Firefox 119: PDF-Editor um Bilder-Integration erweitert

Michael Schäfer
44 Kommentare
Firefox 119: PDF-Editor um Bilder-Integration erweitert
Bild: Mozilla

Mozilla hat Firefox 119 veröffentlicht, der eine Fülle von Verbesserungen bringt. So erweitert die neue Browser-Version den PDF-Editor, verbessert Firefox View und kann Erweiterungen von Google Chrome importieren.

Als eine der größeren Neuerungen in Firefox 119 geben die Entwickler die Erweiterung des mit Version 106 eingeführten PDF-Editors an. War es mit diesem bisher möglich, entsprechende Dokumente grob bearbeiten und signieren zu können, folgt nun die Möglichkeit, Bilder samt Alternativtext hinzuzufügen.

Der PDF-Editor kan nun auch Bilder einfügen
Der PDF-Editor kan nun auch Bilder einfügen (Bild: Mozilla)

Firefox View im neuen Gewand und mit neuen Funktionen

Weiterentwicklungen gibt es auch bei Firefox View zu vermelden, das Mozilla ebenfalls mit der Version 106 eingeführt hatte. Dabei handelt es sich um eine Funktion, welche die letzten drei synchronisierten Tabs von mit dem eigenen Konto verbundenen Geräten sowie die eigenen letzten 25 geschlossenen Seiten anzeigt, um diese bei Bedarf leichter wiederherstellen zu können.

Mozilla hat Firefox View um einige Funktionen erweitert
Mozilla hat Firefox View um einige Funktionen erweitert (Bild: Mozilla)

Mit Firefox 119 haben die Entwickler die Funktion einer Neugestaltung unterzogen, womit sich nicht nur das Layout, sondern auch die angezeigten Informationen verbessert haben soll. So ist die Anzahl der angezeigten synchronisierten Tabs nicht mehr auf die letzten drei beschränkt, sondern es sollen nun alle Tabs angezeigt werden. Gleichzeitig haben die Entwickler eine Liste integriert, die alle geöffneten Fenster sowie deren Tabs anzeigt. Neu hinzugekommen ist auch eine Chronik, welche die Seiten chronologisch oder alphabetisch sortiert auflistet.

Firefox importiert Erweiterungen von Google Chrome

Eine weitere Verbesserung soll die Möglichkeit zum Import von Google Chrome Erweiterungen darstellen. Die Entwickler dürften mit der neuen Funktion darauf abzielen, den Wechsel zu Firefox zu erleichtern – kein Nutzer möchte seine Lesezeichen, gespeicherten Passwörter, Zugänge und andere Anpassungen von Hand übertragen müssen. Viele Daten konnten bereits in früheren Versionen übertragen werden, jetzt ist dies auch mit installierten Erweiterungen möglich.

Verbesserte Privatsphäre und erhöhte Sicherheit

Im Mai des letzten Jahres hatte Mozilla den „vollständigen Cookie-Schutz“ als Standardeinstellung für alle Firefox-Nutzer ausgerollt, der im Februar 2021 mit Firefox 86 erstmals veröffentlicht wurde. Zuvor war der Schutz nur in privaten Fenstern oder bei Aktivierung des strengen Schutz vor Aktivitätenverfolgung in den Datenschutzeinstellungen aktiv. Die Funktion sorgte dafür, dass Cookies einer Domain nicht mehr gemeinsam mit anderen, sondern in jeweils separaten Cookie-Container abgespeichert werden, was das Tracken des Nutzers über mehrere Seiten hinweg erschwert.

Mit Firefox 119 unterstützt der Schutz nun auch die Partitionierung von Blob-URLs, wodurch ein potentieller Trackingvektor für Drittanbieter zur Verfolgung von Nutzern entschärft wird. Ist der strikte Modus des erweiterten Schutzes aktiviert, werden Schriftarten auf Systemschriften und Schriften aus Sprachpaketen beschränkt, um dadurch Font-Fingerprinting abzuschwächen beziehungsweise zu erschweren. Gleichzeitig wurde der Webstandard für die Speicherzugriffs-API aktualisiert, um die Sicherheit weiter zu verbessern und gleichzeitig die Beeinträchtigung von Websites zu verringern. Diese Maßnahme soll die Abschaffung von Cookies von Drittanbietern in Firefox weiter fokussieren.

Weiter steht ab sofort auch Encrypted Client Hello (ECH) zur Verfügung, welches die in TLS-Verbindungen verwendete Verschlüsselung erweitert, um damit einen größeren Teil des Handshakes abzudecken und sensible Felder besser schützen zu können.

Gleichzeitig wurden mehrere Sicherheitslücken geschlossen, von denen vier mit einem hohen und sieben mit einem moderaten Gefahrenpotential eingestuft werden.

Weitere Verbesserungen

Eher kosmetischer Natur ist die Möglichkeit, dass Firefox 119 nun die in Windows eingestellte Akzentfarbe für den eigenen Hintergrund nutzt, wie es Microsoft Edge oder Google Chrome schon seit längerem können. Bisher wurde dieser standardmäßig nur in Grau dargestellt. Allerdings nutzt der Browser diese Möglichkeit nicht von selbst, sie muss erst in den Einstellungen über about:config unter dem Eintrag widget.windows.titlebar-accent.enabled per Doppelklick aktiviert werden.

Weitere Verbesserungen betreffen die Übersetzungsfunktion, die nun Texte übersetzen kann, die erst nach dem Laden der Seite dynamisch hinzugefügt wurden. Außerdem bleiben kürzlich geschlossene Tabs nun auch dann zwischen Sitzungen erhalten, wenn die automatische Sitzungswiederherstellung nicht aktiviert ist. Wird eine vorherige Sitzung manuell wiederhergestellt, werden alle zuvor geöffneten Tabs oder Fenster erneut geöffnet.

Weitere Neuerungen sind den Release Notes zu entnehmen.

Firefox 115.4.0 ESR ebenfalls veröffentlicht

Zeitgleich mit Firefox 119 hat Mozilla die speziell für den Einsatz in großen Organisationen wie Schulen, Universitäten und Unternehmen entwickelte ESR-Version mit verlängertem Support-Zeitraum in der Version 115.4.0 (Release Notes) veröffentlicht. Diese schließt ebenfalls mehrere Sicherheitslücken, von denen drei als besonders gefährlich und sechs mit einer mittleren Gefährdung eingestuft werden.

Firefox 119 und Firefox 115.4.0 ESR stehen ab sofort für Windows, Apple macOS und Linux bereit und können auf Wunsch bequem über den Link am Ende dieser Meldung aus dem Download-Archiv von ComputerBase bezogen werden.

Downloads

  • Mozilla Firefox Download

    4,7 Sterne

    Firefox ist ein freier Browser der gemeinnützigen Mozilla Foundation mit vielen Erweiterungen.

    • Version 128.5.2 ESR Deutsch
    • Version 134.0 Beta 9 Deutsch
    • +2 weitere