Killermuecke schrieb:
Zu hohe Preise heisst zu wenig verkaufte Chips, zu geringe Preise heisst zu wenig Gewinn pro Chip. Nehmen wir doch einfach mal an, dass AMD das auch weiss uns sich überlegt hat, wo der optimale Wert liegt.
Die Rechnung stimmt nur so lange, wie du mit jedem verkauften Chip noch Gewinn einfährst. Wenn du allerdings deine Preise so tief ansetzt, dass du sowieso mit jedem Chip Verlust machst, dann ist das völlig hinfällig. Gerade AMD könnte es sich da leisten weniger Chips und dafür mit Gewinn zu verkaufen. Mit der Ausgliederung von Globalfoundries kann es ihnen ja nun egal sein, ob die Fabs ausgelastet sind. Die Verluste durch die hohen Fixkosten liegen ja nun nicht mehr bei ihnen.
Wie viele hier schon gesagt haben, läuft die Preispolitik bei AMD/ATI so ziemlich an den marktwirtschaftlichen Prinzipien vorbei. Es bringt nichts wenn man nun mit aller Gewalt versucht Marktanteile zu erringen, indem man mit Verlust verkauft. Vor allem im PC-Hardware Bereich, wo mit jeder neuen Generation der Markt sowieso wieder total umgewürfelt werden kann.
Man müsste bei AMD/ATI halt ganz einfach mal wieder einsehen, dass High-End auch High-Price bedeuten
muss. Es bringt nichts, wenn die schnellste CPU/GPU zu Schleuderpreisen auf den Mark geworfen wird, nur um der Konkurrenz 1-2% Marktanteil abzuringen. Die Konkurrenz lacht sich da eins und verkauft weiter fröhlich mit Gewinn. (Siehe Intel, Nvidia)
Ein Phenom II sollte nunmal irgendwo in den preislichen Regionen von einem i7 liegen. Vielleicht ein bisschen darunter wegen dem Leistungsunterschied aber eben nicht geschlagene 100€.
Das gleiche Bild bei den Grafikkarten. Warum kostet eine 4870X2 um die 300€ wenn sie doch absolut konkurrenzfähig zur GTX295 ist, die für 100€ mehr über die Theke geht?
Auch muss man sich nicht wundern, wenn man im Volumenstarken OEM Geschäft trotz den Intel Urteilen keinen Fuß in die Tür kriegt. Intel liefert gerade bei den Low-End Office Rechnern einfach ein besseres Gesamtpaket ab.
Wenn ein OEM heute ein Office System anbieten will, dann bekommt er von Intel den Prozessor, das Mainboard und die für das Office System absolut ausreichende Onboard-Grafiklösung auf einen Streich. Er kann gleichzeitig noch die Mengenrabatte für die Abnahme von so viel Hardware (sowas ist legal und kein Fall für die Kartellbehörden) mitnehmen und steht so mit einem bezahlbaren System da.
Warum zum Henker schafft es nun AMD nicht, Mainboards mit einer konkurrenzfähigen Onboardlösung zu kreieren. Mit dem Einkauf von ATI sollte es doch nun wirklich kein Problem sein, eine Onboardlösung zu bauen, die bei gleichem Preis mehr Leistung als das entsprechende Intel Pendant bietet.
Wenn man hier eine konkurrenzfähige Plattform aufstellen würde, dann wäre man vielleicht auch mal in der Lage Intel ein paar Marktanteile zu stehlen.
Aber bei seiner momentanen Politik wird AMD wahrscheinlich auch im 20. Quartal noch Verluste machen.
1. Rückgang der verluste zum vorquartal und im vergleich zum vorjahresquartal gigantisch von 1,xxx milliarden auf 3xx millionen ist schon mal beachtlich und das trotz wirtschaftkriese.
So beeindruckend ist das gar nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, war das letzte Quartal das letzte, das noch die Abschreibungen für den ATI-Kauf enthielt. Somit war der drastische Rückgang zu erwarten.