kammerjaeger1
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Nachdem hier in anderen Topics mehrfach die Frage aufgetaucht ist, welche Kopfhörer oder Headsets im bezahlbaren Bereich denn wohl die besten wären, haben wir uns mit drei Leuten mal zwei der wohl empfehlenswertesten Modelle heraus gesucht.
Hier die Aspiranten:
Superlux HD-681 B
Everglide S-500
Beide im direkten Vergleich:
Als klassischer Studiokopfhörer gehört im unteren Preissegment der Superlux HD 681 wohl aktuell zu den Besten seiner Zunft und ist mit einem Marktpreis um 20,- (vormals 25,-) tatsächlich mehr als erschwinglich. Es gibt ihn in drei Varianten (681/681B/681F).
Wir haben uns für den Test den 681B genommen, da er das Klangbild eines typischen (Studio-)Kopfhörers am ehesten trifft, ohne dabei an Vielseitigkeit bzw. Games/Video einzubüßen.
Der Everglide S-500 hat hingegen eine ganz andere Zielgruppe, nämlich den Gamer. Im Gegensatz zum Superlux gibt es ihn schon seit einigen Jahren, aber aufgrund seines anfangs sehr hohen Preises von 99,90 und später 79,90 hat er nicht die Verkaufszahlen typischer Gaming-Kopfhörer erreicht. Im Lauf der Zeit hat man ihn wohl auch technisch verändert, dazu später mehr.
Inzwischen ist er teilweise schon unter 20,- zu haben, was ihn für unseren Test geradezu prädestiniert - Auslaufmodell vs. erfolgreicher Newcomer.
Auspacken
Die Zielsetzung der beiden Kopfhörer zeigt sich schon beim Zubehör.
Der Superlux hat einen 6,3mm-Adapter beiliegend, der aber aufgrund der Verschraubung leider nicht auf andere 3,5mm-Stecker passt.
Beim Everglide ist ein Clip-Mikrofon dabei, welches zwar nicht unbedingt mit qualitativ hochwertigen Mikrofonen mithalten kann, aber für Unterhaltungen via Skype/Teamspeak o.ä. ausreicht.
Eine Tragetasche haben beide Kopfhörer dabei.
Die Kabellänge ist beim Everglide etwas größer (3,1m vs. 2,5m), beide wirken nicht instabil.
Einen Wermutstropfen gab es jedoch schon beim Auspacken des Superlux: Die Pappe der Verpackung hat Druckstellen an den Polstern hinterlassen, die auch nach zwei Wochen noch nicht verschwunden sind. Dies scheint kein Einzelfall zu sein, denn andere Tester hatten das gleiche Problem. Auch der Kopfbügel hat eine Druckstelle.
Das Everglide ist da in seinem Karton besser geschützt.
Tragekomfort
Setzt man die beiden Hörer auf, wirkt der Superlux mit seinem selbst justierenden Bügel zunächst etwas bequemer und leichter. Leider fängt er schon nach kurzer Zeit bei zwei der drei Tester an, auf den Kieferknochen unter dem Ohr zu drücken, wodurch das Tragen unangenehm wird. Einstellmöglichkeiten hat man keine.
Der Everglide hingegen kann auf den Träger eingestellt werden und je länger man ihn trägt, desto weniger merkt man ihn. So kehrt sich der anfängliche "Vorteil" des Superlux sehr schnell um. Auch nach mehreren Stunden ist der Everglide nicht unangenehm, schwitzende Ohren hatten wir alle drei nicht.
Klang Musik
Der Superlux klingt sehr luftig, hohe und mittlere Tonlagen sind stark ausgeprägt, hohe Stimmen und harte Klavieranschläge sehr vordergründig. Der Detailreichtum ist für diese Preisklasse phänomenal, aber für manche Hörer mag er etwas zu spitz klingen, manche Töne wirken schon unnatürlich scharf.
Der Everglide klingt insgesamt weicher, tiefer und satter, ohne dass man Details vermissen würde. Der Hochtonbereich ist nicht ganz so ausgeprägt, lässt sich aber bei Bedarf anheben.
Während der Superlux sich also eher bei Gesang und Klaviermusik wohl fühlt, kommt der Everglide bei Rock/Metal/Techno richtig in Fahrt, besonders wenn es mal richtig zur Sache geht (z.B. "Evanescance - Bring me to life" oder "Dire Straits - Money for nothing"), insbesondere bei hohen Pegeln. Denn dann bricht der Superlux gnadenlos ein, klingt schnell verzerrt und gestresst, während der Everglide sich deutlich pegelfester zeigt.
Der Superlux klingt insgesamt verhaltener und "weiter weg", während man beim Everglide das Gefühl hat, mehr "in" der Musik zu sein.
Klang Spiele
Die Schwäche des Superlux beim Fundament tritt auch hier hervor. Schlägt neben dem Spieler eine Granate ein, so wird sie beim Everglide intensiver wahrgenommen.
Dafür klingt das Klicken beim Nachladen mit dem Superlux etwas realistischer.
Ortbarkeit ist bei beiden Hörern sehr gut, jeder herannahende Spieler im Häuserkampf lässt sich in der Richtung und evtl. sogar Stockwerk ausmachen.
Vom Gefühl her fesselt einen das Everglide mehr an das Spiel, da das Superlux wie bei der Musik "weiter weg" klingt und nicht das Volumen des Everglide erreicht.
Fazit
In unserer Jury gab es ein 2:1 für das Everglide. Der bessere Dauer-Tragekomfort und das fesselndere und dabei sattere Klangbild waren die entscheidenden Kriterien für uns. Nur der Gesangs-Liebhaber hat einen leichten Vorteil beim Superlux gesehen.
Ihr Geld sind die beiden Aspiranten auf alle Fälle wert, entscheiden sollte also das persönliche Hörempfinden sowie die Kopfform, da das Superlux wie angesprochen evtl. unangenehm drückt.
Ich verweise auch noch auf den Vergleich von "Der Nachbar" zwischen dem Everglide und dem Beyerdynamic DT231pro: klick
Dies hat mich auch zum Nachforschen angeregt. Scheinbar gibt es mind. drei Versionen des Everglide. Die hier und von "Der Nachbar" getestete Variante sind wohl gleich und haben nicht mehr die anfangs propagierte Bio-Cellulose-Membran.
Daraufhin hab ich ein Everglide mit anderem Karton getestet:
Dies hab ich nochmal mit dem anderen Everglide verglichen. Es sind zwar beides keine Zellulose-Membranen, aber das zweite Modell klingt nochmal ein Stück besser als das oben getestete. Es wirkt insgesamt noch satter und gleichzeitig dynamischer.
So, nun bin ich auf Eure Meinungen gespannt.
Hier die Aspiranten:
Superlux HD-681 B
Everglide S-500
Beide im direkten Vergleich:
Als klassischer Studiokopfhörer gehört im unteren Preissegment der Superlux HD 681 wohl aktuell zu den Besten seiner Zunft und ist mit einem Marktpreis um 20,- (vormals 25,-) tatsächlich mehr als erschwinglich. Es gibt ihn in drei Varianten (681/681B/681F).
Wir haben uns für den Test den 681B genommen, da er das Klangbild eines typischen (Studio-)Kopfhörers am ehesten trifft, ohne dabei an Vielseitigkeit bzw. Games/Video einzubüßen.
Der Everglide S-500 hat hingegen eine ganz andere Zielgruppe, nämlich den Gamer. Im Gegensatz zum Superlux gibt es ihn schon seit einigen Jahren, aber aufgrund seines anfangs sehr hohen Preises von 99,90 und später 79,90 hat er nicht die Verkaufszahlen typischer Gaming-Kopfhörer erreicht. Im Lauf der Zeit hat man ihn wohl auch technisch verändert, dazu später mehr.
Inzwischen ist er teilweise schon unter 20,- zu haben, was ihn für unseren Test geradezu prädestiniert - Auslaufmodell vs. erfolgreicher Newcomer.
Auspacken
Die Zielsetzung der beiden Kopfhörer zeigt sich schon beim Zubehör.
Der Superlux hat einen 6,3mm-Adapter beiliegend, der aber aufgrund der Verschraubung leider nicht auf andere 3,5mm-Stecker passt.
Beim Everglide ist ein Clip-Mikrofon dabei, welches zwar nicht unbedingt mit qualitativ hochwertigen Mikrofonen mithalten kann, aber für Unterhaltungen via Skype/Teamspeak o.ä. ausreicht.
Eine Tragetasche haben beide Kopfhörer dabei.
Die Kabellänge ist beim Everglide etwas größer (3,1m vs. 2,5m), beide wirken nicht instabil.
Einen Wermutstropfen gab es jedoch schon beim Auspacken des Superlux: Die Pappe der Verpackung hat Druckstellen an den Polstern hinterlassen, die auch nach zwei Wochen noch nicht verschwunden sind. Dies scheint kein Einzelfall zu sein, denn andere Tester hatten das gleiche Problem. Auch der Kopfbügel hat eine Druckstelle.
Das Everglide ist da in seinem Karton besser geschützt.
Tragekomfort
Setzt man die beiden Hörer auf, wirkt der Superlux mit seinem selbst justierenden Bügel zunächst etwas bequemer und leichter. Leider fängt er schon nach kurzer Zeit bei zwei der drei Tester an, auf den Kieferknochen unter dem Ohr zu drücken, wodurch das Tragen unangenehm wird. Einstellmöglichkeiten hat man keine.
Der Everglide hingegen kann auf den Träger eingestellt werden und je länger man ihn trägt, desto weniger merkt man ihn. So kehrt sich der anfängliche "Vorteil" des Superlux sehr schnell um. Auch nach mehreren Stunden ist der Everglide nicht unangenehm, schwitzende Ohren hatten wir alle drei nicht.
Klang Musik
Der Superlux klingt sehr luftig, hohe und mittlere Tonlagen sind stark ausgeprägt, hohe Stimmen und harte Klavieranschläge sehr vordergründig. Der Detailreichtum ist für diese Preisklasse phänomenal, aber für manche Hörer mag er etwas zu spitz klingen, manche Töne wirken schon unnatürlich scharf.
Der Everglide klingt insgesamt weicher, tiefer und satter, ohne dass man Details vermissen würde. Der Hochtonbereich ist nicht ganz so ausgeprägt, lässt sich aber bei Bedarf anheben.
Während der Superlux sich also eher bei Gesang und Klaviermusik wohl fühlt, kommt der Everglide bei Rock/Metal/Techno richtig in Fahrt, besonders wenn es mal richtig zur Sache geht (z.B. "Evanescance - Bring me to life" oder "Dire Straits - Money for nothing"), insbesondere bei hohen Pegeln. Denn dann bricht der Superlux gnadenlos ein, klingt schnell verzerrt und gestresst, während der Everglide sich deutlich pegelfester zeigt.
Der Superlux klingt insgesamt verhaltener und "weiter weg", während man beim Everglide das Gefühl hat, mehr "in" der Musik zu sein.
Klang Spiele
Die Schwäche des Superlux beim Fundament tritt auch hier hervor. Schlägt neben dem Spieler eine Granate ein, so wird sie beim Everglide intensiver wahrgenommen.
Dafür klingt das Klicken beim Nachladen mit dem Superlux etwas realistischer.
Ortbarkeit ist bei beiden Hörern sehr gut, jeder herannahende Spieler im Häuserkampf lässt sich in der Richtung und evtl. sogar Stockwerk ausmachen.
Vom Gefühl her fesselt einen das Everglide mehr an das Spiel, da das Superlux wie bei der Musik "weiter weg" klingt und nicht das Volumen des Everglide erreicht.
Fazit
In unserer Jury gab es ein 2:1 für das Everglide. Der bessere Dauer-Tragekomfort und das fesselndere und dabei sattere Klangbild waren die entscheidenden Kriterien für uns. Nur der Gesangs-Liebhaber hat einen leichten Vorteil beim Superlux gesehen.
Ihr Geld sind die beiden Aspiranten auf alle Fälle wert, entscheiden sollte also das persönliche Hörempfinden sowie die Kopfform, da das Superlux wie angesprochen evtl. unangenehm drückt.
Ich verweise auch noch auf den Vergleich von "Der Nachbar" zwischen dem Everglide und dem Beyerdynamic DT231pro: klick
Dies hat mich auch zum Nachforschen angeregt. Scheinbar gibt es mind. drei Versionen des Everglide. Die hier und von "Der Nachbar" getestete Variante sind wohl gleich und haben nicht mehr die anfangs propagierte Bio-Cellulose-Membran.
Daraufhin hab ich ein Everglide mit anderem Karton getestet:
Dies hab ich nochmal mit dem anderen Everglide verglichen. Es sind zwar beides keine Zellulose-Membranen, aber das zweite Modell klingt nochmal ein Stück besser als das oben getestete. Es wirkt insgesamt noch satter und gleichzeitig dynamischer.
So, nun bin ich auf Eure Meinungen gespannt.
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