Computerspiele gelten seit heute als anerkanntes Kulturgut

michimii

Commander
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Schalom Gemeinde,

war grad ein wenig am surfen und hab dabei die Schlagzeile entdeckt und mir gedacht, dass ist doch auch was für ein Forum: "Bundesverband der Entwickler von Computerspielen GAME wird Mitglied des Deutschen Kulturrates" (http://www.game-bundesverband.de/reloaded/index.php?site=1 am 15. August 2008) was bedeutet, dass Computerspiele von nun an als in Deutschland anerkannte Kulturgüter interpretiert werden.


Bin ja der Meinung und frage mich grad, wieso hat das denn sooo lange gedauert? Videospiele beeinflussen das Leben aller jungen Menschen und darüber hinaus doch mittlerweile seit fast 2 Jahrzehnten. Wenn ich an die Wende denke und das erste was mir entgegen kam, ein Master System von Sega und wie das den weiteren Verlauf meines Lebens beeinflusst hat, nicht im negativen, glaube nicht das Filme und Musik so nen Einfluss hatten.

Wird wahrscheinlich an den ganzen konservativen schubladendenkenden Politikern und Amtsträgern liegen, die mit neuen medialen Errungenschaften nichts oder erst spät was anfangen können.

Wenn ich immer höre, "was du spielst, ist doch pure Zeitverschwendung oder nicht??" Son Blödsinn, Videospielen ist ein Hobby wie Lesen oder ähnliches. Es kommt nicht darauf an was man macht (solange dies in Maßen geschieht natürlich), sondern was man dabei empfindet. Und letztendlich hat man Hobbys zum Abschalten und Spaß haben, nix anderes.

Nun kann man nur hoffen, dass sich die Ansicht, das Videospiele Kulturgut sind, endlich auch mal was in der Öffentlichkeit und den Politikern tut.

Also, was denkt ihr denn darüber?

MfG Michi
 
Naja weil sich irgendwer irgendein "Siegel" zulegt heißt das noch lange nicht, das es dadurch akzeptiert würde... Einige Ecken der Politik schießen dagegen weil sie entweder (geistig) zu alt sind um eSports als Freizeit zu akzeptieren oder vielleicht weil sie wissen, dass man mit völlig weltfremden Forderungen gerne Schlagzeilen produzoeren kann...

Meine Hoffnung ist, dass die "Anti-Spiele"-Generation in der Politik eher früher als später ausstirbt und dann Leute darüber reen die wirklich was wissen. Wird nur leider noch'n paar Jahre dauern - es sei denn wir senken die rentengrenze in der Politik drastisch :D
 
michimii schrieb:
was bedeutet, dass Computerspiele von nun an als in Deutschland anerkannte Kulturgüter interpretiert werden.

Hmmm, sowas kann ich dort nicht herauslesen, das würde mich auch stark wundern. Es erfolgt lediglich eine Anerkennung der Zugehörigkeit von Computerspielen zum Kulturbereich. Das ist etwas anderes als eine Anerkennung als Kulturgut. Insofern ist schon der Titel Deines Threads schlichtweg falsch!
 
Nun denn, habs unter anderen von der GameStar- Seite so übernommen.

Und hab mal auf deinen Link geschaut. Da wird zwar einerseits beschrieben, was als Kulturgut zählt, aber einleitend steht ja andererseits das hier: "Ein Kulturgut ist ein Ergebnis künstlerischer Produktion oder ein anderes menschliches Zeugnis, das als wichtig und erhaltenswert anerkannt ist. Sofern sein Schutzstatus institutionellen Charakter hat, spricht man auch von einem Kulturdenkmal."

Ist das jetzt nicht mit der Aufnahme geschehen???
 
Zuletzt bearbeitet:
Na und isses daher nicht auf ner gewissen Art und Weise anerkannt?
 
Gibts dafür ein Alter ja??

Also hab eben nochmal ein wenig auf der Seite des Deutschen Kulturrates geschaut. Da gibts eine monatliche Zeitschrift mit diversen Artikeln zum Thema und da gehn die Meinungen etwas auseinander. Im Endeffekt lese ich aber raus, dass die Aufnahme mit der Anerkennung als Kulturgut einhergeht, wenn vielleicht auch nicht von der Öffentlichkeit/ Politik generell, so jedoch von den Leuten des Kulturrates!
 
michimii schrieb:
Nun kann man nur hoffen, dass sich die Ansicht, das Videospiele Kulturgut sind, endlich auch mal was in der Öffentlichkeit und den Politikern tut.

Und was wäre damit gewonnen? Was würde sich dann großartig am momentanen Zustand ändern?
Und trifft "Kulturgut" nicht auf alles, was es innerhalb einer kulturellen Sphäre gibt? Also alles was durch ein Treiben von Menschen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erschafft wird (ob gut, schlecht etc) ist doch irgendwie Teil dieser Kultur. Wozu brauchts da das Etikett "Kulturgut"? Erschließt sich mir nicht so ganz.
Und nachwievor die Frage: Wie sollte das Politiker (was haben die eigentlich mit Spielen am Hut?) in irgendeiner Weise kratzen?
 
Und nachwievor die Frage: Wie sollte das Politiker (was haben die eigentlich mit Spielen am Hut?) in irgendeiner Weise kratzen?

Die verteufeln die einen oder anderen Spiele, wollen sie verbieten, wenn es gerade in den Kram passt und von der eigenen Unbedarftheit ablenkt.

Auch müssen die EGO-Shooter immer wieder als Grund für Amokläufe herhalten als ob es keine anderen Ursachen gäbe.
 
michimii schrieb:
Wenn ich immer höre, "was du spielst, ist doch pure Zeitverschwendung oder nicht??" Son Blödsinn, Videospielen ist ein Hobby wie Lesen oder ähnliches. Es kommt nicht darauf an was man macht (solange dies in Maßen geschieht natürlich), sondern was man dabei empfindet. Und letztendlich hat man Hobbys zum Abschalten und Spaß haben, nix anderes.

Nun kann man nur hoffen, dass sich die Ansicht, das Videospiele Kulturgut sind, endlich auch mal was in der Öffentlichkeit und den Politikern tut.

Gegenfrage: Findest Du alles, was als Kulturgut oder Kunst gilt, gut? Vermutlich nicht, oder? Also werden auch andere Ihr Bild über Computerspiele nicht dadurch ändern, daß es als Kulturgut gilt.

Die Einstufung könnte aber zu einer verstärkten Förderung von Spielentwicklern führen und damit die Qualität steigern! ..... hauptsache, die so entwickelten Spiele sind dann nicht nur "künstlerisch wertvoll" .....
 
Das ganze hat doch erst seit Grand Theft Auto 4 so richtig an Fahrt gewonnen. Plötzlich tauchte in meinen RSS-Feeds überall dieses Spiel auf, der Hype ist und war unglaublich.

Ich denke, bevor wir etwas als Kulturgut oder allgemeinen Kult akzeptieren können, müssen wir alle das gleiche sehen. Aber in vielen Computerspielen sehen wir nicht das gleiche. Wir sehen in den Egoshootern zwar das die gleiche Welt, aber wir verhalten uns dort anders. Noch extremer ist das natürlich bei den Aufbaustrategietiteln oder Sportspielen.
Bei einem Film kann man Trailer zeigen oder einen Teil der Story erzählen, er braucht auch nur zwei-drei Stunden, bis er geguckt ist. Doch ein Computerspiel ist etwas größeres, "anstrengenderes", einige sagen sogar, dass es Arbeit wäre ;)

Vielleicht sind Spiele wie GTA4 sogar ein Trend, der noch stärker wächst. Denn Filme sind beliebt und nicht jeder will gern jede Aktion in seinem Spiel planen, durchführen und überdenken. Viele möchten einfach so eine Art Geschichte erzählt bekommen, in der sie sich an den kritischen Stellen für etwas entscheiden können und zwischendurch einen Mix aus Erforschung und einfachen Aufgaben machen können.

Vielleicht erlebe ich noch, wie EA Games die Paramount Pictures kauft - wenn sie denn wollen.
 
GameStar ist sehr manipulierend gegenüber einem Publikum was zum Teil noch Milchzähne hat.

Auch das die nicht wegkommen wollten von den nackten Telefonsexfotos Anzeigen.

Als die dann weg waren wurde die Zeitschrift prompt 50 Cent teuerer.

Für die Generation vor uns wird Computerspiele nie zum Kulturgut gehören. Ehe eine peverse Subkultur.

Computerspiele sind im Prinzip Zeitverschwendung in einer virtuellen Welt. Die Kindheit zwischen 6 und 16 sollte anders aussehen.
 
Hm, dass sehe ich mit 28 etwas differenzierter!

Aha und wie ? ;) Ansonsten hättest du dir deinen KOmmentar auch sparen können ;)
 
Ja da haste wohl recht!:-)

Hab jetz lange überlegt was ich schreiben kann und wie ich es schreiben soll. Aber ich fass es einfach mal zusammen.
Generell zu behaupten Videospiele sind Zeitverschwendung halte ich für falsch. Sicher, sie ersetzen nicht das Spielen an der frischen Luft und mit anderen Menschen. Trotzdem wissen sie Gefühle und Erfahrungen zu vermitteln, wie es zum Beispiel Bücher auch tun. Ich nehme das Lesen mal als Beispiel, weil das ja am liebsten zur Verteidigung von "sinnvollen" Hobbys herangezogen wird. Und wie es bei Videospielen drauf ankommt was man spielt und in welchen Maßen, ist es beim Lesen ähnlich. Zudem spielt man Videospiele ja mitunter auch in Gesellschaft was dem Aspekt der Desozialisierung oder Vereinsamung entgegnet.

Also das mal zu deiner Aussage im Kurzen!:-)
 
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