EPoX EP-8KDA3+ im Test: Nvidias 2. Anlauf auf dem Sockel 754

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Jan-Frederik Timm
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Fazit

nForce 3 250 Gb

Nun, nach einem durchwachsenen Fazit zum nForce 3 150 (Pro) kommen die folgenden Absätze beinahe einem Stilbruch gleich. Doch was uns der nForce 3 250 Gb an Features gezeigt hat, konnte praktisch auf ganzer Linie überzeugen. Mussten wir seinem Vorgänger noch das fehlende S-ATA-Interface und einen allgemeinen Hang zur Innovationslosigkeit ankreiden, liefert der 250 Gb nicht nur zwei sehr schnelle Serial-ATA-Ports samt bekannter Raid-Modi mit. Er ermöglicht darüber hinaus als erster Chipsatz einen Mix aus P-ATA- und S-ATA-Platten. Wir gehen davon aus, dass die kurzen Einbrüche in der Übertragungsrate mit späteren Treibern behoben werden. Auch die von uns so oft geäußerte Kritik am angesagten Gigabit-Ethernet-Wahn trifft nVidia als ersten Hersteller - von Intels CSA-Lösung und den erst vor wenigen Tagen vorgestellten i915/i925X-Chipsätzen einmal abgesehen - nicht, da das bandbreitenhungrige Interface nativ in den Chipsatz gewandert ist und den PCI-Bus somit nicht mehr belastet. Dagegen sind der (endlich) auf 6,4 GB/s beschleunigte HyperTransport-Bus, der auch mit weniger Leistung seine Arbeit tadellos verrichten konnte, und die zwei zusätzlichen USB 2.0-Ports als reine Schönheitskorrekturen anzusehen.

Besonders überraschen konnte uns die integrierte Firewall, hat sie unsere Erwartungen doch deutlich übertroffen. nVidia ist es - zumindest in der englischen Version - gelungen, den Wust an Optionen zu ordnen und je nach Kenntnis des Nutzers freizuschalten. Die vorgegeben Profile bieten einen guten Kompromiss aus Sicherheit und Kompatibilität und sind im Bedarfsfall dank selbsterklärender Wizards und guter Online-Hilfe relativ einfach zu ergänzen.

Dass nVidia endlich die vom nForce 3 150 insbesondere in der Spec Viewperf gezeigten Rechengeschwindigkeits-Defizite unter Kontrolle gebracht hat, rundet das Single-Chip-Gesamtpaket nForce 3 250 Gb ab. Ein Chipsatz, den auch wir nun ohne Probleme in einem Atemzug mit VIAs K8T800 nennen können und der - in fast vergessen geglaubter - nVidia-Manier Ideen für eine ganze Branche beinhalten könnte.

EPoX EP-8KDA3+

Das EPoX EP-8KDA3+ hat während der Testphase einen soliden Eindruck hinterlassen. Der Lieferumfang und die Ausstattung liegen auf hohem Niveau, wie man es von EPoX-Produkten in der mit einem Plus gekennzeichneten Variante gewohnt ist. Die Platine zeigte die von einem Athlon 64 zu erwartende Performance, die Stabilität war mit den unterschiedlichsten Speichermodulen ausgezeichnet.

Das Board-Layout macht einen fast durchweg sehr guten Eindruck, der unter dem Manko der beiden S-ATA-Ports aus diesem Grund leider umso mehr leidet. Zwar bietet die Platine vier weitere, gut zugängliche Anschlüsse. Die Vorteile einer nativen Lösung bieten diese jedoch nicht. Ansonsten gebührt insbesondere den nach außen geführten Anschlüssen und den beigelegten Brackets ein deutliches Lob. Schade ist, dass man auf FireWire komplett verzichtet hat.

Den leichten Schatten kann leider auch das lichte BIOS nicht vollkommen von sich weisen. Denn Neben der Fülle an Einstellungsmöglichkeiten hätten wir uns speziell eine Lüftersteuerung gewünscht. (Update: Das EP-8KDA3+ bietet eine automatische Lüftersteuerung namens „Smart Fan“ in der Verkaufsversion)

Nichtsdestotrotz zeigt sich das EPoX EP-8KDA3+ auch und dank des verbauten Chipsatzes als solide Arbeitsplattform mit großem Funktionsumfang, dem aufgrund der gezeigten Schwächen ein Award leider nicht ganz vergönnt ist. Ein Fazit, wie wir es bisher im Großen und Ganzen bei allen Athlon 64-Boards getroffen haben. Die Platine ist für ca. 170 € im Fachhandel erhältlich.