Bitte tragt einen Helm beim Radfahren!

KitKat::new() schrieb:
Meine Aussage ist, dass Helmtragen Auswirkungen auf das Risikoverhalten hat, und Studien der Metastudie dies sogar belegen.
Ich bitte dich. 2 von 23 Studien sagen, dass das Risikoverhalten mit Helm erhöht ist.

Zudem:
Oft werden bei der Argumentation gegen das Tragen von Fahrradhelmen genau die beiden Studien herangezogen, die diese Hypothese bestätigen, obwohl sie nicht unumstritten sind. Auffällig ist, dass sie von demselben Forschungslabor (Psychologisches Institut der Universität Bath in UK) mit Beteiligung von Dr. Ian Walker durchgeführt wurden. In 2016 kam er in einer Studie zu dem Ergebnis, dass eine größere Risikobereitschaft und Sensationssucht besteht, wenn die Teilnehmenden während der Tests einen Fahrradhelm trugen [7]. Dies wird von Helmkritikern oft gegen die Schutzwirkung des Helms aufgewogen, obwohl der Test nicht im Straßenverkehr durchgeführt wurde und auch keine inhaltliche Verbindung zum Fahrrad hatte. Die Versuchspersonen beschäftigten sich an einem Computer mit einem Glücksspiel.

und

Die Psychologin und Neurowissenschaftlerin Dr. Barbara Schmidt von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena hat 2019 einen vergleichbaren Versuch durchgeführt [8]. Sie wollte ebenfalls in einer Laborstudie herausfinden, ob das Tragen eines Fahrradhelms zu mehr Risiko verleitet: „Das Tragen des Fahrradhelms kann durchaus ein subtiles Gefühl der Sicherheit erzeugen und hat, wie ich in meiner Studie gezeigt habe, auch Einfluss auf Entscheidungsverhalten. In meiner Studie waren die Probanden allerdings im Labor und spielten ein Risiko-Spiel am Computer, weshalb ich die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf den Straßenverkehr generalisieren würde“, so die Wissenschaftlerin. „Es gibt bisher keine empirischen Befunde dafür, dass das Tragen eines Fahrradhelms im Straßenverkehr zu riskanterem Verhalten führt. Was sich zeigt ist, dass Personen, die normalerweise einen Fahrradhelm tragen und dann plötzlich keinen, sich unsicherer fühlen. Deshalb ist mein Statement, dass ein Fahrradhelm im Straßenverkehr objektiv das Risiko von schweren Verletzungen reduziert und bisher nicht gezeigt werden konnte, dass man sich diesen Vorteil durch erhöhtes Risikoverhalten erkauft. Ich empfehle also das Tragen eines Helmes im Straßenverkehr“, so Dr. Schmidt.
 
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Skaiy schrieb:
Ich bitte dich. 2 von 23 Studien sagen, dass das Risikoverhalten mit Helm erhöht ist.
Wie ich bereits erklärt habe, sind es sogar mehr als 2. Warum ignorierst du das einfach?
Und, dass Studien keine Demokratie bilden sollte auch klar sein.
 
KitKat::new() schrieb:
Meine Aussage ist, dass Helmtragen Auswirkungen auf das Risikoverhalten hat, und Studien der Metastudie dies sogar belegen.
Dafür braucht man keine Studien. Eine Menge Leute, die niemals freiwillig ein Fahrrad besteigen würden, setzen sich mit Helm plötzlich drauf. Das ist Risikokompensation in Reinstform.

Viel interessanter sind Studien darüber, wie das Risikoverhalten anderer Verkehrsteilnehmer beeinflußt wird. Manche erkennen man einen Trend dahin, daß auf Radfahrer mit Schutzausrüstung weniger Rücksicht genommen wird und insbesondere die Abstände sinken. Auch das ist vollkommen natürlich.
 
Die Mehrheit der Radfahrenden sollte sich angewöhnen selbstbewusster am Straßenverkehr teilzunehmen. Radfahrende die nah am fahrbahnbegleitenden Bordstein fahren haben kaum Möglichkeiten auszuweichen, werden zu knapp überholt und sind gefährdeter. Egal ob mit oder ohne Helm.
 
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KitKat::new() schrieb:
Wie ich bereits erklärt habe, sind es sogar mehr als 2. Warum ignorierst du das einfach?
Es sind mit Einschränkungen noch 3.
Drei Studien lieferten gemischte Ergebnisse.

KitKat::new() schrieb:
Und, dass Studien keine Demokratie bilden sollte auch klar sein.
Was ist das denn für eine Antwort?

Natürlich tun sie das, dafür sind Metastudien da. Nennt sich wissenschaftlicher Konsens.

Du ignorierst gekonnt 18 von 23 Studien und bist immer noch der Meinung, dass Fahrradhelmtragende ein erhöhtes Risikoverhalten haben.

Was du am Ende meinst, ist letzten Endes deine Sache.

Die Metastudie sieht es klar und deutlich nicht so, wie sogar die Wissenschaftlerin derjenigen Studie, die sogar vermeintlich ein erhöhtes Risiko sieht.
 
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Skaiy schrieb:
Natürlich tun sie das, dafür sind Metastudien da. Nennt sich wissenschaftlicher Konsens.
Du möchtest vielleicht nochmal "Konsens" bei Wikipedia nachschlagen:

Der Konsens bedeutet die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch.
 
Wechsler schrieb:
Du möchtest vielleicht nochmal "Konsens" bei Wikipedia nachschlagen:
Du möchtest vielleicht nochmal "Konsens" im Duden nachschlagen.

Wenn 18 (!) von 23 Studien der übereinstimmenden Meinung sind (wissenschaftlicher Konsens), dass Fahrradhelmtragende wenig bis kein erhöhtes Risikoverhalten haben, dann ist es etwas abwegig trotzdem zu sagen: "Doch, tun sie!"

2 Studien sagen ja. Die Verfahren habe ich zitiert.

Auf was für einer Basis möchte man jetzt trotzdem sagen: "Doch, tun sie!"

Bitte keine anekdotische Evidenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
SE. schrieb:
Die Mehrheit der Radfahrenden sollte sich angewöhnen selbstbewusster am Straßenverkehr teilzunehmen.

Stimme ich zu.

Ich sehe leider nur den Nachteil, dass der überwiegende Teil der Autofahrer nicht Rad fahren kann (die Radfahrer können allerdings Auto fahren) und so schlecht antizipieren werden wie der Radfahrer sich verhalten wird.
 
xexex schrieb:
Da sind wir wieder genau bei dem Punkt, was verhältnismäßig ist und was nicht, kann nur ich selbst entscheiden. Fahre ich einen Trails runter ist eine gute Schutzausrüstung "verhältnismäßig", fahre ich am Rhein entlang mit dem Rad spazieren wohl kaum.

Ich würde dabei aber auch noch berücksichtigen welche Gefahrenquellen in der jeweiligen Umgebung sind und ob oder wie ich die beeinflussen kann.
Mal für mich gesprochen.
Bikepark: Knieschoner, Protektorenjacke, Fullface Helm.
Trails: Rucksack mit Rückenpanzer und (Fullface)-Helm.
Straßenverkehr: Normaler Radhelm.

Im Bikepark und auf Trails liegt das Risikomanagement zum größten Teil bei mir. Im Straßenverkehr stelle ich aber immer wieder fest das ich a) keine Rundumsicht habe und b) der Anteil an Idioten oder Handydaddelnden oder sonstwie abgelenkten Verkehrsteilnehmern recht hoch ist. Wenn mich mal wieder einer aus einer Einfahrt heraus über den Haufen fährt ist ein Helm doch lebensverlängernd.


Wechsler schrieb:
Motorradfahren gilt allgemein als lebensgefährlich. Deshalb wird Vollkörperschutz getragen - freiwillig. Und trotzdem ist bei einem langfristig aktiven Motorradfahrer nicht die Frage, ob er einen Verkehrsunfall hat, sondern nur wann
Wechsler schrieb:
denn mit einem Auto kann man nicht stürzen. Es steht nämlich eigenstabil auf vier Rädern und man sitzt angeschnallt auf dessen Sitz.

Das letzte mal als ich draußen war, galten auch für Autos schlicht und ergreifend die Gesetze der Physik. Wenn der Optimismus des Autofahrers größer ist als die Reibkräfte, die der Reifen erzeugen kann, dann geht es mit einem Auto auch unkontrolliert durch die Gegend. Wenn da ein Straßengraben oder ähnliche Hindernisse mitspielen ist es auch kein großes Problem, das die Autoreifen am Ende nach oben zeigen.
Da beim Motorradfahren "Reifen nicht mehr auf dem Boden" gemeinhin als Sturz gewertet wird, dies mit einem Auto offensichtlich auch ohne weiteres geht, muss ich dich leider aus deinem Luftschloss reißen: Mit einem Auto kann man sehr wohl stürzen. Und das überstehen auch längst nicht alle körperlich unbeschädigt...
Ich habe selten so eine Menge Blödsinn in so wenig Text gelesen... Danke für die Unterhaltung. :daumen:
 
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Skaiy schrieb:
Es sind mit Einschränkungen noch 3.
Mindestens 4, sh. meinen Post, in dem ich 2 weitere aufgeführt habe, die die Metastudie absichtlich nicht berücksichtigt (und ich bin nicht einmal alle Studien durchgegangen).

Magst du erklären was dir von meinem Post noch unklar ist, denn scheinbar reden wir aneinander vorbei.

Skaiy schrieb:
Wenn 18 (!) von 23 Studien der übereinstimmenden Meinung sind (wissenschaftlicher Konsens),
Ein wissenschaftlicher Konsens ist dann vorhanden, wenn Einigkeit besteht. Und die hast du nicht, wenn sich mehrere Studien widersprechen, obgleich die Studien selbst keine Makel haben (z.B. problematische Methodik, kleine Stichprobe o.ä.), welche sie "invalide" machen.
 
KitKat::new() schrieb:
Mindestens 4, sh. meinen Post, in dem ich 2 weitere aufgeführt habe, die die Metastudie absichtlich nicht berücksichtigt (und ich bin nicht einmal alle Studien durchgegangen).
Achso, @KitKat::new() zerlegt die Metastudie. Wir hören lieber auf dich, als auf die Metastudie.

Jetzt wird da sogar absichtlich etwas nicht berücksichtigt.

Machst du das extra?

Warum wird sogar die Wissenschaftlerin ignoriert, die selbst sagt, dass es keine empirischen Befunde gibt, obwohl sie selbst zu einer der Contra-Studie gehört?

Ich zitiere gerne noch einmal. Nicht vergessen, sie gehört zu einer der zwei Contra-Studien (von 23)!
„Es gibt bisher keine empirischen Befunde dafür, dass das Tragen eines Fahrradhelms im Straßenverkehr zu riskanterem Verhalten führt. Was sich zeigt ist, dass Personen, die normalerweise einen Fahrradhelm tragen und dann plötzlich keinen, sich unsicherer fühlen. Deshalb ist mein Statement, dass ein Fahrradhelm im Straßenverkehr objektiv das Risiko von schweren Verletzungen reduziert und bisher nicht gezeigt werden konnte, dass man sich diesen Vorteil durch erhöhtes Risikoverhalten erkauft.
 
Skaiy schrieb:
Achso, @KitKat::new() zerlegt die Metastudie. Wir hören lieber auf dich, als auf die Metastudie.
Soll das ein Ad Hominem Angriff sein?
Skaiy schrieb:
Jetzt wird da sogar absichtlich etwas nicht berücksichtigt.
Auch das habe ich in meinem ersten Post zur Studie erläutert: Die Metastudie berücksichtigt die Studien nicht, weil sie eine leicht andere Frage betrachtet als hier im Raum steht. Wie ich aus der Studie zitiert habe, wird das darin sogar erklärt.

Skaiy schrieb:
Warum wird sogar die Wissenschaftlerin ignoriert, die selbst sagt, dass es keine empirischen Befunde gibt, obwohl sie selbst zu einer der Contra-Studie gehört.
Ich ignorier sie nicht, aber ich kann dazu nicht schreiben, wenn du nicht einmal meinen ersten Post dazu verstehst.
 
KitKat::new() schrieb:
Ich ignorier sie nicht, aber ich kann dazu nicht schreiben, wenn du nicht einmal meinen ersten Post dazu verstehst.
Von Anfang an geht es hier um die Frage, ob die Verwendung von Fahrradhelmen mit riskantem Verhalten verbunden ist.

Die Metastudie sagt wenig bis gar nicht.

Worüber schreibst du? Was soll das?
 
Skaiy schrieb:
Die Metastudie sagt wenig bis gar nicht.
Die Metastudie sagt genau das:
KitKat::new() schrieb:
Das liegt daran, dass die Studie auf einen gewissen Spezialfall schaut:

Risk compensation, as it is typically defined and understood, is only one of six possible scenarios, namely a usual non-helmet wearer puts on a helmet and increases their risk taking.
Was die Studie explizit nicht betrachtet ist:
Regular helmet users ride slower without a helmet and faster with a helmet;
 
strempe schrieb:
Ich sehe leider nur den Nachteil, dass der überwiegende Teil der Autofahrer nicht Rad fahren kann (die Radfahrer können allerdings Auto fahren) und so schlecht antizipieren werden wie der Radfahrer sich verhalten wird.
Einen Merksatz, den ich schon als jugendlicher Radfahrer (noch ohne Führerschein) gelernt hatte, und der mich unzählige Male vor einem Verkehrsunfall (mit einem anderen Radfahrer) bewahrte, war der, daß sich Radfahrer völlig unberechenbar verhalten und ich daher mit jeglicher noch so schwachsinnigen Aktion rechnen sollte und muß.

Mein Beitrag zur Senkung des persönlichen Unfallrisikos war damals mich als radfahrender Verkehrsteilnehmer möglichst weit entfernt von (anderen) Radfahrern aufzuhalten, insbesondere solchen die ganz offensichtlich nicht am Straßenverkehr teilnehmen und teilnehmen wollen. Dabei fiel mir auf, daß man auch als radfahrender Verkehrsteilnehmer (andere) Radfahrer beim Abbiegen über Fußgängerfurten übersehen kann. 🤣

Infolgedessen habe ich dann tatsächlich ein nicht vorgeschriebenes und voll uncooles Sicherheitsutensil für das Fahrrad angeschafft: einen Rückspiegel. Danach gab es nie wieder Unklarheit bei der Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs.
 
Skaiy schrieb:
Kannst du das bitte in eigene Worte fassen?
Es gibt Mengen und Teilmengen.
Es gibt verschiedene Szenarien (Teilmengen) wie die Helmnutzung theoretisch die Risikobereitschaft bei Radfahrerern beeinflussen kann (vollständige Menge = alle Möglichkeiten inwiefern der Helm die Risikobereitschaft beeinflusst).
Zwei Möglichkeiten (Teilmengen) sind:
1. Ein Radfahrer benutzt beim Fahrradfahren keinen Helm und fängt nun an einen Helm zu nutzen. Ändert sich die Risikobereitschaft?
2. Ein Radfahrer ist Helmnutzung gewohnt. Gestern hat er keinen Helm genutzt. Heute nutzt er einen. Ändert sich die Risikobereitschaft?

Die Studie befasst sich mit Szenario 1, speziell dem Fall "Ein Radfahrer benutzt beim Fahrradfahren keinen Helm und fängt nun an einen Helm zu nutzen. Die Risikobereitschaft ist dadurch höher" und zählt daher Studien, die eine positive Korrelation bei Szenario 2 bringen nicht dazu.
 
Auf welches Szenario trifft die Aussage der Metastudie zu, dass es wenig bis gar kein erhöhtes Risikoverhalten gibt?

Jemand benutzte bisher keinen Helm, jetzt schon?
 
Skaiy schrieb:
Jemand benutzte bisher keinen Helm, jetzt schon?
ja, sh.:
KitKat::new() schrieb:
Die Studie befasst sich mit Szenario 1, speziell dem Fall "Ein Radfahrer benutzt beim Fahrradfahren keinen Helm und fängt nun an einen Helm zu nutzen. Die Risikobereitschaft ist dadurch höher"
 
Warum sollte ein ständiger Helmträger jetzt ein erhöhtes Risikoverhalten an den Tag legen?
 
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