Bauanleitung: "NUC" mit VESA-Mount auf Raven Ridge Basis

twrz

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Hallo allerseits,

da sich mir die Marktreife diverser Alternativen zu lange hingezogen hat, habe ich beschlossen, mir einen Ultrakompaktrechner auf Basis von Raven Ridge selbst zu bauen. Er soll ein 10 Jahre altes Office-System mit einem Intel E4400 ersetzen und im Idealfall wieder 10 Jahre lang laufen. Ein wichtiges Kriterium war die Möglichkeit, den Rechner hinter einem Bildschirm montieren zu können und dementsprechend seine Kompaktheit. Außerdem sollte das System möglichst leise sein (was mir zumindest bisher nicht restlos gelungen ist).

Hier die Komponentenliste:
Insgesamt belaufen sich die Komponentenpreise auf etwa 550,- Euro, was ich bei der gebotenen Leistung für absolut vertretbar halte. Mit etwas höherwertigen Komponenten (s.u.) käme man auf etwa 600,- Euro. Das fertige System verbreitet im Betrieb ein leises Rauschen und verbraucht mit Tweaks 20 Watt idle und 90 Watt mit load auf CPU und GPU. Damit alles passt, sind ein paar Hacks notwendig, die das System nicht unbedingt schöner machen. Aber es hängt ja eh hinter einem Display.

VESA-Mount
Der erste Schritt, der noch vor dem Einbau des Mainboards unternommen werden muss, ist, die Vesa Mount im Innenraum zu befestigen. Ich habe dazu auf die oben verlinkte zurückgegriffen, da die originale leider nicht mehr verkauft wird (wobei diese von Chieftec baugleich aussieht). Die passenden Schrauben liegen bei, damit es vollends passt, braucht es noch selbstsichernde 5er Muttern und Unterlegscheiben dazu. Auf die Schraubenköpfe habe ich noch Anschlagdämpfer geklebt, damit auch sicher nichts kurzschließt. Ist aber wahrscheinlich überflüssig, weil die Schrauben fest sitzen.

Mainboard
Auf den Einbau der VESA-Mount folgt das Mainboard. Einfacher wird's wenn man die an zwei Schrauben befestigte PSU (Verteilerboard) vorab entfernt und hinterher wieder einsetzt. Das geht ohne Probleme.

CPU-Lüfter
Der Boxed-Lüfter ist mit über 4cm zu hoch für das ITX-601. Die einzige Alternative dazu, der Noctua NH-L9a-AM4 (evtl. passt mit diesem auch die Festplattenwanne, s.u.), war mir jedoch zu teuer. Ein wenig Recherche hat mich auf Reddit geführt, wo ein User davon berichtet hat, dass er Löcher in einen Noctua NF-A9x14 PWM gebohrt hat, um damit auch den Boxed-Kühler auf unter 4cm zu bringen. Gesagt, getan. Es ging ganz gut, auch die Entkoppelungsgummis blieben dabei intakt. Dann gilt es, zunächst den Kühlkörper ohne Lüfter auf dem Mainboard zu montieren und dann erst den Lüfter. Sonst wird es arg frickelig.

Gehäuselüfter
Im Gehäuse habe ich an der Oberseite (einzige logische Position) zwei aus dem Gehäuse blasende 5cm Gehäuselüfter angebracht. Da die Lamellen des Gehäuses zu dünn für Schrauben sind, habe ich sie mit Sekundenkleber fixiert. Nicht schön, aber wie gesagt war die Optik für mich irrelevant. Es gibt etwas Gegendruck von unten, sodass auch ein Versagen des Klebers kein Problem wäre. Kabelbinder o.ä. wären auch möglich. Die Lüfter drehen mit 3000 rpm, was es sinnvoll macht, den dem Noctua-Lüfter beiliegenden Spannungswandler mit dem ebenfalls beiliegenden Y-Kabel zu kombinieren und damit die Lüfter zu drosseln. So wird es schon mal merklich leiser. Über die Mainboard-Lüftersteuerung war leider nicht mehr zu erreichen, da muss ich wohl noch mal ran. Die beiden Lüfter zu verbauen halte ich allemal für sinnvoll um den Luftstrom zu optimieren und dadurch die Lebensdauer der Komponenten zu verlängern. Gerade die verbaute interne PSU des Inter-Tech macht mit kreuz und quer abstehenden Flüssigkondensatoren und an den Lötstellen durchscheinendem Kupfer den Eindruck, als könne sie die Kühlung gut vertragen.

Festplattenposition
Auf Grund der Höhe des CPU-Kühlers kann die vorgesehene Metallwanne für die Festplattenmontage nicht verbaut werden. Im Bezug auf den Luftstrom halte ich sie bei den 65 Watt TDP der APU sowieso für eher kritisch. Die Festplatte habe ich daher, ebenfalls mit Anschlag-Dämpfern versehen, direkt an der Gehäusewand verbaut. So blockiert sie immer noch einiges vom Luftstrom, was sich bei meinen Tests jedoch nicht weiter negativ bemerkbar gemacht hat. Die Temperatur verweilt im Betrieb bei ca. 36°.

TDP-Tweaks
65 Watt TDP bei bis zu 100 Watt Realverbrauch sind für das kleine Gehäuse auf die Dauer zu viel. Mir wäre es am liebsten gewesen, die cTDP der APU zu adressieren und sie so auf 45 Watt zu limitieren, aber das gibt das Board an Optionen nicht her. Die sparsameren Raven Ridges mit von vornherein 35 Watt scheinen leider ausschließlich für OEMs reserviert zu sein. Ich habe also einen Offset von -0,1 Volt (weniger erlaubt das Board leider nicht) festgelegt sowie XFR deaktiviert, damit das Mainbaord nicht wieder nach oben nachregelt. Damit erreiche ich die oben genannten Verbrauchswerte und nach einer Stunde Vollast auf CPU (die dann auf 2,8 GHz drosselt) und GPU 82° im APU-Package. Idle sind es unter 40°. Für eine zusätzliche Stromersparnis ließe sich noch das SMT deaktivieren, wobei man dann auch direkt auf einen 2200G setzen könnte.

Boot after Powerloss
Ein letzter Tipp: dieses Feature sorgt dafür, dass der Rechner direkt hochfährt, sobald er Spannung bekommt. Ich schalte die Steckerleiste über Nacht sowieso immer aus, sodass die Aktivierung dieser Option ein nerviges Hinter-den-Bildschirm-greifen obsolet macht.



Fazit und Alternativen
Insgesamt bin ich mit dem System sehr zufrieden, weil es äußerst leistungsstark und dabei kompakt ist. Für ein paar letzte Tweaks (Lautstärke und Stromverbrauch) hat mir bisher die Zeit gefehlt. Das Mainboard macht es einem etwas schwer (ich musste direkt ein CMOS-Reset machen, um das BIOS überhaupt angezeigt zu bekommen) und bietet hinsichtlich Offset und cTDP bisher leider nicht die Optionen, die ich mir wünsche. Zudem ist die Bedienoberfläche ziemlich verschachtelt. Hier ist es also sinnvoll, die vorhandenen Alternativen noch einmal genauer auszukundschaften. Was das Gehäuse angeht, merkt man ihm und leider vor allem auch der verbauten Stromversorgung den günstigen Preis deutlich an. Die einzigen mir bekannten Alternativen mit passender VESA-Mount sind das Chieftec Compact IX-01B (Test bei Computerbase & tweakpc-Lesertest) und das Chieftec Compact IX-03B. Auf diese habe ich nicht zurückgegriffen, weil das zugehörige 120 Watt-Netzteil noch einmal mit 50,- Euro zu Buche schlägt. Eventuell würde hier sogar das Inter-Tech Netzteil passen, das habe ich aber nicht weiter nachverfolgt. Bei Betrachtung der Bilder sehen die VESA-Mounts und Käfige sich übrigens alle auffallend ähnlich... Wer ein 5,25"-Laufwerk verbauen will, für den gibt es das Inter-Tech Mini ITX-603 bzw. entsprechende Käfig-Erweiterungen für die beiden Chieftechs.

Also: Ich hoffe, der Guide hilft einigen weiter. Ich selbst hätte im Fazit doch lieber noch etwas länger nach Mainboards recherchiert und am Ende auf ein Chieftech-Gehäuse und eventuell auch Netzteil, der Effizienz wegen, zurückgegriffen. Leider hat mir zum Zeitpunkt der Bestellung die Zeit dafür gefehlt. Aber deswegen gibt es ja jetzt diesen Guide, damit ihr meine Fehler nicht wiederholen müsst :)
Die hier geschilderte ist die absolute Budget-Variante, in die man mit dem Noctua, den Chieftech Komponenten und eventuell einer APU in der Delidded-Variante auch noch mal gute 100,- Euro mehr investieren kann. Ob man das will, bleibt jedem selbst überlassen.

PS: Der Guide ist ohne Fotos und genauere Messungen, weil der Rechner bereits bei meinem Vater im Einsatz ist. Wenn welche gewünscht werden, kann ich die eventuell nachreichen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Abschnitt "Mainboard" ergänzt.)
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In dem Fall kann man direkt den 2400G als Tray kaufen, wenn er günstiger sein sollte, was hier und da der Fall sein sollte (ca. 100 Euro). Der Noctua ist leider immer noch zu knapp und selbst mit dem dicken Lüfter am Limit. Lautlos wird das nicht. Noctua gewährt auf Bitte immer einen Nachlass beim Einkauf, wenn man lieb fragt. So kann man direkt die dickere Variante bestellen und den kleinen Lüfter weglassen. Dazu das Asrock, was zwar sehr oft verbaut wird, aber immer noch im Betrieb kaputt gehen kann. Andere Hersteller haben noch ein "Sicherheitsnetz" für falsche Bios Einstellungen. Und Crucial ist ja der Speicher, den AMD System am Wenigsten mögen. Für 100 Euro bekommt man schon 3466, 3600 oder gar 3733, wenn auch nur 2x4gb abzüglich dann der 2gb des 2400G. Die SSDs sind laufend im Angebot. Eine M.2 hat zwar Platzprobleme, aber eine M.2 mit NVME kann die CPU nicht auslasten.
Beim Gehäuse an sich hat man weniger die Wahl und nur das Netzteil bekommt man hin und wieder auf Ebay für einen guten Preis.

Ich stelle das Konzept in Frage, weil man ja einen lautlosen Office PC braucht. Was nützt einem ein kleiner Rechner, wenn Platz für einen größeren, lautlosen Rechner wäre? Natürlich hört man irgendwann dann auch die Festplatte heraus.

Mein Konzept beinhaltet keine Vesa Halterung (Monitor an die Wand oder Halterung für mehr Ergonomie), Wakü auf der CPU (kann man köpfen), keine HDD, internes Netzteil, Samsung Chips auf dem Speicher und letztlich auch preisliche Angebote, wobei Gebrauchtkauf eher ausgeschlossen wird.
 
Warum nicht gleich einen NUC geholt? Gerade wenn sowas für seinen Vater hinter den TV gebappt werden soll.
 
Hat er doch geschrieben. Die AMD Mini PC Fertig PC Lösungen sind eben leider nachwievor nicht bis kaum existent. Und über die prinzipielle Leistubgsfähigkeit eines 2400G Builts brauchen wir uns ja sicher nicht zu streiten. Wenn man sowas haben möchte ist also wohl do it yourself angesagt.
Und über Derailverbesserungen kam man ja sicherlich trefflich diskutieren. :)
 
Wo hat er was geschrieben? Und das ein AMD System für einen Office PC total overpowered ist sollte eigentlich auch klar sein, vom Stromverbrauch ganz zu schweigen.
 
Verstehe das ganze Projekt nicht so ganz. Bei diesem Budget hätte ich zu einem Nuc von Intel gegriffen oder zu der Konfiguration in meiner Signatur mit einem i3 und 8gb Speicher.
 
Nicht jeder will einen Intel, da ist so ein DIY-Zwerg eine gute Alternative.

Ich hatte auch ein Winzling im Bau, mit anderem Gehäuse von Chieftec. Leider scheiterte es an der Stromversorgung, die interne Wandlerplatine und dessen Anschlüsse kollidierten mit dem Arbeitsspeicher, Dual-Channel war dann nicht möglich. Ging das Gehäuse zurück und habe mir eines im "HiFi"-Format geholt, passte besser zur Anlage, nur die Hardware verliert sich etwas da drin. Hätte dann sogar gleich zu einem mATX-Board greifen können, wäre billiger gekommen.

Habe einen 2200G mit dem L9a-AM4 als Kühler, auf extra Gehäuselüfter hab ich dazu noch verzichtet. Großartig eingestellt hab ich den jetzt aber noch nicht, nur den Turbo hab ich deaktiviert. Demnächst geht es auch mal ans richtig einstellen, also Undervolting, aber da muss ich erst mal mein Leistungsmessgerät zurück haben, will ja schließlich die Wirkung messen können.
 
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Bevor ich Probleme mit der Kühlung habe und alles deaktivieren muss, greife ich eben zu Intel. Mein 8400 erzeugt in dem Deskmini unter Volllast gerade mal 68 Grad mit dem Stock Kühler. Ist wirklich nahezu unhörbar und eine ordentliche Lösung ohne Bastelei.

Meine wunschconfig wäre auch ein 2400g in Verbindung mit einem Mini SFX Gehäuse, leider gibt es da von Seiten AMD leider nichts. So ein paar Runden DotA oder Lol wären schon nett gewesen :)
 
twrz schrieb:
PS: Der Guide ist ohne Fotos und genauere Messungen, weil der Rechner bereits bei meinem Vater im Einsatz ist. Wenn welche gewünscht werden, kann ich die eventuell nachreichen.

Hall, Fotos wären gut.
 
Wer sagt denn was von Problemen? Ich habe den Turbo deaktiviert, weil ich in nicht benötige, UV werde ich auch nur aus Interesse betreiben, Läuft auch so quasi Lautlos. Nur die Lüftersteuerung vom Gigabyte-Board musste ich zwingend anpassen, da die Presets einfach schlecht sind, "Silent" ist da lange nicht silent.
Wenn man keine Bestelei will, kann man sich halt Fertigsysteme kaufen. Ich habe jedenfalls vergnügen am Basteln und Probieren, ist halt ein Hobby. Intel kommt mir auch nicht mehr in Frage, daher AMD.

SFX ist ein recht seltenes Format und es liegt an den Boardherstellern so etwas Herzustellen, aber es gibt ja bisher immer noch kaum ITX-Boards, insbesondere für günstige Systeme. Da pennen die Hersteller einfach.

Interessant wäre auch ein Udoo Bolt V8 (Kickstarter) mit AMD V1605B. Das ist quasi ein Zwischending aus Adorino/Raspberry Pi und Intel NUC, nur mit Vega 8 Power, also mehr Grafikpower als jeder Intel (außer natürlich den G-Modellen mit AMD-Grafik). Nur wie es da dann mit der Kühlung (Lautstärke) aussieht...
 
Super Sache! Sowas ähnliches habe ich auch vor, nur ohne Vesa-Mount. Könntest du mal ein paar Bilder vom Innenraum des Rechners posten?
 
Yo super Sache! Wollte mir auch so einen Winzling bauen allerdings hatte ich das Problem das ich 4 3,5 HDDs unterbringen muss (inkl. 2 Backup Platten). Hierfür habe ich nur das Streacom DB4, FC5 und FC8 gefunden. Allerdings war ich mir wegen der Hitzeentwicklung nicht so sicher ob das gut geht weil das Gehäuse im Lowboard stehen sollte. Ja es gäbe natürlich die Alternative eines externen USB Gehäuses für die HDDs aber dann hätte ich zusätzlich noch ein weiteres Gerät/Gehäuse rum stehen. Ein NAS wiederum lohnt sich in einer Single Wohnung nicht und alle Multimediageräte stehen sowieso Wohnzimmer.

So ist es bei einem mATX Gehäuse geblieben das ich unter dem Schreibtisch versteckt und den verbauten i3-4160 gegen den 2200G getauscht habe. Mit optimierung der Lüfterkurve ist der auch recht leise.
 
hanzmanz_bb schrieb:
das ist beim Udo nebensächlich, da gibs genug andere Baustellen!

So nebensächlich finde ich es nicht, daher hätte ich damals auch auf ein Board mit verlöteter AMD Mobil-APU verzichtet, weil ich mit den Gesockelten in Sachen Kühlung flexibler war, auch mit AM1 schon, obwohl schon etwas eingeschränkter. Es wurde dann auch ein AM1 mit Athlon 5370, echt gutes Teil.

Sonst ist das Udoo auch weniger was für mich, eher als Spielzeug nebenbei, aber dazu hätte ich auch noch Raspberries hier rumliegen, die ich auch nicht lange verwendet habe und auch nicht viel mit angestellt habe. Dazu wäre mir so ein Udoo zu teuer.
Mit diesen extra Schnittstellen kann ich nicht viel mit anfangen und eine schöne Verpackung darf der Rechner dann auch gerne haben.

Mein nächstes Projekt ist eine Art Zusatzrechner, der ebenso Netzwerkspeicher sein soll. Eigentlich hoffe ich noch auf den Athlon 200G, der mal als Gerücht kursierte. Ansonsten wird's einfach noch ein 2200G.

Zurück zum Thema. Du hast nicht zufällig ein Bild vom Innenleben des Winzlings? Wäre interessant, wie es gerade Richtung Wandlerplatine aussieht. Wie gesagt, mit nen anderen Gehäuse hatte ich da Probleme, die Einbauposition war ähnlich.
 
Willi-Fi schrieb:
In dem Fall kann man direkt den 2400G als Tray kaufen, wenn er günstiger sein sollte, was hier und da der Fall sein sollte (ca. 100 Euro). Der Noctua ist leider immer noch zu knapp und selbst mit dem dicken Lüfter am Limit. Lautlos wird das nicht. Noctua gewährt auf Bitte immer einen Nachlass beim Einkauf, wenn man lieb fragt. So kann man direkt die dickere Variante bestellen und den kleinen Lüfter weglassen. Dazu das Asrock, was zwar sehr oft verbaut wird, aber immer noch im Betrieb kaputt gehen kann. Andere Hersteller haben noch ein "Sicherheitsnetz" für falsche Bios Einstellungen. Und Crucial ist ja der Speicher, den AMD System am Wenigsten mögen. Für 100 Euro bekommt man schon 3466, 3600 oder gar 3733, wenn auch nur 2x4gb abzüglich dann der 2gb des 2400G. Die SSDs sind laufend im Angebot. Eine M.2 hat zwar Platzprobleme, aber eine M.2 mit NVME kann die CPU nicht auslasten.
Beim Gehäuse an sich hat man weniger die Wahl und nur das Netzteil bekommt man hin und wieder auf Ebay für einen guten Preis.

Ich stelle das Konzept in Frage, weil man ja einen lautlosen Office PC braucht. Was nützt einem ein kleiner Rechner, wenn Platz für einen größeren, lautlosen Rechner wäre? Natürlich hört man irgendwann dann auch die Festplatte heraus.

Mein Konzept beinhaltet keine Vesa Halterung (Monitor an die Wand oder Halterung für mehr Ergonomie), Wakü auf der CPU (kann man köpfen), keine HDD, internes Netzteil, Samsung Chips auf dem Speicher und letztlich auch preisliche Angebote, wobei Gebrauchtkauf eher ausgeschlossen wird.

Für 100,- habe ich den 2400G bisher noch nicht gesehen. Man kann sich natürlich überlegen, ihn bereits delidded zu kaufen (etwa bei Caseking) oder das Delidding selbst vorzunehmen. Damit kann man wohl noch mal gute 10° C rausholen.

Danke für den Tipp mit Noctua. Das Board war bei einem Kit mit dabei, da hatte ich also nicht viel Auswahl. Auf die eventuell besseren Alternativen habe ich ja hingewiesen.

Wozu der schnellere RAM in einem Office-System? Für Gaming ist das vielleicht attraktiv, aber diese GPU wird kaum je den 3D-Modus sehen.

"Ich stelle das Konzept in Frage, weil man ja einen lautlosen Office PC braucht." - das würde ich so nicht unterschreiben, ein leises Rauschen hinter dem Monitor stört manche Leute nicht. Und über die Lüftersteuerung kann man noch einiges rausholen, etwa wenn man das thermische Limit ausreizt d.h. erst ab 70-75° C "richtig" kühlt und vorher nur sehr niedrigtourig.

"Mein Konzept beinhaltet keine Vesa Halterung [...]" - das ist der Punkt. Du hast offensichtlich andere Bedürfnisse. Mein Guide ist nur eine Anregung samt der Schwierigkeiten, auf die man eventuell stößt.

hanzmanz_bb schrieb:
Wo hat er was geschrieben? Und das ein AMD System für einen Office PC total overpowered ist sollte eigentlich auch klar sein, vom Stromverbrauch ganz zu schweigen.

20 Watt idle finde ich absolut vertretbar. Und wie beschrieben soll man an dem Teil auch in 10 Jahren noch angenehm arbeiten können.

wahli schrieb:

Haha die News hat mich zum Schreiben des Posts gebracht. Ist auch oben verlinkt.

TomPrankYou schrieb:
Verstehe das ganze Projekt nicht so ganz. Bei diesem Budget hätte ich zu einem Nuc von Intel gegriffen oder zu der Konfiguration in meiner Signatur mit einem i3 und 8gb Speicher.

Ich wollte explizit nicht auf Intel-Hardware zurückgreifen. Schau mal in Ozmog's Signatur. Vom Monopolmarketing ganz abgesehen, haben die sich meiner Meinung nach bei Meltdown und Spectre alles andere als mit Ruhm bekleckert. Und der Umgang mit TLBleed sieht auch nicht viel besser aus.

TomPrankYou schrieb:
Bevor ich Probleme mit der Kühlung habe und alles deaktivieren muss, greife ich eben zu Intel. Mein 8400 erzeugt in dem Deskmini unter Volllast gerade mal 68 Grad mit dem Stock Kühler. Ist wirklich nahezu unhörbar und eine ordentliche Lösung ohne Bastelei.

Meine wunschconfig wäre auch ein 2400g in Verbindung mit einem Mini SFX Gehäuse, leider gibt es da von Seiten AMD leider nichts. So ein paar Runden DotA oder Lol wären schon nett gewesen :)

Wie gesagt, ich wollte keine Intel-Hardware. Das In Win Chopin könnte interessant für dich sein. Auf Reddit gibt's noch mehr Anregungen.


Vielen Dank an alle für Feedback & Diskussion. Ich habe im Zuge dessen den Eingangspunkt noch ein wenig ergänzt. Für Bilder hatte ich am Wochenende leider keine Zeit mehr und komme auch erst mal nicht mehr in die Nähe des Systems. Daher verweise ich auf die Website des Herstellers und das Datenblatt.

Ich habe auch noch mal Bilder verglichen und bin mir mittlerweile sicher, dass das Intertech ITX-601 und das Chieftec IX-01B sich nur in der Front unterscheiden. Das IX-01B hatte Computerbase sogar mal im Test, außerdem konnte ich einen Lesertest finden.
 
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Ich habe nichts gegen eine Vesa Halterung. Ich bin nur der User, der sich für 20 Euro eine Vogel´s Wandhalterung aus Alu leistet und dann den Schreibtisch frei hat. Externe Netzteile liegen im Kabelkanal unter dem Schreibtisch. Ebenso mag ich Designgehäuse, aber auch selbstgebaute Pappschachteln. Denn es soll 2018 auch User geben, die die Front-LEDs für HDD und Power anschließen. Ich brauche das nicht mehr. Der PC soll unsichtbar unter dem Tisch oder in der Ecke stehen und lautlos sein.

2400G für 100 Euro
Gigabyte ITX für 75 Euro
2x4gb DDR4-3466 für 92 Euro

Der alte AM3 Boxed könnte passen, aber ich habe noch den Noctua hier liegen. Der neue Boxed paßt in jedem Fall und ist schonmal für unter 10 Euro zu haben (und leuchtet cool). Wenns leise werden muss, dann muss ich einen dickeren Lüfter auf den Noctua stecken. Die Lüftersteuerung ist bei jedem Board nahezu perfekt.

Daher überlege ich eher eine Node 202 oder ein vergleichbares Silverstone auf Ebay zu schießen (unter 30 Euro) und dort eine AIO Wakü auf die CPU zu setzen. Ich habe eine Quelle für defekte AIOs gefunden und die erste konnte ich schon reparieren. Die AIO wäre lautlos machbar.

Nochmal zum Speicher: ich hatte zuerst Crucial DDR4-2400, weils reichen sollte. Dann gab es nur Probleme mit sämtlichen Mainboards, auch wenn es mit dem Intel einwandfrei lief. Erst mit den besseren Riegeln samt Samsung Chips lief es auf Anhieb stabil. 16gb DDR4-3200 hätte ich heute auch für 125 Euro haben können, aber brauche ich nicht.

Und nun teste ich Windows mit den Treibern. Das ist etwas tricky, denn die Reihenfolge muss passen. Windows Update ist zuerst deaktiviert und dann muss der Chipsatztreiber drauf, wobei der eine oder andere Treiber nur manuell installiert werden kann. Einfach installieren und volle Leistung hat man sonst nicht. Das fixen sie bestimmt im August mit dem nächsten Treiberpaket, wobei man auch über einen Trick die aktuellen Grafiktreiber installieren könnte. Das habe ich nicht probiert. Erstmal muss es laufen und stabil sein. Ich will Hardwarefehler ausschließen.
 
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