AVM FritzBox und Repeater mit Mesh oder nicht

nehonimo schrieb:
Warum hast du denn zwischen FRITZ!Box und dem ersten Repeater eine Übertragung vom 1.4 GHz/s und vom ersten Repeater zum zweiten Repeater eine Übertragung von 1,6 GHz/s?
Da hast du dich verlesen. Es sind 1,4, bzw. 1,6 Gbit/s und nicht Ghz. Die Repeater und der Router kommunizieren jeweils gemeinsam über das 2,4 Ghz und 5 Ghz Band miteinander. Die Datenrate wird dann in der Übersicht zusammen gerechnet. Ich glaub ich hatte so 1,2 Gbit/s in 5 Ghz und 2-400 Mbit/s und zusammen sind das dann 1,4-1,6 Gbit/s.
 
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nehonimo schrieb:
Was bedeutet 2x2 AC Endgerät?
Und was bedeutet AX? =Wifi6?
Ich fange mal damit an:

802.11 AX ist WIFI 6. Die Wifi Alliance wollte "kryptische" Bezeichnungen wie "IEEE 802.11AX" für Endkunden loswerden und hat deswegen den neuen Standard WIFI 6 genannt.
Die alten Standards wurden dann rückwirkend in WIFI 5 (IEEE 802.11AC - das kann Deine Fritzbox 7530) und WIFI 4 (802.11n) umbenannt.

Wichtig ist: WIFI 5 gibt es nur im 5 Ghz Band, deswegen haben alle entsprechenden Geräte bei 2,4Ghz nur WIFI 4. WIFI 6 führt endlich auch ein Upgrade des 2,4 Ghz Bandes ein. Wegen des "schmalen" Frequenzspektrums gibt es dort aber nur relativ geringe Steigerungen der Geschwindigkeit.

Zusätzlich kann man mit WIFI 6 noch das 6 Ghz Band unterstützen, das heißt dann WIFI 6E.

Alle Standards ab WIFI 4 bieten sogenanntes "MIMO", dabei wird ausgenutzt dass bei den hohen Frequenzen im Ghz Bereich die Funksignale von Wänden, Möbeln, usw. teilweise reflektiert und gestreut werden. Was im ersten Moment eine "Störung" ist, kann man geschickt ausnutzen, um die die Datenübertragung zu beschleunigen.
Vereinfacht gesagt, kann kann auf dem gleichen Kanal zur gleichen Zeit mehrere Datenströme übertragen.
2x2 bedeutet dass es in beiden Richtungen (senden, empfangen) jeweils 2 Ströme gibt.
Im Idealfall verdoppelt das die Datenrate. So kann AX 1x1 im 4 Ghz Band 433Mbit/sec übertragen (bei 80 Mhz breiten Kanälen), mit 2x2 sind es im Idealfall 833MBit. Grundsätzlich geht das bis 8x8, aber bei AVM gibt es nur Geräte bis 4x4 (wenn ich es richtig im Kopf habe....).

Jetzt kommt aber das Problem: WLAN funktioniert nicht so "schwarz/weiß" wie Du in Deiner Aufzählung der Fälle gedacht hast.

  • Grundsätzlich ist ein Gerät im WLAN niemals wirklich "alleine". Es gibt immer Störungen, z.B. durch andere 2,4 Ghz Dienste wie Bluetooth, andere WLANs in der Nachbarschaft, usw. die ein Teil der Bandbreite "auffressen". Bei 2,4 Ghz in der Regel mehr als bei 5 Ghz.

  • Die Effektivität mehrere Ströme bei MIMO hängt von der räumlichen Situation ab. Wenn es wenig Reflektionen gibt, ist MIMO nicht so effektiv. Das merkt man deutlich: Bei 1x1 AC (433MBit Brutto) erreiche ich bei mir schon mal über 300Mbit Netto, aber 2x2 AC (833MBit Brutto) liege ich meist bei irgendwas zwischen 400 und 500 Mbit Netto.

  • WLAN ändert mit zunehmender Entfernung (und abnehmender Signalstärke) die Art wie die Signale kodiert werden, weil die "anspruchsvollen" Kodierungen ("Modulation") wie 1024QAM nur auf sehr kurze Entfernung gehen. Das ist exponentiell mit der Entfernung. Das führt z.B. dazu, dass die nominal höheren Übertagungsraten von WIFI6 nur unter idealen Bedingen erreicht werden.
Mit WIFI 5 Phase II wurde ein neues Features eingeführt "MU-MIMO" (Multi User MIMO). Da treibt man die Idee mit den multiplen Datenströmen noch ein Stück weiter, und nutzt aus, dass verschiedene Clients ja an verschiedenen Stellen im Raum sind, und dadurch das Signal dort auch zu einem minimal anderen Zeitpunkt ankommt. Wenn man das ausnutzt kann man mit beiden Clients gleichzeitig kommunizieren, ohne dass sich die Bandbreite halbiert. Fast alle Tests und Messungen haben aber ergeben, dass das in der Praxis wenig nützt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es sehr selten vorkommt, das zwei Geräte wirklich gleichzeitig die volle Bandbreite des Kanals brauchen.


Jetzt kommt beim AVM Mesh noch hinzu, dass es laut AVM mache Dinge sehr dynamisch macht, wobei man das als Benutzer nicht überprüfen kann, was wirklich passiert. So bauen die Dual-Band AVM Repeater, spätestens mit FritzOS 7.50, eine gleichzeitige Verbindung mit beiden Bändern zum "Uplink" auf.

Wie sie die Datenpakete auf die beiden Bänder verteilen, kann man nicht ohne Weiteres sehen, auch nicht wie dynamisch sie sich anpassen. In der Regel verbinden sie jedenfalls die Clients, wenn möglich, per 5 Ghz.

Wenn Du mehr über die erreichbaren Datenraten sehen willst, kann ich Dir bei YouTube "CLP Tutorials" empfehlen. Der Typ testet sehr viele AVM Geräte in allen möglichen Kombinationen und beschreibt auch viele Details.
 
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nehonimo schrieb:
mir ist nicht ganz klar, was das Mesh macht
Uns – jedenfalls mir – auch nicht. Einen ähnlichen Thread hatten wir hier … Ich bin der Meinung, dass AVM-Mesh allein das AP-Steering ist. Alles andere geht, funktioniert auch ohne AVM-Mesh.
 
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Die Link Aggregation bzw. Optimierung des Uplinks scheint auch eine Mesh-Funktion zu sein.

Außerdem wird natürlich das Setup vereinfacht. Man muss nur einen AP per Knopfdruck "binden", der Rest geht automatisch.

Die "Mesh-Übersicht" hat man auch nur wenn man den Mesh-Modus benutzt. Die kann auch nützlich sein, wenn man schnell herausfinden möchte, wie ein Gerät verbunden ist.

Den Nutzen des AP-Steering sollte man auch nicht unterschätzen, manche Geräte werden damit sehr viel schneller "umgebucht" wenn man sich z.B. im Haus umherbewegt.

Anfangs war Mesh bei AVM nur eine Zusatzfunktion, die hauptsächlich das Setup vereinfacht hat. Ich kann mir aber gut vorstellen, das AVM sich bei der Weiterentwicklung von Features auf Mesh fokussiert und die Unterschiede größer werden.

Ich habe jedenfalls festgestellt, das sich mit dem Update von 7530 und 1200 auf FritzOS 7.5x der Durchsatz über den Repeater von 80-100MBit auf 180-200MBit verdoppelt hat. Ob AVM das über Aggregation oder "dynamisches Cross-Band Repeating" löst, wissen nur sie selber.

Ich habe jetzt aber auch nicht überprüft ob ich auch ohne Mesh den gleichen Durchsatz erreichen würde. Ich bin schließlich kein Testlabor, sondern normaler Benutzer...
 
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Vielen Dank an alle für die tollen Erklärungen und Unterstützung.
Ganz besonderen Dank an @TomH22 für seine sehr ausführlichen und verständlichen Erklärungen 👍👍👍
 
TomH22 schrieb:
wird natürlich das Setup vereinfacht
Das macht die „Einstellungsübernahme“, die geht auch ohne AVM-Mesh. Klar, man hat durch AVM-Mesh dann beides bzw. es gleich automatisch auch die Einstellungsübernahme an.
TomH22 schrieb:
Die "Mesh-Übersicht" hat man auch nur wenn man den Mesh-Modus benutzt.
Was genau in der Mesh-Übersicht? Hatte bisher hier alles, nur ohne Mesh-Symbole.
TomH22 schrieb:
Link Aggregation bzw. Optimierung des Uplinks
Du meinst bei WLAN-Repeatern, ob bzw. wie beide WLAN-Bänder genutzt werden? Wäre mir neu, dass das an AVM-Mesh hängt.
TomH22 schrieb:
Den Nutzen des AP-Steering sollte man auch nicht unterschätzen, manche Geräte werden damit sehr viel schneller "umgebucht" wenn man sich z.B. im Haus umherbewegt.
Das AP-Steering ist wie geschildert, der einzige Unterschied, den ich kenne. Die Access-Points werden mit 802.11k und 802.11v angereichert. Habe kaum einen WLAN-Client, der das kann und trotzdem habe ich hier Handover-Zeiten von weit unter 80 Millisekunden.
 
@norKoeri:
Wie gesagt, ich habe das Mesh schon sehr lange eingeschaltet, und werde es nicht abschalten um zu prüfen, was die genauen Unterschiede sind.

Als das Mesh „neu“ war, gab es die Mesh Übersicht nur mit Mesh, wenn die mittlerweile auch ohne geht, dann ist ja schön.
Die “alte“ Geräteübsicht unter WLAN/Funknetz kann jedenfalls nur die lokal verbundenen Geräte anzeigen, sodass man sich bei jedem Repeater einzeln anmelden muss.

Das mit der Nutzung beider Bänder zum Repeater klappt bei mir wie gesagt erst seit 7.5x richtig, vorher hat er sich meist für das 5Ghz Band entschieden, bei 2,4 Ghz stand dann 1Mbit als Datenrate. Auch hier, ich werde jetzt nicht prüfen ob das auch ohne Mesh noch geht…

norKoeri schrieb:
Habe kaum einen WLAN-Client, der das kann und trotzdem habe ich hier Handover-Zeiten von weit unter 80 Millisekunden.
Die Zeit meine ich nicht, das ist klar, dass das auch ohne AP Steering schnell gehen kann. Sondern darum, das ein Gerät überhaupt erst mal einen Handover macht. Das ist natürlich extrem vom Endgerät abhängig. Es gibt immer die Fälle, wo Geräte an einem AP und Band „kleben“ wenn die Verbindung schon längst instabil ist. Diese notorisch schlechten Geräte lassen sich meist auch durch AP-Steering nicht dazu bewegen, sich besser zu verhalten, selbst wenn sie vorgeben 802.11k und v zu unterstützen.

Es gibt halt Fälle, wo der Client nicht wissen kann, welcher AP besser ist. Bei mir ist es z.B. im Dachgeschoss so, das die im 1.OG per LAN als Repeater arbeitende Fritzbox 7560 genauso gut zu empfangen ist, wie der ebenfalls im 1.OG befindliche, per WLAN angebundene, Repeater 1200. Und da sehe ich regelmässig im Ereignislog AP Steering Ereignisse, vom 1200 zur 7560. Und zumindest meine Apple Geräte reagieren da recht zuverlässig drauf.

Ich stimme Dir zu, das Mesh nicht unbedingt Vorrausetzung für ein gut funktionierendes WLAN ist. Meistens schadet es aber auch nichts. Hauptsächliche Einschränkung des AVM Mesh ist, dass man keine getrennten SSID für 2,4 und 5 Ghz vergeben kann. Das machen ja manche Leute gerne um Probleme mit Geräten, die gerne das „falsche“ Band benutzen, zu lösen.
Diese Lösung ist aber eigentlich sowieso eine Krücke die mehr Nach- als Vorteile hat.
 
TomH22 schrieb:
schadet es aber auch nichts
Weil ich keinen Vorteil sehe, habe ich es aus. So kann ich auch die Einstellungsübernahme abschalten und die Kanal-Planung sauber selbst vornehmen. Auch erzeugt das AVM-Mesh wahnsinnig viel WLAN-Traffic, weil AVM offenbar das Netz laufend nach WLAN-Repeatern absucht. Ich lasse das durch meinen Switch alles rausfiltern und habe so – jedenfalls gefühlt – länge Standby-Zeiten an den WLAN-Clients. Aber ja, bei mir sind alle Access-Points per LAN verbunden und damit gleichwertig; gibt folglich bei mir gar keinen Grund für AP-Steering.
TomH22 schrieb:
getrennten SSID […] machen ja manche Leute gerne um Probleme mit Geräten, die gerne das „falsche“ Band benutzen, zu lösen.
Und ich mache das nochmal anders: Bei mir sind alle Access-Points als Single-Band konfiguriert. So kann ich 2,4 GHz für die Fläche machen. Und nur da wo ich wirklich 5 GHz brauche – in den Lümmelecken – eben das.

Wenn mich das AVM-Mesh trotzdem noch die Einstellungsübernahme abschalten lies, wäre ich vielleicht dabei. Das eine ohne das andere habe ich noch nicht geschafft. Aber weil ich die Bänder und die Kanäle besser im Griff habe, als irgendeine Automatik das je könnte, und weil ich keinen Vorteile sehe, ist es bei mir aus.
TomH22 schrieb:
LAN als Repeater arbeitende FRITZ!Box 7560 […] per WLAN angebundene FRITZ!Repeater 1200
Hier hast Du einen Vorteil, also lass es an. Denn das kann ein WLAN-Client sonst nicht erkennen, dass die unterschiedlich angebunden sind. Auch wenn man ausschließlich WLAN-Brücken hat, dürfte es egal sein, weil man dann den Kanal eh nicht beeinflussen kann; und Bänder anpassen hat ja selbst AVM entschieden, dass das inzwischen keinen Sinn mehr mache.
 
Hallo,
habe es jetzt wie folgt realisiert:
Fritzbox 7530. Daran per WLAN ein 1200AX (Repeater1) und daran ein weiterer 1200AX (Repeater2).
Erster Eindruck war super, mein iPhone hat schön zwischen Repeater 1 und 2 gewechselt und hatte tolle Bitraten.

Dann allerdings ein Test mit dem Samsung A41, welches das haupt Gerät in diesem Netzwerk ist.
Das lässt sich nicht mit einem 1200AX verbinden.
Wenn kein Repeater aktiv ist, dann hat das A41 eine Verbindung zur Fritzbox mit 2,4GHz.
Wenn ich dann Repeater1 einstecke, dann hält das A41 die Verbindung zur Fritzbox.
Schalte ich dann das WLAN vom A41 aus und wieder ein, kommt keine Verbindung zum Netzwerk zustande (SSID von Fritzbox und Router1+2 sind identisch).
Meldung: Verbindung fehlgeschlagen.
Lösche ich jetzt das Netzwerk im A41 und lege ich es neu an, dann kommt die Meldung:
Netzwerk Verbindung konnte nicht hergestellt werden. IP-Adresse konnte nicht abgerufen werden.
Entferne ich jetzt Router1 wieder, dann kommt die Verbindung zur FritzBox wider zustande.

Hat jemand eine Idee, was ich noch probieren könnte?
 
Incanus schrieb:
Manche Geräte kommen mit WPA2 + WPA3
Gute Idee.
Habe eben nochmal nachgesehen, und das A41 ist am Router mit WPA/WPA2 verbunden.
Ich dachte, dass ich vorhin dort WPA3 gesehen hätte.
Also eben Repeater1 auf WPA2 (ccmp) umgestellt. A41 verbindet sich immer noch nicht mit Repeater1, auch nicht mit Fritzbox, solange Repeater1 aktiv ist und A41 in der Nähe vom Repeater1 ist.

Das finde ich seltsam.
 
Zuletzt bearbeitet: (Begriff korrigiert Router1->Repeater1)
Dann verstehe ich aber immer noch nicht, wie Du im Repaeter etwas änderst, hast Du jetzt die Geräte nicht im Mesh?
 
In der App (Mein WLAN auf iPhone) erscheint der Repeater unter Mein Mesh.

Ich habe in der Admin Oberfläche vom Repeater unter Sicherheit umgeschaltet. Mein iPhone zeigt auch WPA2 anstelle von WPA3.
 
Bei Mesh ist aber die Einstellungsübernahme aktiv, sprich Du kannst nichts am Repeater selber bezüglich WLAN einstellen. Ist das blaue Mesh-Symbol wirklich zu sehen?
 
Leider kann ich nicht prüfen, ob die Repaeter per Mesh eingebunden sind.
Folgendes Bild finde ich in der Handy Fritz WLAN App nicht:

Stock86 schrieb:
auf 120m2 und 2 Etagen.

[IMG]https://www.computerbase.de/forum/attachments/1692718404558-png.1389273/[/IMG]


Kann man denn beim Repeater auf der Admin Oberfläche irgendwo sehen, ob er per Mesch eingebunden ist?
 
nehonimo schrieb:
Kann man denn beim Repeater auf der Admin Oberfläche irgendwo sehen, ob er per Mesch eingebunden ist?
Ja, folge dem zweiten Link im zweiten Beitrag. Da siehst du die blauen Symbole neben den Geräten. Alle mit diesem Symbol sind im Mesh eingebunden.
 
Ich finde eine solche Grafik leider nirgends. Weder bei der Box noch beim Repeater.
Box und Repeater haben aktuellste Firmware.
Bei der Box war wohl vor dem FirmwareUpdate irgendwo so eine Grafik, aber jetzt anscheinend nicht mehr.

Wohin muss ich denn klicken, um so ein Bild zu bekommen?
 
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