanz zunimmt wenn es daran geht im Bios die Volt Zahl nach und nach zu erhöhen beim Übertakten.

Ich hab nämlich das Problem das ich meinen Q6700 nach der Anleitung nur auf 2,85ghz übertakten kann. Wenn ich darüber gehe wird gebootet (Asus P5N-D) und auch der Windows Startbildschirrm (Windows 7 Ultimate 64 Bit) erscheint, nur kommt es dann zu einem unerwartet Neustart. Ich bin nun nach Fehlerquellen am suchen und das ist ein Punkt der mir aufgefallen ist, denn das da mehr drin ist kann man des Öfteren lesen.

Gruß
 
Die Antwort auf die Frage sollte sich eigentlich auch meinem Beitrag ergeben. Sorry, falls es etwas missverständlich war.

In der Beschreibung steht, dass die VID als fixer Wert im Bios eingetragen werden soll.

VID = Vcore = schwankend zwischen Idle und Load.

1,28V sind unter Last und wie gesagt, dort wird die Spannung im Gegensatz zum Idle abgesenkt.

Stell im Bios also einfach mal den VID ein und vergleiche deine Werte. Wenn du das machst, sollte sich nichts zu den bisherigen Auswertungen ändern. Es könnte höchstens sein, dass die Werte insgesamt ein klein wenig niedriger sind. Das liegt dann am Board. Diese "undervolten" nämlich des Öfteren.

Also einfach die von CoreTemp angezeigte VID im Bios fix einstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

AvenDexx schrieb:
Die Antwort auf die Frage sollte sich eigentlich auch meinem Beitrag ergeben. Sorry, falls es etwas missverständlich war.

Hat jetzt klick gemacht, bin neu im Thema drin und hab daher noch eine lange Leitung, lag also eher an mir.

Diese "undervolten" nämlich des Öfteren.

Das ist dann ein VDrop oder?

Werde mich hier noch was durchwühlen und beizeiten zu meinem Problem im passenden Forum was entsprechendes eröffnen.

THX!
 
Nein, der VDrop und undervolten sind zwei unterschiedliche Sachen.

Was der VDrop ist, wurde ja geklärt. Um Spannungsspitzen vorzubeugen, wird die CPU bei Last mit weniger Spannung versorgt.

"Undervolten" bezieht sich aber nur auf die Mainboards. Man stellt im Bios z.B. 1,5V ein, es liefert aber "nur" 1,45V. Das Board stellt also weniger Spannung zur Verfügung, als im Bios eingestellt wurde. Hat also nichts mit dem VDrop der Intel-CPUs zu tun.

Um das auf deinen Rechner zu beziehen:

Stellst du im Bios den VID-Wert ein, kann es sein, dass statt 1,325V in Windows nur 1,3V im Idle anliegen (das Bord "undervoltet" also). Durch den VDrop wird die Spannung unter Last aber noch mal ein wenig nach unten gesetzt.

Edit:
Mich würde mal interessieren welche, Hardware du verbaut hast.

Welche CPU?
Welches Mainboard?
Welchen RAM?
 
AvenDexx schrieb:
Nein, der VDrop und undervolten sind zwei unterschiedliche Sachen. "Undervolten" bezieht sich aber nur auf die Mainboards. Man stellt im Bios z.B. 1,5V ein, es liefert aber "nur" 1,45V. Das Board stellt also weniger Spannung zur Verfügung, als im Bios eingestellt wurde. Hat also nichts mit dem VDrop der Intel-CPUs zu tun.

Hatte den Teil hier so verstanden:

Es gibt 2 verschiedene Arten des Vdro(o)ps:

1. Der BIOS Vdrop
Einen BIOS Vdrop ist es, wenn man im BIOS zum Beispiel 1,2 V eingegeben hat, effektiv aber nur 1,15 V dabei herauskommen. Es liegt ein BIOS Vdrop von 0,05 an.

Mein System?

Intel Q6700
Asus P5N-D
4GB DDR2 800 MHz OCZ Reaper CL4
 
Sind im Grunde ja auch zwei Arten des VDrop. Während VDrop 1 vom Bios/Board/Boardhersteller abhängt, hängt der zweite mit der CPU zusammen und wurde von Intel so vorgesehen. Der VDrop des Boards hat aber nichts mit Intel und iheren CPU-Spezifikationen zu tun, sondern liegt einzig an den Boardherstellern.

Der VDrop der CPU heißt auch eigentlich VDroop. Also mit zwei "O". Infos findest du zum Beispiel auch unter "Loadline calibration".

Wenn du bei Google mal nach "VDroop" suchst, findest du z.B. folgenden Link mit einer ganz netten Erklärung: Klick mich

Im Zusammenspiel der Komponenten kommt natürlich beides vor. Zum einen undervoltet das Board, so dass du in Windows weniger VCore anliegen hast, als im Bios eingestellt (VDrop 1) und wenn du dann die CPU noch belastet, folgt VDrop 2, welcher offiziell von Intel für die CPU vorgesehen ist.

Du wirst also immer mit beiden Arten des VDrop konfrontiert.
 
Hi,

danke für den Link, werde ich mir gleich mal durchlesen.

Die plötzlichen Neustarts sagen dir nichts? Also das ich bis 2,85ghz komme und sobald ich darüber gehe das Bios zwar bootet aber sobald der Windows Ladebildschirm kommt sofort neugestartet wird?
 
Hi, erstmal wünsche ich ein schönes Wochenende gehabt zu haben.

Die Abstürze scheinen auf fehlerhaftes OC hinzuweisen.

Mir stellen sich da jetzt folgende Fragen:

Welchen FSB hast du gesetzt?
Wieviel VCore hast du nun im Bios eingestellt?
Wieviel Spannung hast du an den Speicher gelegt (VDimm)?
Mit welcher Geschwindigkeit läuft dein Speicher? (Speicherteiler)?
Wie sind die Timings des Rams eingestellt? (Manuell oder Auto?)
Wie sind die restlichen Spannungen im Bios eingestellt?
PCI-Express auf 100MHz fixiert?
PCI auf 33,33MHz fixiert (Sofern dein Bios die Möglichkeit bietet)?
 
Hi und dito!

War am Wochenende nicht untätig und es schaut wie folgt aus:

  • FSB 325
  • VCore auf 1,450 laut Everest kommt max 1,410 an und laut HW Monitor 1,390
  • VDIMM ist auf Auto Speicher geben aber 2,1 her
  • Speicher sind auf Unlinked und zwar: 13:16 / 4 4 4 15
  • HT ist auf 1,40
  • NB ist auf 1,40
  • SB ist auf 1,50
  • PCIe ist auf 100 fixiert
  • PCI lässt sich nicht im Bios einstellen

Prime lief 2h lang ohne Fehler siehe auch die Daten im Anhang. Habe danach noch ein halbe Stunde das System genutzt und dann kam wieder ein Neustart.

Davon abgesehen das ich defacto Neuling bin scheint mein Netzteil auch eine Macke zu haben. Sobald ich die Spannung von der Northbridge und Soutbridge angehoben habe (schrittweise) und das System unter Last kam hat das Netzteil (700 Watt) angefangen hochfrequent zu Pfeifen/Quietschen. Hab den Hersteller auch angerufen und scheinbar scheint der Fehler bei der seinerzeit verbauten Auflage meines Netzteils ziemlich bekannt zu sein. Netzteil wird auf jeden Fall nun ausgetauscht, stellt sich die Frage ob dies der Hauptgrund war oder das meine Einstellungen zu wünschen übrig lassen.
 

Anhänge

  • @325 Mem Unlinked 2h Vcore NB SB up.jpg
    @325 Mem Unlinked 2h Vcore NB SB up.jpg
    316,3 KB · Aufrufe: 627
  • Everests Stats @325 instabil.jpg
    Everests Stats @325 instabil.jpg
    161,2 KB · Aufrufe: 607
  • Lavalys Cachemem Vergleich.jpg
    Lavalys Cachemem Vergleich.jpg
    149,3 KB · Aufrufe: 582
Naja, ansonsten sehen die Werte doch schon mal ganz gut aus, wobei ich aber dennoch beim Speicher den VDimm manuell festsetzen würde.

SB kannst du auf den niedrigsten, einzustellenden Wert setzen. Die spielt beim OC keine Rolle.

Jetzt könntest du mal folgendes Testen:

FSB auf 400MHz. CPU-Multi auf 8 und Speicher auf den kleinsten Teiler setzen.

Somit brauchst du an den Spannungen erstmal nichts ändern, da die 3200MHz mit deiner VCore ja laufen. So kannst du zumindest testen, ob dein Board mit dem Quad einen FSB von 400MHz schafft. Sollte der Rechner nicht korrekt starten, musst du eventuell HT auf 1,4V setzen und die Spannung der NB ebenfalls auf 1,45V.

Sollte deinem ASUS-Board ein Lüfter beigelegen haben, diesen montieren, dann kannst du die NB-Spannung auch auf 1,5V erhöhen. Darüber würd ich aber nicht gehen.

Sollte das Board mit einem FSB von 400MHz vernünftig laufen, kannst du den CPU-Multi auf 9 stellen. Somit hast du dann 3600MHz. Wenn er dann abschmiert, einfach ein wenig mit der CPU-Spannung arbeiten. Da solltest du dann aber auf die Last-Temperaturen achten. Die lagen jetzt ja schon bei rund 70°C. Höhere Werte sollten aber vermieden werden.

So, jetzt vergiss auch erstmal Everest und HW-Monitor. Du nutzt CPUz, welches ebenfalls die Spannung anzeigt. Achte darauf, was hier unter Last angezeigt wird. Das sind bei mir die 1,424V. Diese erreiche ich, wenn ich im Bios 1,485V wähle. Das nur mal als kleine Info nebenbei.
 
Hi,

werde bevor ich den nächsten Versuch starte auf das neue Netzteil warten, im Moment läuft mein System wieder im Normaltakt.

Die Spannung von den RAMs werde ich dann aber wie vorgeschlagen festsetzen. Den Rest werde ich dann auch mal testen, HT ist aber bereits bei mir auf 1,40 (=1,4). Hab einen passiven NB Kühler auf den ich einen SilenX iXtrema PRO 60x25 1900rpm raufgepackt habe. Beim Einbau des neuen Netzteils werde ich auch meinen Radiator mal komplett reinigen und einen neuen Lüfter draufsetzen (be-quiet! Silent Wings PWM 1500rpm), mal schauen wievel Grad das bringt. Hatte erst an einen Feser TK-122 MS Triebwerk für den Radiator gedacht, der ist aber zu tief und würde einen zu großen Teil des Netzteil Lüfters abdecken.
 
So, jetzt lasse ich mich endlich auch mal ran!
Habe einen Q6600 und möchte ihn nur ein wenig auf 2,66 Ghz übertakten ... oder nur 2,6Ghz.
Nun die erste Frage die ich mir stelle. Der Sprung auf 2,6Ghz ist ja nicht so gigantisch. Sollte ich dennoch in kleinen Schritten hochtakten? Wie groß sollen die Schritte sein?

Ausserdem ist mein CPU Vcore standartmäßig auf 1,3V .. kann ich das so lassen oder kann ich es sogar verringern?

Zur Kühlung habe ich eine EKL Brocken mit gutem Gehäuse Airflow. ( Last 45° )
MB ist ein Asrock P31
Ram ist OCZ Gold 1066 ( läuft wegen MB mit 800mhz ) 2x2GB


Edit: Also mein Bios ist echt minderwertig. Ich finde die CPU VCore garnicht, und wo ich den RAM Teiler finde weiß ich auch nicht ...

Edit2: Also ich habe jetzt mal nur den FSB ganz leicht von 266 auf 278 erhöht.
Dann erstmal gewundert wieso es bei CPUZ nur auf 2,45Ghz steht und mit FSB 271.
Nunja dann hab ich jetzt wieder runtergestellt auf FSB 266 und bei CPUZ wird nun FSB 260 angezeigt. Nun läuft die CPU untertaktet mit 2,34Ghz???
Wieso macht mein Mainboard solche sprünge? und wie komme ich auf meinen Standarttakt wieder? Selbst wenn ich auf AUTO einstelle ist bei mir FSB 260 ...

Edit3: Problem selbst gelöst. Im Bios war eine Einstellung die hat das gemacht. Habs ausgeschaltet und es läuft gerade großartig mit 2,5Ghz :D
Unter Last komme ich auf maximal 51°. Kann man die VCore verringern damit die Temperatur sinkt? Oder ist das nicht möglich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da Smash die Overclocking FAQs nichtmehr weiter führt und sich kein anderer dafür gefunden hat habe ich jetzt mal angefangen und werde versuchen die FAQs langsam wieder zu erneuern.

Dafür benötige ich aber etwas Hilfe. Hier mal ein erster Anlauf zum S.775. Guckt euch das Ganze mal an und schreibt mir Meinungen und Anmerkungen. Wer Fehler findet meldet sich bitte auch.

How-To Übertakten Intel S.775

Vorwort:

Diese Overclocking FAQ soll dazu dienen die ersten Hürden beim Übertakten von Prozessoren auf Basis S.775 zu erklären und sie auch zu meistern. Ich erstelle die FAQ auf Basis meiner Erfahrungen und der alten FAQ von Smash, die leider durch seine Inaktivität nicht mehr aktualisiert wird.

Auf etwaige Fehler in der FAQ könnt ihr bitte im passenden Kommentarthread (Klick) antworten oder mir in dringenden Fällen auch eine Private Nachricht zukommen lassen.

1. Vorbereitung (Was muss ich wissen und beachten?)

Jede CPU verhält sich durch Herstellungsbedingte Tolleranzen unterschiedlich beim Übertakten. Eine bestimmte Übertaktungsleistung kann von einer CPU erreicht werden, und von einer anderen Baugleichen nicht. Das ist völlig normal. Leider kann man aus diesem Grund auch keine konkreten Beispiele und Werte liefern die eine bestimmte Übertaktung garantieren.

Fachchinesisch:
FSB = Frontsidebus, Ram = Arbeitsspeicher, CPU = Prozessor,

Temperatur:
Prinzipiell macht die Temperatur einer CPU nichts aus solange sie nicht zu warm wird. Weil wir aber übertakten wollen und Thermischer Spielraum da wichtig ist, ist uns eine Lasttemperatur, die so niedrig wie möglich ist am angenehmsten. Informiert euch bitte in der Übersicht Luftkühlung (https://www.computerbase.de/forum/t...melthreads-temperatur-kuehler-luefter.125924/)über einen passenden Luftkühler, sofern nicht schon vorhanden, oder in der Übersicht Wasserkühlung (https://www.computerbase.de/forum/threads/wasserkuehlung-faq-und-sammelthreads.369543/) über eine potente Wasserkühlung.

Downloads:
Wir benötigen einige kostenlose Programme um die Stabilität des übertakteten Rechners überprüfen zu können (dazu später mehr)

· CPU-Z (https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/cpu-z/ )
· Prime 95 (https://www.computerbase.de/downloads/benchmarks/prime95/ )
· Coretemp (https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/core-temp/ )

Bios:
Bitte updatet bevor ihr anfangt, und in nicht übertaktetem Zustand, das Bios eures Rechners. Informationen zum Vorgang des Bios Flashens und auch die neusten Biose findet ihr auf der Internetseite Mainboardherstellers. Ins Handbuch schauen schadet auch nicht! Dort wird der Vorgang des Bios Flashens, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, auch beschrieben.

Mathematik (keine Angst ist nicht schwer):
Für das Übertakten einer CPU auf Basis Intel S.775 sind 2 Rechenformeln unbedingt zu verstehen.
1. Der CPU Takt setzt sich aus dem Multiplikator multipliziert mit dem Frontsidebus (FSB) zusammen.
Takt = Multiplikator*FSB
2. Der Ramtakt setzt sich aus dem Frontsidebus dividiert durch den Dividenden des Ramteilers zusammen.
Ram Takt = FSB/Dividend des RAM-Teilers*Divisor des RAM-Teilers

Näheres zu Multiplikator, Ramteiler und FSB:
Wenn ihr nicht wisst welchen maximalen Multiplikator eure CPU besitzt könnt ihr das ganz leicht herausfinden. Ihr teilt einfach den Kerntakt eurer CPU durch den Frontsidebus.

Bsp:
Der Core 2 Quad Q9550 hat einen Takt von 2,83GHz respektive 2830MHz bei einem FSB von 333MHz.

2830 / 333 = 8,5 (Maximaler Multiplikator)

Auf die Ramteiler gehe ich entgegen Smash’s altem Overclocking FAQ nicht erschöpfend ein. Bei so ziemlich allen modernen Boards stellt ihr den Ramtakt im Bios nicht per Teiler sondern ganz bequem nach Werten ein. (Also DDR2 667MHz, 800MHz, 1066MHz etc.)

Zu beachten ist lediglich das bei allen S.775 Boards mit Intel Chipsatz ab dem i975x (ende 2005) kein Ramteiler kleiner als 1:1 mehr gewählt werden kann. Also kann der Arbeitsspeicher nicht mit einer niedrigeren Geschwindigkeit Takten als der FSB. Ebenso lassen Intel Chipsätze nur Speichertaktraten zu die auf den Ramteilern beruhen. Der Ram kann also nicht komplett unabhängig vom FSB getaktet werden. Dies können einige NVidia Chipsätze indem man die Ramfrequenz im Bios auf „Unlinked“ umstellt. Davon ist im Sinne der Stabilität aber abzuraten.

Der FSB ist für die Kommunikation der unterschiedlichen Komponenten auf dem Board zuständig.
Eine genauere Erläuterung sparen wir uns. Wer dennoch genaueres Erfahren möchte zieht bitte Wikipedia zu Rate. http://de.wikipedia.org/wiki/Front_Side_Bus

Letzte relevante Fragen vor dem Übertakten:
Wieso hebe ich nicht einfach den Multiplikator meiner CPU an und erhöhe somit den Takt der CPU und gehe damit anderen Problemen aus dem Weg?
Ganz einfach alle normalen S.775 Intel CPUs besitzen einen festen maximalen Multiplikator. Diese Sperre ist nicht zu umgehen. Eine Ausnahme davon bilden lediglich die Intel Extreme Edition CPU’s die einen frei wählbaren Multiplikator besitzen.
Beim übertakten heben wir hauptsächlich den FSB im Takt an?
Korrekt. Wir heben den FSB-Takt an und erhöhen somit den CPU-Takt und passen den Ram-Takt an.
Wie weit kann ich die Spannung meiner CPU erhöhen bzw. wie weit muss ich erhöhen um einen bestimmten Takt zu erreichen?
In der Einleitung haben wir gelesen das jede CPU unterschiedlich ist. Generell empfehle ich die Spannung der CPU nur 15% anzuheben. Wer da deutlich drüber geht riskiert eine sehr starke Degeneration der CPU.

Weitergehende Fragen?
Bitte in den passenden Sammelthread gucken und die Fragen dort stellen:
https://www.computerbase.de/forum/t...bertakten-beginnerfragen-fsb-bios-usw.735121/

2. Das Übertakten

Wenn wir nun bis hier alles gelesen haben sind wir bereit das auch in der Praxis umzusetzen.

Wir starten also den Rechner neu und begeben uns in das Bios. Je nach Mainboardhersteller muss man beim Starten des Rechners entweder die „Entfernen“ oder die „F2“ Taste drücken. Andere Tasten oder Tastenkombinationen sind auch möglich. Daher bitte im Zweifelsfall im Handbuch oder auf der Herstellerhomepage nachschauen.

Wenn wir im Bios sind lokalisieren wir die zum Übertakten notwendigen Einstellungen. Oft sind diese Einstellungen unter dem Reiter „Advanced“, „Extreme Tweaker“ oder „MB Intelligent Tweaker“ zu finden. Kann je nach Mainboardhersteller aber auch wieder variieren.

· Zunächst suchen wir die Einstellung für den PCI-Express Takt und setzen diesen auf 100MHz fest. Das verhindert das der Link beim Anheben des FSBs ebenfalls mit angehoben wird und Probleme mit On-Board-Geräten verursacht. Ist eine separate Einstellung für den PCI-Takt vorhanden wird dieser auf 33MHz festgesetzt.
· Die CPU Spannung (VCore) setzen wir auf einen Wert den wir uns vorher ausgesucht haben. Hier ist wieder die Regel zu beachten das man max. 15% mehr Spannung als die Standardspannung der CPU wählen sollte.
· Northbridgespannung, Southbridgespannung und Ramspannung sollten auf auf normale bzw. auf die Standardspannungen festgesetzt werden.
· Wir stellen die den Speichertakt auf eine niedrigere Stufe. Verwendet ihr DDR2 800MHz Speicher stellt DDR2 667MHz ein. Das gibt Spielraum beim Übertakten der CPU. Denn wir wissen ja das wir beim Anheben des FSB auch den Ramtakt mit anheben.
· Ausserdem sollten auch bei geringen Übertaktungen alle Stromsparmechanismen der CPU ausgeschaltet werden. Also EIST, Speedstep und oder C1E müssen deaktiviert werden.

Nun ans eigentliche Übertakten. Setzt den FSB um 5MHz vom Referenztakt hoch und speichert ab.

Wie das war alles? Jein.

Nochmal ein kleines Beispiel anhand eines Q9550:
333MHz FSB * Multiplikator 8,5 = 2830MHz CPU Takt. Erhöhung des FSB um 5MHz ergibt: 338MHz FSB * Multiplikator 8,5 = 2873MHz CPU-Takt.

Wir speichern nun die Einstellungen im Bios und der Rechner sollte neu starten.

Wenn Windows gestartet ist benötigen wir die Programme die ich bereits oben aufgelistet habe.

· CPU-Z sollte nun den erhöhten FSB und somit auch den erhöhten Kerntakt anzeigen.
· Um zu testen ob die Einstellungen stabil sind nutzen wir Prime 95 und Coretemp.

Coretemp zeigt uns nun die Kerntemperaturen unserer CPU. Wir sollten die Einstellungen in Coretemp nun so umstellen das wir die Differenztemperaturen zur maximalen CPU Temperatur sehen. Dazu gehen wir auf den Reiter Optionen -> Settings -> Advanced. Nun den Haken bei „Distance to TjMax“ anklicken und mit „Apply“ bestätigen.

tjmaxxa4j.png
coretempqzj8.png


Wir starten nun Prime95 und setzen zur Überprüfung der Stabilität folgende Settings:

prime951xznv.png


Beim Klicken auf „OK“ startet nun Prime und lastet alle Kerne aus. Dabei beobachten wir Coretemp und die Temperaturen. Die Kerntemperaturen sollten jetzt ansteigen. Steigen sie bis zu einem Wert von ca. 15°C to TjMax an solltet ihr Prime beenden und den Sitz eures Kühlers überprüfen bzw. schafft euch ein potenteres Model an.
Steigen die Temperaturen in einem normalen Bereich an lassen wir Prime95 eine Weile laufen und sehen ob der Rechner stabil läuft oder ob Prime fehlerhafte Worker anzeigt. Ein gutes Maß für eine etwaige Stabilität sind 1-2 Stunden Prime Laufzeit. Sollte der Rechner das problemlos überstanden haben könnt ihr Prime beenden und wieder ins Bios zurückkehren und den FSB um weitere 5MHz anheben und das eben beschriebene Prozedere widerholen.

Seit ihr euch des Übertaktens schon etwas sicherer könnt ihr auch in größeren MHz Schritten vorgehen oder ihr setzt euch bestimmte Taktfrequenzen als Schritte die ihr mit Prime 95 abtestet.

Das macht ihr solange bis ihr entweder einen Übertaktungslevel erreicht habt der euch zusagt oder bis bei Prime Fehler auftreten. Wenn das der Fall ist stehen euch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

1. Ihr geht begebt euch wieder ins Bios und und setzt die letzten stabilen Einstellungen
2. Ihr ändert einige Einstellungen im Bios. VCore, Ramtakt, Northbridgespannung, etc. Dazu konsultiert ihr aber bitte erst den passenden Sammelthread hier im Forum.

Natürlich gibt ein modernes Bios oft noch viele weitere Übertaktungsmöglichkeiten her als die, die ich jetzt schon beschrieben habe. Um darauf jetzt erschöpfend einzugehen fehlt leider die Zeit und der Platz im Forum. Da konsultiert ihr bei Unschlüssigkeiten halt auch die Sammelthreads.
 
Ich finde die Erklärung sehr gut und verständlich geschrieben! Ist auch nicht so ein Durcheinander wie bei Smash. Allerdings würde ich noch etwas mehr zu den Spannungserhöhungen schreiben, da man das ja meist sehr früh machen muss. ;)
 
Top die Bohne :)

Ich würde aber auch, nicht nur für Anfänger, das Prime95 How-To von angoholic hier im Tutorial mit verwursten und ggf. ein weiterführendes Tutorial erstellen, für diejenigen, die sich nicht nur mit den Basics beschäftigen wollen :)

Dasda

desweiteren würde ich gern ein paar Links dazu beisteuern, die (sofern man die basics verstanden hat) recht nützlich sein könnten:

How-To GTL (Spannungen) richtig setzen

Kurzanleitung dazu

Warum VDroop und Voffset doch gut sind

Was die VID eigentlich ist

und zu guter letzt, eine eigentlich völlig sinnlose diskussion darüber, warum man die Load Line Calibration deaktiviert lassen sollte: https://www.computerbase.de/forum/t...unsinn-abspaltung-aus-c2d-c2q-sammler.771031/ :D

Falls es nicht eh schon in Planung ist, würde ich vielleicht n bisschen Struktur mit rein bringen, damit das ganze etwas übersichtlicher wird, aber ansonsten ist alles wichtige und wesentliche vorhanden, sehr schön :)

EDiTH schrieb: für die Freunde der Zahlen evtl noch interessant: Theoretische Leistungsaufnahme der CPU zum selberrechnen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Dickes Lob fürs neue How-to!

Fachlich sauber und vor allem sehr flüssig lesbar.

Einzig ein Hinweis auf manuell festzusetzende Boardspannungen (wegen automatischer Anhebung)
-evtl bei "Festlegung Pci-e-Takt" einzufügen?
fehlt meiner meinung nach noch.

Vielleicht auch noch ein Hinweis auf bei hohem Fsb vor allem bei Vollbestückung
fälligwerdende Northbridge-spannungserhöhung.

Gruß
n.
 
Zurück
Oben