EPoX EP-8KDA3+ im Test: Nvidias 2. Anlauf auf dem Sockel 754

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Jan-Frederik Timm
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Der nForce 3 250 (Gb)

Wir möchten an dieser Stelle auf die Features, die der nForce 3 250 (Gb) von seinem Vorgänger geerbt hat, nicht mehr in Textform eingehen und verweisen diesbezüglich auf die Tabelle auf der nächsten Seite und die vergangenen Schriften zu diesem Thema. Vielmehr soll es in den folgenden Abschnitten um die ohne Frage zahlreichen Neuerungen gehen, die den nForce 3 250 (Gb) zu einer lobenswerten Weiterentwicklung machen.

Fangen wir mit einem - unseren Messungen nach - eher unbedeutenden Novum an, das in Sachen Marketing allerdings eine der entscheidenden Rollen auf dem Athlon 64-Sektor spielt: Den HyperTransport-Bus. Wurden und werden die meisten CPUs über einen Front-Side-Bus an die restliche Peripherie und den Speicher angebunden, erfolgt der Zugriff auf den RAM beim Athlon 64 (FX) / Opteron über eine separate Datenautobahn und die Kommunikation mit anderen Komponenten auf dem Board per seriellem HyperTransport (technische Erläuterung). Zwar hat AMD mit der Vorstellung des Sockel 939 diese Verbindung von ehemals maximal 800 MHz auf 1 GHz beschleunigt und nVidia mit dem nForce 3 Ultra gleich gezogen. Bisher blieb mit dem nForce 3 150 (Pro) jedoch den alten Vorgaben von 800 MHz fern und erreichte nur „magere“ 600 MHz bei acht anstatt sechzehn Bit auf dem Weg vom Chipsatz zum Prozessor.

Diesen Flaschenhals (immerhin ging das Duell um den HyperTransport-Bus 6,4 GB/s zu 4,2 GB/s für VIA aus) hat man nun mit dem nForce 3 250 (Gb) behoben. Allerdings - und das zeigten schon damals unsere Messungen mit einem künstlich herunter geregelten K8T800 - bleiben derartige Leistungsunterschiede, die auf dem Papier noch gewichtig aussehen mögen, in der Praxis derzeit noch ungenutzt. Auch unsere Vergleiche zwischen dem nForce 3 250 (Gb) mit einem 800 MHz (16 Bit/16 Bit) breiten und einem künstlich auf 600 MHz (allerdings ebenfalls 16 Bit/16 Bit) herunter geregelten Bus zeigten praktisch keine messbaren Performanceunterschiede. Immerhin, in den technischen Dokumenten herrscht nun wieder Gleichstand.

Eine wesentlich bedeutendere Neuerung stellt die Raid- und SATA-Funktionalität des nForce 3 250 (Gb) dar. Zwar hatte nVidia bereits zu Zeiten des nForce 3 150 versucht, nativ Serial-ATA im Chipsatz unter zu bringen, wie es Intel mit dem ICH5(R) und VIA mit der VT8327 schon länger mit großem Erfolg tun. Geglückt war es den vormals für ihre hoch integrierten Chipsätze so bekannten Ingenieuren jedoch nicht. So liefen externe Raid-Controller auf Athlon 64-Boards mit nVidia-Chipsatz bisher über den mit 133 MB/s sehr stark limitierten PCI-Bus und konnten Enthusiasten nur bedingt überzeugen.

Der nForce 3 250 (Gb) bietet nun einen integrierten SATA-Controller (zwei Ports), der zudem in der Lage ist, mehrere Platten im Raid 0, 1, 0+1 und sowie JBOD (Just a Bunch of Disks) anzusprechen. Als kleines Bonbon ermöglicht es der Chipsatz darüber hinaus, auch Laufwerke mit Parallel-ATA und einen Mix aus SATA- und PATA-Platten in einen Raid-Verbund zu hängen (Unlike competitive RAID solutions, the NVIDIA solution uniquely supports both Serial ATA (SATA) and parallel ATA disk devices within a single RAID array.). Auch den erst kürzlich vorgestellten nForce 2 Ultra 400Gb hat nVidia endlich (Gerüchte hierzu hielten sich beinahe ein Jahr) um dieses Feature erweitert.