News Abschwung im PC-Bereich: Intel plant angeblich die Streichung tausender Stellen

RichieMc85 schrieb:
Bei Intel läuft schon seit Jahren einiges falsch und das sieht man jetzt deutlich. Allein das sich Intel seit Jahren von einem Zwerg wie AMD düpieren lässt, zeigt schon wie langsam und festgefahren der Konzern ist. Es wird noch Jahre dauern bis Intel wieder in der Spur ist. Allein das Intel fast Null vom Corona Boom profitiert hat macht deutlich wie schlecht Sie seit Jahren aufgestellt sind.
Woher stammt diese Expertise?
 
Salutos schrieb:
Die Info zum Stellenabbau kommt ja nicht von Intel, sondern von Bloomberg.
Vermutlich will man über diesen inoffiziellen Weg "besänftigend" auf die kommenden Zahl vorbereiten.
Ganz sicher sogar wurde diese Info der Oregonian (hochoffiziell) von hiesigen Intel-Mitarbeitern heimlich zugesteckt, damit man das als "Gerücht" bringen kann, um das Gesicht zu waren (Glaubhafte Abstreitbarkeit). The Oregonian ist quasi das Haus- und Hofblatt am Standort. Soweit ich weiß, haben die noch niemals etwas gebracht, was nicht stimmte. Die bringen nicht oft eine Meldung zu Intel, aber wenn ist sie 100% sicher.

Die Masche der Salami-Taktik fährt Intel aber doch eh seit Jahren, damit man vorher die Öffentlichkeit (und durch die Öffentlichkeit über Umwege eben auch die Anlegerschaft) schon einmal mental drauf vorbereitet, daß es schlechte Neuigkeiten gibt. Wird lange genug als Gerücht kolportiert, bis es irgendwann mit praktisch keinem nennenswerten Einfluß auf den Aktienkurs dann schlußendlich offiziell bestätigt wird, was eh ohnehin jeder mutmaßte.

Einer der Moderatoren vom Intel-Subreddit (u/Dylan522p) nannte das schon vor Ewigkeiten 'priming the public for the impact of incoming bad news'. Der hat mittlerweile mit seinem eigenen Blog SemiAnalysis einen Haufen Anhänger, weil er eiskalt die listigen Trickserein Intels benennt (und kennt!) und praktisch eine 180° Kehrtwende gemacht. Der war vorher immer glühender Intel-Fanboy und hat wohl selbst mal bei Intel gearbeitet, bis er irgendwann die richtigen Kontakte knüpfen konnte und die Intel-Masche jetzt glasklar sieht.

Und ich habe manchmal das Gefühl, als wenn der den Nutzer Smartcom5 kennt oder mit ihm zumindest Konatakt pflegt, weil was Dylan Patel (richtiger Name des Mods) bringt, das hatte in der Vergangenheit irgendwie ziemlich präzise Smartcom5 oft schon prognostiziert. Allgemein gibt's da ein paar ehemalige Intel-Mitarbeiter, die sich auf Twitter mit geradezu erschreckenden Interna austauschen, die nennen sich Silicon gang.

Eine seiner letzten Infos (von Dylan Patel) war beispielsweise, daß Intel alte Belichtungsmaschinen zu Gebraucht-Preisen aus China importiert, diese aber als Neu-Anschaffungen als subventionsberechtigte Ausgaben gegenrechnet, um die Differenz in die eigene Tasche zu wirtschaften (also Intel) und so das Balance-Sheet zu schönigen, weil es nix mehr zu verkaufen gibt.

MujamiVice schrieb:
Woher stammt diese Expertise?
Ich glaube das nennt sich "Realität". Also genau das, worin Intel noch immer nicht angekommen zu sein scheint.

TechFA
 
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MujamiVice schrieb:
Woher stammt diese Expertise?

Welche Expertise? Der Aktienkurs, das miese Umsatzwachstum während Corona und die ewigen Verschiebungen zeichnen doch ein klares Bild.
 
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TechFA schrieb:
Intel wollte ihre 10nm™ bereits 2015 bringen, nicht erst 2016. Auch nicht '17, '18, ganz sicher 2019 oder '20.
ich war unklar: der Prozess sollte 2015 in die Massenfertigung gehen, das erste Kaufbare Produkt sollte 2016 Cannonlake sein, laut Tik/Tok Strategiefolie von 2011
TechFA schrieb:
Ihr 7nm-Prozess sollte hingegen auch schon 2017 fertig sein und sie planten, ihre 5nm-Nodes noch 2019 zu bringen.
jap im 2 Jahrestakt. 7nm sollte auch 2,7x mehr Transistoren pro Fläche bringen, davon wird man jetzt wohl deutlich qbgerückt sein, ebenso ist Intel 3 (entgegen Intel 4) nicht mehr in DUV geplant
TechFA schrieb:
Intel wurde aber nunmal düpiert, von einen Winzling. Und den einzigen Konkurrenten, den sie im PC-Markt haben.
Und die Fehler, die sich bei Intel 2017 fanden, haben sich auch schon Jahre vorher angebahnt. Mit ihren ständigen 10nm-Verschiebungen wurde es nur für alle unübersehbar, das ist alles.
ja, das ist klar, dass sich das schon Jahre vorher entwickelte. Ich bin ja hier eh derjenige dem klar ist, dass Entwicklungen in der Techbrqnche Jahrelange Vorlaufzeit haben, etwa quch CPU/GPU Produkte, während andere Clowns hier ja behaupten, dass so eine Entwicklung in 2-3 Jahren abgeschlossen ist...

TechFA schrieb:
Schon ihre 22nm waren zu spät dran, auch 14nm kam bereits Monate zu spät (konnte aber noch nett durch einen Mobile First! kaschiert werden), ihr 10nm-Desaster (jetzt Intel 7) ist unübersehbar und von ihren 7nm (jetzt Intel 4) spricht man noch gar nicht richtig. Von 5nm (jetzt Intel 20A) ganz zu schweigen.
Dabei ist mir mir allerdings nicht klar, warum die Marketingstrategie so schlecht ist. Warum 10nm immer wieder zu falschen Zeitpunkten versprochen wurde etwa. Entweder hat man intern immer wieder gehofft, es bald zu lösen, oder man hat bewusst gelogen.
TechFA schrieb:
Intel hatte schon Jahre vorher extremste Probleme in der Ausführung und dem Erreichen von Meilensteinen, das fing beileibe nicht erst mit 10nm an, sondern zieht sich seit bald +10-15 Jahren.
Mir sind die Berichte seit 65nm bekannt, ja.
TechFA schrieb:
Es irgendwie so darzustellen, als wenn die Probleme wirklich erst mit 10nm begannen, ist feinster Geschichtsrevisonismus (den Intel regelmäßig mit dem Löschen von Google-Einträgen auch noch stark befeuert). Selbst wenn man das nicht (besser) weiß, ändert das nichts an den Tatsachen der Vergangenheit.
Die internen Probleme nicht, die sprach ich auch nicht sn, sondern die Probleme bezüglich der Produkt-konkurrenzfähigkeit bezog ich hauptsächlich auf den mangelnden Fortschritt bei der Prozessentwicklung.
Wären Intels ursprüngliche Pläne aufgegangen hätte man jetzt (ist natürlich nur Spekulation bzw Hochrechnung)
-nach wie vor einen riesen Vorteil gegenüber Zen, zumindest in gewissen Belangen
-wohl die flotteste GPU, sofern in Eigenproduktion (die Treiber allerdings)
- wenn due Tools gut sind vielleicht dchon gut zahlende Foundry Kunden wie Apple
TechFA schrieb:
AMD hat bloß Intel's Schwäche ausgenutzt und sie (wieder einmal, wie schon zu Athlon-Zeiten) eiskalt mit runter gelassener Hose erwischt
das lag allerdings damals qn der schwachen Netburst Architektur, die Fertigung Intels war zu dem Zeitpunkt ja noch deutlich überlegen
TechFA schrieb:
und den perfekten Moment der blinden Überheblichkeit/Ahnungslosigkeit ausgenutzt. Davon hat sich Intel bis heute nicht erholt und wahrscheinlich wird es das ich nicht mehr wirklich.
wenn am Markt zwei gleichwertige Bewerber entstehen, ist das ok für uns. Dann muss Intel sich aber mit ihren Foundries was überlegen (bzw Foundry 2.0 muss funktionieren), die werden mit sinkendem Marktanteil, steigenden (Entwicklungs-) Kosten ja nicht rentabler
 
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br3adwhale schrieb:
Der Abschwung ist ja in der kompletten Branche zu spüren.

Warum ist das so?
Ist das die Gier?
Während Corona-Lockdowns Wahnsinnsumsätze gemacht und gedacht es geht ewig so weiter?
Die Corona-Krise hat Investitionen beschleunigt bzw. vorgezogen - da war es absehbar, das der „Ziehharmonika-Effekt“ eine Lücke erzeugen wird, die über mehrere Jahre betrachtet ausgleicht. Ohne Ukraine-Krise hätte am Ende ein positiver Effekt dagestanden trotz leichtem Abschwung, doch jetzt ist es damit eben vorbei. Bis wir wieder auf Vor-Corona Niveau kommen, wird es 2030. Bis dahin schrumpft unser Wohlstand bis 2025 und dreht sich ab 2026 wieder ins Positive - nach konservativen Prognosen. Daher handelt Intel richtig.
 
Vielleicht haben die BWLer bemerkt wie unnütz eine übermäßig große Scharr an Marketing Fuzzies ist... Kein Mitleid von meiner Seite für diese Berufsgruppe...
 
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Dann ergibt es auch wieder Sinn, dass Microsoft die Kompatiblität der Hardware für Win11 so eingeschränkt hat. Man möchte natürlich mit allen mitteln dafür sorgen, dass neue Hardware gekauft wird. Da gibt es doch sicher Absprachen mit den Partnern seitens Microsoft.
 
Artikel-Update: Neue Meldungen aus dem Umfeld beziehen sich auf interne Informationen und deuten an, dass sich Intel-CEO Gelsinger zum 1. November an die Belegschaft wenden will. Vorab wurde diese bereits mit einer Videobotschaft vorgewarnt, berichtet The Oregonian.

Intel-CEO Pat Gelsinger schrieb:
These are always hard decisions, but our costs are too high and our margins are too low. We have to take actions to address them.

[..]

We do believe there will be some targeted actions required at different areas of the company
 
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Das Übliche, Preise erhöhen und Belegschaft auf die Straße setzen, vor allem wenn die Aussichten nicht mehr so rosig sind.
Ich bin gespannt ob das auch Auswirkungen auf den Bau in/bei Magdeburg haben wird.
 
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lordfritte schrieb:
Auf der einen Seite plant Intel ein neues Werk in Deutschland und Italien(angeblich)
Artikel ganz gelesen?
 
Na ich hoffe, dass beim Entlassen von großen Mitarbeiterzahlen automatisch auch jegliche Bonuszahlungen fürs oberste Management ausgesetzt werden... so kann man ja auch ganz easy einige Millionen sparen.
 
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Termy schrieb:
Aber wie weiter oben schon gesagt wird - das parasitaere Spekulantenpack gibt sich ja nicht mit
Ahja.

Wenn ich mir bestimmte Kommentare durchlese wird mir wieder übel.
Eigenartig das in Deutschland nach fetten Jahren auf einmal manche unternehmen Insolvenz beantragen.

Schon Mal daran gedacht, dass die Kreditfinanzierung aufgrund steigender Zinsen teurer wird bei weniger Nachfrage ?
Der Gewinn von heute sagt wenig über die Zukunftsfähigkeit von morgen aus egal ob AG oder nicht - selbstverständlich kommt hinzu das Investoren ihr Kapital lieber in Staatsanleihen umschichten oder es abziehen um ihre Kosten zu bezahlen oder lieber das Geld woanders reinstecken.

Da die meisten Menschen in BRD keine netto Steuerzahler sind find ich etwas gewagt wenn jemand von Parasitär etc. spricht. Da kann sich auch ein Lehrer, Busfahrer oder anderweitiger Staatsbediensteter angesprochen fühlen - ebenso die Studenten.
 
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Rickmer schrieb:
Na ich hoffe, dass beim Entlassen von großen Mitarbeiterzahlen automatisch auch jegliche Bonuszahlungen fürs oberste Management ausgesetzt werden... so kann man ja auch ganz easy einige Millionen sparen.
Das siehst du falsch, der Bonus wird steigen, da sie ja dafür sorgen das Kosten eingespart werden und die zu niedrige Marge, wie der CEO es nennt, weiter gesteigert wird.
 
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jray schrieb:
Dachte ich mir auch! Das geht wirklich nicht auf. Zumal der Standort Deutschland sowieso wirtschaftlich gar nicht interessant sein sollte.
DE ist ein Niedriglohnland mit hervorragender Infrastruktur zentral im EU Markt.
Historisch Industriefreundlich und auch politisch/gewerkschaftlich sehr stabil.
Einzig die vorhandenen qualifizierten Arbeitnehmer sind eine Gefahr, welche aber bereits mit den Hochschulen vor Ort adressiert und lösbar ist.

Jemand aus CH, sollte das ja wissen. Schliesslich haben viele, und es gründen immer mehr, Unternehmen aus der Schweiz Logistik- und Produktionsstandorte in DE. Sicherlich nicht wei DE wirtschaftlich gar nicht interessant ist.
 
Das sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
[...]our margins are too low.[...]
Heißt: Wir machen zwar ordentlich Gewinn, aber nicht genug, um die Gier unserer Aktionäre zu befriedigen. Damit die also noch reicher werden, "müssen" wir Teilen unserer Angestellten, denen wir unseren Erfolg und die ("nicht ausreichenden") Gewinne erst zu verdanken haben, die Lebensgrundlage entziehen.
 
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thornhill schrieb:
mit einem Quartalsgewinn von 8Mrd USD ist man nicht in der Lage mal temporär seine Leute zu halten.

Der thread ist ziemlich lang geworden daher weißich nich ob irgendjemand dazu schon was gesagt hat:

Im zweiten Quartal hat Intel 0,5 Mrd Verlust gemacht (GAAP, Non-GAAP 1,2Mrd Gewinn aber da wird gerade bei intel viel schön gerechnet, unter anderem viele Aktienoptionen).

Free cash-flow für das Jahr sollte auch bei minus 1-2 Mrd Dollar liegen.

Das war vor drei Monaten und jetzt ist das PC Business noch viel schlimmer dran. Inventar ist offensichtlich nicht so stark gesunken wie erhofft.

Die Margen werden durch Produkte wie Raptor Lake auch wohl noch schlechter werden da die Anzahl der Chips pro Wafer um knapp 30% geringer sein dürfte als mit Alder Lake (und das bei gleichen Dollarpreisen frs produkt).

Auch bei Servern verlieren sie immer mehr Marktanteile, aber die Kosten steigen immer weiter.

AMD hat seine PC-CPU Umsätze in Q3 halbiert und die Grafikabteilung hat auch vor allem mit Konsolen Geld gemacht (wegen hohem GPU Inventar) aber trotzdem haben sie rund 1 Mrd Gewinn gemacht (non-GAAP, aber bei AMD kann man mit GAAP zur Zeit nicht viel anfangen weil aus buchhalterischen Gründen die Xilinx Übernahme über viel Jahre als Ausgaben abgerechnet werden müssen obwohl kein Geld mehr dafür fließt). Da hat AMD noch nen riesigen puffer.

Intel wird wohl die operativen Ausgaben verringern müssen um zu überleben. Die verrückten investitionen kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. F&E ja, aber müssen es so viele erschiedene Fabs sein?
 
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Gibts da eigentlich auch fette Abfindungen unter solchen Umständen?
 
lubi7 schrieb:
Was erwartet man den von einem Unternehmen in einem Land, wo die Diktatur des Geldes herrscht ?

Realitycheck: Die Diktatur des Geldes herrscht überall, Die Amerikaner stehen nur besonders hinter ihrem "Diktator". :D
 
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