hotzenplot schrieb:
was waren und sind denn die Alternativen zu russischem Gas ...???
Es wäre ja schonmal schön (gewesen), wenn in ländlichen Gebieten (wozu auch Vororte von größeren Städten zählen können) eine 100% Autakie in Sachen Strom und Wärme wie in Wildpoldsried keine Ausnahme sondern die Regel wäre:
Sowas ließe sich in Gebieten mit viel Tierzucht sicher auch für größere Orte nutzen und würde gleichzeitig dafür sorgen, dass die Gülle nicht das Grundwasser verseuchen würde.
Da aber Staat und Energielobby gegen eine Dezentralisierung sind, wurde und wird das großflächig nichts.
hotzenplot schrieb:
Könnte es sein , dass diejenigen, welche heute am lautesten schreien, das man nicht rechtzeitig nach Alternativen gesucht hat auch am lautesten gejammert und geschimpft hätten, wenn man sich für teurere Alternativen damals entschieden hätte ?
Wer schreit denn am Lautesten? Die Leute, die sich durch verfehlte Wohnungsbaupolitik (Verkauf von Wohnungen in der öffentlichen Hand sowie der Wegfall des sozialen Wohnungsbaus) die sprunghaft gestiegenen Gaspreise nicht mehr leisten können. Und die Industrie, die sich auf das billige Gas darauf verlassen hat. Bei den langsam gestiegenen Strompreisen im letzten Jahrzehnt wurde zwar auch gemeckert, es hat aber niemanden in den finanziellen Ruin getrieben.
Einzig die Industrie wurde beim Strom großzügig mit Steuergeschenken subventioniert anstatt sie schon immer zum Sparen oder zur Eigenproduktion zu verpflichten.
Die Privathaushalte, insb. in Altbau-MFHs, kann man wohl kaum dafür verantwortlich machen, dass sie mit Gas heizen. Im Gegenteil, bei vielen war es sogar aus finanzpolitischer Sicht bisher das Beste, weil es am wenigstens Steuerzuschüsse gekostet hat.
Warum wird seit Jahrzehnten das Abschalten von Wind- und Solaranlagen bei "Überproduktion" (wenn also mal zwei Mnuten die Sonne scheint oder der ein laues Lüftchen weht) großzügig gefördert anstatt die Betreiber durch Nichtzahlung des nicht gelieferten Stroms dazu zu bringen, den Strom zu speichern (gerne auch mit 50-70% Verlust, das wären immer noch 30% mehr Nutzung wie bisher). Damit hätte man vermutlich auch schon einen Teil der grünen H2-Erzeugung aufgebaut, den entweder die Industrie oder der Verkehr nutzen könnte, wenn eine Rückverstromung bei Dunkelflauten zu teuer wäre.
Warum ist es bis heute so aufwändig, selber produzierten Strom in einer WEG an die Bewohner weiter zu geben?
Oder wie wäre es seit Jahrzehnten mit der Beimischung von Methan zu L-Gas, um daraus H-Gas mit höherer Energieausbeute zu machen. U.U. ließe sich da auch bundesweit noch mehr zumischen, wenn man die Geräte früh genaug darauf angepasst hätte.
Alles zusammen hätte zwar die vergangenen Jahrzehnte Geld gekostet, würde uns aber erheblich unabhängiger machen und wäre besser wie das Geld u.U. 10 Jahre für Gerichtsprozesse zu verschwenden, bis irgendwo ein Windrad oder eine Stromtrasse neu gebaut werden kann.