Der Bürgergeld Thread - Diskussionen rund ums Bürgergeld

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Hallo

Hatecore schrieb:
Hört sich in der Theorie gut an,
Es ist auch in der Praxis gut, meine Umschulung 1997/1998 zum Kommunikationselektroniker wurde vom damaligen Arbeitsamt finanziert.

Hatecore schrieb:
wenn man 5 Jahre nur 2 förderbare Berufe beim Jobcenter hat
Alleine das BFZ in Essen, wo ich 1997/1998 umgeschult habe, bildet aktuell jedes Jahr über 50 Berufe in 12 Berufsbereichen aus.

Hatecore schrieb:
dabei war das größte Problem das Jobcenter zu überzeugen.
Selbstverständlich muss man das Jobcenter davon überzeugen das man wirklich will,...

Hatecore schrieb:
bei mir hat nicht viel gefehlt und ich hätte auch keinerlei Motivation mehr gehabt.
...motiviert ist und durchhält, das Jobcenter serviert einem das schöne Leben auch nicht einfach so auf dem Silbertablett an der Bettkante.
Eine Umschulung ist teuer, das Jocenter will schon wissen ob sich diese Investition auch lohnt und das Geld nicht zum Fenster raus werfen.

Wenn es jetzt mit dem Bürgergeld noch besser wird ist das doch OK, ich hoffe nur das die nicht jeden ohne vorherigen Eignungstest zulassen.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst einmal, freut mich das du gute Erfahrungen gemacht hat, scheint sehr von der örtlichen Behörde und deren Ermessensspielraum für die Mitarbeiter abzuhängen. Natürlich spielt auch der eigene Wille eine wichtige Rolle, nur sollte man diesen unterstützen und nicht Steine in den Weg legen.

Von den Arbeitsunwilligen brauchen wir nicht groß reden, da gibt es vermutlich keine Lösung und man muss "damit leben".

Selbstverständlich muss man das Jobcenter davon überzeugen das man wirklich will,...

Diverse Termine selbst erfragt um meine Situation zu klären, außer wiederholte Abfrage meines Lebenslaufs und alle 3 - 6 Monate neuer Betreuer waren das Ergebnis dieser Treffen, Unterstützung gab es weder bei der Suche nach eine Umschulung / Ausbildung (die haben sie verhindert, weil sie dann den kompletten Lebensunterhalt eingestellt hätten statt nur die Ausbildung abzurechnen).

Arbeitsangebote bekam ich nur in komplett anderen Bereichen deren Qualifikation ich nicht mal Ansatzweise habe => genervte Arbeitgeber die ständig sich damit beschäftigen müssen da ja eine Bewerbungspflicht besteht.

Eine Umschulung ist teuer, das Jocenter will schon wissen ob sich diese Investition auch lohnt und das Geld nicht zum Fenster raus werfen.

Umschulung ist teuer? Bei mir nannten sie eine normale Ausbildung einfach Umschulung, besondere Umschulungen gab es nicht. Die haben keinen Cent bezahlt nur habe ich weiterhin Zahlungen zum Lebensunterhalt erhalten, die hätte ich aber auch im Bett bekommen.

Aktuell habe ich das Vergnügen mit Jugendlichen in dem System zu stecken, da habe ich Kontakt mit bis zu 5 Behörden (Sozialamt, Jobcenter, Agentur für Arbeit, BAföG Amt, Wohngeldstelle) monatelang Kontakt bis nur das finanzielle geklärt ist, wenn überhaupt wird danach erst gefragt was der Jugendliche eigentlich so macht, gefühlt bekommen diejenigen die sich in Ausbildung oder Schule befinden noch mehr behindert als Jugendliche die alles Abbrechen oder / und keinen Plan haben.

Das ganze System rund um das Erhalten der Gelder zum Lebensunterhalt ist zu kompliziert und zu aufgeblasen und der wichtige Teil der beruflichen Perspektive läuft so nebenbei, wenn einem schon die Mitarbeiter sagen man muss um einen positiven Bescheid noch 3 Anträge bei anderen Behörden stellen obwohl das Jobcenter weiß das diese Anträge abgelehnt werden.

Als Beispiel: Ich habe letzten Monat 9 Stunden damit verbracht den Wechsel von einem Sozialamt zum Jobcenter zu gestalten, 6 Stunden bekomme ich in dem Monat davon bezahlt, einen Bescheid gibt es nicht, Geld wurde zuletzt Anfang November bezahlt so das der Junge kurz vor dem Rauswurf aus der Wohnung steht. Meine eigentlichen pädagogischen Aufgaben fallen dadurch immer wieder weg und müssen zum Beispiel durch die Schule geleistet werden.

Daher befasse ich mich mit dem Gedanken in den Bereich mit Kindern zu wechseln, ich komme mir vor wie ein Verwaltungsmensch und nicht wie ein Pädagoge.
 
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Hatecore schrieb:
Daher befasse ich mich mit dem Gedanken in den Bereich mit Kindern zu wechseln, ich komme mir vor wie ein Verwaltungsmensch und nicht wie ein Pädagoge.
Ich kenne mittlerweile einige, die im "Ämterumfeld" gearbeitet haben.
Zumindest in meinem Bekanntrenkreis beträgt die durchschnittliche Verweildauer für einen Sachbearbeiter beim Jobcenter unter 2 Jahre (länger halten das nur wenige aus).
Das erklärt zumindest die häufigen Wechsel ... das ist nicht gewollte Schikane sondern leider eine durch hohe Fluktuation verursachte Notwendigkeit.
Ich wurde 6 Jahre lang vom Jobcenter verwaltet ... und hatte in der Zeit insgesamt 5 Verschiedene Sachbearbeiter (ohne die SB aus der "Leistungsabteilung" - wie oft die in den 6 Jahren gewechselt haben, weiß ich garnicht).

Warum Umschulungen erst nach ALG1 angepeilt werden, kann ich nicht sagen (ich weiß nichtmal, ob es so ist), denn ich habe nie ALG1 erhalten.
Ich habe nach meinem Studium direkt ALG2 beantragen müssen. Eigentlich war das zur finanziellen Absicherung des Überganges zwischen Studium und Beruf gedacht. Und natürlich dachte ich damals nicht, dass ich volle 6 Jahre am Jobcenter hängen würde ... ich dachte tatsächlich, es ginge dabei um ein paar Monate.


Dass ein ALG2-Empfänger kein Auto braucht, trifft ausschließlich auf die zu, die wirklich keine Arbeit suchen.
Schaut euch mal in eurem Bereich nach Stellenausschreibungen um, und achtet dabei auf die Anforderung "Führerschein, PKW und Reisebereitschaft".
Ich gehe jede Wette ein, dass da von den Ausschreibungen, die in Frage kommen, nichtmal 10% übrig bleiben und bei diesen Ausschreibungen hat das Personalbüro oft genug lediglich vergessen, das in die Ausschreibung reinzuschreiben, weil der Führerschein Klasse B bei jedem Bewerber über 18 einfach vorrausgesetzt wird.
 
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Also in meinem Umfeld steht es nie drauf. Sollte dem Arbeitgeber auch herzlich egal sein,wie ich zur Arbeit komme.
Bei Vertrieblern und Handwerkern, Paketboten und Fernfahrern ist das natürlich eine andere Sache. Die werden aber wohl kaum 90% der Stellen ausmachen.
 
Bennomatico schrieb:
Bei Vertrieblern und Handwerkern, Paketboten und Fernfahrern ist das natürlich eine andere Sache
Deswegen schrieb ich ja:
DerOlf schrieb:
Schaut euch mal in eurem Bereich nach Stellenausschreibungen um, und achtet dabei auf die Anforderung "Führerschein, PKW und Reisebereitschaft".
In Ausschreibungen für die von dir genannten Stellen schaue ich nichtmal rein ... es geht um die Ausschreibungen, für die es "eigentlich" vollkommen egal ist, das Unternehmen es aber dennoch als zwingende Vorraussetzung gesetzt hat.

Oft wird es nicht reingeschrieben ... aber im Erstgespräch bekommt man dann zu hören ... "wirklich notwendig ist es für den Job zwar nicht, aber wir suchen schon jemandem mit FS und eigenem PKW".
Subtext: "wir werden jemanden mit FS und eigenem PKW auf jeden Fall jemandem ohne vorziehen".
Bennomatico schrieb:
Also in meinem Umfeld steht es nie drauf.
Und wie viele deiner Kollegen haben keinen Führerschein?
Ob es drauf steht, ist nur die halbe Miete.
Stellt dein Betrieb auch ohne FS ein, wenn es vergleichbare Bewerber mit FS gibt?
Fällt der Führerschein im Bewerbungsprozess ins Gewicht, obwohl er für die Arbeit kaum Relevanz hat?
 
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DerOlf schrieb:
Und wie viele deiner Kollegen haben keinen Führerschein?
Kann ich nicht beziffern. Wahrscheinlich haben die meisten einen. Gibt auf jeden Fall auch Leute, die mit dem Fahrrad oder dem Bus kommen.
DerOlf schrieb:
Stellt dein Betrieb auch ohne FS ein, wenn es vergleichbare Bewerber mit FS gibt?
Fällt der Führerschein im Bewerbungsprozess ins Gewicht, obwohl er für die Arbeit kaum Relevanz hat?
Bin das tatsächlich noch nie gefragt worden. Weder beim aktuellen Betrieb, noch während einer Bewerbung irgendwo sonst. Sehe bei einem Schreibtischjob auch nicht die Relevanz.
 
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Bennomatico schrieb:
Bin das tatsächlich noch nie gefragt worden. Weder beim aktuellen Betrieb, noch während einer Bewerbung irgendwo sonst. Sehe bei einem Schreibtischjob auch nicht die Relevanz.
Die Relevanz sehe ich bei Schreibtischjobs ebenfalls nicht ... und trotzdem bin ich in fast jedem Bewerbungsgespräch nach dem FS gefragt worden.

Vielleicht hatte ich auch einfach nur Pech. Ich war in der Zeit zwischen 2013 und 2019 arbeitslos ... vielleicht dachten die Unternehmen da ja noch, dass sie cherrypicking betreiben können.

Ich habe (ganz nebenbei bemerkt) mich nach dem Abitur auch auf Lehrstellen beworben, weil ich dachte, dass ich mit einem Gesellenbrief in einem Handwerksberuf doch auch später Arbeit finden könnte ... selbst wenn es im Studienberuf nicht so rosig aussehen würde.
Ich wurde als "überqualifiziert" abgelehnt ... und als ich es dann jahre später aus dem Studium heraus erneut probiert habe, war es das gleiche. Überqualifiziert, zu alt (ich war halt schon über 20) ... einige Betriebe hatten wohl sogar Sorgen, dass ich irgendwie Unruhe reinbringen könnte.

Kurz ... ich habe erlebt, wie das Handwerk Menschen, die gerne eine handwerkliche Ausbildung gemacht hätten, regelrecht abgewehrt hat.
Heute klagt man über zu wenig Nachwuchs und zu wenig Azubis ... mein Mitleid hält sich da aufgrund meiner eigenen Erlebnisse in sehr sehr engen Grenzen.
Heute käme eine Ausbildung für mich nicht mehr in Frage ... nicht weil ich keine Lust auf Handwerk habe, sondern weil man von den Ausbildungsvergütungen schlicht und ergreifend nicht leben kann, ich mit 49 kein Anrecht auf Stützen für Azubis hätte, und daher wieder beim Jobcenter landen würde.
Letzterem ziehe ich momentan den Freitod vor.
 
Hallo

Hatecore schrieb:
Zunächst einmal, freut mich das du gute Erfahrungen gemacht hat,
Danke.

Hatecore schrieb:
scheint sehr von der örtlichen Behörde und deren Ermessensspielraum für die Mitarbeiter abzuhängen. Natürlich spielt auch der eigene Wille eine wichtige Rolle, nur sollte man diesen unterstützen und nicht Steine in den Weg legen.
Es hängt von der örtlichen Behörde und dem Sachbearbeiter ab der gerade den Bürostuhl besetzt.
Ich habe mich mit meinem Sachbearbeiter damals so heftig angelegt das er mir Hausverbot gab, er wollte aus mir einen Elektriker machen, was ich nicht wollte.
Ich habe daraufhin seinen Vorgesetzten angerufen, der hat mich dann zu einem Gespräch eingeladen und mir den Kommunikationselektroniker genehmigt.

Hatecore schrieb:
Umschulung ist teuer? Bei mir nannten sie eine normale Ausbildung einfach Umschulung, besondere Umschulungen gab es nicht. Die haben keinen Cent bezahlt nur habe ich weiterhin Zahlungen zum Lebensunterhalt erhalten, die hätte ich aber auch im Bett bekommen.
Du scheinst bei einem komplett lustlosen und/oder ahnungslosen Sachbearbeiter gelandet zu sein, eine Ausbildung ist keine Umschulung, trotz gleichem Ziel.
Eine Umschulung wird komplett vom Jobcenter bezahlt (+ALG2), bei einer Ausbildung (mit Ausbildungsvergütung) gibt es zusätzliche finanzielle Unterstützung.

DerOlf schrieb:
Warum Umschulungen erst nach ALG1 angepeilt werden, kann ich nicht sagen (ich weiß nichtmal, ob es so ist), denn ich habe nie ALG1 erhalten.
Weil man während ALG1 einfacher in eine Arbeitstelle zu vermitteln ist und eine Vermittlung in eine Arbeitsstelle für das Jobcenter günstiger ist.
ALG2 Empfänger sind schwer/er in eine Arbeitsstelle zu vermitteln und mit einer Umschulung will man deren schlechten Lebenslauf verbessern.
Eine Umschulung während ALG1 gibt es in der Regel wenn man den aktuellen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann.

DerOlf schrieb:
... und trotzdem bin ich in fast jedem Bewerbungsgespräch nach dem FS gefragt worden.
Es kann sein das die dich mit dieser Frage nur schnell aussortieren wollten als die im Gespräch gemerkt haben das du nicht der richtige Kandidat bist.
Chefs/Vorgesetzte/Personaler stellen interessanten Bewerbern andere Fragen als uninteressanten Bewerbern (die man schnell wieder los werden will).

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Es kann sein das die dich mit dieser Frage nur schnell aussortieren wollten als die im Gespräch gemerkt haben das du nicht der richtige Kandidat bist.
Chefs/Vorgesetzte/Personaler stellen interessanten Bewerbern andere Fragen als uninteressanten Bewerbern (die man schnell wieder los werden will).
Das macht doch null Sinn. In der Regel halten sich Arbeitgeber mit Gründen für Ablehnungen sehr bedeckt, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Hat sich für mich weiter oben auch nicht so gelesen, dass die Gespräche aufgrund des fehlenden Führerscheins vorzeitig abgebrochen worden sind.
 
@Bennomatico
Was glaubst du, warum ich solche Bemerkungen mittlerweile ignoriere?
Für Tomi steht eh seit Jahren fest, dass ich charakterlich nicht für die Wirtschaft tauge.

Die wasserdichten Beweise:
Ich bin mit knapp €1.000,- tatsächlich zufrieden (und ohne das Vermieterpampern reicht das sogar noch besser).
Ich bin noch immer der Meinung, kein Auto zu brauchen (ich suche dafür Wohn- und Arbeiotsorte nach ihrer Anbindung an den ÖPNV aus).
Ich will mich nicht wirklich vergrößern (im Bezug auf Wohnung, Essgewohnheiten, Mobilität), weil ich "Wachstum als Selbstzweck" ablehne.
Ich bin sogar zu Konsumverzicht fähig, und wer nicht bis zum Erbrechen konsumiert, ist eben einfach ein Wirtschaftsfeind.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Für Tomi steht eh seit Jahren fest, dass ich charakterlich nicht für die Wirtschaft tauge.
Eher deine linke feindliche Einstellung/Gesinnung/Ideologie zum bösen Kapitalismus (den du am liebsten abschaffen möchtest).
Man kann in einem System das man hasst nicht erfolgreich sein, wenn man was erreichen will muss man das System zumindest akzeptieren.

DerOlf schrieb:
Ich bin mit knapp €1.000,- tatsächlich zufrieden (und ohne das Vermieterpampern reicht das sogar noch besser).
Weil du aufgrund deines Einkommens keine andere Wahl hast, wenn du 3000€ Netto verdienen und mit 1000€ auskommen würdest wäre es ein Beweis.

DerOlf schrieb:
Ich bin noch immer der Meinung, kein Auto zu brauchen (ich suche dafür Wohn- und Arbeiotsorte nach ihrer Anbindung an den ÖPNV aus).
Aber nur weil du dich nach langem meckern damit abgefunden hast das dir das Jobcenter nicht den Führerschein finanziert.
Ich glaube nicht das du so extrem gegen Autos wärst wenn dir das Jobcenter damals den Führerschein finanziert hätte.

DerOlf schrieb:
Ich will mich nicht wirklich vergrößern (im Bezug auf Wohnung, Essgewohnheiten, Mobilität), weil ich "Wachstum als Selbstzweck" ablehne.
Deswegen hast du auch so stolz verkündet das du ein 85m² Haus geerbt hast oder hast du das Haus verschenkt und lebst weiter in der WG auf 30m² ?

DerOlf schrieb:
Ich bin sogar zu Konsumverzicht fähig, und wer nicht bis zum Erbrechen konsumiert, ist eben einfach ein Wirtschaftsfeind.
Weil du aufgrund deines Einkommens keine andere Wahl hast, wenn du 3000€ Netto verdienen und auf Konsum verzichten würdest wäre es ein Beweis.

DerOlf schrieb:
Die wasserdichten Beweise:
Du hast mit einem akademischen Master Abschluss nach jahrelanger Arbeitslosigkeit nur einen Teilzeitjob an einer Tankstelle oder war das dein Ziel und hast du nur aus Langeweile studiert ?

Hauptsache du versuchst weiter die Schuld dem bösen Kapitalismus in die Schuhe zu schieben für die Dinge in deinem Leben die du selber versemmelt hast.
Kleine Anekdote aus meinem Leben, ich habe mein Leben vor ca. 25 Jahren in den Griff bekommen, als ich mit den Drogen aufgehört habe.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
ALG2 Empfänger sind schwer/er in eine Arbeitsstelle zu vermitteln und mit einer Umschulung will man deren schlechten Lebenslauf verbessern.
Den Witz habe ich ja jetzt erst entdeckt.

Deswegen wurde mir direkt nach dem Studium (mit Abschluss) also eine Umschulung in die komplett andere Richtung angeboten. Man wollte meinem ohnehin wenig linearen Lebenslauf durch eine weitere 180°-Wende "verbessern".
Geile Idee ... jede einzelne Massnahme des Jobcenters an mir, war sinnlose Geldverschwendung, weil es dabei eben um alles mögliche ging, aber nicht um die Frage, wie ICH in Lohn und Brot komme bzw. noch genauer, in welchen Bereichen ich mit meinen Qualifikationen gebraucht werden könnte (das war leider kein obligatorischer Studieninhalt und ist es noch immer nicht ... mMn einer der Hauptfehler unseres Bildungswesens ... der spezifische Arbeitsmarkt wird nicht groß thematisiert, wenn es sich nicht um den Klassiker "Pädagogik -> Schule" handelt).

Das (in Lohn und Brot kommen) hätte ich ohne die ständigen Querelen mit dem Amt wahrscheinlich alleine viel schneller geschafft. So sehe ich das heute noch immer ... ich arbeite seit nichtmal 3 Jahren in einem festen Angestelltenverhältnis und den Job habe ich nicht auf irgendwelchen Jobportalen oder bei der ARGE gefunden, sondern bei ebay-Kleinanzeigen. Der Bewerbungsprozess war für mich extrem simpel und verdammt schnell. Zwischen meinem Anruf und meinem ersten offiziellen Arbeitstag lagen nur 2 Wochen ... wer wirklich sucht und braucht, der findet auch Leute.
Und wer nicht von vornherein einen Bogen um Langzeitarbeitslose macht, der findet dort sogar eigentlich vollkommen Überqualifizierte, die den Job auf einer Arschbacke machen, und sich drüber freuen, dass ihnen endlich mal überhaupt jemand eine Chance gegeben hat.
Ergänzung ()

Tomislav2007 schrieb:
Eher deine linke feindliche Einstellung/Gesinnung/Ideologie zum bösen Kapitalismus (den du am liebsten abschaffen möchtest).
Ich stehe dem Kapitalismus nicht feindlich gegenüber ... ich denke nur, dass er ein bisschen finetuning braucht (und das geht bei mir leider in eine andere Richtung als bei dir).

Ich lehne Gier als Grundmotivation fürs Leben ab. Wenn Gier und Kapitalismus deiner Meinung nach eins sind, dann hast du Recht, denn die Gier würde ich am liebsten abschaffen können aber das ist eben ziemlich utopisch.
Tomislav2007 schrieb:
Deswegen hast du auch so stolz verkündet das du ein 85m² Haus geerbt hast oder hast du das Haus verschenkt und lebst weiter in der WG auf 30m² ?
Pack dir deine Fantasien da hin, wo die Sonne nicht scheint.

Ich freue mich aufrichtig über das Haus, weil ich damit dem giergetriebenen Wohnungsmarkt entkommen kann. Die Wohnfläche ist dafür unerheblich ... ein kleines 50m²-Häuschen oder eine 30m² Eigentumswohnung hätten den gleichen Effekt.

Was hat das mit dem Bürgergeld zu tun ... kommt da noch was zum Thema, oder willst du nur ablenken?
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Was hat das mit dem Bürgergeld zu tun ... kommt da noch was zum Thema, oder willst du nur ablenken?
Ich habe nur darauf reagiert,...

DerOlf schrieb:
Für Tomi steht eh seit Jahren fest, dass ich charakterlich nicht für die Wirtschaft tauge.
...was du über mich schreibst,...

DerOlf schrieb:
Was glaubst du, warum ich solche Bemerkungen mittlerweile ignoriere?
...obwohl du mich angeblich ignorierst.

DerOlf schrieb:
Was hat das mit dem Bürgergeld zu tun ... kommt da noch was zum Thema, oder willst du nur ablenken?
Das ist eine gute Frage, bisher können wir über das Bürgergeld nur spekulieren:
Kann man beim Bürgergeld mehr seinen Hobbys nachgehen und wird man dabei weniger vom Amt belästigt ?
Kann man beim Bürgergeld sein Wohneigentum behalten und wird der Führerschein endlich bezahlt um besser Arbeit zu finden ?
Die angedachten Eckpunkte vom Bürgergeld lesen sich für die Betroffenen erstmal besser, ob das in der Realität auch so wird muss das Bürgergeld beweisen.
Vor allem bin ich gespannt darauf ob das Bürgergeld das Ansehen und Empfinden der Ex-Hartzer aufwertet oder ob sich an diesem Problem gar nichts ändert.
Ich glaube das die SPD das Bürgergeld nur voran treibt um sich rein zu waschen und das klappt nur wenn das Ansehen und Empfinden der Ex-Hartzer steigt.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Vor allem bin ich gespannt darauf ob das Bürgergeld das Ansehen und Empfinden der Ex-Hartzer aufwertet oder ob sich an diesem Problem gar nichts ändert.
Was soll sich da groß ändern? Begriffe ändern keine Inhalte!
Hartz 4 hieß ja eh nie Hartz 4 sondern Arbeitslosengeld 2. Da es hier aber keine klare begriffliche Absetzung zum Arbeitslosengeld I gab, hat man es sich in dem abschätzigen Hartz4 eingerichtet, was für alle am einfachsten war, nur nicht für die Bezieher von ALG II selbst.
Ob du dann Bezieher von Hartz4, ALG II oder Bürgergeld bist, ändert am Umstand selbst erst mal wenig bis nichts. Zudem die Frage, ob sich die neue Bezeichnung gegenüber dem alten Schlagwort überhaupt durchsetzt. Und setzt er sich durch, wird er auch kein viel besseres Image haben, nur weil es etwas schöner klingt.
Derzeit sehe ich zudem keine großen Inhalte die am Image irgendwas ändern könnte.



Tomislav2007 schrieb:
Ich glaube das die SPD das Bürgergeld nur voran treibt um sich rein zu waschen und das klappt nur wenn das Ansehen und Empfinden der Ex-Hartzer steigt
Ja ja, die olle SPD! Immer schön nach dem Motto, "Aus Raider wird jetzt Twix, sonst ändert sich nix"!
 
D0m1n4t0r schrieb:
  • Wie seht ihr das? Ist das Bürgergeld zu niedrig/zu hoch/angemessen? Vor allem jetzt in Zeiten hoher Inflation und explodierender Energiepreise/Mieten/Nebenkosten?
  • Lohnt es sich zum Mindestlohn zu arbeiten? Bzw. besteht überhaupt ein Anreiz dazu wenn am Ende fast das selbe an Geld überbleibt?
  • Falls nicht, welches Nettoeinkommen wäre nötig damit sich Arbeiten lohnt?
  • Wie groß sollte der Lohnabstand zwischen Bürgergeld und Arbeiten sein?
  • Bräuchte es weniger Bürgergeld oder höhere Mindestlöhne? Oder vielleicht beides oder keines oder was ganz anderes?
  • Und natürlich darf jeder hier auch generell übers Bürgergeld diskutieren.
Hallo @D0m1n4t0r,

sowohl der Mindestlohn, als auch Sozial, Renten, wie auch sonstige Lohnersattzleistungen sind schon weit länger als Du denkst von der regionalen Tatsacheninflation komplett zu stark entkoppelt gewesen. Der Staat hat in dieser Entwicklung schlicht und einfach mit seinen ganzen Gesetzgebungen rund um seine Lobbys auf breiter Linie seit etwa 20 Jahren total versagt im Generationenproprinzip.

Die "Armut" von heute, und jene die in Zukunft noch drauf kommt, ist vom Staat selbst geschaffen worden in falschen, politischen und wirtschaftlichen Handlungsaspekten.

Der Staat hat im Zutun wirtschaftlicher Wirtschaftslobbys und Verschacherung seines Bürgersilbers ( Wohnraumes ) hauptsächlich mit dazu beigetragen, dass massive Schieflagen im spzialen Gefüge erst derart massiv entstehen konnten.
Dazu die ganzen Sanierungs- / und Bauauflagen für neu errichteten Wohnraum insbesondere zur Miete, was die Abschreibungskosten für günstigen Wohnraum aus privater Hand heutzutage quasi umöglich macht?

Im Gegenzug wurden aber in den letzten 2 Jahrzehnten auch Millionen günstiger Wohneinheiten mit Preisbindung an Heuschrecken verschachert, oder gar ersatzlos abgebrochen worden.

Genau an diesem Punkt beginnt Deine Rechnung, wenn wir dann statt Auto und 24/7 - Flexibilitätswunsch der Neuzeit dann noch die ölteren Handlungsweisen mit ins Gewicht führen ( früher brauchtest Du nurum die Ecke sehen nach neuer Arbeit ) .

Es hat sich in den letzten 20 bis 30 Jahren leider echt viel gewandelt zum Nachteil der "Kleinsten" und im Bezug zur "Wertigkeit" der Arbeit auch in der Solidarität.

Wer wenig Geld hat, besitzt und fährt statt Auto ein Fahrrad, ein Moped, oder nimmt den ÖPNV. Letzterer ginge auf Forcierung auch heute noch, wenn nicht jeder Kleinkrauter heutzutage auch Mehrschicht-Systematik bestehen wollen würde. ( Da ist bei Berufsverkehren ansonsten nämlich durchaus "mitmachen schafft Reichweite" eine Option. )

ÖPNV-Berufsverkehre leben aber ansonsten auch wie Schülerverkehre halt vom Mitmachen.
 
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DerOlf schrieb:
den Job habe ich nicht auf irgendwelchen Jobportalen oder bei der ARGE gefunden, sondern bei ebay-Kleinanzeigen.
ich habe von meiner Sachbearbeiterin Angebote auus dem Jobportal zugeschickt bekommen, wo ich mich bewerben musste. Von vielen bekam ich keine Antworten, weil die schlichtweg keine Jobs zu vergeben hatten. Das Beste war, als mich einer angerufen hatte und fragte, warum ich denn mich bewerben wollen würde und wie ich an die Anschrift kam. Der Sachbearbeiter wäre seit 5 Jahren in Rente und seit 6,5 Jahren suchen sie niemanden mehr! Als ich meinte "Arbeitsamt" lachte er nur. Er meinte ich solle mich dort mal bewerben und die Datenbank aufräumen. Da gibts locker 90% Angebotsleichen, die man aussortiert werden könnten. Würde den vielen Mitarbeiter von Firmen, die nicht suchen, eine Menge Zeit und Geld ersparen und Arbeitssuchenden viel Frust und Zeit ersparen.

Hatte auch noch nie einen Job über Arbeitsamt, Arge, Jobcenter oder wie die Sekte sich sonst noch schimpft - bekommen.

Tomislav2007 schrieb:
Selbstverständlich muss man das Jobcenter davon überzeugen das man wirklich will,...
😂 🤣

ist schon einige Jährchen her, da konnte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen Job nicht mehr machen. Also bin ich mit einem Berg von Atteste zum Arbeitsamt und gefragt ob ich denn eine Umschulung machen könne.
Man hatte die Lage geprüft, das für und wider gegengecheckt und einer Umschulung zugestimmt. Amtsärztliche Untersuchung im Auftrag des Arbeitsamtes hatte auch eine Umschulung befürwortet.

Wurde einer sehr netten älteren Dame zugewiesen, die dann mit mir alles weitere klären sollte.
1. Termin = voller Vorfreude hin... kurzes Gespräch worum es ging und dann "Sie haben eine Woche Zeit sich Gedanken zu machen, was sie Umschulen möchten". Dauer Termin = unter 10 Minuten.

Also habe ich die Woche genutzt und mir überlegt, was ich machen könne. Hatte einige IT-Jobs mir raus gesucht.
2. Termin = erklärt was ich gerne umschulen würde und warum / wieso... Die Dame blättert durch ein Katalog = haben wir nicht! Suchen sie sich was anderes aus! Nächste Woche sehen wir uns wieder. Dauer des Gespräches = deutlich unter 10 Minuten!

Also neu gesucht... langsam breitet sich Frustration aus. Denke, die sollen mir da helfen. Die sitzen Wort wörtlich an der Quelle! Die wissen doch was angeboten / umgeschult wird. Warum bekomme ich keine Liste mit Kursen?
3. Termin = keine Ideen was ich noch machen könnte. So könne man mir nicht helfen. Soll bei Träger xyz gucken, was es gibt und was mir gefällt. Zeit = 1 Woche. Dauer Gespräch = max. 5 Minuten

Zu Hause recherchiert, herum telefoniert, was raus gesucht was ich gesundheitlich machen könnte aber mir nicht liegt. 4. Termin alles vorgeschlagen. Man guckte sich den Bildungsträger an = kein Vertrag mit denen...
Suchen sie sich einen anderen Träger aus. Zeit 1 Woche. Dauer Gespräch = max. 5 Minuten

Anderen Sachbearbeiter auf dem Gang getroffen, den gefragt mit wem man Verträge hat - der fragende Blick sagte alles!

Also weiter gesucht... im Umkreis von 200km gabs KEIN Bildungsträger, der halbwegs was gescheites für mich anbieten konnte. 5. Termin = so langsam hatte die Dame die Nase voll. Druckte mir eine Liste aus von Bildungsträger und Kursen. Sollte mir davon was raus suchen. Zeit = 1 Woche. Dauer Gespräch = unter 10 Minuten.

Tja was soll ich sagen... nichts, wo man vom Wohnungseigentum mal eben täglich pendeln könnte. Vor allem nicht wenn man bedenkt, wie hoch die monatlichen Bezüge in der Zeit der Umschulung wären.

6. Termin = was sie wollen nicht umziehen? Hoffnungslos. Dauer Gespräch max 2 Minuten

Schreiben von Arbeitsamt = Eine erneute Prüfung der Sachlage hat ergeben das der aktuelle Gesundheitszustand keine Umschulung benötigt und ich uneingeschränkt jegliche Arbeiten in Vollzeit absolvieren kann. Auflage = 25 Bewerbungen monatlich schreiben und nachweisen.

Herzlichen Glückwunsch kann ich dazu nur sagen. Und da soll mir noch mal jemand kommen das "Arbeitslose" keinen Bock haben. Sachbearbeiter haben teilweise noch weniger Bock und lassen dieses an ihre "Kunden" aus.

----------------------------------------------------------

Ins Auto gesetzt und mal ne Fahrt nach Bochum gefahren, wo mein Rententräger sitzt. So ganz ohne Termine etc. Komplette Krankenakte dabei und um ein Gespräch mit einem Sachbearbeiter gebeten. Die Sachlage geschildert und der guckte mich nur mit offenem Mund an und schüttelte den Kopf und wollte damit nicht mehr aufhören. Hat sich meine Akten überflogen, alles fotokopiert, seinen Vorgesetzten angerufen und der nickte und nickte.
Als er auflegte meinte er = machen wir! Umschulung genehmigt!!!
Willste ne Kur? - ich guckte nur fragend und meinte, ich müsse mein Arzt fragen = nein! Kur genehmigt. Im Anschluss Umschulung. Wärend der Kur soll auch sichergestellt werden, was ich noch machen kann.

Das ging alles schneller, als ich überhaupt gucken konnte!

Umschulung gemacht, weiterer IHK Abschluss, paar Jahre im Job gearbeitet, krank = Berufsunfähig.
Gab Stress mit Rententräger weil ich was Umschulte, was ich nicht hätte machen dürfen (dabei wurde mir das von der Berufsfindung als einzigste Option genehmigt - würde ich das nicht nehmen wäre ich nicht willig und würde nichts bekommen) und gleich im Anschluss die nächste Umschulung aufs Auge gedrückt bekommen. Wieder Berufsfindung für einige Wochen. Nächste Umschulung, nächster IHK Abschluss...

wieder einige Jahre gearbeitet = krank = Berufsunfähig

Antrag Kur bei Rententräger gestellt = abgelehnt aufgrund mangelnde Aussicht auf Besserung
Antrag 3. Umschulung gestellt = abgelehnt

Nach weit über 2 Jahren Stress und Ärger dann BU-Rente auf Zeit bekommen.
 
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@Intruder:
Solche Geschichten hört man leider ständig von Menschen, die mit der Erwartung zum Jobcenter gegangen sind, dass ihnen dort wirklich irgendwer helfen wollen würde oder sie glaubten, das die Struktur zu mehr als finanzieller Hilfe in der Lage wäre (was sie nicht ist ... in diesen Häusern werden nur Kaputte gezüchtet).

Ich war tatsächlich nicht nur zu meinen Terminen im Jobcenter, sondern auch, um Aushänge zu durchforsten ... sowas gibts nahezu in jedem öffentlichen Gebäude irgendwo ... eine (meist ziemlich unscheinbare) Pinnwand mit Bekanntmachungen. Das ist meist mindestens Informativ, und manchmal findet man dort tatsächlich auch mal eine Stellenausschreibung ... oder Ideen dazu, was man mit den vorhandenen Qualifikationen und Erfahrungen so alles machen könnte. Darüber hinaus habe ich auch manchmal einfach das Treiben im Jobcenter beobachtet.

Ich habe viel zu beschränkt gedacht, nachdem ich mit dem Studium fertig war ... ich habe mich in dem Bereich beworben, in den ich wollte. Leider gibt es in dem Bereich ganz allgemein nur wenig Jobs in der freien Wirtschaft ... und die Universitäten wollen oft Doktoranden ... dafür war ich beim Abschluss schon zu alt.

Momentan arbeite ich an einer Tankstelle ... demnächst wird eventuell noch eine zweite dazu kommen (Minijob) und wahrscheinlich werde ich auch den Unterricht langsam wieder aufnehmen (durch Corona habe ich alle Schüler verloren).

Die Hoffnung auf einen Job in meinem Studienbereich habe ich so ziemlich aufgegeben.
Wenn ich forschen will, dann muss ich das eigenverantwortlich tun.

Natürlich konnte mir das Jobcenter ebenfalls nicht helfen ... die wollten mich als erstes (direkt nach dem Studium) auf "Steuerfachkraft" oder so umschulen. "Haben wir gerade da. Sie können sich ja mal überlegen, ob das was für Sie ist" ... das war der Spruch, der bei jeder angebotenen Umschulung oder Weitrerbildung kam "Haben wir gerade da ... Schauen Sie sich das mal an".
Am Anfang habe ich kurz mal nach dem FS gefragt (ich habe halt keinen), aber zu der Zeit wurde der nur bezahlt, wenn man eine schriftliche Einstellungszusicherung vom zukünftigen Arbeitgeber hatte (mittlerweile zahlen die Jobcenter den FS, damit sie einen ins Paketproletariat vermitteln können).
Das haben sie bei mir natürlich auch versucht (1,5 Jahre bevor ich dann gekündigt habe .. beim Jobcenter) aber ich kenne ein paar Subunternehmer ... und für die möchte ich lieber nicht arbeiten müssen ... die würden nichtmal selbst für sich arbeiten wollen.
Also habe ich das abgelehnt. Ich bin noch immer der Meinung, kein Auto zu brauchen.


Ich werde meine Arbeit(en) definitiv nicht niederlegen, nur weil es beim Bürgergeld nen schlappen Fuffi mehr gibt und ich ein paar Jahre lang mein Erspartes noch behalten darf.
Wenn jemand deswegen seinen Job hinschmeißen will, dann stimmt in seinem Job wohl einfach was mit der Bezahlung nicht. Ansonsten wird er nach dem ersten Monat merken, wie viel weniger 500,- doch sind.
Bei mir bleiben demnächst tatsächlich weniger als 500,- über, mit denen ich monatlich planen kann ... und ich arbeite 20 Stunden die Woche zu 12,50 die Stunde. Damit habe ich in etwa so viel, wie der Bürgergeldler, und muss (wie der auch) davon noch Strom und Telekommunikation bezahlen.

Ich werde weiter arbeiten, so viel es geht, weil ich das für weniger stressig halte, als mich mit den Leuten bei den Ämtern herumzuschlagen. Ob ich dadurch bedeutend mehr habe, als ein Grundgesicherter, ist mir ziemlich egal solange ich davon Leben kann und ich meine Ruhe vorm "Amt" habe.
 
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Intruder schrieb:
Hatte auch noch nie einen Job über Arbeitsamt, Arge, Jobcenter oder wie die Sekte sich sonst noch schimpft - bekommen.
Da hatte ich wohl zu Zeiten, als der Laden noch Arbeitsamt hieß und man noch Arbeitslosengeld (ohne I, II oder III) bekam, einfach nur riesiges Glück.

Zwei Jahre später, als der neue, vom Arbeitsamt vermittelte AG pleite war, hatten sie zwar nicht so schnell wieder was Neues für mich. Aber immerhin haben sie gut 6 Monate nach Beginn der zweiten Arbeitslosigkeit problemlos Leistungen bewillig, die mir nach Eigeninitiative zustanden (=Umzugskosten in die Nähe meines neuen AG übernommen).

Intruder schrieb:
Vorfreude hin... kurzes Gespräch worum es ging und dann "Sie haben eine Woche Zeit sich Gedanken zu machen, was sie Umschulen möchten". Dauer Termin = unter 10 Minuten.
Wäre es Dir lieber gewesen, wenn sie Dir sofort eine Umschulung vorgeschrieben hätten?

Dass man dort prüft, ob irgendwer anders Dir eine Reha und/oder Umschulung finanzieren würde, hätte ich auch nicht erwartet. Da kommt dann der nächste und beschwert sich, dass sie mehr Daten aus den Krankenakten heraus lesen wie ihnen zusteht.

Auch, wenn man es sich für die Betroffenen wünschen würde, so gibt es in Deutschland leider keine einheitliche Anlaufstelle für alle Probleme, die irgendwer so haben könnte.

Intruder schrieb:
Nach weit über 2 Jahren Stress und Ärger dann BU-Rente auf Zeit bekommen.
Ok, dann lag mein obiges Glück u.U. auch nur daran, dass ich mind. 10 Jahre jünger bin wie Du. Für die staatliche BU bin ich zu jung und meine private BU hätte schon im ersten Fall zahlen müssen.
 
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gymfan schrieb:
Ok, dann lag mein obiges Glück u.U. auch nur daran, dass ich mind. 10 Jahre jünger bin wie Du. Für die staatliche BU bin ich zu jung und meine private BU hätte schon im ersten Fall zahlen müssen.
sorry hab mich da mit den "Fachbegriffen" geirrt. Bekomme keine BU-Rente ("Berufsunfähigkeitsrente") sondern eine EU-Rente ("Erwerbsminderungsrente"...)

immer diese Kleinigkeiten die so viel ausmachen 😏
 
Bei "Leeroy wills wissen" gabs zu dem Thema auch etwas


Allerdings muss man dazu sagen, dass der "Arbeitsverweigerer" in dem Video Österreicher ist und somit die Österreichische Variante von Bürgergeld/Arbeitslosengeld erhält. Ausserdem sind die Löhne/Gehälter in Österreich anders als in Deutschland und das Sozialsystem auch.
Was das finanzielle angeht hätte man korrekterweise entweder zwei Deutsche oder zwei Österreicher miteinander vergleichen müssen.

Die Argumente an sich sind aber vielleicht durchaus interessant.
 
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