News AVMs Linux-Engagement ausgebremst?

Steffen

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Das Berliner Unternehmen AVM droht mit der Einstellung der Entwicklung von Linux-Treibern für die eigene Produktpalette, sollte eine von den Linux-Entwicklern geplante Änderung Einzug in Kernel 2.6.16 halten. Diese sieht vor, dass diverse Schnittstellen proprietären Treibern wie denen von AVM nicht mehr länger zur Verfügung stehen.

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Tja, wenn sie nicht wollen, dann sollen sie halt den Support für ihre Hardware einstellen. Die werden schon sehen, was sie davon haben (in erster Linie wahrscheinlich weniger Kunden). Bei der Rate der Verbreitung von Linux wird der Firma über kurz oder lang sowieso keine andere Wahl mehr bleiben, als den Treiber anzupassen.
 
naja das meiste geld dürfte avm mit einbaugeräten (also solche bei denen man tatsächlich treiber braucht) im privaten bereich verdienen. da läuft leider meistens window.
was die größeren lösungen angeht, sind die geräte eh netzwerkfähig und kommen mit einem webinterface daher. daher stört das nicht wirklich. ich betrachte das eher als papiertiger.
 
ist eigentlich schade, da´AVM so reagiert. Aber von der anderen Seite mal betrachtet, kann ich die auc verstehen, denn wer gibt gerne nähere Infos zu seien Technologiern raus. Schließlich geht es hier nicht nur um die Linux-Gemeinde, sondern auch um das Geld verdienen. Und somit muß man halt auch in betracht ziehen, das die Konkurenz nicht weit wech ist.
 
@ sunny-side_down

ich bin sicher ein Linux befürworter, aber da ich Einblick in die Hardware und Treiber-Entwicklung einer größeren Firma hatte, muss ich dir sagen dass da jede Menge Firmengeheimnisse dran hängen. Deshalb ist in relativ vielen Fällen keine andere Wahl möglich als Closed Source anzubieten. Des weiteren benötigt man ein separates Team an Treiberentwicklern, das mindestens 30% der gesamten Treiberentwicklungskosten ausmacht. Das Bedeutet es wird auch ein entsprechender Markt benötigt. Diese Mehrkosten in der Softwareentwicklung sind manchmal nicht zu rechtfertigen. Es ist schade dass man es sich so mit "willigen" Firmen verscherzt und bisher linux-unwillige noch mehr abschreckt.
Das kann doch nicht Sinn der Sache sein.
 
AVM braucht keine quelloffenenen Treiber herausbringen, sondern nur ihre closed-source Treiber anpassen, um das Problem zu lösen. Bitte erstmal lesen, dann schreiben.
Dass man diesem Konflikt nicht zu hohe Bedeutung beimessen sollte zeigt die Tatsache, dass Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartmann, der sich für diese Änderung verantwortlich zeigt, in einer Antwort Gesprächsbereitschaft mit AVM signalisiert und zugleich eine Alternative aufzeigt, die aller Voraussicht nach für AVM keinerlei Nachteile mit sich bringen und obendrein noch Unterstützung für FreeBSD mit geringem Aufwand ermöglichen würde.
 
Um es kurz klarzustellen, für Windows-User:
Ein Open-Source Betriebssystem hat keinen Sinn, wenn im Kernel Ring 1-3 oder im Core-System (also GLIBC bis Bash) Closed-Source zum Einsatz kommt. Damit wird der ganze Gedanke hinter Open-Source wertlos, außerdem verletzen z.B. Kernelmodule Sicherheitsrichtlinien eklatant. Etwas anderes, ist es mit Closed-Source Programmen. Außerdem verletzt das die Regeln der GPL, was ja logisch ist.

Mein Laptop (i915GM, GMA900-Grafik, IPW2200, S-ATA, PCI-Express - funktioniert alles mit Open-Source Treibern im Vanilla-Kernel) kennt das Wort Closed-Source nur von den Map-Dateien von Quake3, die Engine (übrigens schneller als das originale Kompilat von ID-Software) und das Spiel stehen ja sowieso unter GPL.

Dass sie der Konkurrenz das Abgucken nicht zu sehr erleichtern wollen – schließlich verrät ein Treiber stets eine Menge über das Innenleben der Hardware
Die Steuerung der Hardware übernimmt die Firmware, der Treiber ist nur für die Kommunikation mit dem Kernel zuständig und dementsprechen winzig. Durch die dämlichen Grafik-Treiber für Windows mit mehr als 30MB ist da ein Bild in der Öffentlichkeit entstanden, dass den Treiber an sich irgendwie überbewertet.
Die meisten Unternehmen haben bloss untergeheuren schieß mit Patentklagen eingedeckt zu werden, oder wollen ihre miesen dreckigen Treibercheats nicht aufdecken (gell ATi und Nvidia).

Und ums kurz zu machen:
Scheiß auf AVM, die halten den Kernel sicher nicht auf. Gibt genügend WLAN-Karten mit Linux-Support auf Open-Source basis, und wer ein interne DSL-Modem für den PC kauft gehört ehrlich gesagt geschlagen. Wenn man beim Einkauf nicht total blauäugig durch die gegend rennt, und gezielt Nvidia-Mainboards von Elitegroup kauft hat auch keinen Ärger...
 
hoschieee schrieb:
Um es kurz klarzustellen, für Windows-User:
Ein Open-Source Betriebssystem hat keinen Sinn, wenn im Kernel Ring 1-3 oder im Core-System (also GLIBC bis Bash) Closed-Source zum Einsatz kommt. Damit wird der ganze Gedanke hinter Open-Source wertlos, außerdem verletzen z.B. Kernelmodule Sicherheitsrichtlinien eklatant.
bitte verzeiht. das verletzt, wenn du auch dinge außerhalb des kernels einbeziehst, nicht die sicherheit oder die art ein opensource-os zu seien. es sei denn sie ist sehr schlecht implementiert, was auf linux in diesem fall nicht zu trifft.
kernel-module gehören eigentlich sicherheitstechnisch in die kategorie von userspace-software...
 
sich bin auch für linux, nutze es auch teilweise. nur leider glaube ich, dass die linux fanatiker sich selber ans bein pinkeln, wenn die closed source ausschließen. statt alles zu tun, die hardware hersteller dazu zu bewegen linux treiber anzubieten, verschrecken sie diese nur. echt schade, aber die linux comunity wird mir teilweise echt unsympatisch.
 
Sry, aber wo ich das grad gelesen hab is Linux für mich grad eben en bissl gestorben und ich find irgendwo echt schei**e das man damit irgendwelche programmen oder sonst was ausschließt, was bringt euch das bitte schön ihr linux user????
 
"die linux comunity"

Ich liebe Leute die nicht pauschalieren ;)
 
Sollen ruhig den Support einstellen, ich achte sowieso bei jedem Kauf auf die Verfügbarkeit von OSS-Treibern. Ausserdem schätze ich, dass ein paar Leute wieder Spass daran finden, per reverse-engineering irgendwelche Treiber über mehrere Jahre hinweg zu entwickeln, die im Endeffekt besser als die originalen sind ;)
 
die müssen ihre treiber nur im userspace laufen lassen, und schon hat keiner mehr probleme. selbst open-source programme wie cups(drucker) und sane(scanner) laufen im userspace. für die avm produkte ist das absolut ausreichend, is ja nich so dass die dadurch irgendwie schlechter werden oder so.
 
@Buddabrot
Löblich, dass hinterher - und oft über Jahre hinweg - bessere Treiber entwickelt werden. Trotzdem will ich ein neues Produkt sofort in seinem gesamten Umfang nutzen, nicht erst Jahre nach dem Verkaufsstart. Hinterher ist man schliesslich immer schlauer.

@Thread
Unsinnig, diesen Weg einzuschlagen. Schliesslich geht es darum, dass man für neue Hardware auch sofort die passenden Treiber bekommt. Mit dieser Strategie erreicht man in meinen Augen keine Verbesserung. Warum soll sich Open- nicht mit Closed-Source vertragen?

Wer Wert auf OSS Treiber legt, kann ohnehin ein anderes Produkt wählen. Mit einem OSS-Zwang ist wohl niemandem gedient.
 
Diese Diskussion gab es schon bei pro-linux.de
Ich poste hier meine Kommentare nochmal:


Ich finde das im Prinzip sehr sinnvoll!

Einem Kernel will/muß man vertrauen können. Closed-Source-Kerneltreibern kann man a-priori NICHT vertrauen. Das sehen wir schon an der Sony-Kernel-Rootkit-Geschichte. Bei Linux hat man eine Chance: Raus damit. Im Userspace ist genug Platz für sie. Das wäre dann ein Closed-Source-Userspace-Treiber. Wo ist das Problem?

Das "Problem" für Firmen ist, daß sie die Funktion des Kernels in keinster Weise beeinträchtigen könnten. Kopierschutz - adieu!

Eine Ausnahme würde ich *vielleicht noch* für 3D-Grafiktreiber machen; aber im Prinzip ist das sowieso eine kommerzielle Geschichte. Jeder CAD-, Render-, Movie-Entwickler, der Linux nutzt und 3D braucht, kauft sowieso einen kommerziellen Treiber oder gleich einen kommerziellen X-Server, da hat er seine Vertrauensinstanz.

Microsoft macht es auch, wenn auch aus anderen Gründen: Vista-x64 wird nur noch signierte Kerneltreiber zulassen -- fertig. Wenn also Sony in Zukunft ein Rootkit implemetieren möchte, dann können sie das nicht ohne Microsofts Zustimmung.

Man braucht also nicht einmal ideologische Gründe (GPL etc.) für diese Entscheidung.
Gute Entscheidung. Weiter so, Greg!


Und da viele Protestierer das Problem nicht verstanden haben:

Jedwede Firma kann auch in Zukunft für Linux was-auch-immer für Closed-Source Treiber schreiben, ABER NICHT MEHR IM KERNEL-MODE! Sondern im User-Space, wo IMHO ein IDSN-Treiber sowieso längst hingehört hätte.

Das macht Microsoft GENAUSO, wenn sie ab Version Vista-x64 nur noch *signierte* Kernel-Treiber zulassen. Entweder, AVM zahlt dann mit Geld und Zeit für die Signierung (was ihre Treiberentwicklung sicher kaum beschleunigen dürfte), oder sie machen sich *anläßlich* der Linux-Entscheidung mal auf und schreiben einen gescheiten Userspace-Treiber, der dann wahrscheinlich auch unter Vista ohne Zertifizierung laufen kann. Und unter BSD (folglich auch Apple), denn da gibt es fast gar keine Kernel-Module, da es sich um einen sogenannten "Mikro-Kernel" handelt.

Vielleicht hoffen sie (AVM) ja, daß sie bis dahin groß genug sind um ihr Problem mit Geld statt Code lösen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Merkwürdig wieviele hier behaupten, Closed-Source Programierer würden ausgeschlossen. Können die Leute denn alle nicht lesen?
Die USB Closed-Source Treiber sollen nur, statt als Modul im Kernel, im Userspace laufen. Es ist also nur eine Anpassung des Treibers seitens AVMs nötig. Diese Möglichkeit hatte der AVM-Mitarbeiter wohl noch nicht in Betracht gezogen und wurde deshalb von einem Kernel-Hacker darauf hingewiesen.

Edit: Sorry, war mal wieder etwas zu langsam.
 
@hoschieee

was ist da für ein falsches bild mit den graka treibern entstanden!? es ist nunmal so das treiber heute mehr sind als nur code der befehle vom kernel zur firmware weiter gibt. grafikkarten treiber kommen mit einer kompletten opengl implementierung. im isdn und modem markt gibt es zig produkte bei denen praktisch die gesammte funktionalität im treiber und nicht in der hardware implementiert ist. zudem gibt es besonders dort auch große funktionalitäts unterschiede. es gibt firmen in diesem bereich die leben praktisch ausschließlich davon das sie exclelente treiber anbieten, teilweise sogar direkt nach kundenwunsch(bei größeren firmen) programmieren.

nicht zuletzt sind ati karten unter linux absolut nicht zu gebrauchen, da ihre treiber weder ordentliche performance noch funktionalität liefern - mit der hardware oder der firmware hat das aber nichts zutun.


einfach zu pauschalisieren, "treiber machen ja eh nichts wichtiges" ist einfach kompleter blödsinn. es gibt genug treiber die sehr wohl sehr wichtige dinge tun, die mehrheitlich für die eigenschaften des verkauften produkts verantwortlich sind. das firmen solche dinge nicht freiwillig preisgeben wollen sollte hier wenigstens tolleriert werden. wem solche dinge nicht gefallen der muss dann eben auf hardware verzichten... und nicht auf die firmen eindreschen warum sie den keine gpl treiber bauen...

desweiteren ist es höchst zweifelhaft zu behaupten closed source im inneren eines systems würde den sinn eines opensource betriebsystems untergraben oder gar illegal sein. beides ist ohne weiteres nicht belegbar und damit nur deine eigene meinung. das solltest du beim nächsten mal vieleicht dazu schreiben...
 
Die Entscheidung die Treiber in den Userspace zu verlagern ist doch okay.

Viele Lesen einfach nicht richtig oder nur zur Hälfte und posten direkt Quatsch.

Damit ist doch der Treiber von AVM nicht direkt weg.

AVM ist auch dämlich wie ein Stück Kuhfladen. Statt Trotz-Haltung, sollten die sich mal Gedanken machen, was sie tun und nicht direkt die Arbeit scheuen. Dann integriert man halt den Treiber im Usersapce, fertig. Sollen sich nicht so blöd dranstellen.
 
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