News EasyNAS 1.0.0: NAS-Betriebssystem auf Basis von openSUSE

Cool Master schrieb:
Sehe ich nicht so. Ich hab das Wissen für ein FreeNAS, unRAID oder wie hier EasyNAS die Sache ist ab einem gewissen Alter gibt es wichtigeres als 20 Configs zu bearbeiten
Ich hab das Wissen nicht. :-)

Deshalb hab ich mich ja für ein vanilla-FreeBSD entschieden, obwohl möglicherweise ein anderes System besser wäre. Aber das kenne ich. Da weiß ich die Handgriffe. Da kenn ich die Stärken und die Schwächen.

Gerade weil man nur begrenzt Wissen aufnehmen kann und das auch immer ein Zeitfaktor ist sich Wissen anzueignen ist es halt auch ne Frage der "Wissensökonomie". Umso mehr ich auf eh schon vorhandenes Wissen zugreifen kann, umso besser.

Und dann stehen halt Spezial-Lösungen die sicher einfacher/schneller einzurichten sind dann eben nicht mehr so gut da.
Das heißt nicht das es dann unterm Strich nicht doch noch besser/bequemer sein kann. Aber es ist eben nicht der Abstand da, den Du hier suggerierst.

Um das mal zu konkret darzustellen. Wie gesagt. Ich hab ein vanilla FreeBSD. Das zu installieren ist jetzt keine besondere Hürde. Wer irgendwie schafft ein beliebiges Mainstream-Linux zu installieren, der packt auch das. Bei der Installation kann man auch gleich das ZFS-Setup machen.
Auch der NFS-Server selbst ist trivial. Da der schon bei FreeBSD bei ist brauch ich da nix zusätzlich installieren. Die Konfigurationsarbeit beschränkt sich also da drauf in der /etc/rc.conf zu sagen, das ich einen NFS-Server verwenden möchte. Und in der /etc/exports zu sagen, welchen Ordner ich freigeben will. Das sind also irgendwie insgesamt 3 oder 4 Zeilen Konfiguration die ich da zu schreiben habe. Und dafür brauch ich auch nicht irgendwelches Geheimwissen, sondern das ist im offiziellen Handbuch beschrieben.

snaxilian schrieb:
Doch, denn es gibt noch haufenweise Graustufen zwischen 0815 Anwender und Vollblutadmin für Unix/Linux/BSD und es gibt auch in letzterer Gruppe von Menschen jene, die einen gewissen Komfort wollen.
Da hast Du nicht Unrecht.
Dann war wohl eher die Fragestellung (von mir) verkehrt. Ich war mehr auf Funktionalität aus und nicht so auf Sachen wie Komfort. Nicht das das kein legitimes Kriterium wäre. Sondern weil es für mich eher von untergeordneten Interesse ist und auch eher subjektiv. Jeder hat ja ein unterschiedliches Bild davon was Komfort bedeutet und wie wichtig ihm das dann letztlich ist.

mgutt schrieb:
Ich habe doch Nextcloud als Alternative genannt?!
Ok. Aber wenn nextcloud ne 100%ige Alternative ist, dann ist ja erst recht keinen Grund Synology einem Selbstbau-NAS vorzuziehen.

mgutt schrieb:
Syno Drive oder Nextcloud stellen eine API bereit
Shares mounten ist auch eine API.

mgutt schrieb:
Ich stehe nicht so darauf alle Dateien eines NAS im Netzwerk verfügbar zu machen. Schon gar nicht RW.
Häh? Du brauchst nicht ALLES zur Verfügung stellen. Und Du kannst auch differenzieren. Read-Only-Ordner gehen genauso wie RW-Ordner.
Sorry. Aber langsam kommt es mir so vor als wüsstest Du nicht, wovon Du redest. :-)

mgutt schrieb:
Ist auch bestimmt lustig seiner Frau, Mutter, Kinder... zu erklären, wie man ein NFS-Laufwerk mounted.
Da machst Du es so, wie bei allen anderen Geschichten auch. Du richtest es ein.

mgutt schrieb:
Und NFS übers Internet...
Gerade NFSv4 war explizit mal als Internet-Filesystem konzipiert. Inkl. Verschlüsselung.

mgutt schrieb:
Mit mounts arbeiten doch nur Geeks.
Ich weiß nicht, was Du für Vorstellungen hast. Mount heißt nicht, das man erst irgendwie ein Terminal öffnen muss und da dann einen kryptischen Befehl eingibst.
Das ist heutzutage wunderbar automatisiert. So das der Mount automatisch durchgeführt wird, wenn Du auf das Remote-FS zugreifst. Das gehandelt wird, wenn ein NFS-Server zur Verfügung steht (oder auch nicht).

mgutt schrieb:
Syno Drive oder Nextcloud stellen eine API bereit, über die die Client Apps, die für quasi jedes OS verfügbar sind, mit dem Server kommunizieren können. Und das eben auch über's Internet. Die Nutzer brauchen nur ihren Login und sonst keine Vorkenntnisse.
Selbst wenn man jetzt unterstellt das Nextcloud besser/geeigneter ist.
Wie ich bereits sagte: Dann installiere ich es halt.
 
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andy_m4 schrieb:
Das ist heutzutage wunderbar automatisiert. So das der Mount automatisch durchgeführt wird, wenn Du auf das Remote-FS zugreifst. Das gehandelt wird, wenn ein NFS-Server zur Verfügung steht (oder auch nicht).
Diese Automatisierung und autofs muss jemand also erst einmal einrichten. Für den Betreiber des Selbstbau-NAS und seine Endgeräte mag dies stimmen.
Ich habe aber keine Lust bei allen zugreifenden Endgeräten und Systemen dies zu konfigurieren. Da spart es enorm Zeit und Aufwand wenn man sagen kann: Lade den Client hier herunter https://nextcloud.com/install/#install-clients, installiere diesen (weiter, weiter, weiter, Sync-Pfad angeben, fertig), Serveradresse lautet nextcloud.tolle-url.tld, Benutzername ist max-mustermann und dein Kennwort bekommst du $hier oder auf folgendem Weg.
Wer alleiniger Nutznießer ist oder alle Beteiligten entsprechendes technisches Verständnis und Wissen haben, kann man auf lauter vanilla Zeug setzen und so viel herum frickeln wie man möchte.
Sobald der Anwenderkreis aber größer und diverser wird, hast du irgendwann als Familien- & Freizeitadmin keine Lust und Zeit mehr Aufwand als nötig zu betreiben.

andy_m4 schrieb:
Ich war mehr auf Funktionalität aus und nicht so auf Sachen wie Komfort
FreeBSD Unterbau, ZFS, SMB und/oder NFS Freigaben habe ich auch alles mit einem Truenas. Gleiche Funktionalität bei mehr Komfort. Also Komfort im Sinne von "gleiches Ergebnis bei weniger Zeitaufwand".
Seltener oder einzeln anfallende ToDos sind einfach in kürzerer Zeit erledigt weil ich eben nicht erst im Handbuch nachschlagen muss und vor einem Upgrade muss ich nicht erst wieder überlegen welche Configs ich ggf. alle sichern sollte für den worst case sondern habe den Komfort, dass mir das System ins Gesicht springt und sagt: HIER NIMM DIESE CONFIG DATEI FÜR DEN WORST-CASE UND DANN KLICKE AUF WEITER.
Natürlich kann man das auch alles in ein ansible playbook oder cronjob oder was-auch-immer packen und das Rad neu erfinden für Lösungen, die es schon gibt. Dafür brauche ich aber die Zeit und Muße um das zu erstellen und zu automatisieren. Im Ergebnis habe ich in beiden Wegen einen dann simplen Weg für die Sicherung der Config vor Updates.

Wenn das erklärte Ziel ist etwas neues zu lernen um dies dann anzuwenden ist das ein toller Weg weil gelernte Fähigkeiten direkt in der Praxis zur Anwendung kommen. Wenn ich aber schon x Stunden die Woche mit ansible und co beschäftigt bin, privat nicht auf ZFS verzichten aber meine Freizeit mit etwas anderem verbringen will dann ist ein Truenas/Xigmanas o.ä. ein wunderbarer Komfort. Wenn ich doch mal aus $Gründen etwas manuell erledigen will kann ich immer noch scripten und das System über seine API ansprechen.
 
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snaxilian schrieb:
Diese Automatisierung und autofs muss jemand also erst einmal einrichten. Für den Betreiber des Selbstbau-NAS und seine Endgeräte mag dies stimmen.
Ja. Du hast mit Deinen Argumenten nicht völlig Unrecht.
Ich sag ja auch nicht, das NFS für alles und jede Situation die beste Lösung ist.
Bei mir zum Beispiel da passt es ziemlich optimal. Bei anderen mag das anders aussehen und das ist auch völlig in Ordnung.

Wie gesagt. Wenn Nextcloud besser passt, hab ich auch überhaupt kein Problem damit. Ich sage ja sogar explizit, das man es installieren kann.
Der "Konflikt" der mit meinem Vorredner auftrat bestand darüber, das sich mir halt die Frage stelle wozu ich das Synology-Zeug brauche. Worauf er halt sagte, weil man damit gewisse Sachen machen kann bzw. die einfacher gehen. Wobei er gleichzeitig einräumte, das dies mit Nextcloud auch ginge. Auf die Fragestellung, warum man dann nicht einfach Nextcloud nimmt war dann halt die Antwort, das man dies ja installieren müsse während das Synology-Zeug "einfach da" wäre.

Da sind wir wieder bei der Frage von Komfort und was ist einfach und was nicht und was ist man bereit zu tun und was nicht. Das ist halt alles subjektiv. Da hat jeder eine andere Sicht drauf. Deshalb ist es weitestgehend unfruchtbar darüber zu streiten.
Was man aber vergleichen kann sind Funktionalitäten. Und jetzt weiß ich immer noch nicht, was da an Synology und Co besser ist.

snaxilian schrieb:
FreeBSD Unterbau, ZFS, SMB und/oder NFS Freigaben habe ich auch alles mit einem Truenas.
Ja. Davon gehe ich aus. :-)
Wie gesagt. Mein Antrieb dazu direkt ein vanilla-FreeBSD zu nehmen ist, das ich das halt gut kenne.

snaxilian schrieb:
Gleiche Funktionalität bei mehr Komfort. Also Komfort im Sinne von "gleiches Ergebnis bei weniger Zeitaufwand".
Das würde ich jetzt gleich direkt mal nicht als gegeben hinnehmen. Ich hab ja mal exemplarisch erläutert, wie einfach es ist einen NFS-Server aufzusetzen. Die Zeitersparnis die ich da gegenüber etwas anderem habe ist zumindest nicht offensichtlich.

Das sieht sicher anders aus bei jemanden, der sich mit dem System nicht so gut auskennt. Da würde ich auch sagen, greif lieber zu TrueNAS oder von mir aus auch zu Synology.
Aber das ist wieder so ne subjektive Sache. Weil das halt bei jedem unterschiedlich ist. Darüber zu diskutieren finde ich (wie schon gesagt) etwas schwierig.

snaxilian schrieb:
vor einem Upgrade muss ich nicht erst wieder überlegen welche Configs ich ggf. alle sichern sollte für den worst case sondern habe den Komfort, dass mir das System ins Gesicht springt und sagt: HIER NIMM DIESE CONFIG DATEI FÜR DEN WORST-CASE UND DANN KLICKE AUF WEITER.
Das bedeutet dann aber auch, in TrueNAS sind die Abläufe anders. Sie mögen einfacher sein aber sie sind anders als gewohnt.
Du kannst mich nachts um 3°° wecken und mich an eine BSD-Konsole setzen und ich weiß halt, was zu tun ist. Und zwar blind. Das mag bei TrueNAS einfacher sein weil ich da nur mit der Maus herumklicken muss. Aber allein deshalb weil es anders ist, muss ich überlegen und kann nicht einfach mein gewohntes Programm abspulen.

Es geht nicht darum TrueNAS und Co schlechtzureden. Das sind tolle Projekte die absolut ihre Daseinsberechtigung haben.
Aber wenn sich die Frage stellt: Nehm ich etwas spezielles und möglicherweise Besseres/Einfacheres oder nehme ich eine gewohnte Lösung die ich kenne (auch deren Stärken und Schwächen), dann würde ich aus der Erfahrung her immer zu letzterem tendieren. Da muss der Benefit schon signifikant sein.

Und ich hab das NAS jetzt schon über viele Major-FreeBSD-Versionen hinweg. Und es läuft einfach Was Du da beschreibst mit den Upgradeproblemen hat halt mit meiner Erfahrung wenig gemein. Das mag bei jemand anderem mit anderen Setup anders aussehen und der kommt dann vielleicht auch zu einer anderen Bewertung. Aber ich kann in erster Linie nur von mir ausgehen und da sehe ich halt das Problem nicht und dementsprechend auch keinen Anlass da irgendwie gegenzusteuern.

Ein weiterer Punkt der für mich für ein vanilla-FreeBSD spricht. Wenns irgendwelche Probleme, Bugs etc. gibt: Die werden dort (weils halt auch das Upstream-Projekt ist) in der Regel zuerst gefixt (ja; gibt auch Ausnahmen aber die Wahrscheinlichkeit ist eben hoch das es so läuft).

snaxilian schrieb:
Natürlich kann man das auch alles in ein ansible playbook oder cronjob oder was-auch-immer packen und das Rad neu erfinden für Lösungen, die es schon gibt. Dafür brauche ich aber die Zeit und Muße um das zu erstellen und zu automatisieren. Im Ergebnis habe ich in beiden Wegen einen dann simplen Weg für die Sicherung der Config vor Updates.
Wenn Du solche Sachen öfter mal machst, dann hast Du aber halt auch das Know-How dafür und kennst die Tools und hast alles was man braucht.
Die Infrastruktur ist quasi schon da und das NAS ist einfach nur ein "Yet another Server".

Das ist so wie mit nem Autokauf. Das macht ja auch am meisten Sinn wenn Du nen Parkplatz hast. Wenn Du weißt wie man das Ding fährst und Dir auch schon einen Führerschein hast. Willst Du jetzt einmalig von A nach B kommen ist es simpler einfach ein Taxi zu nehmen oder von mir aus die "Öffis".

Oder auch wenn Du am Haus was reparierst. Wenn Du es kannst und die Werkzeuge eh schon hast (und nicht erst zu kaufen und den Umgang damit erlernen musst) dann ist der Schritt es selber zu machen sehr viel kleiner als wenn Du das alles nicht hast.

Jetzt sagst Du mir, das ich mir trotzdem ein Handwerker holen soll weils doch so schön bequem ist. :-)
Es mag ja auch gute Gründe dafür geben. Nur irgendwie sehe ich die (noch) nicht so in dem Maße. Und lediglich ein "Du sparst ein halbes Stündchen ein wo Du dann irgendwas anderes machen kannst" ist mir dann doch ein wenig dünn (auch wenn ich verstehen kann das das für Manche Grund genug ist).

Wie gesagt. Es geht explizit nicht darum diese Lösungen schlechzureden. Es geht eher darum, warum sollte jemand der in FreeBSD (oder auch Debian Linux oder was auch immer) versiert ist zu TrueNAS, EasyNAS oder von mir aus auch Synologie u.ä. greifen.
 
andy_m4 schrieb:
Ok. Aber wenn nextcloud ne 100%ige Alternative ist, dann ist ja erst recht keinen Grund Synology einem Selbstbau-NAS vorzuziehen.
Genau das war ja mein Argument, dass du nicht mal eben Nextcloud auf FreeBSD installierst. Du brauchst einen Webserver, eine MySQL Datenbank und dann musst du dich noch um das SSL Zertifikat kümmern. Bei einem NAS OS sind solche Dinge mit relativ wenigen Klicks umsetzbar. Und bei einer Syno eben mit noch viel weniger, weil es voll integriert ist.
 
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andy_m4 schrieb:
Da sind wir wieder bei der Frage von Komfort und was ist einfach und was nicht und was ist man bereit zu tun und was nicht. Das ist halt alles subjektiv.
Naja der zeitliche Aufwand bis $Feature läuft wäre schon objektiv mess- und vergleichbar, oder nicht?

andy_m4 schrieb:
Was man aber vergleichen kann sind Funktionalitäten. Und jetzt weiß ich immer noch nicht, was da an Synology und Co besser ist.
Wenn man Funktionalitäten vergleichen will muss man ja Kriterien festlegen. Am Ende gibt es also mehrere potentielle Lösungen: Nextcloud, Owncloud, Seafile oder irgendwelche Services von QNAP, Synology oder sonst wem.
Wenn alle diese Funktionalität bieten ist eins der Kriterien: Wie viel Aufwand muss man betreiben bis es läuft und wie einfach ist die Wartung. Fertige Lösungen gewinnen dabei, definitiv.

andy_m4 schrieb:
mich an eine BSD-Konsole setzen und ich weiß halt, was zu tun ist. Und zwar blind. Das mag bei TrueNAS einfacher sein weil ich da nur mit der Maus herumklicken muss.
Ob man jetzt mit der Maus herum klickt oder die API zu der Funktion triggert ist austauschbar. An deinem FreeBSD NAS weißt du, welche Dienste und Config Files du sichern musst bzw. wo die liegen.
Bei Truenas in dem Beispiel habe ich mit einer Aktion alle Configs. Alle User inkl. Permissions, SMB Config und Shares, gleiches bei NFS, der Jails, der rclone Einstellungen für's offsite Backup und was ich ggf. noch seitdem an Features mit aktiviert habe.

andy_m4 schrieb:
Das sieht sicher anders aus bei jemanden, der sich mit dem System nicht so gut auskennt. Da würde ich auch sagen, greif lieber zu TrueNAS oder von mir aus auch zu Synology.
Im Umkehrschluss würdest du also beispielsweise mir raten, dass ich kein Truenas nehmen sollte sondern lieber direkt FreeBSD weil mich mehrere Jahre beruflich mit Linux, BSD und Storage beschäftige habe? Schließlich kenne ich die Systeme und dahinter laufenden Mechanismen ja sehr gut.
Ja, ich hätte das auch alles zu Fuß erledigen können aber mein Truenas Setup nimmt mir hier einige viele Arbeitsschritte ab und auch gelegentliche Anpassungen und Erweiterungen waren so schneller in der WebGui erledigt. Natürlich hätte ich auch die drei Configs editieren und den Service neu laden können aber zwei Klicks haben es in kürzerer Zeit erledigt als ich das alles hätte tippen können.

Ja, wenn ich Dinge vor hätte, die ein Truenas nicht von Haus aus bietet, bleibt nur der Ausflug auf die CLI.
Aber wir reden ja von Standardlösungen wie Freigaben erstellen, User erstellen und in Gruppen packen und Gruppen auf Freigaben berechtigen, ggf. die USV einbinden und Shutdown konfigurieren.
Das ist eben die Kehrseite der Medaille solcher Appliances und Lösungen.

Oder als anderes Beispiel weil ich es neulich hatte: DNS und DHCP kann man wunderbar mit einem Bind und isc-dhcpd aufsetzen und miteinander reden lassen. Will man es hochverfügbar haben, geht das auch wenn man will. Man kann die Dienste auch miteinander reden lassen. Was dann noch fehlt in größeren Umgebungen ist ein IPAM. Klar kann man da auch ein extra Tool wie beispielsweise Netbox nehmen und das alles zusammen konfigurieren und verdrahten. Wenn man das Personal und die Kenntnisse dafür hat oder es zum Selbstzweck betreiben will, kann man das so machen.
Oder ich nehme vollständig integrierte Lösungen wie VitalQIP, BT DiamondIP, Infoblox, usw. da habe ich DNS, DHCP und IPAM in einem und je nach Lösung eine vollständige REST API, kann Berechtigungen in einem RBAC vergeben und LDAP, AD oder was auch immer als IDP anbinden.
Für meine Anforderungen (DNS, DHCP und IPAM hochverfügbar/redundant und alles spricht vernünftig miteinander) kann ich also viel Wissen aneignen und alles selbst betreiben oder tausche Arbeitszeit gegen Geld ein und kaufe eine fertige Lösung und komme in kürzerer Zeit zum Ergebnis. Trotzdem brauche ich natürlich in beiden Fällen die Fachkenntnisse wie DNS und DHCP funktionieren um bei Problemen oder Fehlern dies zu untersuchen.
Das setzt natürlich selbstverständlich voraus, dass ich vor der Implementierung alle meine Anforderungen benennen konnte damit ich keine Lösung umsetze die nur 90% meiner Anforderungen erfüllt.

andy_m4 schrieb:
Die Infrastruktur ist quasi schon da und das NAS ist einfach nur ein "Yet another Server".
Beruflich ja, privat nein. Da habe ich keine Lust und Zeit noch ein Git zu pflegen und einen Ansiblehost zu betreiben und die Playbooks zu schreiben um damit am Ende ein System zu haben wenn ich in einem Bruchteil der Zeit eine Appliance mit gewünschtem Ziel installiert und konfiguriert habe und noch Zeit übrig für Partnerin/Kinder/Freunde/Hobby/whatever.
Es ist nicht nur yet another server. Beim OS und der Grundkonfiguration ja aber bei den darauf laufenden Anwendungen nein. Beruflich habe ich eine ~vierstellige Anzahl Linuxsysteme und wenn morgen 100 weitere dazu kommen und 80 abgerissen werden, interessiert mich das nicht weil alle dank ansible/puppet/salt/was-auch-immer identische Einstellungen für SSH und den SSSD haben und alle mit dem Tag Webserver haben einen identisch grundkonfigurierten Apache/Nginx/was-auch-immer.
Aber auf den X tausend Servern laufen X minus Y tausend verschiedene Anwendungen. Für die Wartung und Konfiguration sind die jeweiligen Anwendungsadmins zuständig.
Im privaten Umfeld ist man aber Infrastruktur- und Anwendungsadmin von einem ganzen Strauß von Dingen. Da ist das NAS und vielleicht ein PiHole und die Backups der eigenen Systeme mit teils Windows und teils Linux, des Routers und ggf. noch irgendwelchen Repeatern/APs und manche haben vielleicht noch irgendwelchen IoT Kram und noch viel mehr. Also ein heterogener Zoo von Geräten und Systemen die andauernd irgendetwas von einem wollen und Zeit beanspruchen. Zeit, die man vielleicht lieber im Garten/mit Freunden/Familie/Hobbies/etc. verbringen möchte.
Natürlich kann man alles das von Hand zusammen klöppeln und zumindest die Infrastruktur unten drunter in Rekordzeit mit $Config-mgmt-Tool verwalten aber nicht das Gefrickel was auf der Infrastruktur läuft.

andy_m4 schrieb:
Das ist so wie mit nem Autokauf.
Du willst das Auto selbst bauen aus einer nackten Karosse und Einzelteilen anstatt ein fertiges Auto zu nehmen was die Anforderungen erfüllt. Ebenso baue ich nicht den Parkplatz selbst und die Zapfsäule muss ich auch nicht selbst konstruieren obwohl ich weiß, wie die funktioniert.

andy_m4 schrieb:
Oder auch wenn Du am Haus was reparierst. Wenn Du es kannst und die Werkzeuge eh schon hast (und nicht erst zu kaufen und den Umgang damit erlernen musst) dann ist der Schritt es selber zu machen sehr viel kleiner als wenn Du das alles nicht hast.

Jetzt sagst Du mir, das ich mir trotzdem ein Handwerker holen soll weils doch so schön bequem ist. :-)
Der Vergleich hinkt denn im Vergleich geht es ums reparieren. NAS-Appliance-OS vs. Linux/BSD + NFS/SMB bedeutet ja du baust es selbst und pflegst es dann. Bezogen auf den Thread und deinen Hausvergleich würde ein Handwerker also das Haus komplett alleine bauen wollen. Werkzeuge und Materialien ausm Baumarkt holen und dann Grube ausheben, Fundament rein, Statik berechnen, Wände rein, Dachstuhl bauen und das Dach decken, Zu- und Ableitungen, Elektrik, Wände verputzen und streichen, Böden verlegen, Fenster und Türen einbauen und keine Ahnung was ich alles vergessen habe. Auch wenn der Handwerker all dies kann, warum sollte er sich nicht die Bequemlichkeit/Komfort/Zeitgewinn gönnen, sich für ein Fertighaus zu entscheiden was seine Kriterien und Wünsche alle erfüllt und dies von Leuten in einem Bruchteil der Zeit errichten lassen? Reparaturen, Umbauten, etc. kann und wird er ja trotzdem selbst erledigen anschließend. In der Zeit wo das Haus gebaut wird, kann er anderen Dingen nachgehen, die ihm in der Freizeit vielleicht mehr Freude bereiten auch wenn ihm trotzdem sein Beruf Spaß macht.

andy_m4 schrieb:
Es geht eher darum, warum sollte jemand der in FreeBSD (oder auch Debian Linux oder was auch immer) versiert ist zu TrueNAS, EasyNAS oder von mir aus auch Synologie u.ä. greifen.
Demnach sollte niemand der in Linux und Docker versiert ist, irgendwelche Container vom Dockerhub nehmen sondern alle seine Dockerfiles selbst schreiben? Ja ich weiß, wie ich eine postresql/mariadb aufsetze und konfiguriere und ein Redis und einen Webserver inklusive Let's Encrypt und wie ich dann Nextcloud installiere. In einem Bruchteil der Zeit hab ich das docker-compose.yml Template an meine Gegebenheiten angepasst und ein docker-compose pull && docker-compose up -d ausgeführt.
 
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Ich finde dass der Mehrwert an EasyNAS auch auf Proxmox zur Geltung kommt bzw. zukünftig zur Geltung kommen kann, neben der Tätigkeit als einfacher Backupserver für unRAID und co. unRAID kostet Geld und wenn dessen Umfang nicht benötigt wird, ist es doch eine Alternative. OMV5 wirkt zumindest für mich von der Haptik nicht schön, "Easy"NAS kann m.M.n da zukünftig Sinn machen. XigmaNAS wäre wohl das nächstliegende. TrueNAS dürfte mehr Einarbeitung benötigen und ob es ein xpenology 7 gibt keine Ahnung.. zum rumspielen ganz nett aber ruhig schlafen könnte ich nicht bei Verwendung eines zentralen Einsatzes.

Was Qnap angeht liest man des Öfteren von Sicherheitslücken, und nur ruckwirkend kann man den bezahlten Synology Support beurteilen. Wenn dieser wirklich 5-10J anhält ist der Preis definitiv nicht zu hoch... nicht jeder ließ sich andauernd ein, betreibt Server/Netzwerkthematik mit Interesse..Stunden über Stunden.. Dennoch muss man sagen dass man auch bei Synology spätestens wenn Updates ausbleiben "etwas" einlesen.

Dinge die ich generell in der EU vermisse sind Gehäuse die optisch in Richtung Asustor...Qnap gehen..so kompakt gibt es die am ehesten bei Ali.

Was die ganze Thematik rund um Nextcloud angeht, bin ich ebenfalls recht zwiegespalten.. NextCloudPi macht es einem schon recht einfach.. es ist fast an allen Dingen gedacht worden im Backend.. aber was wenn dann doch mal ein Update nicht durchläuft..Downgrade nicht funktioniert.. nicht erreichbar.. Einerseits schießt es wie Pilze aus den Boden mit fertigen Nextcloud forks...auch bei DietPi..ganz einfach zu installieren..oder bei unRAID Docker..nur wenn dann mal ein Dienst abschmiert und man mal eben keine Zeit.., darf man sich einlesen und so wie ich die Gruppe sehe ist da nicht selten irgendeine Problematik, und es es die hohe CPU last mit den Updates. Kurzum, sollen daten wirklich verfügbar sein, ist der ein oder andere dann doch besser mit oneDrive u. co aufgehoben.

 
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Reflexion schrieb:
Was Qnap angeht ließt man des Öfteren von Sicherheitslücken
Also ich habe ein TS419U+ (oder P+) im Jahr 2012 gekauft und das ist zwar seit 12/2017 EoL (wobei ich gerade sehe, dass der Security Update Kram angeblich bis 12/2020 ging, der wurde damals aber nie genannt) und da habe ich am Montag oder Dienstag (vorvorgestern oder vorgestern) erst ein Security Update eingespielt (Firmware kam am 06. Juli raus und hat das Datum 24.06.). Also der Support ist hier auch lang. Wobei das Gerät dem SOHO Bereich zuzuschreiben ist (hat damals 450 EUR gekostet, das Pendant von Synology war 50 bis 100 EUR teurer). Ob die privaten Geräte auch so lange Support bekommen kann man (zumindest ich) irgendwie schlecht auf der EoL Seite sehen.
 
@BrollyLSSJ

Ich habe noch eine DS412+ die bekommt nach wie vor Updates.
 
@Cool Master
In diesem Fall bezog ich mich explizit auf QNAP mit den Consumer Geräten.
 
@BrollyLSSJ

Ahh ok, falsch verstanden dachte du hast die gefragt wie das bei Synology aussieht ;)
 
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