News 28-nm-Fertigung: Powerchips Fab-Neubau zieht es dank Subventionen nach Japan

Volker

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Japan lockt weitere Halbleiterhersteller durch umfangreiche finanzielle Hilfe ins Land. Nach TSMC zieht es erneut eine taiwanische Firma an, die Powerchip Semiconductor Manufacturing Corp. (PSMC) wird eine neue Fabrik hier errichten, nachdem es zu Beginn des Jahres noch hieß, Indien habe gute Karten.

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Einerseits ist die Stärkung der hiesigen Chip-Fertigung nachvollziehbar, um die Abhängigkeit von Firmen aus anderen Ländern zu reduzieren. Besonders die Sorge vor einer Einnahme Taiwans durch China dürfte viele umtreiben.
Am Ende Stelle sich mir die Frage, ob ein derartiger Aufbau trotz wachsender Nachfrage in den nächsten Jahren seine Berechtigung hat oder ob wir nicht irgendwann in ein (temporäres) Überangebot und eine Chip-Schwemme laufen werden, wenn erstmal alle geplanten Chip-Fertigungen ihre Produktion aufgenommen haben.
Die Chip-Hersteller wird's jedenfalls freuen, dass sie derart hofiert werden. 50-70(!) Prozent Förderung sind eine ordentliche Ansage. 10 Milliarden vom deutschen Staat für Intel in Magdeburg scheinen eine hohe Summe. Angesichts der weltweiten Bereitschaft muss man wohl derartige Zugeständnisse machen, um vergleichbare Anreize für einen deutschen Standort zu schaffen.
 
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Genau dieselben 33% Förderung wie bei den EU Projekten (Intel, Infineon, STM, etc.)

@Simonsworld
Das Problem ist gerade sehr akut. Bei weitem nicht nur in der Branche.
Die USA und China sind gerade dabei mit der Gießkanne ihre Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Wenn du als Chemiekonzern in China 50% Subvention auf den Bau, erlassene Netzgebühren (in der EU machen das zum Beispiel auch Frankreich, Ungarn, Polen oder die Skandinavischen Länder so) und ausgesetzte Grund und Unternehmenssteuer für n Jahre bekommst, ist dies einfach deutlich lukrativer als ein Land ohne Subventionen.

Ist zusammen mit dem Mangel an Arbeitskräften meiner Meinung nach das größte Problem. Energie ist wieder auf einem normalen Preisniveau, aber so würde ich als Firma trotzdem nicht hier investieren. Stand jetzt dauert der deutsche Schuldenabbau auch immernoch 10-23 Jahre (aktuell sinkt die nominelle Staatsverschuldung zum BIP um 3% pro Jahr, wobei viele Anleihen mittlerweile bei Staatlichen und EU Institutionen hängen und nicht mehr auf dem Markt sind)
 
Trelor schrieb:
Wenn du als Chemiekonzern in China 50% Subvention auf den Bau, erlassene Netzgebühren (in der EU machen das zum Beispiel auch Frankreich, Ungarn, Polen oder die Skandinavischen Länder so) und ausgesetzte Grund und Unternehmenssteuer für n Jahre bekommst, ist dies einfach deutlich lukrativer als ein Land ohne Subventionen.

Inzwischen ist die Lage für (deutsche) Konzerne in China nicht nur rosig. Sie werden zunehmend durch dort heimische Unternehmen unter Druck gesetzt.
Es gibt auch nicht unbegrenzt Fachkräfte und wenn dann nicht mehr zu einem günstigen Tarif. Die chinesische Währung ist stärker geworden, was zusätzlich die Attraktivität des Standortes drückt.
Darüber hinaus stellen sich die Fragen nach der logistischen Infrastruktur, Zugang zu Technologien und der Schutz des geistigen Eigentums.
Je nach gesuchten Arbeitskräften sind Länder wie Vietnam oder Indien inzwischen attraktiver geworden in Asien. Dort gibt es einen Haufen an Arbeitskräften zu deutlich besseren Konditionen.
Wenn man China nicht gerade als Absatzmarkt betrachtet, muss man Zölle und Einfuhren beachten.
Unter dem Aspekt des Ukraine Krieges stellt sich für Politik und Wirtschaft die Frage nach Abhängigkeit. Was passiert etwa im Falle eine sich zuspitzenden Situationen in diplomatischen Beziehungen?
 
Japan macht es richtig. Ohne Förderung gibt es nun mal nichts. Deswegen ist es gut, dass es Geld für Intel in Deutschland gibt. Aber da scheint sich ja dann einiges in Japan anzusiedeln.
 
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