CES 2017

Intel Kaby Lake im Test: Core i7-7700K und i5‑7600K mit aggressivem Turbo

Volker Rißka
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Intel Kaby Lake im Test: Core i7-7700K und i5‑7600K mit aggressivem Turbo

Bis zu 4,5 GHz und ein aggressiverer Turbo – Kaby Lake im Desktop bietet deutlich mehr Takt als sein Vorgänger Skylake. Der Test des Core i7-7700K und i5-7600K im Vergleich mit seinen direkten Vorgängern zeigt bei normalen Anwendungen eine deutlich effizienteres Gesamtpaket. Doch einen großen Haken gibt es.

Die neuen Flaggschiffe der Mittelklasse von Intel

Nach dem zaghaften Start zur IFA 2016 im vergangenen September mit nur sechs neuen Prozessoren hat Intel zur CES 2017 jetzt 36 weitere Modelle der Generation Kaby Lake vorgestellt. Das nunmehr 42 Prozessoren starke Angebot reicht von Prozessoren mit 4,5 Watt TDP für ultra-kompakte Notebooks bis hin zu den neuen Desktop-Flaggschiffen mit 91 Watt TDP.

Dieser Test widmet sich den beiden neuen Topmodellen Core i7-7700K und Core i5-7600K mit offenem Multiplikator für Desktop-PCs. Weitere Tests zu den neuen Notebook-CPUs Core i7-7700HQ und Core i7-7820K sowie vier ersten Mainboards mit neuem Chipsatz Z270 folgen in Kürze.

Intel Core i5-7600K und Core i7-7700K im Detail

Über die technischen Grundlagen der Architektur müssen bei Kaby Lake nur wenig Worte verloren werden. Kaby Lake ist Skylake mit optimiertem 14-nm-Fertigungsprozess und daher höherem Takt, nur bei der integrierten Grafikeinheit hat es echte Anpassungen gegeben. Gerade bei den K-Modellen für den Desktop-PC spielt die aber nur selten eine Rolle, da die CPUs in nahezu allen Fällen mit einer stärkeren diskreten Grafiklösung von AMD oder Nvidia gepaart werden.

Was unterscheidet Kaby Lake von Skylake?

Kaby Lake profitiert von einer weiter entwickelten und optimierten 14-nm-Fertigung, die dem Hersteller über Jahre Probleme bereitet hat und deshalb erst sehr schleppend in Fahrt kam. Da es bei zukünftigen Technologien aber nicht einfacher wird, legt Intel fortan Zwischenschritte auf – einer der ersten ist „14 nm+“. Dadurch kann bei gleicher Leistungsaufnahme ein wenig mehr Takt und somit Leistung zur Verfügung gestellt werden, Intel sprach zum IDF 2016 im August von bis zu zwölf Prozent.

Intels 14-nm-Prozess in zweiter Generation
Intels 14-nm-Prozess in zweiter Generation

Mehr Takt und ein aggressiverer Turbo für Kaby Lake

In der Praxis zeigt sich Intels Theorie bei den beiden Flaggschiffen in Form einer Taktsteigerung von 200 bis 300 Megahertz. Der Core i5-7600K macht dabei sogar noch einen kleinen Satz mehr als der Core i7-7700K, da ihm bereits im Basistakt 300 MHz mehr garantiert werden, während es beim größeren nur 200 MHz sind. Basis- und Ein-Kern-Turbotakt sind in der Praxis allerdings wenig relevant. Entscheidend sind vielmehr die Taktraten bei gleichzeitiger Belastung von zwei bis vier Kernen. Und hier haben es die beiden neuen K-Modelle in sich.

Der Core i7-7700K ist besonders extrem aufgestellt, der Turbo für alle Kerne liegt bei 4,4 GHz und damit nur 100 MHz unter dem Maximaltakt. Dadurch steigt der Vorteil gegenüber dem Vorgänger Core i7-6700K sogar noch an: Dieser konnte nur einen Kern auf 4,2 GHz bringen, bei Last auf allen vier Kernen waren es immer 4,0 GHz – somit sind es bis zu 400 MHz Taktunterschied, die das neue Flaggschiff im Alltag vom alten Modell trennen.

Und dies gilt auch beim Core i5-7600K: Bei Last auf allen vier Kernen liegen dort immer 4,0 GHz an, bei zwei und drei Kernen 4,1 GHz und bei einem Kern dann besagte 4,2 GHz. Zum Vergleich: Der Core i5-6600K gab die Abstufungen 3,6 GHz (Vier-Kern-Last), 3,7 GHz (drei Kerne) 3,8 GHz (Dual Core) und 3,9 GHz (ein Kern) vor. Der Teufel steckt im Detail und ist auf den ersten Blick nicht sichtbar.

Turbo 1 Kern Turbo 2 Kerne Turbo 3 Kerne Turbo 4 Kerne
Core i7-7700K 4,5 GHz 4,4 GHz 4,4 GHz 4,4 GHz
Core i7-6700K 4,2 GHz 4,0 GHz 4,0 GHz 4,0 GHz
Core i5-7600K 4,2 GHz 4,1 GHz 4,1 GHz 4,0 GHz
Core i5-6600K 3,9 GHz 3,8 GHz 3,7 GHz 3,6 GHz

Mit Unterstützung für DDR4-2.400

Neben der leicht angepassten Grafikeinheit mit HEVC-Main-10-Unterstützung bei ansonsten identischen Taktraten kann Kaby Lake offiziell mit DDR4-2400 umgehen. Dadurch lassen sich je nach Testumfeld ebenfalls noch einmal ein bis zwei Prozent gewinnen, wenngleich diese im Alltag kaum bemerkbar sind. Unterm Strich ist Kaby Lake deshalb ein etwas größerer „Speed Bump“ mit minimalen Anpassungen, wie er früher in allen Prozessorserien die Regel war – aber ohne neuen Codenamen.

Intel Kaby Lake im Test: Core i7-7700K und i5-7600K
Intel Kaby Lake im Test: Core i7-7700K und i5-7600K

Die Preise bleiben (auf dem Papier) die alten

Preislich gibt es keine Änderungen, Kaby Lake wird durch die Bank weg von Intel zu gleichen Großhandelspreisen ausgeliefert wie der Vorgänger Skylake. Wie üblich ist zu Beginn des Verkaufsstarts mit leicht höheren Preisen für die neuen Modelle zu rechnen, der zum Jahresende 2016/Jahresanfang 2017 zudem noch einmal deutlich verschlechterte Umrechnungskurs von US-Dollar zum Euro trägt sein Übriges dazu bei, dass die Preise zu Beginn keine günstigen sein werden. Systemintegratoren berichten von deutlich zweistelligen Aufpreisen im Großhandel.

Kaby Lake-S und Skylake-S mit vier Kernen als K-Modell
Modell Kerne /
Threads
Takt /
Turbo
L3-Cache Grafik GPU-Takt max. Speicher TDP Preis
Core i7-7700K 4 / 8 4,2 / 4,5 GHz 8 MB HD 630 350 / 1.150 MHz DDR4-2400 91 W $339
Core i7-6700K 4 / 8 4,0 / 4,2 GHz 8 MB HD 530 350 / 1.150 MHz DDR4-2133 91 W $339
Core i5-7600K 4 / 4 3,8 / 4,2 GHz 6 MB HD 630 350 / 1.150 MHz DDR4-2400 91 W $242
Core i5-6600K 4 / 4 3,5 / 3,9 GHz 6 MB HD 530 350 / 1.150 MHz DDR4-2133 91 W $242
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