Diese Diskussion gab es schon bei pro-linux.de
Ich poste hier meine Kommentare nochmal:
Ich finde das im Prinzip sehr sinnvoll!
Einem Kernel will/muß man vertrauen können. Closed-Source-Kerneltreibern kann man a-priori NICHT vertrauen. Das sehen wir schon an der Sony-Kernel-Rootkit-Geschichte. Bei Linux hat man eine Chance: Raus damit. Im Userspace ist genug Platz für sie. Das wäre dann ein Closed-Source-Userspace-Treiber. Wo ist das Problem?
Das "Problem" für Firmen ist, daß sie die Funktion des Kernels in keinster Weise beeinträchtigen könnten. Kopierschutz - adieu!
Eine Ausnahme würde ich *vielleicht noch* für 3D-Grafiktreiber machen; aber im Prinzip ist das sowieso eine kommerzielle Geschichte. Jeder CAD-, Render-, Movie-Entwickler, der Linux nutzt und 3D braucht, kauft sowieso einen kommerziellen Treiber oder gleich einen kommerziellen X-Server, da hat er seine Vertrauensinstanz.
Microsoft macht es auch, wenn auch aus anderen Gründen: Vista-x64 wird nur noch signierte Kerneltreiber zulassen -- fertig. Wenn also Sony in Zukunft ein Rootkit implemetieren möchte, dann können sie das nicht ohne Microsofts Zustimmung.
Man braucht also nicht einmal ideologische Gründe (GPL etc.) für diese Entscheidung.
Gute Entscheidung. Weiter so, Greg!
Und da viele Protestierer das Problem nicht verstanden haben:
Jedwede Firma kann auch in Zukunft für Linux was-auch-immer für Closed-Source Treiber schreiben, ABER NICHT MEHR IM KERNEL-MODE! Sondern im User-Space, wo IMHO ein IDSN-Treiber sowieso längst hingehört hätte.
Das macht Microsoft GENAUSO, wenn sie ab Version Vista-x64 nur noch *signierte* Kernel-Treiber zulassen. Entweder, AVM zahlt dann mit Geld und Zeit für die Signierung (was ihre Treiberentwicklung sicher kaum beschleunigen dürfte), oder sie machen sich *anläßlich* der Linux-Entscheidung mal auf und schreiben einen gescheiten Userspace-Treiber, der dann wahrscheinlich auch unter Vista ohne Zertifizierung laufen kann. Und unter BSD (folglich auch Apple), denn da gibt es fast gar keine Kernel-Module, da es sich um einen sogenannten "Mikro-Kernel" handelt.
Vielleicht hoffen sie (AVM) ja, daß sie bis dahin groß genug sind um ihr Problem mit Geld statt Code lösen zu können.