News Neue Distribution OpenMandriva mit KDE und Systemd

fethomm

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Die wechselvolle Geschichte der Distribution Mandriva erhält ein neues Kapitel. Die Community-Edition der französischen Distribution erscheint unter der Bezeichnung „OpenMandriva Lx 2013.0“ in einer ersten Ausgabe mit der Desktop-Umgebung KDE und dem neuen Init-Daemon Systemd.

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Was bleibt OpenMandriva denn als USP gegenüber Fedora? Bin bei den RedHat-Ablegern nicht wirklich fit, abgesehen vom öden CentOS, was man halt gern für Server benutzt.
 
Rosa Media Player Weiterentwicklung von MPlayer? Was? Das ist doch auch nur ein weiteres Frontend, basierend auf SMPlayer, wies scheint. Mit nur einem Bruchteil der Funktionen im GUI umgesetzt, aber das ist prinzipiell schon mal nichts schlechtes. Default video output scheint aber xv zu sein, das ist … meh. Das GUI selbst gefällt mir aber sehr gut, dieses ganze Rosa Zeugs scheint doch recht brauchbar zu sein, sehr leicht und schnell und dennoch gut aussehend.

Der Youtube Teil bringt leider nicht mehr als 360p rein, wobei 720p aber eigentlich problemlos gehen sollte. Egal, auf alle Fälle ein sehr schönes Projekt, das ich mir definitiv merken werde.

Und dieses subtile Geflame auf KDE – herrlich. :p
To avoid this, developers for a many products are trying to take into account all wishes of their users. Some teams do this intelligently, some teams not. A good example of a team of the first type - GNOME Team, a good example of a team of the second type - KDE Team.

Macht fast Lust, deren KDE mal auszuprobieren, aber ich fahre ganz gut mit meinem zusammengebastelten Openbox Desktop.
 
Liest sich zwar nicht schlecht, aber Mageia bleibt doch, bei den Linux-Distris, meine erste Wahl. Wobo leitet ja den deutschen Teil des Mageia Forums.
 
Karre schrieb:
was ist an dem linux jetzt besser/ anders als an anderen?

blick da nichtmehr durch

Franzosen sind ziemlich designbewusst, vermutlich legen die auf das optische Design (runde Ecken, flat design) und mainstream usability (funktionen wegen noob Kompatibilität streichen) und solchen Trends mehr Wert als andere, das würde auch die Kritik an KDE erklären und die Huldigung von Gnome, die mit ihrem übertriebenen Fokus auf abgerundete Ecken und Hipster Design die Mandriva Leute anscheinend überzeugen. Denen gehts wohl darum KDE "gnomig" zu machen, denn von der Philosophie her ist KDE das Gegenteil (features ohne Ende, und inkonsistentes optisches Design)

Von der Struktur der Software her ist KDE eigentlich überlegen da Qt viel bietet. Unter der Haube ist Mandriva traditionell nah an RedHat und Suse, also eher Unix feindlich und komplex. Davon bekommst du jedoch nur etwas mit wenn du tiefer in das System eintauchst bzw. es administrierst.

Ich persönlich mag weder KDE noch Gnome, kein Desktop Environment ist imho das beste Desktop Environment. Der versuch mit proprietären OS und deren features mitzuhalten verschwendet einfach zu viel manpower und produziert unnötige Bugs. Gnome und KDE bestehen jeweils aus mehreren Millionen Zeilen Code, sowas finde ich persönlich gruselig wenn du schon mit einem Window Manager besser arbeiten kannst der höchstens 10k Zeilen Code groß ist.
 
DeoDeRant schrieb:
[...] sowas finde ich persönlich gruselig wenn du schon mit einem Window Manager besser arbeiten kannst der höchstens 10k Zeilen Code groß ist.
Mit der Aussage währe ich vorsichtig. Nicht jeder kann mit einem Stand Alone Window Manager besser arbeiten. KDE wie von SuSe angeboten ist meiner Meinung viel besser für den Massenmarkt geeignet als ein einfacher Window Manager.
Obwohl ich persönlich auch lieber HLWM verwende kann ich nicht von mir auf andere schließen.
 
vanay schrieb:
Mit der Aussage währe ich vorsichtig. Nicht jeder kann mit einem Stand Alone Window Manager besser arbeiten.

Obwohl ich persönlich auch lieber HLWM verwende kann ich nicht von mir auf andere schließen.

Wie kommst du darauf dass es eine allgemeingültige Aussage war wenn aus dem Post klipp und klar hervorgeht dass es sich um meine persönliche Meinung handelt?

KDE wie von SuSe angeboten ist meiner Meinung viel besser für den Massenmarkt geeignet als ein einfacher Window Manager.

Die Kompatibilität zum Massenmarkt liegt jedoch imho eher an der Vorprägung derjeningen die DE's wie KDE benutzen, nicht an den Tools ansich. Meine Mom (geht auf die 70 jahre zu) habe ich auch auf Crunchbang geswitcht, die paar Programme die sie nutzt kann sie dort mit simplen Shortcuts starten, und auch das Openbox Menü ist für sie viel übersichtlicher als dieses laggende KDE Startmenü. Solange ein schickes Wallpaper vorhanden ist, und die Programme leicht zugänglich sind ist es *imho* Massenkompatibel.

KDE 4.x ist mehr oder weniger die Open Source Interpretation der Vista/Win7 + Aero Umgebung, genauso wie KDE 3 sich sehr an XP orientiert hat. Und die Gnome Versionen im Grunde das Pendant zu Mac Os Versionen. Die anderen DE's kann man ähnlich einordnen. Je nach Vorprägung bevorzugen die Leute eben das eine oder andere. KDE und Gnome sind im Grunde nichts anderes als drop-in Replacements für Leute die sich nicht wirklich auf andere Paradigmen einlassen wollen, oder gar nicht wissen dass es auch anders geht.
 
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DeoDeRant schrieb:
... laggende KDE Startmenü ...
Distro-Problem.
Das OpenBox-Menü ist nach deiner Logik eine anders sortierte Reimplementation des Win95-Startmenüs. Eine Sortierung, die gut ist und mehr Sinn ergibt und etwas, das so bei jeder *nix-DE so gehandhabt wird, wenn es ein Startmenü gibt.
KDE 4.x ist mehr oder weniger die Open Source Interpretation der Vista/Win7 + Aero Umgebung, genauso wie KDE 3 sich sehr an XP orientiert hat.
Nein. Einfach nein.
Windows Vista/7 ist von der Usability exakt das selbe wie Win 95 - es sieht nur aus wie eine ausgekotzte Packung Haribo Colorado und hat ein Startmenü, das letztendlich eine Fusion aus Win95-SM und KDE-Kickoff ist.
Aero ist Microsofts Reaktion auf Quartz/Compiz und zwar eine verdammt schlechte, denn im Gegensatz zu den Erstgenannten, ist sie völlig nutzlos.
KDE, Gnome, OSX, XFCE, LXDE und Windows basieren auf dem selben grundlegenden Benutzungsparadigma: Organisation der Programme in freischwebenden Fenstern, dazu eine Liste mit geöffneten Programmen, ein Menü zum Starten von Programmen und ein Feld mit Hinweisen vom System.
Dass im Zuge dessen man auch immer wieder das ein oder andere voneinander abgeschaut hat, ist völlig normal. Von einer vollständigen Interpretation oder gar Reimplementation kann aber bei keiner DE die Rede sein.
Dass sich ein Windows-Nutzer mit KDE am ehesten zurechtfinden wird, liegt einfach daran, dass Windows den Tellerrand des zugrundeliegenden Paradigmas niemals übersprungen hat und KDE4 das als Vorspeise serviert.

@News
Grundsätzlich schön eine KDE4-Distro zu sehen, bleibt die Frage offen, ob sie unter den selben Problemen leidet, wie viele andere KDE4-Distros. Einen VM-Test ist es aber sicherlich wert, denn ich suche noch immer nach einer guten KDE-Implementation auf einer anfängerfreundlichen Distro abgesehen von SUSE.
 
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Naja, was soll an so einer Distribution schon besser/schlechter sein.

Ich denke mir oft, das hinter solchen Projekten einfach Leute stehen die selbst was auf die Beine stellen wollen. Sieht man den Anteil an Linux Distributionen am großen Kuchen und schaut dann auf die Masse an verschiedenen Distributionen kann man auch als Pro-Linux eingestellter Mensch - wie ich einer bin - an einer Hand abzählen wie viele Leute Distributionen nutzen die in Distrowatch die mittleren/hinteren Plätze belegen.

Für Leute die Mandriva nutzen oder mal über den Tellerand schauen wollen wohl interessant, für viele andere wohl eher nicht. Das große Geheimnis ist sowieso das man sich mit nahezu jeder Distribution seine Kernel/DE bzw. WM/sonstige Pakete Kombination bauen kann. Was unter der Haube arbeitet interessiert nicht.

Für mich ist sogar nur eine Feinheit wie der Paketmanager Ausschlag gebend.


@PsYoniC:

Einsteiger Distribution mit guter KDE Einbindung ist schwierig, da ist Kubuntu eigentlich nach openSuse die beste. Ich finde unter Arch läuft KDE super, allerdings ist es kaum/gar nicht integriert. Es setzt mehr auf Arch, wie ich finde. Das könnte der Grund sein warum KDE hier so schön flüssig läuft.
 
Dass es unter Arch super läuft, ist mir durchaus bekannt :D
Ich suche das auch nicht für mich selbst, mir kommt sowieso nur Arch auf die Platte, sondern einfach, um etwas im Hinterkopf zu haben, was man Einsteigern empfehlen kann.
Ich weiß auch nicht, warum einige Distros KDE so versauen müssen ...

An KUbuntu habe ich auch schon gedacht, aber um es auszuschließen, nur mit Fedora und Sidux/aptosid habe ich schlechtere Erfahrungen gemacht, wobei Catalyst da wohl auch etwas Anteil dran hat ...
openSUSE wäre eine Idee, wobei ich das immer etwas langsam fand und die YaST2-Config-Architektur es auch irgendwie nicht besser macht, aber wenigstens ist es stabil und in sich konsistent.
Ich denke, die nächsten Kandidaten sind PCLinuxOS und Rosa - was man vermutlich als Bruder oder Cousin von openMandriva bezeichnen könnte.
 
@ News

Ich finde es schön, dass ihr den Leser nicht mit unnötiger Information nerven wollt, aber dass Mandriva Mandriva heißt, weil es eine Fusion der Distributoren (wenn auch nicht der Distributionen) Mandrakesoft und Connectiva ist, hätte man ruhig erwähnen können. Connectiva-Software ist zwar kaum in Mandriva eingeflossen, aber in den ersten zwei Jahren nach der Fusion wurden fast alle französischen, angestellten Entwickler entlassen (waren zwar eh nie viele, aber immerhin), sodass definitiv mehr Kreativpower von Connectiva am Projekt weitergewirkt hat, als Mandrakesoft-Kreativpower.

Connectiva ist deshalb historisch interessant, weil Connectiva der mit großem Abstand größte lateinamerikanische Distributor war und auch viele PCs in der brasilianischen verwaltung ausstattete - bevor das Krebsgeschwür Canonical kam und mit seinen Dumpingpreisen den Linux-Support-Markt platt gemacht hat.

Aber nichtsdestotrotz ein großes Dankeschön von einem Mandrakelinux-Fan, dass ihr überhaupt eine News zu dieser untergegangenen Distro bringt. :cool_alt:

Tumbleweed schrieb:
Was bleibt OpenMandriva denn als USP gegenüber Fedora? ...
Gegenüber Fedora bleiben hier vor allem die DrakTools. Die DrakTools sind im Prinzip sowas ähnliches wie Yast bei Suse. Wenn du dir auf Mandriva (oder Mageia) den X-Server egal warum zerschießt, weil du vielleicht ein inkompatibles, proprietäres Grafiktreiberpaket in den Kernel dengeln wolltest oder oder, startest du in der Konsole "XFdrake" und kannst dann mit Pfeiltasten und Enter und Delete in einer Art "konsolgrafischer" Obefläche ohne spezielle Konfigkenntnisse einen Standardtreiber auswählen, und schwubbs funktioniert dein X-Server wieder, ohne dass du genau wissen musst, an welchen Stellen in welchen Config-Dateien du welche Werte wie ändern musst, um das gleiche zu bewerkstelligen. Im Gegensatz zu YAST waren die Draktools auch schon immer vollkommen freie, in einer geläufigen Programmiersprache geschriebene Software. Suse Yast ist "erst" wirklich freie Software und in einer geläufigen programmiersprache geschrieben, seit es irgendwann vor Äonen mal von Novell übernommen worden war. Ist aber nur noch historisch relevant, weil Yast glaube ich mittlerweile mehr Jahre als freie Software erlebt hat, als vorher.

Ich persönlich finde die Draktools logischer "sortiert" als Yast, aber das scheint Geschmackssache zu sein.

Das Totschlagagument für Mandrakelinux vor über zehn Jahren waren aber nicht die Draktools, sondern Urpm - die erste mit apt-get konkurrenzfähige Paketverwaltung im RPM-Bereich, lange vor Connectivas apt4rpm und Yellow Dogs YUM. Heutzutage hat jede halbwegs populäre Distro etwas vergleichbares, insofern spielt das keine Rolle mehr. Wobei man als Pluspunkt anmerken muss, dass "urpmi" ungefähr das gleiche macht wie "apt-get install" oder "zypper install" oder "yum install", aber wesentlich schneller getippt ist. Das gleiche gilt für alle Urpm-Befehle (urpmi, urpmf, urpme usw.).

Was es ggü. Fedora bietet, bleibt natürlich klar: die Draktools. Im Vergleich zu OpenSuse ist das aber wenig - denn OpenSuse hat sowas mit Yast ja auch.

Ob OpenMandriva für mich jemals wieder eine Wahl werden wird, weiß ich noch nicht. Ich erwarte, ähnlich wie bei OpenOffice/LibreOffice, nicht, dass viele vom Original verjagte Entwickler zum Original zurückkehren werden. Mageia wurde nicht nur aus akuter Verärgerung nach einer einmaligen Krise gegründet, sondern nach Jahren, in denen das Unternehmen wiederholt die Community enttäuscht hat. Es scheint auch massive Falschinformationen innerhalb der Organisation gegeben zu haben, aufgrund derer bspw. der ehemalige Webmaster von MandrivaUser.de (WoBo) ziemlich verärgert das Handtuch geworfen hat.

Mandriva schafft hier ein Projekt, das es eigentlich nicht braucht, weil es ja mit Mageia schon lange existiert. Das Design ist schon total schnieke und viel hübscher, als bei Mageia, aber ich weiß nicht, ob eine Distro, die, das machen ja die DrakTools aus, einsteigerfreundlich sein will, sich auf eine Desktop-Umgebung beschränken sollte. Weniger Wahl ist für Einsteiger nicht mehr, auch wenn dass manche glauben. Einsteiger wollen nur weniger Wahlzwang - eine Standardvoreinstellung ist also gefragt, aber keine Einschränkung der Wahlfreiheit, indem man einfach das Angebot aller anderen Desktops streicht.

Wenn das Projekt wider Erwarten doch noch Fahrt aufnehmen sollte, kehre ich vielleicht zu Mandriva zurück. Es sieht halt hübscher aus, als Mageia und der Name ist auch wesentlich besser.

P.S.
Kurze Anmerkung zu meiner Wortwahl beim Krebsgeschwür Canonical: Canonical bietet die mit Abstand günstigsten Supportverträge, sodass es schwierig ist, mit Canonical um Supportverträge zu konkurrieren. Eigentlich schafft man das nur dort, wo die vom Kunden eingesetzte Software zwingend eine RPM basierte Distro erfordert (ja, das gibts). Canonical bietet die günstigsten Preise, hat es aber seit seiner Gründung bis heute nie geschafft, aus eigener Kraft, ohne Privateinlagen von Shuttleworth zu überleben. Canonical existiert seit grob geschätzt acht Jahren und seit grob geschätzt sechs Jahren bieten sie professionellen Support - sechs Jahre Support zu Preisen, von denen das Unternehmen nicht eigenständig überleben kann. Es gibt Leute, die Shuttleworth's Finanzspritzen gut finden, ich gehöre nicht dazu.
 
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