screwdriver0815
Lieutenant
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Kommerz in der Linuxwelt geht nicht nur zusammen, sondern ist sogar absolut notwendig. Ich habe mal vor einiger Zeit das Buch von Linus Torvalds ("just for fun") gelesen. Darin wird sehr deutlich gemacht, dass der Fortschritt zwar sofort ins Rollen kam, nachdem Linus den Kernel ins Internet gestellt hat, aber so richtig Fahrt aufgenommen hat alles erst, nachdem das kommerzielle Potenzial sichtbar und genutzt wurde.
Allerdings siehst du die ganze Sache zu sehr aus der Sicht des Heimnutzers, der seine Linux-Distro auf PC und Laptop benutzt. Dieses Szenario ist aber nur ein verschwindend geringer Teil des Linux-Ökosystems. Und Geld verdient wird damit auch nicht viel.
Linux läuft auf so viel unterschiedlicher Hardware - das ist einfach unglaublich faszinierend. Wenn man dann ab und an in Diskussionen wie z.B. über die Vielfalt unter den Linuxen Beiträge liest, in denen eine "Atmosphäre der Armut" hergestellt wird ("die haben ja kein Geld und müssen alles selber entwickeln") kommt zumindest mir das immer sehr komisch vor. Mit all den Spezialanwendungen, Servern, Supercomputern, Routern, Auto-Navis, was auch immer... wird gut Geld verdient und das ist gut.
In o.g. Buch ist der Werdegang beschrieben, wie Linus den Kernel in seiner Studentenbude geschrieben hat, dass er tagein, tagaus in seinem Pyjama aus dem Bett vor den Computer gerollt ist und weiter dran rumprogrammiert hat... wenn man sich mal vor Augen führt, wie sich das alles weiterentwickelt hat... richtig cool.
Linux von Firmen entwickelt: finde ich gut. Ich benutze nur Distributionen, die von Firmen entwickelt werden. Warum? Bei solchen Distributionen gibt es Ziele und Roadmaps, die man gut finden kann oder auch nicht. Es gibt aber welche. Eine Community-Distribution ist mir dahingehend suspekt. Ist aber eher ein persönliches Ding.
Die Rolle von Ubuntu:
Ja, Ubuntu hat dem Desktop-Linux zu einem starken Popularitätsschub verholfen. Allerdings gab es schon vorher einige richtig gute Distros, die eine einfache Installation, gute Konfiguration und viel Komfort geboten haben. Ubuntu hat aber einiges anders gemacht:
Das war gut, denn damit wurden die anderen ebenfalls dazu genötigt, endlich mal ihr Wiki auf Vordermann zu bringen, oder überhaupt mal eines zu erstellen. Insofern hat Ubuntu einen großen Nutzen für das Linux-Ökosystem gebracht.
Ubuntu ist für mich weder ein schwarzes Schaf, noch ein standardsetzender Convinence-First und All-inOne für Neulinge.
Wenn ich an meine Anfangszeit zurückdenke (ich habe mit Ubuntu den Einstieg in die Linuxwelt gemacht), stelle ich aber fest: damals war es so: standardsetzender Convinence-First und All-inOne für Neulinge. Warum? Weil es einfach funktioniert hat und vieles was man bei anderen mühsam per Hand zusammenbauen musste, einfach automatisch funktionierte. Das hat die anderen unter Druck gesetzt, deshalb sind sie ebenfalls besser geworden. Heute? Schwimmt Ubuntu im Mittelfeld, würde ich sagen. Das ist gut. Aber ich kann es einfach nicht verwinden, dass sie Unity aufgegeben haben. Dieser Desktop war neben KDE das beste was es gab.
Was in Sachen Ubuntu für mich persönlich auch bisschen doof ist: weil es als leichte Einsteigerdistri bekannt ist, wird es langsam zu einem Sammelbecken für eigenartige User. Im Ubuntu-Subreddit kann man das deutlich sehen. Ebenso in diversen Ubuntu-Foren, wo einerseits Leute ohne Eigeninitiative und andererseits Leute, die ihre eigenartige Weltsicht auf ihr Betriebssystem projizieren und dabei ausblenden, dass Canonical auch nur eine Firma ist, die Geld verdient, aufeinander treffen und eine eigenartige Mixtur ergeben.
Da fühle ich mich in der Suse-Ecke mittlerweile wohler, weil dort unkompliziert und undogmatisch einfach nur gemacht wird und auch unbedarfte oder ein bisschen weniger intelligente Fragen beantwortet werden, wenn nur ein wenig Eigeninitiative erkennbar ist. Und die User sind auch weniger eigenartig
Allerdings siehst du die ganze Sache zu sehr aus der Sicht des Heimnutzers, der seine Linux-Distro auf PC und Laptop benutzt. Dieses Szenario ist aber nur ein verschwindend geringer Teil des Linux-Ökosystems. Und Geld verdient wird damit auch nicht viel.
Linux läuft auf so viel unterschiedlicher Hardware - das ist einfach unglaublich faszinierend. Wenn man dann ab und an in Diskussionen wie z.B. über die Vielfalt unter den Linuxen Beiträge liest, in denen eine "Atmosphäre der Armut" hergestellt wird ("die haben ja kein Geld und müssen alles selber entwickeln") kommt zumindest mir das immer sehr komisch vor. Mit all den Spezialanwendungen, Servern, Supercomputern, Routern, Auto-Navis, was auch immer... wird gut Geld verdient und das ist gut.
In o.g. Buch ist der Werdegang beschrieben, wie Linus den Kernel in seiner Studentenbude geschrieben hat, dass er tagein, tagaus in seinem Pyjama aus dem Bett vor den Computer gerollt ist und weiter dran rumprogrammiert hat... wenn man sich mal vor Augen führt, wie sich das alles weiterentwickelt hat... richtig cool.
Linux von Firmen entwickelt: finde ich gut. Ich benutze nur Distributionen, die von Firmen entwickelt werden. Warum? Bei solchen Distributionen gibt es Ziele und Roadmaps, die man gut finden kann oder auch nicht. Es gibt aber welche. Eine Community-Distribution ist mir dahingehend suspekt. Ist aber eher ein persönliches Ding.
Die Rolle von Ubuntu:
Ja, Ubuntu hat dem Desktop-Linux zu einem starken Popularitätsschub verholfen. Allerdings gab es schon vorher einige richtig gute Distros, die eine einfache Installation, gute Konfiguration und viel Komfort geboten haben. Ubuntu hat aber einiges anders gemacht:
- die Doku, Ratschläge und Tips wie man was machen muss, um bestimmte Ziele zu erreichen
- man konnte sehr leicht und ohne großen Aufwand mitmachen
Das war gut, denn damit wurden die anderen ebenfalls dazu genötigt, endlich mal ihr Wiki auf Vordermann zu bringen, oder überhaupt mal eines zu erstellen. Insofern hat Ubuntu einen großen Nutzen für das Linux-Ökosystem gebracht.
Ubuntu ist für mich weder ein schwarzes Schaf, noch ein standardsetzender Convinence-First und All-inOne für Neulinge.
Wenn ich an meine Anfangszeit zurückdenke (ich habe mit Ubuntu den Einstieg in die Linuxwelt gemacht), stelle ich aber fest: damals war es so: standardsetzender Convinence-First und All-inOne für Neulinge. Warum? Weil es einfach funktioniert hat und vieles was man bei anderen mühsam per Hand zusammenbauen musste, einfach automatisch funktionierte. Das hat die anderen unter Druck gesetzt, deshalb sind sie ebenfalls besser geworden. Heute? Schwimmt Ubuntu im Mittelfeld, würde ich sagen. Das ist gut. Aber ich kann es einfach nicht verwinden, dass sie Unity aufgegeben haben. Dieser Desktop war neben KDE das beste was es gab.
Was in Sachen Ubuntu für mich persönlich auch bisschen doof ist: weil es als leichte Einsteigerdistri bekannt ist, wird es langsam zu einem Sammelbecken für eigenartige User. Im Ubuntu-Subreddit kann man das deutlich sehen. Ebenso in diversen Ubuntu-Foren, wo einerseits Leute ohne Eigeninitiative und andererseits Leute, die ihre eigenartige Weltsicht auf ihr Betriebssystem projizieren und dabei ausblenden, dass Canonical auch nur eine Firma ist, die Geld verdient, aufeinander treffen und eine eigenartige Mixtur ergeben.
Da fühle ich mich in der Suse-Ecke mittlerweile wohler, weil dort unkompliziert und undogmatisch einfach nur gemacht wird und auch unbedarfte oder ein bisschen weniger intelligente Fragen beantwortet werden, wenn nur ein wenig Eigeninitiative erkennbar ist. Und die User sind auch weniger eigenartig
Ergänzung ()
Fedora mit Gnome 3 auf einer dicken AMD Threadripper-Kistesh. schrieb:Entschuldige für das Off-Topic, aber weiß man welche Linux Distribution Herr Torvalds einsetzt, bzw. auf welche er setzt? Ansonsten ein wirklich interessanter Thread bis jetzt!
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