Vielleicht kann ich dir weiterhelfen
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Bin 19 Jahre jung und hab letzten Sommer mein (Wirtschafts-) Abi mit einem Schnitt von 1,8 in NRW gemacht. Für mich war eigentlich klar, dass ich in Münster BWL studieren werde. Somit hab ich mich beworben und hab promt die Ablehnung erhalten (der NC lag bei 1,7). Es war jetzt nicht so dramatisch, da ich eh erst im WS 10/11 anfangen wollte, weil ich mein Zivildienst vorher ableisten wollte. Aber jetzt mussten Alternativen her und an diesem Punkt hab ich mich das erste Mal mit einem dualen Studium auseinandergesetzt. Aus einer Laune heraus hab ich mich dann bei diversen Unternehmen für ein duales Studium beworben. Darunter waren Unternehmen wie Audi, Mercedes, VW, Media-Saturn Gmbh, Astrium GmbH, Rhein Metall, Thyssen Krupp, Telekom und Siemens. Ich hab mir bewusst nur Unternehmen rausgesucht, die mich interessieren. Discounter interessieren mich überhaupt nicht und hab sie trotz tollen Verdienstmöglichkeiten, Audi A4 und schneller Karriere kategorisch ausgeschlossen. Außerdem war es für mcih sehr wichtig, dass das Partnerunternehmen das für mich passende System anbietet bezogen auf den Wechsel zwischen Theoriephasen und Praxisphasen. Ich habe mich für die Variante 3 Monate Praxis dann 3 Monate Theorie u.s.w. entschieden. Dieses System schien mir persönlich am stressfreisten. Außerdem war mir wichtig, dass das Unternehmen und der Studienort beisammen sind, sodass ich keine 2 Haushalte führen muss.
Natürlich hab ich mich auch mit den Vor & Nachteilen beschäftigt, die du dir auf diversen Seiten wie z.B. hier
http://www.ausbildungplus.de/html/33.php anschauen kannst
Nachteile meiner Meinung nach sind:
- Aufbaustudium (Master) kann durchaus schwer werden, weil die Unis den BA´lern bzw. DHBW´lern Steine in den Weg legen -->Master ist möglich, aber nicht überall & nicht so einfach als wenn man von der Uni kommt
- typisches Studentenleben fällt weg, weil du nebenher ja arbeitest
- evtl. 2 Standorte (Studienort & Unternehmen)
- der stoff ist meist oberflächlicher als an der uni (halt auf die Arbeit ausgerichtet
)
- du wirst in erster linie für dein Unternehmen ausgebildet
Der Bewerbungsprozess ist sehr nervig. Zig verschiedene Arten von Bewerbungsportalen. Die Eintrittskarte zu den Accessmentcentern ist dein Abi Schnitt + dein Lebenslauf (Engagement, Auslandserfahrung u.s.w.). Audi z.B. hat mich nicht eingeladen, weil die eine riesen Auswahl an Bewerbern haben und mein Schnitt+Lebenslauf haben ihn nicht gereicht. Bei allen anderen bin ich ne Runde weiter gekommen, d.h. im Normalfall ein erster Onlinetest bzw. ein Test vor Ort (das kann von Allgemeinwissen, über Mathe, Logik, Rechtschreibung, Fallbeispiele, Textverständnis u.sw. alles sein), im nächsten Schritt kommen die Accessmentcenter. Hier wird deine Persönlichkeit auf die Probe gestellt (Kommunikation und son Kram).
Ich bin letztlich bei Siemens in Stuttgart gelandet. Werde dort ein B.A. in BWL-Industrie/Dienstleistungsmanagment machen. Mein Studienort wird die DHBW Stuttgart sein. Werde für Siemens Enterprise Communications ausgebildet.
Stressig wird das Studium sicherlich. Nen Unistudium ist aber auch nicht zu verachten. Jeder beurteilt das anders, aber keiner mit dem ich gesprochen habe, hat bisher gesagt das nen duales Studium halb so schlimm ist wie man sagt
Bei weiteren Fragen gerne fragen
. Grüße Mavel
P.s. Bin an die Sache sehr entspannt rangegangen, weil ich später durch ein Nachrückverfahren doch an der Uni Münster genommen wurde. Hätte der Bewerbungsprozess nicht geklappt hatte ich ja immernoch die Uni Münster im petto.