Abschlussprojekt Fachinformatiker

Captium

Cadet 4th Year
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Apr. 2017
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81
Hallo Leute,

langsam aber sicher kommt es zu meinem Abschlussprojekt als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung.
Für dieses habe ich 70 Stunden Zeit (Mit der Dokumentation!)
Hat jemand eine coole Idee, welche man mit Java oder PowerShell umsetzen kann?

Vorab vielen Dank
 
Wie sehen denn die Anforderungen aus?

Ich hab im 4. Semester an der FH im Rahmen einer Computergrafik Vorlesung mal einen Raytracer geschrieben (allerdings in C), das fand ich eigentlich ziemlich spannend (besonders im Hinblick auf Performance) und sollte auch in dem relativ knappen Zeitrahmen zu schaffen sein.
 
Eigentlich ist es die Aufgabe deines Betriebs dir mögliche Projekte zur Auswahlt zu stellen. Es sollte nicht so sein, dass man einfach "irgendwas" macht. Es ist immer ratsam und besser ein Projekt (oder Teil) anzugehen, welches bei deinem Arbeitgeber wirklich gebraucht/genutzt wird. Das können einfache Tools wie Mitarbeiterlisten als Webseite, Wikis mit kleinen geschriebenen Plug Ins usw sein. Die IHK erkannt btw. sehr wohl ob es sich nur um ein Projekt für die Abschlussarbeit handelt oder um ein echtes internes Projekt. Klar ist das absolut gestattet ein reines Abschlussprojekt zu machen, ich kann dir aber sagen dass die IHK "richtige" Projekte meist besser bewertet.
 
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Mach irgendwas total simples. Bisschen Datenverwaltung mit Businesslogik und Persistenz, mehr nicht.
Und sei dir bewusst, dass das letztendlich niemanden interessieren wird.

Die IHK bewertet deine Projektdokumentation, theoretisch könntest du die auch fiktiv schreiben. Das sag ich nicht um dich dazu anzustiften, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gar nicht hinkriegen.

Es gibt nur einen Haufen Azubis, die Schweiß ohne Ende in ihr Programm stecken und dann aus allen Wolken fallen, wenn sie erfahren, dass das nicht mal angeschaut wird...
 
Ich kann als Tipp auch nur sagen: Plane den Großteil der Zeit in die Dokumentation ein.. Der Code ist völlig egal, es geht rein darum wie es gemacht wurde und nur die Doku zählt im Endeffekt. Wichtig ist auch das du im Zeitrahmen bleibst und eben alles mögliche an Vorgaben für die Doku einhälst.
 
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Ob du im echten Zeitrahmen bleibst juckt auch keinen. Du schreibst ja deine Zeiten einfach auf und machst sie passend. Darf halt nur nicht unrealistisch viel in der vorgegebenen Zeit geschafft werden. Kannst jetzt nicht Das Projekt 5 Wochen machen und dann sagen, dass du das in 70 Stunden geschafft hättest.
Such dir irgendein einfaches Projekt und schreibe dafür eine sehr gute Doku.
 
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Wie slurpee und projectneo schon gesagt haben, der Fokus der IHK liegt ganz klar auf der Projektdokumentation und wie du es im Fachgespräch präsentierst.
Auf die 70 Stunden Zeit achtet in der Realität auch niemand. Hauptsache in der Projektdokumentation ist ein ordentlicher Zeitplan der auf 70 Stunden kommt.
Bei mir in der Berufsschule hat fast jeder vom Betrieb 4-6 Wochen vor Abgabetermin vollkommen Zeit für das Projekt bekommen.
 
ruthi91 schrieb:
Auf die 70 Stunden Zeit achtet in der Realität auch niemand. Hauptsache in der Projektdokumentation ist ein ordentlicher Zeitplan der auf 70 Stunden kommt.
Genau das, niemand hatte damals es in der vorgegeben Zeit nur ansatzweise geschafft. Ich hatte die 70 Stunden schon alleine für die Dokumentation benötigt.

Setz dich mit deinem Betrieb auseinander und Frage danach was du als Projektarbeit machen könntest. Such dann mal im Internet oder Frage im Betrieb nach Dokumentationen wie die auszusehen haben. Das Projekt wird nur als Mittel zum Zweck gesehen. Wichtig ist hier der Zeitablaufplan und die Dokumentation an sich. Alleine die macht einen riesigen Prozentpunkt deiner Endnote aus (über 50%).
 
Hi Captium,
um mal auf deine Frage einzugehen:

Wenn dir vom Unternehmen keine Vorgaben gemacht werden und du dir selbst was aussuchen kannst, würde ich was Entwickeln das für dich einen Mehrwert hat.

Eventuell bist du in einem Verein und entwickelst hierfür eine Verwaltung (z.B beim Fußball Verein eine App zum Planen von Fahrdiensten zu den Spielen).

Oder ein Programm das deine Trainingseinheiten speichert & auswertet usw.

Wenn es ein Programm für euer Unternehmen sein soll, kannst du auch ein Tool zum verwalten & planen von Praktikumsplätze erstellen.

Unsere Azubis haben eine einfache Anwendung entwickelt die für das Sekretariat eingehende Bewerber verwaltet, das ganze aber mit einer Cloud Technologie (AWS / Bluemix), kam bei den Prüfern sehr gut an.
 
Das kann ich eigentlich nur unterschreiben. Den Code würden die Leute von der IHK vermutlich ohnehin nicht verstehen und der interessiert die auch nicht. Die interessiert die Doku und deine Präsentation. Die wollen wissen, was du machst, wie du es machst und warum du es so machst. Außerdem sehen die gern noch Fehleranalyse usw. Aber ein fertiges Programm interessiert die meist gar nicht so sehr.

Bei uns gab es Azubis, die ein Programm vorgestellt haben, das gar nicht existiert, da wurde keine Zeile Code geschrieben. Die haben einfach nur Dokumentiert, was das Programm kann, warum es existiert, wie es einen Mehrwert schafft usw. Dann noch ein paar Bildchen gebaut und fertig, hat niemanden interessiert. Wenn man aber in der Doku einen Fachbegriff nicht definiert hat, darauf haben sie geachtet.
 
Kann mich nur anschließen. Habe vor bald 20 Jahren ebenfalls die Fachinformatiker Ausbildung gemacht (allerdings die Fachrichtung Systemintegration) und betreue heute unsere Auszubildenden in dem Bereich mit. Es kommt in der Tat auch heute immer noch hauptsächlich auf die Projektdokumentation und Präsentation an.
Projekte die in der Praxis benötigt werden werden oft besser bewertet, auch weil sie sich plausibler dokumentieren lassen. In theoretischen Projekten kann man schnell Probleme im Fachgespräch bekommen, falls jemand genauer nachfragt. Es wäre aber theoretisch auch ein völlig fiktives Projekt möglich, wenn es in sich schlüssig und ohne Widersprüche ist.

Der Zeitrahmen ist eigentlich fast immer unrealistisch wenn es ein vernünftigs Projekt ist, die IHK kann aber eh nicht prüfen wie lange etwas wirklich gedauert hat und es interessiert auch scheinbar niemanden dort. Es muss nur hinreichend plausibel dokumentiert sein. Meiner Meinung nach ist es eher eine Art Richtlinie, damit Projekte weder zu groß noch zu klein werden. Da die Dokumentation das Kernstück der Bewertung darstellt, wird besonders da viel Zeit reingesteckt.

Von daher sind die hier gemachten Vorschläge und Tipps bisher aus meiner Sicht und Praxiserfahrung sehr gut.
 
Es ist übrigens absolut nicht die Aufgabe des Ausbildungsbetriebes einem ein Prüfungsthema "rauszusuchen". Die Helfen dabei, wenn der Azubi sie darauf anspricht aber das ist keine Bringschuld! Seid euch dessen bewusst. Bei einer Ausbildung geht es vor allem darum (selbstständige) Handlungsfähigkeit herzustellen.

Am Ende wird immer das Gesamtpaket bewertet, wobei die eigentliche Aufgabe tatsächlich etwas aus dem Fokus rückt. Aber: Sie sollte dem Zeitrahmen und dem Ausbildungsinhalt angemessen sein.

Beurteilt wird dann:

das Auftreten bei der Präsentation und dem Fachgespräch (souverän, vorbereitet, pünktlich(!), angemessen gekleidet, verständliche Aussprache, geduscht ...)

die Dokumentation an sich (Form, Gliederung, Struktur und Lesbarkeit, Inhaltliche Richtigkeit / Nachvollziehbarkeit, Rechtschreibung- und Grammatik)

die Präsentation (Agenda vorhanden? Wird der Zuhörer "abgeholt" oder in den Schlaf gesäuselt? Unterstreicht eine visuelle (Powerpoint)Präsentation die Moderation oder ist es nur "begleitetes Lesen"? Struktur, kein "Bullshit" (Töne, Videos, Animationen, Idioten-Cliparts), keine Platzverschwendung [Logo-Overkill, unnütze "Ladebalken", usw.] )

Das eigentliche Projekt dient dann eher als "Aufhänger" für die Fragen. Da sollte man sich auf Fragen vorbereiten, die in der Dokumentation nicht vollständig geklärt aber angerissen werden oder schlichtweg fehlen (oder falsch dargestellt werden) und oder über Dinge, die in der Präsentation nicht so ganz schlüssig waren oder schlichtweg fehlten. Durch geschicktes "steuern" dieser Faktoren kann man dann auch das Fachgespräch in eine bestimmte Richtung lenken. Aber Vorsicht: Wenn den Prüfern das auffällt (das sie manipuliert werden sollen), dann können die das Fachgespräch auch einfach über ein ganz anderes Ausbildungsthema führen, zum Beispiel "Ergonomie am Arbeitsplatz" oder "Unfallverhütung"... Das Fachgespräch MUSS nämlich nicht zwangsweise mit deinem Abschlussprojekt in Zusammenhang stehen, es geht um die gesamte Ausbildung, also alles, was im Ausbildungsrahmenplan zu diesem Berufsbild aufgeführt ist kann theoretisch (mehr oder weniger tief) abgefragt werden.

Daraus ergeben sich dann die "Gesamtbewertungen" ;)

Kleiner Tipp: Kleider machen dabei Leute! Keine Motto/Sprüche-Shirts. Business-Anzug muss jetzt nicht unbedingt sein aber ein ordentliches Hemd IN der Hose, Gürtel drum, saubere Lederschuhe usw. darf man da einfach erwarten, es geht da schließlich um etwas, dass nicht alltäglich ist. Viele Leute, haben so eine Prüfung nur einmal im Leben.

PS: Und bitte (wichtig für Fi:AE aber auch im späteren Job, usw.) , weil ich es schon oft gesehen habe: Quelltext hat in Präsentationen ABSOLUT NICHTS ZU SUCHEN. Pseudocode um ein Problem zu erläutern: Ja, wenn der nicht zu komplex wird. Wenn es sich absolut nicht anderes ausdrücken lässt (Mathematisch!??!), dann nur äußerst kurz. Maximal vier einfache Zeilen, besser eine und darauf eingehen! Wirklich NIEMAND will in so einer Präsentation mehr als eine Zeile fremden Quelltextes einer Sprache lesen, die er eventuell gar nicht aktiv programmiert... Dann drückt das Problem lieber grafisch aus (Diagramm, Skizze, ...). Ach und: Fremde Mind Maps versteht auch niemand ohne die passenden Gedanken zur Mind Map, kann man also auch weglassen...
 
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Mal als Idee:
Mach doch ein Skript/Programm, die dir die Position und Winkel zu der ISS und ein paar Sateliten anzeigt.

Deutlich schwerer wird es bei allem was weiter weg ist durch die Relativ Positionen und Schattenwurf.
 
ayngush schrieb:
PS: Und bitte (wichtig für Fi:AE aber auch im späteren Job, usw.) , weil ich es schon oft gesehen habe: Quelltext hat in Präsentationen ABSOLUT NICHTS ZU SUCHEN. Pseudocode um ein Problem zu erläutern: Ja, wenn der nicht zu komplex wird.

Um dem nochmal Nachdruck zu verleihen: Zumindest an meiner IHK gab es absolut keine Garantie das auch nur ein einziger Prüfer Entwickler ist. Die Prüfer sind eine Mischung aus Berufsschullehrern und Vertretern aus der Industrie.

Uns wurde gesagt, dass wir auch Pech haben können und vor einer Gruppe aus reinen BWLern stehen. Das dein Quellcode super geil ist, interessiert die 0,0. Das deine Kosten-Nutzen-Rechnung nicht besonders detailliert/sinnvoll ist dafür umso mehr...
 
WoW! Soviele Eindrücke. Danke!
Wegen meiner Abschlussarbeit kommt mein Betrieb noch sicherlich auf mich zu uns berät mich, aber ich wollte schon mal die Initiative erreifen und mit Ideen, Anregungen in die Beratung gehen.
@Pille1002
Pille1002 schrieb:
Tool zum verwalten & planen von Praktikumsplätze erstellen.
Das ist eine coole Idee.
@Piak Auch nicht schlecht die Idee

Habt ihr sonst noch Ideen?
 
Ja mir ist noch eingefallen: sei ehrlich dabei Fehler und Probleme zu dokumentieren. Kein Projekt läuft später im Leben perfekt und die Prüfer werden im Gespräch immer fragen ob es Komplikationen gab.
 
Hatte vor 5 Jahren die Abschlussarbeit als FiSi. In der Präsentation hast du nicht viel Zeit und die Prüfer haben deine Abschlussarbeit vermutlich nur überflogen - also setze wichtige Details nicht einfach voraus. Ich ging davon aus, dass die Herrschaften meine Arbeit gelesen habe, sie stellten dann eine Frage warum ich das nicht und das nicht erwähnt habe und als ich meinte das steht so in meiner Arbeit fanden sie es nicht ganz so cool, weil ich sie dabei ertappt habe, dass sie sie nicht gelesen haben. Hilfreich sind hier auch immer Backupfolien für spätere Fragen. Wichtiges Zeug in die Präsentation - das was auch wichtig ist aber nicht mehr reingepasst hat hinten dran für den Fall der Fälle.
Bei der Software kann ich dir leider keine Tips, geben - ich habe im Anschluss Informatik studiert und bin jetzt selber Entwickler, aber 70 Stunden wäre für jede (für mich sinnvolle) Software schon arg wenig Zeit zum reinen Programmieren und du musst ja noch Doku machen. Vlt fällt dir ein Addon oder Plugin für eine bestehende Software ein - vlt ein Alexa Skill oder Webscraper?

Edit: vlt kannst du vom Betrieb eine Teilaufgabe für eine größere Software übernehmen, dann hast du einen Praxisbezug, Sinnhaftigkeit und im späteren Berufsleben ist es ohnehin realistisch im Team zu arbeiten und Teilaufgaben zu lösen.
 
Ganz wichtig sind der IHK imho Relevanz und Nutzen. Sprich, dass es möglichst ein reelles Kundenprojekt oder -teilprojekt ist und nicht, "ich schreibe das 10.000.000te CMS oder JS-Framework".

Ob und wie man da überhaupt programmiert, ist gar nicht so entscheidend. Wenn man es gut verkauft, dann kann man auch mit einem "gescheiterten" Projekt eine gute Abschlussarbeit hinlegen.

Sprich wie es hier schon ein paar mal geschrieben wurde, das "Drumherum" ist sehr wichtig. Relevanz, Nutzen, Planung, Diskussion und Auswahl von Technologien, ggf. die Erwähnung von Alternativen oder kritischen Stellen, die Dokumentation von Verbesserungen, Neuerungen oder sonst irgendwie wichtigen Stellen im Projekt. Und möglichst das was man lernt und im Betrieb kaum oder nie anwendet (ordentliche Datenmodellierung, UML, etc.), Resümee ziehen und Lernerfolg und Nutzen reflektieren, usw. kommen auch richtig gut.

Wenn dein Betrieb dich da nicht unterstützt und du auf dich selbst gestellt bist, ist das eigentlich ein schlechtes Zeichen.
 
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