Beratung RAID Controller und Datenserver

thenebu

Lt. Junior Grade
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Ich habe vor, einen Datenserver zu errichten. Geschwindigkeit ist also nicht wichtig. Wichtig ist nur eine stetige Verfügbarkeit der Daten, sowie Datensicherheit.

Hierzu habe ich bereits 4 HDDs und will diese an einen RAID Controller anschließen. Alle Platten sind SATA II.

Jetzt weiß ich nicht, auf was man bei so einem Controller genau achten sollte.

Der Controller sollte mind. acht Platten und staggered Spinup unterstützen.
Es sollte möglich sein, nachträglich Platten zu migrieren
Er sollte einen angemessenen Preis kosten

Noch ein paar Fragen:

1) Müssen beim erstmaligen RAID-Aufsetzen alle Platten leer sein ?
2) Müssen alle Platten die gleiche Größe besitzen?
3) Was ist, wenn ich eine größere Platte migriere? Bestimmt die kleinste Platte die Marschrichtung?
4) Welches RAID ist für einen reinen Datenserver am besten geeignet ? RAID 5, 6 ??
5) Welche hardwaremäßigen Voraussetzungen muss der "Server" erfüllen, um den Controller ordentlich bedienen zu können?
6) Welches OS würdet ihr dafür empfehlen?
 
1. Soweit ich weiß müssen alle Platten anfangs leer sein. Bin mir aber nicht ganz sicher.

2+3. Das ist egal, es wäre aber besser wenn alle Platten gleichgroß sind

4. Kommt drauf an was dir wichtiger ist. Bei RAID 5 kann maximal eine HDD ausfallen. Diese sollte dann schnellstens durch eine neue HDD ersetzt werden. Wenn beispielsweise 2 HDDs gleichzeitig ausfallen, dann hast du mit RAID 5 schelchte Karten. Hier macht RAID 6 schon mehr Sinn, denn es können dann maximal 2 HDD's ausfallen, und es geht nach dem Ersetzen der HDDs trotzdem noch alles. Bei RAID 5 rechnest du ungefähr -1 Platte zum Nutzen, Bei Raid 6 -2
=> RAID 5: 8x 1 TB = ~ 6,5 TB Nutzen
=> RAID 6: 8x 1 TB = ~ 5,6 TB Nutzen
Meiner Meinung nach reicht Raid 5 aus. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass 2 HDD's gleichzeitig ausfallen.

5. Es gibt keine Mindestvorraussetzungen für einen Controller.. Ich würde allerdings keine alte Reuse verwenden^^ (Pentium 2, Pentium 3).

6. Das OS spielt hierbei auch keine allzuwichtige Rolle. Ich persönlich würde Server 2003 R2 2008 R2 verwenden, da ich es über die Berufsschule kostenlos bekomme. Für dich wird das eher weniger in Frage kommen, da das OS schlicht und einfach zu teuer ist. XP reicht da vollkommen aus.
 
1) Nein, aber die werden beim erstellen des Raids Formatiert.
2) Wäre von Vorteil. Je nach Raidwahl nimmt der nur die kleinste platte und die anderen bekommen diese kleinste größe
3) so siehts aus (aber nicht bei allen Raids, gibt ja verschiedene, 0, 1, 5, 10, etc...)
4) würde 5 sagen
5) gute belüftung, stabil laufen (kein OC), server hardware, EEC Rams für fehlerfreien betrieb.
6) Linux Debian
 
4) Wielange dauert ungefähr die Wiederherstellung einer 1TB HDD ? In dieser Zeit darf ja keine zweite HDD ausfallen bei RAID 5. Von was hängt das ab? Allein Controller oder auch die restliche Hardware?

5)Also ein Ahtlon XP 2500+ reicht dafür aus ?

Welchen Controller würdet ihr empfehlen?
 
zu 4)

Das hängt vom System ab, beim Software-Raid von der CPU, bei einem Software Raid, Intel IHC9R und einem 3X1,5TB Raid5 dauert es ca. 26h.

zu 5)

kommt eben auch drauf an, Hardware Raid-Controller oder Software.

Ich kann aus Erfahrung sagen, das es sehr häufig vor kommt das ein Rebuild läuft, zumindest bei einem Software-Raid (IHC9R) und nicht Raid-Platten.
Und ohne den ernst@at hätte ich keine Daten mehr. Denn bei mir ist genau das passiert, was einige hier für sehr unwarscheinlich halten, das nach einem Austausch einer Platte mit anschließendem Rebuild eine weitere Platte ausfällt, wenn diese auch nicht wirklich defekt ist.
An die Daten kommst Du jedenfalls so einfach nicht mehr ran (Raid degreeded).
Datensicherung ist auf jedenfall zwingend vorgeschrieben. Das habe ich schmerzhaft gelernt.

Raid besagt nur Datenverfügbarkeit aber niemals Datensicherheit.

Und irgendwo hier habe ich auch mal einen Thread gefunden mit einem link, in dem geschrieben stand, das grade bei den heutigen Platten immer mehr Raid's ausfallen. Darum sind bei den Raid-Edition Platten auch angeblich irgendwelche Fehlerkorrekturen bewusst ausgeschaltet, ob das allerdings stimmt?

Also wenn Raid, egal ob 0,1,5,6,10,50 dann nur mit zusätzlicher Sicherung der wichtigsten Daten. ;)
 
@Rheinschiffer: Ahoi !

Du hast nur einen Vorgeschmack bekommen, wie schmerzhaft es sein könnte :D


Zum rebuild:
An einem Onbboard-Controller hängt es dank der schusseligen Treiber von der definierten Stripesize ab, Die CPU-Speed ist da nicht so ausschlaggebend. Halbe Stripesize=doppelt so lange, weil je Plattenumdrehung nur ein Stripe geschrieben wird.
An einem guten Hardware-Controller dauert etwa genau so lange, wie man zum Beschreiben einer kompletten Memberplatte braucht, also solange wie z.B. ein full-Formatieren braucht.

Die Links zu den Horrorvorstellungen von uncorrectable read errors beim Rebuild sind reine statistische Hirnwichserei, weil es trotzdem auch bei kleineren Arrays jederzeit passieren kann, was aber umgekehrt genausowenig bedeutet, dass es bei grösseren unbedingt passieren muss, nur weil ein Fehler lt Spezifikationen bei 10 hoch irgendwas reads angegeben ist.

Ist die Oberfläche in Ordnung, kann bei einem Schreiben des Sektors durch verschiedene Ursachen das Malheur passieren, dass er später nicht mehr gelesen werden kann. Ein Verify bei der nächsten Umdrehung, solange der Inhalt noch im Plattencache steht, ist bei diesen Platten nicht vorgesehen und wäre eine Katastrophe für die Performance. Daher wäre ein Mirroring gegen derartige Fehler sinnvoll. Das ist aber wieder in dem Anwendungsbereich, wo nichtmal ECC-RAM verwendet wird, sowieso alles vergebliche Liebesmüh.

Also bleibt nur eines: Sichern, sichern, sichern - oder dumm schauen
 
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