News Bundesregierung will Bedingungen für Start-ups verbessern

Ich finde, dass sich im Moment zu sehr auf das Thema Internet und Start-Ups in diesem Bereich versteift wird. Ich habe z.B. vor ein paar Wochen an einer Veranstaltung der IHK zum Thema Existenzgründung im Nebenerwerb teilgenommen, und dabei ein "Gutscheinbuch" für Beratungsangebote erhalten. Da drin waren Gutscheine speziell für Frauen, für Gründer mit Migrationshintergrund, für Gründer im sozialen Bereich und für Gründer im IT- und High-Tech-Bereich. Aber mich, der keine Frau ist, keinen Migrationshintergrund hat, nichts It-mäßiges oder Soziales im Sinn hat lässt man links liegen.
 
Dieses ganze Start-Up-Verbesserungsgelabert stammt aus der digitalen Agenda. Die Regierung, besonders Herr Gabriel, nimmt ja ständig das Wort Silicon Valley in den Mund. Das möchte der Herr ja hier gerne auch etablieren. Da fällt mir aber nur ein "It's nice to want things".
Deutschland ist im Kern Technologiefeindlich. Auch unsere Regierung hat in der Vergangenheit nur die alten Industriezweige massiv gefördert und immer schön hochgehalten. Jetzt, nach vielen vielen Jahren stellen sich unsere Evolutionsbremsen (Politiker) hin und stellen wieder Forderungen (was diese ja immer gerne machen). Zuviel geredet, nie was gesagt und erst recht nichts getan...das ist die Politik der letzten 14 Jahre für mich.
 
Leider wie üblich leere Versprechungen ohne konkrete Taten.

Damit die Finanzierung für StartUps verbessert wird muss auch Geld bereitgestellt werden, wo ist dieses Geld und wieviel ist es?

Angeblich hat der Staat 16 Milliarden mehr an Steuern eingenommen als geplant, warum wird dann nicht schnellstens mal 1 Milliarde bereitgestellt?

Oder der angebliche Breitbandausbau, große Versprechungen und was blieb übrig: Es sollen Gelder aus der Frequenzversteigerung investiert werden. Lol. Also Geld, man weiß nicht wieiviel, welches von den Käufern wieder fehlt um die Netze auszubauen. Nullsummenspiel.
 
Da kann ich ConVuzius ehrlich bestätigen, Existensgründerinen-seminare und Fördervereine nur für Frauen werden massenhaft angeboten… Diese Start-Up Aktion, kommt mir ebenfalls populistisch rüber, nach dem Motto: „Schaut her wie innovativ die Bundesregierung ist“.
Und wenn es dann um die Voraussetzungen geht, die Förderfähigkeit nachzuweisen, kriegt man ne bestimmt eine steife Halskrause. Für Gründer ohne „Unterstützungshintergrund seitens eines Big-Player-Konzerns“, kommen einem bestimmt Tränen in den Augen, wie wenig praxistauglich dafür mit bürokratischen Auflagen solche Anträge ausfallen werden.
 
Naja,

nachdem mich eine amerikanische Firma für ihre Zwecke verheizte und ich 120. 000 Kilometer im Jahr fuhr, habe ich Kunta Kinte seis gedankt nie einen Geisterfahrer erlebt. Für mich sind Geisterfahrer in suizidaler Absicht unterwegs und das nicht ohne Grund.

Seit 2005 gibt es Hartz IV. Mit Hartz IV wurde Deutschland zum Billiglohnland. Ich kenne ein paar Leute, die sich selbständig gemacht haben. Die fahren die alte deutsche Qualität. Um sich selbständig zu machen, muss man allerdings ein bischen Geld und Kontakte haben und vor allem gesund sein.
 
ConVuzius schrieb:
und dabei ein "Gutscheinbuch" für Beratungsangebote erhalten. Da drin waren Gutscheine für Gründer im IT- und High-Tech-Bereich. Aber mich, der keine Frau ist, keinen Migrationshintergrund hat, nichts It-mäßiges oder Soziales im Sinn hat lässt man links liegen.
Dann lass deine Frau gründen. :rolleyes: ( Meine ich ernst ) Oder dreh deine Geschäftsidee so hin, dass die was mit IT zu tun hat.

Sprich wenn du ein Restaurant eröffnen möchtest dann brauchst du sicherlich eine eigene Bestellapp oder mindestens eine Homepage für den Laden. Im Prinzip benachteiligt eine Förderung nur für Frauen die Männer. Mich wundert es schon, dass eine spezielle Förderung nur für eine bestimmte Gruppe nicht gegen das bestehende Anti-Diskriminierungsgesetz verstößt.

Wenn man ein Förderprogramm nur für Männer machen würde, die Frauenrechtler wären mit Sicherheit die ersten die auf der Barrikade stehen würden. Mehr als ein paar Versprechen hat man eh nicht zu erwarten, eventuell einen etwas günstigeren Kredit aber das war es dann auch schon.

Wie war das mit der Breitbandförderung im Jahr 2009 in dem uns die Merkel versprochen hat sich stark zu machen. Nix ist passiert und das wird auch hier nix werden. Das ist nicht mehr als heiße Luft.
 
Hahaha!
Wieder reden Blinde von Farbe. Als Gründer/Selbständiger ist man am Anfang doch echt gekniffen.
Kammer- und Innungszwang abschaffen und vernünftige Regelung der Krankenkassenbeiträge, schon würde einiges besser laufen.
Es kann doch nicht sein, dass ich für die Kammer zahle und außer einem bunten Selbstbeweihräucherungsheftchen nix bekomme. Fragt einfach zum Spaß mal nach, wobei sie helfen können...
KK-Beiträge noch schlimmer: zahle ich wegen der Einkommensschätzung zu wenig, zahle ich nach. OK. Zahle ich zuviel, bekomme ich keine Erstattung!
Außerdem muß ich als Selbständiger einen viel zu hohen Grundbetrag zahlen. Der Gesetzgeber geht von ca. 2000€ Mindesteinkommen aus, egal wieviel ich einnehme. Bezieher kleiner Einkommen werden im Gegensatz zu Beziehern großer Einkommen benachteiligt (Beitragsbemessungsgrenze). Man kann zwar bei der KK einen Antrag auf geringere Beiträge stellen, aber darauf kommen soll man schon selber. Hand aufhalten können sie aber alle. ;)
Ich persönlich denke, dass das mit die größten Hindernisse sind, die einen langsamen Aufbau verhindern. Gerade als IT-Startup, welches über Software/Apps läuft, sind die Einstiegskosten ja relativ (!) gering, da man keinen Maschinenpark o.ä. benötigt.
 
Wenn man Startups fördern will, muss man zunächst das völlig indiskutable Arbeitsrecht umschreiben - und zwar komplett.
Sogar große Unternehmen machen einen großen Bogen um Deutschland, da werden es Kleinstunternehmer (die ein zickender MA in den Ruin treiben kann) wohl erst recht tun.
 
Jetzt mal Butter bei die Fische. Es gibt vor allem finanzielle Hürden für Gründer. Wie wärs zB junge IT Unternehmen bis 3 Beschäftigte sozialabgabenfrei zu stellen (inkl. Gründer)? Denn oft haben Menschen gute Ideen, aber 400 EUR Krankenkasse pro Nase kann nicht jeder Gründer im 1. oder 2. Geschäftsjahr aufbringen (neben dem ganzen anderen Kram, wie Büromiete, Lebenshaltung, Kundenbesuche, Hardwarekauf usw.). In den USA ists ja recht einfach, da kündigt man zb die Gesundheitsversicherung. In Deutschland geht das nicht und man würde, ob man denn gründet, in Kosten ersaufen.
 
Ich denke, das grosse Problem in Deutschland ist, dass "der Bund" denkt, er müsse sich überall einmischen, alles regeln, Anreize schaffen, spezielle Anspruchsgruppen schützen, fördern und befriedigen, etc.

Viele gesetzliche und andere rechtliche Regelungen sind einfach so kompliziert und umständlich - bzw. schlicht unnötig. Kammerzwang ist ein gutes Beispiel, das Steuersystem ist wenn nicht in den Grundzügen, dann auf alle Fälle in den Feinheiten oft fernab jeglicher Vernunft und Durchschaubarkeit.
 
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