Leserartikel Aerocool - Xpredator Cube Lesertest

besseresmorgen

Lt. Commander
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Im Zuge der Lesertestvergabe von AeroCool und Computerbase, wurde ich neben zwei weiteren Bewerben ausgewählt den XPredator Cube zu testen.

  1. Äußeres Erscheinungsbild
  2. Innenleben
  3. Einbau der Hardware
  4. Temperaturen und Geräuschkulisse im Einsatz
  5. Fazit


Zu Beginn habe ich ein kleines Video aufgenommen. Hier könnt ihr das Gehäuse von allen Seiten sehen. Außerdem zeige ich, was alles geliefert wurde und gehe bereits auf einige Besonderheiten ein.

1. Äußeres Erscheinungsbild
Das AeroCool Gehäuse kommt in Weiß mit schwarzen Akzenten daher und macht einen eher futuristischen Eindruck. Mit 28x38x35cm gehört es sicher nicht zu den kleinsten Gehäusen und vor allem die Breite liegt über dem Durchschnitt. Mit etwa 7KG ist das Gehäuse auch kein Leichtgewicht, wobei dies für die Materialqualität spricht. An der Front, die eine leichte Trapezform hat, befindet sich ein großes schwarzes Gitter welches einen Luftstrom ermöglicht, sowie der 5,25“ Slot für Optische Laufwerke. Der Powerschalter, sowie das I/O Panel mit 2 USB 3.0 Anschlüssen, Kopfhörer- und Mikrofonanschlüssen und zwei Drehknöpfen zur Regulierung der Lüfterdrehzahl (Lüftersteuerung) befinden sich an der Oberseite des Gehäuses. Die Oberseite ist außerdem mit Lamellen versehen, die geöffnet und geschlossen werden können, um warme Luft aus dem Gehäuse zu blasen. An der linken Seite des Gehäuses befindet sich ein Fenster, durch das man direkt auf die Grafikkarte blicken kann, auf der rechten Seite finden wir noch Luftlöcher für das Netzteil. Von hinten zeigt sich direkt eine Besonderheit des Gehäuses, das Netzteil steht nämlich unter dem Mainboard, und das Mainboard wird liegend montiert. Außerdem zeigt sich bereits, dass hinten insgesamt 2 Lüfter eingebaut werden können.
Die Verarbeitung außen macht einen guten Eindruck, Verarbeitungsfehler sind nicht zu erkennen und die verwendeten Materialien wirken ansprechend und hochwertig.

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2. Innenleben
Die Seitenteile des Gehäuses lassen sich mit je zwei Schrauben leicht abnehmen. Der Innenraum ist in zwei Kammern Unterteilt, wobei die untere Kammer das Netzteil sowie einen Laufwerkskäfig beherbergt. In diesen Käfig können 3 Datenträger 3,5“ oder 2,5“ Laufwerke eingebaut werden. Die Installation der 3,5“ Laufwerke erfolgt dabei ohne Schrauben, 2,5“er müssen jedoch mit Schrauben befestigt werden. Die Schienen auf denen die Laufwerke befestigt werden bestehen aus Plastik, was zunächst nicht den besten Eindruck hinterlässt, dient jedoch der Entkopplung der Laufwerke. Direkt hinter dem Laufwerkkäfig befindet sich ein vormontierter 140mm Lüfter, der die warme Luft aus dem Gehäuse transportieren soll. Neben dem Laufwerkfädig befindet sich der Platz für das Netzteil, welches so eingebaut wird, dass der Lüfter nach außen zeigt.
In der oberen Kammer hat dann das Mainboard Platz. Wie bereits erwähnt, wird das Mainboard liegend eingebaut, so dass der Prozessorkühler nach oben zeigt. Des Weiteren findet sich oben auch der Laufwerkschacht für das optische Laufwerk. Dieses muss klassisch mit Schrauben befestigt werden. Der Laufwerkschacht bietet außerdem die Möglichkeit an seine Unterseite zwei weitere 2,5“ Laufwerke zu schrauben. Dafür muss jedoch zunächst der Schacht ausgebaut werden. Dafür müssen jedoch auch Front und Deckel abgebaut werden.
An der Front befindet sich außerdem ein 200mm Lüfter mit blauen Leds (variiert je nach Farbe des Gehäuses und kann durch 2 120er bzw. 140er getauscht werden). Im Deckel findet sich dann noch einmal Platz für 2 120er bzw. 140er Lüfter. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass durch deren Einbau der Einsatz eines optischen Laufwerks nicht mehr möglich sein kann.

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3. Einbau der Hardware
Verbaute Hardware:
  • MSI Radeon R9 270X Mini-ITX
  • ASRock B85M-ITX
  • Intel Core i5-4440
  • Cooltek Coolforce 2 CPU-Kühler
  • 2*4GB G.Skill
  • 1*2,5" HGST Travelstar (1TB)
  • 1*3,5" Western Digital Green (1TB)
  • 1* Kingston SSD V300 120GB SATA III
  • Netzteil: BeQuite Straight Power im Cable-Management


Der Einbau der Hardware gestaltet sich denkbar einfach. Das Mainboard wird auf einer Schiene montiert, die zuvor aus dem Gehäuse entnommen werden kann. Die Abstandshalter für den ITX-Standard waren bereits montiert, so dass schnell gearbeitet werden kann. Sollte der CPU-Lüfter jedoch eine Backplate benötigen, sollte diese vorher unter dem Mainboard angebracht werden, da dies sonst zu Komplikationen führen könnte. Das Mainboard zusammen mit der Schiene lässt sich dann sehr leicht zurück ins Gehäuse bringen und dort befestigen.

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Da man jedoch, nachdem man es eingebaut hat, das Mainboard nicht mehr von oben erreichen kann sollte darauf geachtet werden, dass SATA-Kabel sowie die Kabel aus der Front (Audio, Power und die Power+HDD-Led) vorher montiert werden. Grafikkarte und andere Erweiterungskarten können dann nachträglich Installiert werden. Für Menschen, die häufig ihre Karten wechseln zeigt sich hier ein Schwachpunkt in der Konzeption: Ist beispielsweise Soundkarte und Grafikkarte verbaut, muss zunächst die Soundkarte entfernt werden, da man sonst die Grafikkarte nicht erreichen kann.
Das Gehäuse erlaubt Grafikkarten mit einer Länge bis zu 320mm und bietet insgesamt 4 Erweiterungsslots. CPU Kühler dürfen eine Höhe bis 162mm haben.

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Der Einbau der Festplatten gestaltet sich sehr einfach und geht schnell von der Hand. Positiv sei die Schraubenlose Installation von 3,5“ Festplatten zu erwähnen, dies wäre jedoch auch für die 2,5“ Platten wünschenswert, da diese durch SSDs ohnehin immer häufiger anzutreffen sind. Die Verkabelung der Festplatten gestaltet sich jedoch nicht ganz so einfach, vor allem wenn mehrere Festplatten an einem „Strang“ liegen. Dadurch dass die 2,5“ Festplatten weit hinter den 3,5“ Festplatten abschließen, muss man hier etwas „futzeln“ und zumindest die Kabel meines Netzteils bereiteten hier Probleme. Dies erschwert am Ende auch den schnellen Wechsel einzelne Laufwerke. Auch ist die Positionierung des Laufwerkkäfigs nicht vollständig verständlich. So muss der Laufwerkkäfig erst entfernt werden um eine Festplatte aus diesem zu ziehen. Hier wäre es sinnvoller gewesen, ihn um 90° zu drehen um so schnell die Laufwerke wechseln zu können. Wer nur mit 3,5“ Festplatten arbeitet und die Laufwerke nicht regelmäßig tauscht sollte aber keinen Grund zur Klage haben.

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Der Einbau des Netzteils war für mich ungewohnt, da das Netzteil in das Gehäuse geschoben wird und nicht erst hineingelegt werden muss. Das hat mir persönlich gut gefallen und kann so häufiger anzutreffen sein. Durch die kleinen Gummimatten unter dem Netzteil (und auch unter dem Laufwerkkäfig) werden Schwingungen gut aufgefangen. Die beiden Kammern sind durch verschiedene Kabeldurchlasse miteinander verbunden. Dies ermöglicht eine saubere Verkabelung der Komponenten. Besonders positiv ist die Erreichbarkeit der Spannungsversorgung des Prozessors aufgefallen, die sonst immer recht schwer zu erreichen ist und gern mal kleine Wunden nach sich zieht.

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Auf der Zielgerade hab ich dann aber doch etwas gefunden, was mir eher negativ aufgestoßen ist. Das Frontpanel des Gehäuses verfügt über eine Lüftersteuerung und eine LED Beleuchtung. Beide setzen je einen Molex-Stecker voraus. Dies ist Deswegen ärgerlich, da beide Komponenten eher wenig Strom verbrauchen und sicher auch über ein Y-Kabel mit nur einem Molex-Stecker realisieren oder ganz auf Molex verzichten können. Auch sorgen diese zwei Kabelstänge für mehr Kabelsalat.
Insgesamt ist der Einbau als Leicht zu bezeichnen und auch für Laien möglich. Ein schnelles Wechseln einzelner Komponenten ist jedoch nicht ohne weiteres möglich.



4. Temperaturen und Geräuschkulisse im Einsatz
Um die Temperaturen beurteilen zu können wurden die Sensoren einzelner Komponenten mithilfe von HWinfo ausgelesen, sowie mit einem digitalen Thermometer die Innentemperatur ausgelesen. Getestet wurde einmal im Idle, einmal mit Prime95 und einmal mit Furmark und Prime95. Die Programme liefen je ca. 15 Minuten. An der Lüftersteuerung waren sowohl die beiden mitgelieferten Lüfter sowie ein 120mm Lüfter, der an der zweiten hinteren Halterung montiert wurde angeschlossen. Die Tests wurden einmal mit minimaler Lüfterdrehzahl und einmal mit maximaler Lüfterdrehzahl getestet. Bei der Temperatur der Festplatten wurde die Durchschnittstemperatur der 3 Festplatten errechnet.


idle
Innentemperatur19
CPU30
GPU25
HDD20


Last (Prime95) Lüfter maximalLast (Prime95) Lüfter minimal
Innentemperaut2426
CPU7474
GPU3030
HDD2527

Last (Prime95) + Furmark Lüfter maximalLast (Prime95) + Furmark Lüfter minimal
Innentemperaut2732
CPU7577
GPU8587
HDD2729



Die Temperaturen bleiben immer im positiv zu bewerteten Bereich für die eingesetzte Hardware, Es bleibt zu erwähnen, dass wenn die Lüfter, die an der Lüftersteuerung angeschlossen waren langsamer drehten, der Prozessorlüfter als auch die Festplatte 5% – 10% zulegten.
Drehen die Gehäuselüfter eher Langsam sind sie nahezu unhörbar, vor allem der 200mm Lüfter kann in höheren Drehzahlen aber schon recht laut sein. Da dieses Szenario jedoch ohnehin nur unter Volllast eintreten sollte und meine Grafikkarte dann auch an Lautstärke zunimmt, ist das Ganze für mich zu verkraften, Silent-Fans sollten allerdings eher zu anderen Lüftern greifen und die mitgelieferten tauschen.



5. Fazit
Der Test des Gehäuses hat mir viel Spaß bereitet. Vor allem der Einbau war leicht zu bewältigen und macht mich als Besitzer eines kleinen ITX Gehäuses schon ein wenig neidisch (mich graut es schon vor dem Rückbau). Vieles wirkt bei dem Gehäuse wohl durchdacht, wie etwa die Kabeldurchläufe, die genau an den richtigen Stellen zu finden sind. Außerdem muss der Lieferungsumfang positiv erwähnt werden. Sämtliche Schrauben, auch für Laufwerke, zusätzliche Lüfter u.Ä. erden mitgeliefert, ebenso wie ein Adapter von USB 3.0 auf USB 2.0. Das Handbuch ist in vielen Sprachen und mit vielen Abbildungen detailreich, auch wenn etwas mehr Text ab und an sinnvoll wäre. Allerdings gibt es auch einige Punkte wo ich die Intention nicht genau verstehe. Dazu gehören die Ausrichtung des Laufwerkkäfigs sowie das Kabelwirrwarr bei Lüftersteuerung und LED-Lampe. Auch wird der Platz, den das Gehäuse bietet nicht vollständig genutzt. Vor allem im unteren Bereich könnten locker 3 weitere Laufwerke Platz finden. Entweder man bietet diese Möglichkeiten, oder man kann den Platz sparen.
Auch die Anordnung des Fensters gibt bei mir ein eher Langweiliges Bild einer Grafikkarte. Hier wäre das Fenster auf der anderen Seite interessanter, so dass man auf die CPU und das Mainboard blicken kann spannender.
Durch die sehr gute Verarbeitung, das gute Lüftungsprinzip in dem noch weitere Lüfter untergebracht werden können sowie die Möglichkeit auch längere Grafikkarten zu verbauen würde ich dieses Gehäuse für Menschen mit einem µATX-System, die gern und viel Spielen empfehlen. Für ITX-Mainboards ist das Gehäuse leider doch etwas zu groß und zu viel Raum bleibt ungenutzt.






Ich hoffe ich konnte euch mit dem Test bei eurer Entscheidung ein wenig weiter helfen und würde mich sehr über Kritik und Rückmeldung freuen, da dies mein erster Test war.
 
Guter Test, sehe das richtig, dass es keine Befestigungen für Kabel gibt ? Also Ösen oder sowas ähnliches um den Kabelsalat zu beseitigen.
 
wie im Test erwähnt gibt es Kabeldurchläufe für die Kabel vom Netzteil zum Mainboard und vom Mainboard zu den Festplatten. In Bild 7 kann man außerdem 3 Ösen sehen, an denen man Kabel fixieren kann. Andere Ösen oder gar Kabelkanäle gibt es allerdings nicht. Im Lieferumfang befinden sich jedoch einige Kabelbinder, die leicht an verschiedenen stellen fixiert werden können. Da ich das ganze aber wieder Rückbauen werde, habe ich auf diese verzichtet. :)

Das ganze kann man aber tatsächlich als weiteren Kritikpunkt aufnehmen, da die Stromversorgung für die LED und die Lüftersteurung sicher auch schon "von haus aus" schöner nach unten hätte gelegt werden können und nicht unbedingt durch das halbe Gehäuse geführt werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
besseresmorgen schrieb:

Hallo,

schöner Test :)

stimmt die Angabe deiner Länge/Tiefe des Gehäuses? Man findet 2 Angaben einmal 35 cm und wiederrum 41 cm, jetzt müsste ich gerne wissen, was stimmt. Wenn es wirklich 35 cm sind, würde er bei mir hinpassen. ;)
 
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