Coax über RJ45

Sokra

Lt. Junior Grade
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Liebe Community,

ich hätte eine Frage bei der ich bei Google nicht schlau wurde, ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.
Ich habe einen Internetanschluss über Kabel/Coax. Den angeschlossenen Router würde ich gern in eine andere Etage verlegen, kann ich mir da einfach einen Coax zu Ethernet Adapter holen und den Adapter ins Patchpanel stecken und den Router auf der anderen Seite anschließen? Und wenn ja funktioniert das stabil?
Bei Google hab ich immer nur das Szenario gefunden Ethernet via Coax über solche MoCA Geräte zu verteilen, falls das Bidirektional geht, also via Coax einspeisen und über RJ45 wieder raus, wäre das natürlich auch eine Option...

Falls ihr Erfahrung damit habt, würde ich mich über jeden Input freuen :)
 
Warum gehst Du nicht vom Router aus über LAN zum Patchpanel?
 
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Sokra schrieb:
kann ich mir da einfach einen Coax zu Ethernet Adapter holen und den Adapter ins Patchpanel stecken und den Router auf der anderen Seite anschließen?
Nein. Das sind völlig verschiedene Signale.
 
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Vor allem hat Koaxialkabel genau eine Ader und das bekannte LAN acht Adern. Geht also rein physisch nicht.
Es gibt tatsächlich Medienkonverter, aber es wäre viel einfacher, den Koax-Router an seiner Dose stehen zu lassen und per Patch weiter zu verteilen. Siehe Vindoriel, warum soll der Router in die erste Etage?
 
Aber das wäre ja der verkehrte Weg und hat mit dem Thema relativ wenig zu tun. Es geht zudem um DOCSIS, nicht Ethernet.
 
Vielen Dank schonmal für die Antworten. Ich hätte das Szenario wohl verdeutlichen sollen:
So wie @Vindoriel es beschrieb machen wir es gerade. Es handelt sich allerdings um ein mittelständiges Unternehmen, wo der Kabelanschluss im Patchraum der ersten Etage ankommt, der Serverraum allerdings im Keller steht und wir die Fritzbox gern mit an die USV angeschlossen hätten. Wenn es also Optionen wie Medienkonverter gäbe und die zuverlässig funktionieren, wäre das eine interessante Option, ist auch nur die Backupleitung Falls die erste Leitung mal ausfällt, aber zuverlässig laufen sollte es trotzdem, sonst würde die Kiste halt im Patchraum bleiben.
 
Welchen Anschluss von welchem Anbieter mit welchem Modem oder Router habt Ihr denn da?

Im privaten Bereich, bei Internetanschlüssen kennt man es ja so, dass der Techniker des Anbieters das Modem einrichtet, die Signale dazu einpegelt und große Veränderungen durch den Kunden gar nicht möglich oder sinnvoll sind.
 
Das ist ne 150/50 Mbit Leitung von UM jetzt Vodafone. Das genaue Modell müsste ich morgen Mal raussuchen, aber wenn es keinen praktibalen/sinnvollen weg für gibt, wird die Idee halt verworfen...
 
Vermutlich habe ich zu schnell geschossen. Wirklich DVB-C oder Docsis über Twisted Pair, also Netzwerkkabel zu schicken, ist dann doch schwierig oder hier nicht gerade vertrauenserweckend.
https://adko.eu/Uebertragungs-Set-TV-/-LAN-Signal-per-Netzwerk
Ich würde die TV-Dose für den Router in den Keller verlegen. Und wenn ich wetten müsste, kommt das Koaxialkabel auch im Keller ins Gebäude und geht jetzt nur nach oben. Das wird schon unten irgendwo sein.
Es kommt ja nicht per Telegrafenmast oben ins Gebäude. 😉
 
Sokra schrieb:
Es handelt sich allerdings um ein mittelständiges Unternehmen
Sokra schrieb:
Wenn es also Optionen wie Medienkonverter gäbe und die zuverlässig funktionieren, wäre das eine interessante Option, ist auch nur die Backupleitung Falls die erste Leitung mal ausfällt, aber zuverlässig laufen sollte es trotzdem

So ein Gefrickel willst du nicht. Auch nicht am Backup Anschluss. Nope. Niemals.
Der Internetanschluss ist wohl wichtig genug dass man einen zweiten hat. Das sollte schon alles sagen.

Sokra schrieb:
und wir die Fritzbox gern mit an die USV angeschlossen hätten.
Wenns nur darum geht und wenns keine Option gibt die Kabeldose in den Keller zu legen, dann kauf ne kleine USV für oben. Kostet ein Bruchteil von einer Adapter-/Medienkoverterlösung.
Dann kannst du den Kabelverstärker usw. auch gleich mit an die neue USV hängen.
Falls der Kabelverstärker im Keller ist, dann kann man da auch das Kabelmodem direkt betreiben.
 
h00bi schrieb:
Wenns nur darum geht und wenns keine Option gibt die Kabeldose in den Keller zu legen, dann kauf ne kleine USV für oben.
Der Hausanschluss wird ja auch im Keller sein, d.h. die Kabeldose in den Keller zu verlegen sollte im Normalfall machbar sein. Je nach Keller variiert der Aufwand eben.

USV für oben, wenn man weiter nichts ändern will, halte ich auch für die beste Option.
 
Sokra schrieb:
Wenn es also Optionen wie Medienkonverter gäbe und die zuverlässig funktionieren, wäre das eine interessante Option
Medienkonverter brauchen Strom. Außerdem willst du nicht das Medium (Kupfer) verlassen, sondern "nur" die Kabelart wechseln.

Um von Koaxial auf Twisted Pair und zurück zu kommen, benötigt man Symmetrieübertrager/Baluns. Allerdings, wie schon angemerkt wurde, ist das nur die halbe Wahrheit. Netzwerkkabel hat einen deutlich geringeren Querschnitt, also höhere Dämpfung, die Frage wäre dann, was kommt ohne Nachpegeln beim Einsatz von Baluns noch am Modem an?​

Wilhelm14 schrieb:
Wirklich DVB-C oder Docsis über Twisted Pair, also Netzwerkkabel zu schicken, ist dann doch schwierig oder hier nicht gerade vertrauenserweckend. https://adko.eu/Uebertragungs-Set-TV-/-LAN-Signal-per-Netzwerk
Vom Prinzip her geht das in die richtige Richtung, wobei die Mischung mit Ethernet-Daten und der fehlenden Frequenzen für den Upstream in dem Fall nicht funktionieren.

Es gibt/gab kommerzielle Systeme, um Fernsehsignale vom Koaxialkabel über Netzwerkverkabelung zu verteilen, meist dann mit integrierten Nachverstärkern Klick. Im Moment würde ich fast sagen, dass dieser Balun auf Amazon von der Theorie her passen müsste. Allerdings müsste dann höchstwahrscheinlich ein Rundfunktechniker nochmal messen und den Verstärker neu einstellen kommen.

Ich denke die vorgeschlagenen Lösungen mit Koaxialkabel bis in Serverraum verlegen oder wie @h00bi es schon vorgeschlagen hat, ne kleine USV zum Kabelanschluss bringen sind die deutlich übersichtlicheren und unfallfreieren Lösungen. Und vor allem hat man keine Diskussion mit Vodafone bei ner Störung, falls der Techniker vor einem Bauteil steht, dass er nit kennt :D
 
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Das bei Amazon verlinkte Lea Networks Balun... scheint doch Twisted Pair (VDSL, G.Fast) auf Koax zu ermöglichen. Um alte Koax-Leitungen bis 1 GBit zu benutzen. (Oder gar nur Klingedraht.)
https://www.computerbase.de/news/in...n-luecke-zwischen-glasfaser-und-router.77976/
Sokra möchte ja umgekehrt, DVB-C/DOCSIS aus Koax über Twisted Pair laufen lassen. In deinem PDF von 2002 steht irgendwie nichts zur Bandbreite, MHz-Angabe, ob da überhaupt modernes DOCSIS 3.1 usw. drüber geht.
Und ja, ich gehe immer noch davon aus, dass der Kabelanschluss an sich, der HÜP, die Hauseinspeisung,... eh unten geschieht und die aktuelle TV-Dose nur nach oben verlegt worden ist.
 
Wilhelm14 schrieb:
Das bei Amazon verlinkte Lea Networks Balun... scheint doch Twisted Pair (VDSL, G.Fast) auf Koax zu ermöglichen. [...]
Sokra möchte ja umgekehrt, DVB-C/DOCSIS aus Koax über Twisted Pair laufen lassen.
Ein Balun geht grundsätzlich in beide Richtungen.

Wilhelm14 schrieb:
In deinem PDF von 2002 steht irgendwie nichts zur Bandbreite, MHz-Angabe, ob da überhaupt modernes DOCSIS 3.1 usw. drüber geht.
Sofern das nicht auf einen Anwendungsfall optimiert oder mit zusätzlichen Filtern versehen ist, geht da prinzipiell viel drüber. Salopp gesagt handelt es sich um die passive Anpassung einiger Eigenschaften um ein anderes Kabel benutzen zu können. Welche Art Signal da läuft, davon bekommt das Balun nix mit, es hat keine aktive elektronische Signalverarbeitung (wobei es auch das gibt, um sehr kompakte Bauteile zu ermöglichen, die aber dann auf den exakten Anwendungsfall zugeschnitten sind).

Wie ich rausgefunden habe, gibt es das in dem Bericht erwähnte Datwyler Balun noch heute, und hat laut Datenblatt auch die explizite Eignung für Rückkanal angegeben. Wobei Datwyler das mit einem aktiven Verteilerfeld kombiniert, um wie gesagt die deutlich höhere Dämpfung eines dünnen Netzwerkkabels zu kompensieren.​

Zum Vergleich:
4,3mm Koaxialkabel Ören HD 063 (0,6mm Kupfer)
Dämpfung bei 100 MHz 10,90 dB/100m, bei 1.000 MHz 35,90 dB/100m
5,8mm Koaxialkabel Ören HD 083 (0,8mm Kuper)
Dämpfung bei 100 MHz 8,10 dB/100m, bei 1.000 MHz 25,70 dB/100m
Netzwerkkabel Draka UC900 (AWG23/0,56mm Kupfer)
Dämpfung bei 100 MHz 17,40 dB/100m, bei 1.000 MHz 63,10 dB/100m
Netzwerkkabel Draka UCHome (AWG26/0,42mm Kupfer)
Dämpfung bei 100 MHz 32,00 dB/100m, bei 600 MHz 79,00 dB/100m
 
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