Leserartikel Alpenföhn Brocken 3 White Edition - Flüsterleiser, weißer Riese!

Falcony6886

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Alpenföhn Brocken 3 White Edition
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Flüsterleiser, weißer Riese!

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Zunächst möchte ich mich bei Alpenföhn für die Bereitstellung des Testmusters bedanken! Vielen Dank für das Vertrauen und die Geduld bis zur Fertigstellung des Reviews!

Das Testmuster verbleibt nach Beendigung des Reviews in meinem Besitz. Es fand jedoch seitens des Herstellers keinerlei Einflussnahme auf den Testbericht statt. Alle Testinhalte sind frei gewählt, es gab seitens EKL/Alpenföhn keinerlei Vorgaben.​

Inhaltsverzeichnis:



1.Einleitung


Nachdem ich in der Vergangenheit bis in das Jahr 2020 hinein ausschließlich Luftkühlungen verbaut habe, kam mit einer gewonnenen NZXT Kraken Z63 der große Cut und ich ersetzte nach und nach meinen Mugen 5 PCGH Edition und sogar einen Noctua NH-D15 entsprechend durch die Kraken und einen Liquid Freezer II 240. Somit wurden – auch durch weitere Testmuster – meine Gaming-PCs seit letztem Jahr ausnahmslos durch AiOs gekühlt, bis zum Review des be quiet! Shadow Rock 3 White.

Mein Problem war folglich die Tatsache, dass ich keine Hardware in Form eines potenten Luftkühlers zum Vergleich parat hatte. Alpenföhn war an dieser Stelle so freundlich, mir auf meinen Wunsch hin den Brocken 3 in der White Edition zur Verfügung zu stellen. In Sachen TDP, Optik und Preis spielen die beiden Luftkühler in etwa in derselben Liga, Alpenföhn hat bei der Entwicklung des Brocken 3 (White Edition) jedoch einen besonderen Fokus auf den Silent Betrieb bei gleichzeitig guter Kühlleistung gelegt. Im Folgenden muss der Alpenföhn Brocken 3 White Edition nun gegen den be quiet! Shadow Rock 3 beweisen, wie gut ihm dieser Spagat gelingt. Viel Freude beim Lesen!

2.Lieferumfang, Verarbeitung und Produkteigenschaften – Unboxing


Alpenföhn bietet – ähnlich wie be quiet! – drei verschiedene Versionen des Brocken 3 zum Kauf an. Während die „einfache“ Standard-Variante in klassischem Silber mit einem WingBoost 3 140mm Lüfter für rund 40 Euro zu haben ist, startet die „Black Edition“ komplett in Schwarz und mit zwei WingBoost 3 Lüftern im Lieferumfang ab rund 59 Euro. Die hier im Test befindliche White Edition des Brocken 3 wird aktuell bei Geizhals nur noch mit einem utopischen Preis von über 100 Euro gelistet, während die UVP bei rund 60 Euro liegt.

Alpenföhn spart sich den Aufwand, für die Black & White Edition eine gesonderte Verpackung zu kreieren – beide Kühler werden in demselben Karton geliefert, lediglich ein Häckchen auf der Rückseite verrät euch, welche Version sich in der Verpackung befindet.​

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Auf der Verpackung des Brocken 3 White Edition findet man wie gewohnt neben schicken Produktfotos auch die Spezifikationen und die Maße des Kühlers: Mit einer Höhe von rund 165mm und einer Länge von 150mm inklusive der beiden Lüfter ist der Name Programm – es handelt sich tatsächlich um einen echten Brocken, den wir hier in Kürze im Detail betrachten werden!​

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Öffnet man die Verpackung, so entdeckt man in den Laschen erneut die kleinen Grußbotschaften von Alpenföhn und die Montageanleitung in Form eines Faltblattes. Darunter verbirgt sich dann eine Schaumstoffabdeckung für den Kühlkörper, in der sich noch ein Alpenföhn Schraubendreher für die Montage befindet. Einerseits ist dies mittlerweile beinahe Standard bei wuchtigen CPU-Kühlern, andererseits freue ich mich immer wieder, wenn ein Hersteller hier einen Schraubendreher beilegt – schließlich hat nicht jeder ein passendes Modell zur Montage parat. Die beiden WingBoost 3 Lüfter und das Montagematerial sind hingegen noch einmal gesondert in weißen Pappschachteln verpackt.​

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Die Verarbeitungsqualität des Alpenföhn Brocken 3 ist gewohnt hoch und auch die weiße Lackierung des Aluminium-Kühlkörpers ist hervorragend ausgeführt. Der Brocken 3 verfügt über fünf 6mm Heatpipes und ist für eine TDP von 220W ausgelegt und sollte somit keine Schwierigkeiten mit dem i9-10900k haben. Er ist ebenfalls asymmetrisch aufgebaut, sodass es trotz der mitgelieferten 140mm Lüfter keine Probleme bei der RAM-Kompatibilität gibt. Mit seiner Höhe von rund 16,5cm inklusive Lüfter passt der Alpenföhn Brocken 3 allerdings nicht reibungslos in jedes Gehäuse. Hier sollte man unbedingt vorher nachschauen!​

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Auf den Bildern sind die „aerodynamisch optimierten Lamellen“ gut zu erkennen, die den Brocken 3 White Edition zum einen „auf ein neues Leistungslevel“ katapultieren sollen und zum anderen für die schick Optik des Kühlkörpers sorgen. Dabei verfügt der Brocken 3 laut Alpenföhn über einen „auf Silent Betrieb ausgelegten Finabstand“ insbesondere in Kombination mit den Wing Boost 3, die für diesen Zweck mit dem Brocken 3 entwickelt wurden.​

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Der Kühlerboden und somit die Kontaktfläche zum CPU-Heatspreader ist im „Gapless H.D.T.“-Verfahren (Heatpipe Direct Touch – direkter Kontakt der Heatpipes zum Heatspreader) gefertigt, sodass laut Alpenföhn „eine einheitilche Kontaktfläche aus Heatpipes“ realisiert wird. Auch hier stimmt die Verarbeitung der Kupfer-Heatpipes, einzig der Übergang zur weißen Lackierung ist ungleichmäßig – dies fällt jedoch nicht mehr auf, sobald der Kühler montiert ist. Zudem ist die Montagebrücke fest am Kühlkörper vormontiert, was die spätere Montage auf der CPU erleichtern sollte!​

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Das Montagematerial des „RockMount 2“ genannten Montagesystems ist erneut gesondert verpackt und die einzelnen Bestandteile für Intel- und AMD-Systeme befinden sich noch einmal in eigenen Plastiktüten, sodass man nicht alles aus- und anschließend wieder einpacken muss. Mit Hilfe des Montagematerials lässt sich der Brocken 3 auf nahezu allen aktuellen Intel- und AMD-Sockeln, bis hin zu den altehrwürdigen Sockeln 775 und AM2 – dies macht den Brocken 3 dann unter Umständen auch für den Aufbau oder das Upgrade eines Retro-Systems interessant.​

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Die mitgelieferte Backplate wird sowohl für die Montage auf Intel-, als auch für moderne AMD-Systeme auf Sockel AM4-Basis benötigt. Die AMD eigene Backplate muss vor der Montage entfernt werden. Da man die Schrauben aber so oder so lösen müsste, ist dieser Schritt auch nicht weiter umständlich. Für AMD-Systeme befindet sich ein kompletter Halterahmen im Lieferumfang, während für Intel zwei kompaktere Haltebrücken mitgeliefert werden. So oder so ist es möglich, den Brocken 3 White entweder in Richtung Gehäuse-Rückseite oder in Richtung -Deckel orientiert einzubauen – wenngleich die Montage mit Luftstrom in Richtung Gehäuseheck meist sinnvoller erscheint.

Das für beide CPU-Hersteller benötigte Montagematerial befindet sich dann in einer weiteren Plastiktüte. Mit dem hier abgebildeten Schraubmaterial bereitet man größtenteils die Backplate für die Montage im Case vor – hierzu später mehr, das RockMount 2 System ist jedoch komfortabel und leicht verständlich!​

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Der sich im Lieferumfang befindende Schraubendreher ist von ordentlicher Qualität und nicht nur für den Einbau des CPU-Kühlers von nutzen! Selbstverständlich liefert Alpenföhn auch direkt vier Halteklammern für die Lüfter mit, da der Brocken 3 in der White Edition bereits mit zwei WingBoost 3 daherkommt. Nachteilig ist hier jedoch die Tatsache, dass man nur 120mm-Lüfter bzw. 140mm mit 120mm Bohrungen verwenden kann. Noch dazu werden die Klammern an der „hinteren“ – zum Kühlkörper gerichteten - Bohrung eingehangen, sodass man z.B. den Wing Boost 3 ARGB 120mm nicht auf dem Brocken 3 montieren kann.
Dies ist zwar kein genereller Kritikpunkt, da vermutlich wenige Kunden überhaupt die Lüfter eines 60 Euro teuren CPU-Kühlers ersetzen, aber es disqualifiziert dann doch einige RGB-Lüfter als Ersatz für die WingBoost 3.​

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Auch die beiden mitgelieferten WingBoost 3 140mm Lüfter mit einer maximalen Drehzahl von 1050 U/min bei 22 dB(A) bieten eine gewohnt gute Haptik in schickem Weiß und sollen einen Luftdurchsatz von 103 m^3/h erreichen. Nach den mäßigen Ergebnissen im Einzeltest des Wing Boost 3 bei igor’s LAB empfiehlt Alpenföhn die Lüfter explizit für den Brocken 3: „Der Wing Boost 3 Lüfter wurde zusammen mit dem Brocken 3 entwickelt und wurde optimal auf diesen abgestimmt. Für andere Anwendungen wie z.B. dem Einsatz auf Radiatoren empfehlen wir die Wing Boost 3 ARGB.“

Mir steht privat als Hobby-Reviewer kein professionelles Testequipment zur Verfügung, entsprechend halte ich mich mit etwaigen Aussagen zu Airflow-Werten oder dem statischen Druck sowie der genauen Lautstärke zurück. Aber so viel vorab: Der Vergleich mit anderen Luftkühlern offenbart, dass die Wing Boost 3 auf dem Brocken 3 funktionieren und der Intention - einen äußerst leisen Betrieb bei gleichzeitig guter Kühlleistung zu gewährleisten - gerecht werden.​

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Wie schon erwähnt: Die Verarbeitung ist – gewohnt – gut, aber es gibt kleine Designschwächen: Zum einen fehlen dem Lüfter Anti-Vibrationsdämpfer an den Bohrungen, zum anderen sind die Streben auf der Rückseite äußerst dünn und filigran, sodass diese leicht brechen können. Vor einiger Zeit habe ich einmal einen Brocken 3 für einen Bekannten verbaut, der bereits mit ausgebrochenen Streben des Lüfters durch einen vermeintlichen Transportschaden ankam. Auch die Bohrungen im 120mm-Format zur Befestigung sind – wie erwähnt – eher untypisch und sollen vermutlich der etwas dynamischeren Optik dienen, die den Lüfter zweifelsohne von klassischen 140mm-Pendants abhebt. Der Kniff geht auf, denn das Design der Wing Boost 3 passt hervorragend zum Brocken 3!​

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Das gesleevte Anschlusskabel inklusive „Plus Funktion“ in Form einer „Y-Weiche für einen zweiten PWM-Lüfter“ – weiß hingegen zu gefallen und unterstreicht die generell hohe Verarbeitungsqualität des Kühlers. Das Problem der fehlenden Anti-Vibrationsdämpfer am Lüfterrahmen löst Alpenföhn über die mitgelieferten Anti-Vibrations-Gummis. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie schnell reißen, wenn man sie durch die Bohrung zieht – hier ist vorsichtiges Vorgehen angesagt!

Abschließend hier noch einmal die Spezifikationen des Brocken 3 White Edition in der Übersicht:​

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Weiter geht es mit der Montage des Brocken 3 White Edition auf dem ASRock Z590 Extreme (Sockel 1200) samt Intel Core i9-10900k.

3.Montage auf dem Intel Sockel 1200


Alpenföhn bietet ähnlich wie andere Hersteller zwei Montagevideos für den Brocken 3 White Edition entsprechend für AMD und Intel auf der hauseigenen Webseite an, falls die ordentlich bebilderte Anleitung nicht ausreicht.​

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Zunächst habe ich mir die benötigten Montagematerialien für das Intel-System auf Sockel 1200 bereitgelegt und die beiden Wing Boost 3 Lüfter mit den Anti-Vibrations-Gummis bestückt.​

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Dabei gilt es darauf zu achten, die „Gummipuffer“ bei dem vorderen Lüfter auf dessen Rückseite anzubringen, bei dem hinteren Lüfter auf der Vorderseite. Natürlich kam was kommen musste – wo rohe Kräfte sinnlos walten:​

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Mir ist mal wieder einer der Gummipuffer beim Befestigen abgerissen. Es gab vermutlich noch keinen Lüfter mit Anti-Vibrations-Gummis zum „Durchziehen“, bei dem mir das noch nicht passiert wäre. Alpenföhn denkt glücklicherweise an ungeschickte Kunden mit zu viel Kraft und liefert immerhin einen weiteren Gummipuffer als Reserve mit – gut so!​

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Anschließend ging es an das Vorbereiten der Backplate für die Montage auf Sockel 1200. Hierfür benötigt ihr die Rückplatten-Schrauben, die Plastik-Clips, die Abstandshalter und die Rändelschrauben, sowie die beiden Intel Montagestege.

Zunächst legt ihr die Backplate mit der Intel-Seite nach oben vor euch hin. Danach steckt ihr die Backplate-Schrauben in die mittlere Bohrung der Intel-Aussparungen und befestigt diese mit einem Plastik-Clip. Wichtig: Die Schrauben haben eine etwas abgeflachte Seite, sodass sie passend in die Bohrung eingesetzt werden müssen, die Schraube vollständig gerade in der Bohrung sitzt und die Backplate nahezu flach auf dem Tisch liegt.​

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Anschließend könnt ihr die fertig vorbereitete Backplate dann schon auf dem Mainboard montieren, indem ihr die Schrauben durch die Bohrungen führt und diese dann vorerst mit den Abstandshaltern befestigt.​

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Nun setzt ihr die beiden Intel Montagestege rechts und links vom Sockel auf den Abstandshaltern auf und befestigt diese mit den mitgelieferten Rändelschrauben. Auch hier müsst ihr darauf achten, die richtigen Bohrungen in der Mitte zu nehmen – allerdings kann man dies auch nur schwer falsch durchführen, wenn man vorher die Schrauben richtig befestigt hat.

Edit: Videos entfernt.
 
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interessant, was alpenföhn unter "Gapless H.D.T" versteht. die furchen sind ja schon ne ziemliche kraterlandschaft...
 
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Habt ihr diesen Schritt erledigt, müsst ihr nur noch schnell (oder auch langsam und ordentlich) Wärmeleitpaste auftragen und den Brocken 3 auf der CPU befestigen. Dank des mitgelieferten Schraubendrehers und der vormontierten Montagebrücke inklusive gefederter Schrauben ist dies ein Kinderspiel, denn ihr könnt problemlos mit einer Hand den Kühler halten und mit der anderen die Schrauben festziehen. Dank der Federn könnt ihr sie im Grunde auch nicht zu fest anziehen – heutzutage meist Standard aber dennoch sehr gut gelöst von Alpenföhn!​

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Auch die beiden Wing Boost 3 140mm Lüfter lassen sich mit den Fan Clips schnell und einfach am Kühlkörper befestigen und dank der Y-Weiche kann man auch auf einfachen Mainboards mit nur einem CPU-Fan Anschluss reibungslos beide Lüfter betreiben. Es empfiehlt sich allerdings, vorher die Grafikkarte auszubauen, falls der Brocken in einem bestehenden System montiert wird.​

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Die Fotos demonstrieren noch einmal recht gut die Größe des Brocken 3 und der beiden Wing Boost 3. Mit Hecklüfter in der Silent Base 802 wird es hier schon recht eng. Wie ihr sehen könnt, habe ich auch den Betrieb mit nur einem Lüfter getestet. Schließlich sollte auch der zweite Lüfter neben der schickeren Optik einen Mehrwert gegenüber dem klassischen Brocken 3 liefern. Das Weiß wirkt insbesondere mit RGB-Beleuchtung bei Dunkelheit hervorragend, Alpenföhn hat hier einen schicken Kühler gestaltet!​

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Insgesamt lässt sich die Montage des Brocken 3 White Edition als äußerst komfortabel und einfach beschreiben.​

4.Leistung und Lautstärke


Wie euch bereits bekannt ist, orientiere ich mich beim CPU-Kühler Temperaturtest an der Testmethodik der Computerbase-Redaktion, die ihr hier noch einmal nachlesen könnt. Die CPU wird mit Prime 95 und 12K in-place FFTs 30 Minuten aufgeheizt, anschließend wird mit HWiNFO über fünf Minuten die CPU-Temperatur gemessen. Dieses Mal gebe ich die Temperaturdifferenz in Kelvin an, da mir nun mit dem Shadow Rock 3 von be quiet! ein adäquater Vergleichskandidat für den Brocken 3 vorliegt, die Raumtemperatur bei den Messungen aber variierte. Das Testsystem besteht weiterhin aus den folgenden Komponenten:​

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Auch dieses Mal wurde die CPU mit aufgehobenen Power Limits gequält, um dem Brocken 3 White Edition bei rund 250 Watt CPU-Package Power die Grenzen aufzuzeigen. Alle Messungen wurden sowohl mit einem Wing Boost 3 als auch mit beiden Wing Boost 3 Lüftern durchgeführt. Da die Wing Boost 3 nur eine maximale Drehzahl von 1050 U/min aufweisen, reicht für den Brocken 3 das CPU-Fan „Standard“-Preset des ASRock Z590 Extreme, denn er wird in diesem Szenario schon voll ausgefahren und mit 100% PWM betrieben. Hier nun die Ergebnisse:​

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Bei einem ersten Blick auf die Ergebnisse kommt ein wenig Enttäuschung auf, denn der Brocken 3 White Edition muss sich mit zwei 140mm Lüftern bei maximaler Drehzahl von 1050 upm stets gegen den be quiet! Shadow Rock 3 mit einem 120mm Lüfter bei 1560 upm geschlagen geben. Ich hätte von einem großen CPU-Kühler mit zwei 140mm Lüftern erwartet, dass er einen ähnlich großen CPU-Kühler mit nur einem 120mm Lüfter in die Schranken weist. Bei aufgehobenen Power Limits ist dann auch der Brocken 3 White Edition trotz einer TDP-Angabe von 220W bei Prime 95 überfordert (wie auch der Shadow Rock 3) – hier hilft nur eine AiO!

Der zweite Wing Boost 3 Lüfter führt jedoch im Schnitt zu einer Verbesserung der CPU-Temperatur um 3-4°C, ähnlich wie bei der Konkurrenz – ein zweiter Lüfter ist also lohnend.

Die Kühlleistungen des Brocken 3 White Edition liegen jedoch regelmäßig 2°C/2K hinter dem Shadow Rock 3, was keine Welt ist. Führt man sich nun vor Augen, dass Alpenföhn bei der Entwicklung des Brocken 3 den Fokus auf einen besonders leisen Betrieb bei gleichzeitig hervorragender Kühlleistung gelegt hat, so relativiert sich dieser Abstand: Der Brocken 3 White Edition weiß insbesondere auf Seiten der Lautstärke zu überzeugen, da er subjektiv nochmal ein gutes Stück leiser ist als der Shadow Rock 3.

Wie immer gilt: Für Lautstärke Messungen fehlt mir die Laborumgebung und professionelles Equipment, Ein „Brummen“ der Lüfter konnte ich im Übrigen bei der White Edition nicht wahrnehmen, denn die Wing Boost 3 werden von den Festplatten übertönt.

Wenngleich der Brocken 3 also dem Shadow Rock 3 auf Seiten der Kühlleistung geringfügig unterlegen ist, so überzeugt er im Silent Betrieb! Auch gilt es zu bedenken, dass die hier aufgezeigten Temperaturen ein Worst-Case Szenario darstellen – im „Normalbetrieb“ geht der Brocken 3 also nochmals leiser zu Werke, was aber auch für die Konkurrenz gilt!

5.Fazit


Der Brocken 3 hat es mir in diesem Test zunächst nicht ganz leicht gemacht. Ich bin mit großen Erwartungen an den Turmkühler herangegangen, die jedoch im Kernbereich der Kühlleistung ein wenig enttäuscht wurden. Trotz zweier 140mm Lüfter muss er sich hier der Konkurrenz mit nur einem 120mm Lüfter geschlagen geben.

Dem gegenüber steht jedoch die hervorragende Verarbeitung des Kühlers und die – in meinen Augen – äußerst schicke, reinweiße Optik des Brocken 3 in der White Edition sowie der sehr leise Betrieb bei dennoch sehr guten Kühlleistungen (wenn auch ein wenig schwächer als die Konkurrenz). Auch gibt es durch das asymmetrische Design des Brocken 3 trotz der großen Abmessungen keinerlei RAM-Kompatibilitätsprobleme und der Preis von rund 60 Euro ist für das Gebotene absolut fair.

Das Montagesystem überzeugt und der Brocken 3 ist gleichermaßen auf Intel- und AMD-Systemen leicht und sicher zu montieren. Zudem wirft er die Kompatibilität auch zu älteren Sockeln wie Sockel 775 oder AM2 in den Ring. Zu beachten ist bei Kaufinteresse allerdings die Höhe von rund 165mm samt Lüftern, die den Brocken 3 White Edition für viele kompaktere Midi-Tower disqualifiziert.

Wenngleich der Brocken 3 in der White Edition mit seinen beiden Wing Boost 3 also keine Bestwerte im Bereich der großen Luftkühler aufstellt, so handelt es sich dennoch um einen leistungsfähigen, hervorragend verarbeiteten CPU-Kühler der seine Stärken in der Kombination aus toller Optik, äußerst leisem Betrieb und dennoch guter Kühlleistung ausspielt.

So entscheiden dann in der Masse der Konkurrenzprodukte erneut die persönlichen Vorlieben. Wer auf der Suche nach einem besonders leisen, großen Turmkühler mit zwei Lüftern und schicker Optik ist, sollte einmal einen Blick auf den Alpenföhn Brocken 3 White Edition werfen!​


Pro:
  • gute Kühlleistung
  • sehr leise auch bei maximaler Drehzahl
  • schicke Optik
  • komfortables Montagesystem
  • hervorragende Verarbeitung
  • zwei Lüfter im Lieferumfang
  • 220W TDP
  • Asymmetrisches Design für hohe RAM-Kompatibilität
  • Schraubendreher im Lieferumfang
  • Drei Varianten zur Auswahl (Standard, Black Edition, White Edition)
  • Fairer Preis

Contra:
  • 165mm Bauhöhe – zu hoch für einige Gehäuse
  • Gummipuffer der Lüfter reißen schnell
  • Keine anderen 140mm Lüfter verwendbar
  • Wing Boost 3 ARGB können nicht montiert werden
Edit: Videos entfernt.
 
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danke, einer besten kühlertest, die ich je gelesen habe.
wem es auf die optik ankommt, wird sicher sehr gut bedient, mit diesem kühler.
ich behalte aber meinen noctua.:)
 
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Besten Dank für den Test.

Meist macht ein zweiter Lüfter vor allem bei niedrigen Drehzahlen einen grossen
Unterschied in Sachen Leistung und Lautstärke wenn der Kühlkörper es hergibt.

Die Leistung bei reduzierter Drehzahl von sagen wir 500 oder 750 RPM mit einem
und zwei Lüftern wäre interessant gewesen.
 
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Danke für das Lob! Klar, Noctua ist gerade in Sachen Kühlleistung und Verarbeitung unschlagbar. Ein NH-D15 ohne Low-Noise Adapter ist mir aber auch eine gute Spur zu laut.

@modena.ch Sollte ich den Brocken 3 noch einmal verbauen, teste ich das gerne noch einmal nach! Hängt ein bisschen von der Zeit ab, denn der nächste Lüftertest hängt in der Pipeline!
 
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Der Prime95 Test ist Quatsch, weil kaum jemand diese maximale Leistung der CPU auf Dauer abruft. 95 % der PC-Nutzer nutzen ihren PC normal bis maximal Gaming. Und selbst beim Gaming wird die CPU bei den meisten Spielen nicht voll belastet. Ich kenne auch keinen Gamer, der nicht mit einem aktiven Lüfter hingekommen ist und deswegen unbedingt eine Wasserkühlung brauchte.
 
rob1313 schrieb:
Prime95 Test ist Quatsch
Wieso? Das ist einfach das Worst-Case-Scenario, aber, wenn er im Winter unter Dauerlast im unkritischen Bereich bleibt, dürfte er im Sommer, bei wesentlich höheren Innenraumtemperaturen, kaum bis keine Schwierigkeiten haben.
Das keiner Prime95 zockt, sollte uns klar sein.


Falcony6886 schrieb:
Bei einem ersten Blick auf die Ergebnisse kommt ein wenig Enttäuschung auf
90 Kelvin über Zimmertemperatur? Wie warm war es denn da?
 
@andi_sco Die Raumtemperatur lag dann bei 20°C. Die 90K ergeben sich durch ein UEFI-Problem des ASRock Z590 Extreme: Die maximale CPU-Temperatur unter Volllast wird dort mit 110°C angegeben, ist meines Wissens aber mittlerweile behoben.

Zum Thema Prime95 Test kann ich deine Erläuterung nur unterschreiben, zudem eine Vergleichbarkeit mit Prime 95 wesentlich einfacher zu erzielen ist, als in einem Spiele-Benchmark - daher werde ich auch weiterhin Prime 95 für CPU-Kühler Tests nutzen.
 
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