Bericht C:\B_retro\Ausgabe_73\: Creative Sound Blaster AWE64 Gold, die Krönung im ISA-Port

n8mahr schrieb:
SB 16 und AWE32 waren einfach viel mehr Spiele kompatibel als mit anderen Karten/chips, selbst wenn die vereinzelt viel besser klangen.
Mit wenigen Ausnahmen (Ultrasound und andere die nur per Software emulierten) waren die meisten Karten ja immerhin SB Pro kompatibel was wirklich von jedem Spiel unterstützt wurde (SB 16 kam ja erst später). Allerdings hatte man damit nur 8 Bit Sound... für die 16 Bit Modi musste man wirklich schauen was die karte und das Spiel konnte und wie man das zusammenbringt.

Gerade die Windows Sound System kompatiblen Karten musste man ja explizit auf den anderen Modus umschalten bevor das Spiel sie als WSS ansprechen konnte. Das ist z.B. auch das was mich an meiner EWS64S nervt... ich find für die kein Tool mit der ich sie umschalten könnt, aber sie hätte den passenden WSS Codec.

Ansonsten hätte WSS auch der Standard für DOS noch vor der SB16 werden können.
 
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Habe den ALC1220 mittlerweile, vorher eine X-fi Titanium Pci-e.
Out of the Box war es schon ein riesen Unterschied. Aber mit Alan Finotty's custom Realtek Treibern kein Unterschied mehr. Und man hat nicht nur 1 Programm, sondern ALLE. :D Nur man sollte immer nur eines davon gleichzeitig benutzen ist ja klar. Wenn Sound Blaster Effekte an sind, Sonic Studio und Dolby aus. Umgekehrt genau so.
1616443654451.png

https://github.com/AlanFinotty/AAFDCHDriverMod
 
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up.whatever schrieb:
@n8mahr:
Hör dir z.B. das Duke3D Theme auf einer AWE an, das klingt im Vergleich zu GUS oder SC-55 absolut grausam.
Das hängt ja aber auch vom verwendeten Soundfont ab, mit dem richtigen Soundfont klingt auch Duke3d mit einer awe32 sehr gut, finde ich 😊 voraussetzung dafür ist dann aber duke3d aus windows heraus zu starten und general midi im duke setup auszuwählen, sonst wird das soundfont nicht benutzt 😮
 
In meinen Augen war/ist die AWE64 "Gold" ein Liebhaberstück für Audiophile, die damals viel mit Audio unter Windows machen wollten. Aber gegen eine EWS64 hatte die AWE64 "Gold" keine Chance.

Heute ist sie eher eine unnütze Geldanlage.

Denn die (heute) eigentlich sinnvollen Features unter DOS und Win95/98 beim Gaming, hat man bereits mit der Value. Die Karte ist verdammt rauscharm, hat einen sehr guten FX-Klang und erzeugt keine störenden Nebengeräusche, wenn man über den Input ein Signal einspeisen lässt.

Wo wir zum wichtigsten Punkt kommen: die AWE64 ist ein idealer Partner für Midi-Equipment. Leider ist der MPU401 auf der AWE64 bescheiden, quasi nicht nutzbar unter DOS. Aber dafür kann man sich ja eine billige MPU401-fähige Soundkarte (oder eine teure MPU401-Karte) kaufen und externes Equipment anschließen. Von teuer (echte Roland MT-xx) über bezahlbar (externer Mini-PC als MIDI-Emulator mit massenhaft Soundfonts) bis hin zur Budget-Variante mit dem Dreamblaster X2/S2 auf einem Chill'n'Phil-Adapter. Das beste P/L-Verhältnis bietet der externe MIDI-Emulator. Dafür reicht sogar ein alter Atom-Mini-PC. Und der Klang ist Lichtjahre von AWE32/64 mit geladenen Wavetable-Soundfonts entfernt.

Sollte man keinen Bock (und Budget) für die AWE64 haben, finden sich viele Karten von ESS (Audiodrive mit ESFM) oder Crystal (CrystalFM), die einen guten FX- und FM-Klang und einen Wavetable-Header für die Dreamblaster bieten. Da spart man so richtig. Nur leider kommen die Karten, meiner Meinung nach, beim Rauschabstand und dem FX-Klang nicht an die AWE64 heran. Einzig die EWS64 hatte noch bessere Werte - aber die kann man nicht mehr bezahlen.
 
fortunes schrieb:
Einzig die EWS64 hatte noch bessere Werte - aber die kann man nicht mehr bezahlen.
Meine EWS64S hat mich damals 2€ plus Versand gekostet... war aber zu der Zeit von Windows XP wo die keiner mehr wollte... meine Gravis Ultrasound PnP lag so bei knapp 20€ ;-)
 
Die Sb Pro war als 8 Bit Soundkarte eine rauschende Enttäuschung. Die SB 16 hingegen war ein echter Hammer. In unserem Rechner Pentium 60 steckte eine SB 16 Multi CD, auf die ich ein Yamaha DB50XG als General MIDI zur Musikerzeugung draufpackte.

Das FM Musikgedudel ging ja einem schon mächtig auf den Senkel.

Aber mit der Kombi war auch eine Soundblaster AWE 64 Gold kein wirkliches Upgrade, weil wir nur popelige 360 W Aktiv PMPO Lautsprecher angehängt hatten.
 
Ganz mutige nahmen IRQ 7 und haben beim Drucken die Lautsprecher angelassen.

Für mich war damals der Scheiße ist das geil Moment als ich zum ersten Mal das Wing Commander II Intro mit voller Sprachausgabe gehört hab. Damals gab es sogar ein Speech Pack, damit dann im Spiel alles mit Sprache vertont war. Heutzutage undenkbar sowas als DLC zu verkaufen 😀
 
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fortunes schrieb:
In meinen Augen war/ist die AWE64 "Gold" ein Liebhaberstück für Audiophile, die damals viel mit Audio unter Windows machen wollten. Aber gegen eine EWS64 hatte die AWE64 "Gold" keine Chance.

Heute ist sie eher eine unnütze Geldanlage.

Die EWS64XL war doch "Made in Germany", nicht wahr?
Kein Wunder war die qualitativ höherwertig, als der Kruscht von Creative.
Verstehr mich nich falsch, der EMU8000 auf der SB32 bzw. AWE32/64 war nicht schlecht, nur..
Der Chip stammte aus der Feder von EMU Systems, welches Creative übernahm.
Im Grunde kam von Creative nix herausragendes, mal von den Pionier-Karten Creative Music System (Gameblaster) und dem Ur-Soundblaster abgesehen.
Der Rest, insbesondere der SB16 Wirrwarr, war einfach nur ein Graus.
Unzählige Modelle, aber alle mit ihren eigenen Macken (Hanging Note Bugs, miese MPU-401 ohne Intelligent Mode, SB-MIDI sehr primitiv/lastet den DSP fast komplett aus, CQM, NF Verstärker mit floating Pins, BUS Rauschen, schlechter Adlib Sound.com Ersatztreiber, die fehlende SB Pro Kompatibilität bei SB16/AWE, ISA Plug&Pray Wahnsinn mit CTCU/CTCM, immer Ärger mit ISA DMA, IRQ7 vs IRQ5, falsches/anderes FM/DAC Verhältnis bei 16-Bit SBs, mieser Signal-Rauschabstand usw) . Sogesehen ist die AWE64 Gold das einzige Teil, was nicht so sehr vermurkst war.
 
joshy337 schrieb:
Der Chip stammte aus der Feder von EMU Systems, welches Creative übernahm.
Im Grunde kam von Creative nix herausragendes, mal von den Pionier-Karten Creative Music System (Gameblaster) und dem Ur-Soundblaster abgesehen.
So ist es. Die eigentlichen Soundblaster, bis hin zu den ersten SB16, waren echt genial. SB16 immerhin mit 16Bit Stereo-Sound. Leider sehr verrauscht oder, wenn nicht mehr so verrauscht, dann mit dem Hanging Notes Bug (HNB) und SB Pro in Mono.

Der EMU war dazugekauft, die PCI-Chips konnte man nur Dank Ensoniq auf den Markt bringen etc. Creative hat nach dem SB Pro, wo man einfach zwei Yamaha OPLs auf die Platine geklatscht hatte, um Stereo bieten und mit der Konkurrenz mithalten zu können, nur noch den SB16 als "großen Wurf" gelandet. Aber als man dann den OPL durch den CQM ersetzt und dann auch noch den HNB als Midi-Feature hinzugefügt hatte, war es aus. Somit war der geniale Wavetable-Header nicht mehr zu gebrauchen.

joshy337 schrieb:
Sogesehen ist die AWE64 Gold das einzige Teil, was nicht so sehr vermurkst war.
So gesehen hat Creative mit der AWE64 lediglich all die Fehler aufgeräumt, die sie ihren Vorgängern damals verpasst haben. Leider haben sie am CQM festgehalten, den Wavetable-Header gestrichen und MPU401 vermurkst. So gesehen ist also auch die AWE64 wieder nur ein Kopfschütteln wert, weil man für echten audiophilen Klang unter Windows und DOS wieder mal mit einem Workaround arbeiten muss.
 
n8mahr schrieb:
vor Allem: nicht die BESTE setzt sich durch [...]
Sie waren aber (leider?) für Anfänger in dem Bereich DIE Karten, wollte man ohne viel Gefrickel möglichst viele Spiele abdecken.
Nach der Definition der Käufer waren sie damit möglicherweise dann doch die BESTE Lösung.
 
IMG_20210322_202033.jpg

Gestern Abend eher per Zufall drübergestolpert - steht seit einigen Jahren in einem meiner Regale (nebst vielen anderen Retro-Hard- und Softwaredingen, die das Herz höher schlagen lassen ^^). Ich dachte, das passt hier schön in den Artikel :)

Komplett mit sämtlichen Anleitungen, Garantiekärtchen und weiß der Geier :)
 
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Hach war das noch geil als kleiner Furz als Vater endlich den PC mit einem Soundblaster 16 bestückte und dann Wing Commander 3 in voller Pracht zu genießen. Erinnerte mich noch wie ich den ziemlich lange mitschleppte und später sogar der Grund war warum Quake 3 ausgebremst wurde.
Später hatte ich kurzweilig wie auch immer mal einen Soundblaster mit Onboard 28.8er Modem was sogar zu DSL Zeiten in Einsatz kam weil die Freischaltung dauerte. Lief sogar erstaunlich flott.
 
c[A]rm[A] schrieb:
Später hatte ich kurzweilig wie auch immer mal einen Soundblaster mit Onboard 28.8er Modem was sogar zu DSL Zeiten in Einsatz kam weil die Freischaltung dauerte. Lief sogar erstaunlich flott.
Was? Das Modem lief flott? Das wage ich zu bezweifeln. :D
28.000 Baud. Das dürften nicht mehr als 2,5 KB/s gewesen sein. Aber nur mit Afterburner. :D
 
PrinceCharming schrieb:
1989 boten viele Computerhändler „günstige“ Bundle aus Sound Blaster 1.0, CD-ROM-Laufwerk und Controller-Karte an. Der Preis für ein solches Upgrade betrug inflationsbereinigt rund 700 bis 800 Euro.

@SV3N war das tatsächlich schon 1989? Nach meiner Erinnerung haben CD-Laufwerke 1993/1994 bei der Veröffentlichung von Rebel Assault noch allein bald soviel gekostet... Aber ich mag mich täuschen.
War alles nicht Taschengeld-kompatibel :heul:
Du hast absolut recht. Das ist falsch im Artikel. Die SB 1.0 gab es nie mit CD-LW. Ich glaube, erst die SB Pro hatte einen Anschluss dafür.
 
jokerandi schrieb:
Die SB 1.0 gab es nie mit CD-LW. Ich glaube, erst die SB Pro hatte einen Anschluss dafür.
Ja, sehe ich auch so. Genaugenommen ist das der einzige Grund,
warum die SB Pro 1/SB Pro 2 ein 16-Bit ISA Interface hat.
Die 16-Bit Breite war nur für das
Panasonic/Matsushita CD-ROM Interface (kein IDE) nötig.
Die SB Pro selbst, war, wie die SB 1.x/2.0, eine reine 8-Bit Soundkarte.

PS: Was im Artikel vergessen wurde:
Es gab auch deutsche Sound Blasters von CPS,
die im Einverständnis mit Creative Labs gefertigt wurden (aber Chips von der Konkurrenz enthielten).


http://www.amoretro.de/2012/09/cps-sound-blaster-2-5-aztech-sound-galaxy-nx-ii.html

Edit: Bitte nicht verwechseln : Matsushita und Mitsumi.
Mitsumi gab es auch.
Die SB16 MCD hatte das Interface zusätzlich verbaut.
 
Alte Grafikarten sind kleiner als neue und schlechter.
Alte Soundkarten sind größer als neue (aufm Mainboard sind die ja geradezu winzig) und trotzdem schlechter?
 
@o0Julia0o : hm, kann man so nicht direkt sagen. Es gab halt 2 Entwicklungen bei den Soundkarten. Einerseits hat sich die reine Klangqualität (also der Analogwandlung und das rausfiltern von Störgeräuschen) mit der Zeit immer weiter gesteigert, auf der anderen Seite hatten die früheren Soundkarten teilweise viel mehr Funktionen als die aktuellen.

Während heute eine Soundkarte eigentlich nur eine reine I/O Schnittstelle bestehend aus Codec + DAC + OpAmp ist waren die alten Soundkarten eigenständige Instrumente die Klangsynthese betrieben haben. Und zwar entweder als FM-Synthesizer (Adlib OPL2 und OPL3) als auch Wavetablesynthese (entweder mit festem ROM oder mit Soundfonts im RAM, dazu gehören auch die AWE32 bis X-Fi oder eine Gravis Ultrasound). Dazu hatten manche Karten auch DSPs für Zusatzeffekte.
 
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Aber heutzutage wird doch nur noch PCM gebraucht. FM- und Wavetable-Synthesizer etc. schön und gut, aber das kommt doch noch aus der Zeit, als man Spiele noch auf Disketten vertrieben hat. Da hatte man dann z. B. eine Midi-Datei oder so, die der Soundkarte gesagt hat, was sie wie spielen soll (daher das kleine Dateiformat, die Arbeit hat dann die Soundkarte übernommen). Also Musik. Richtige Soundeffekte kamen ja auch erst etwas später. Und großformatige (Wave-) Audio-Dateien kamen doch eh erst auf, als man Spiele vermehrt auf CD vertreiben konnte.
 
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Raptor85 schrieb:
Aber heutzutage wird doch nur noch PCM gebraucht.
Ja, richtig. Die Sounderzeugung findet mittlerweile in der Software statt oder man hat fertige Tonspuren die nur abgespielt werden.
 
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