Eco: IPv4-Adressen reichen nur noch für 100 Tage

arrehder

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Die Adressen des Internetprotokolls IPv4 gehen zur Neige. Die letzten Adressen des Protokolls werden im März 2011 vergeben werden, teilte der Provider-Branchenverband Eco heute in Köln mit.

Für Betreiber von Telekommunikationsinfrastrukturen, Internet Service Provider, Organisationen und Großunternehmen werde es deshalb jetzt höchste Zeit, auf den neuen Standard IPv6 umzusteigen - sonst könnte es schon bald Probleme mit der Internetverbindung oder der Erreichbarkeit von Websites geben.

Die für die Vergabe von IP-Adressen zuständige Internet Assigned Numbers Authority (IANA) wird Anfang März die letzten Adressblöcke nach dem alten IPv4-Standard an die Regional Internet Registries ausliefern. Von diesen bekommen Internet Service Provider, Organisationen oder Großunternehmen ihre IP-Adressen.

"Wer bis dahin nicht auf das neue IPv6-Protokoll umgestellt hat, steht möglicherweise im Regen", sagte Michael Rotert, Vorstandsvorsitzender des Eco. Grund für den knappen Adressraum ist das enorme Wachstum des Internet.

"Unter IPv4 konnten etwa 4 Milliarden IP-Adressen bereitgestellt werden - damit kann man nicht einmal China und Indien vollständig versorgen", so Rotert. Der neue Standard IPv6 dagegen stelle einen nahezu unbegrenzten Adressraum bereit: "Mit 340 Sextillionen IP-Adressen gibt es genug für jeden Menschen und jedes technische Gerät, das eine Internetverbindung benötigt."


 
Die News gab es hier schon. Also überflüssig.
 
Einfach nur Panikmache.

Zum einen geht es hier um die Vergaben von der IANA an die Vergabestellen.
Es kann durchaus sein, dass man in 2 Jahren als Provider noch IPv4 bekommt.

Zum anderen gehen die bisherigen Adressen ja nicht verloren.
Gerade Provider wie T-Online die eher Kunden verlieren als dazugewinnen, werden auf absehbare Zeit genug IPv4 haben.

Den Rest regelt der Markt, dann wird IPv4 halt teurer.
 
Die knappheit dieser Adressen ist vorallem darin begründet das weder die US-Behörden die eigenen Adressräume haben, noch die IT Firmen ihre Blöcke rausrücken wollen...

Da fragt mans ich ob die schonmal was vom Intranet gehört haben... als die für jeden Rechner ne IP bräuchten o.O
 
Das Problem ist nicht der schwindende Pool freier IPv4-Adressen, sondern die wahnsinnige Trägheit von Firmen und Providern endlich IPv6-fähige Netze/Devices einzusetzen. Dann ist der Aufschrei gross, obwohl die Problematik schon länger bekannt ist.
 
Imo verständlich:
Mit IPv6 lässt sich kein Geld verdienen und es kostet Zeit wie Geld, warum sollen es die Provider anbieten ?

Warum soll einer der Hersteller die Geräte IPv6-fertig machen, kann ja eh keiner nutzen weils kein Provider anbietet. ;)

-> Henne + Ei
 
Ja, ist ein typisches Henne-Ei Problem
 
Also in einem Jahr kann man es bekommen.
Mal gucken wie lange das dauert bis mehr als die Hälfte der User @home die DSL-Router ausgetauscht hat, aktuell gibts ja gerade mal ne handvoll die IPv6 können, Updates werden die meisten Leute auch nicht machen.

Mal schauen obs sich 2015 durchgesetzt hat. ;)
 
2015? Nö. Denke nicht. Wie du schon erwähnt hast, bleiben die IPv4 Adressen ja im Pool. Ich könnte mir aber vorstellen, dass United Internet (oder so) dann bei Neuanschlüssen direkt auf IPv6 setzt. Einfach weil v4 dann entweder zu teuer ist, oder es wirklich keine Reserven mehr bei den ISPs gibt, was ich aber auch nicht denke.

Die meisten IPs gehen derzeit eh für Handys und Co drauf. Äh Sorry...smartphones. Ich denke die könnte man ohne Probleme auf v6 umstellen, ohne dass der User das überhaupt merkt. Nich wahr google ? ;)
 
Wattebaellchen schrieb:
Die knappheit dieser Adressen ist vorallem darin begründet das weder die US-Behörden die eigenen Adressräume haben, noch die IT Firmen ihre Blöcke rausrücken wollen...

Da fragt mans ich ob die schonmal was vom Intranet gehört haben... als die für jeden Rechner ne IP bräuchten o.O

Das dürfte eben genau daran liegen, dass dies mal die Erschaffer des Internets waren und den Adressraum damals für ebenso gigantisch hielten, wir wird heute den von IPv6.
 
Ex0r schrieb:
2015? Nö. Denke nicht. Wie du schon erwähnt hast, bleiben die IPv4 Adressen ja im Pool. Ich könnte mir aber vorstellen, dass United Internet (oder so) dann bei Neuanschlüssen direkt auf IPv6 setzt.
Denke nicht im Sinne von geht früher oder dauert bis 2020 ?
Du kannst ja nicht bei nem Neuanschluss "auf IPv6 setzen" (das wäre bei mir v6-only), du kannst es nur zusätzlich zu IPv4 anbieten

Einfach weil v4 dann entweder zu teuer ist, oder es wirklich keine Reserven mehr bei den ISPs gibt, was ich aber auch nicht denke.
Das wird nur die treffen die noch merklich wachsen. Solange also doch nicht jeder Kühlschrank 5 IPs hat, wird v4 weiter funktionieren/reichen.

Die meisten IPs gehen derzeit eh für Handys und Co drauf. Äh Sorry...smartphones. Ich denke die könnte man ohne Probleme auf v6 umstellen, ohne dass der User das überhaupt merkt. Nich wahr google ? ;)
Das könnte funktionieren solange man Anwendungen benutzt die man über nen v4/v6 Gateway gehen können, also bei Mobilgeräten eher als bei Festnetzanschlüssen.
 
Das Problem ist, dass sich die Gesetzgeber einfach nicht durchsetzen konnten/wollten.

IPv6 gibts jedenfalls schon lange genug. - Nur noch kaum Endgeräte, die auch wirklich IPv6 "sprechen" können. - Und wenn überhaupt gibts Firmware Updates nur für die neuesten, und damit auch teuersten Router, etc.
Da es aber bei den meisten Privatleuten wenig Sinn macht, den DSL Router zu wechseln, solange der "Alte" noch funktioniert, denn das was wir dort an Funktionen brauchen, das können "die alten Dinger" doch meistens noch sehr gut leisten.

Wenn aber die EU genügend "Eier in der Hose" hätte, hier mal auf den Tisch zu hauen, und klare Verhältnisse schaffen würde, dann wüssten wenigstens alle am Markt beteiligten, was die Stunde geschlagen hat.

Ohne "Druck von Oben" passiert da gar nichts.
 
@M-X:
Ein NAT unter IPv4 ist schon was einfacheres als nen Gateway zwischen den Protokollen zu bauen. Beim NAT ersetzt du ja nur die Source-IP beim rausgehenden und die Destination-IP beim zurückkommenden Paket und merkst dir die TCP-Verbindungen.

@alex_k:
Was soll die EU deiner Meinung denn machen ?
Alle Hersteller zwingen IPv6 zu nutzen ? Warum sollten die sich da einmischen ?
In den letzten 15-20 Jahren in denen die Telcos mehr oder weniger machen konnten was Sie wollten hat sich die IT-Welt um ein vielfaches mehr bewegt als zu Zeiten der Staatsunternehmen.
Wenn es einen Markt für IPv6 gibt, dann wird es Anbieter geben. Solange musst du halt warten.
 
Holt schrieb:
Das dürfte eben genau daran liegen, dass dies mal die Erschaffer des Internets waren und den Adressraum damals für ebenso gigantisch hielten, wir wird heute den von IPv6.

Nein, die Amis haben das Internet unter sich aufgeteilt, genau wie die den Mond verkauft haben :lol:

Die US-Behörden und die IT-Firmen haben riesige ungenutze Bereiche die sie nicht rausrücken, warum auch immer. Wäre sicherheitstechnisch auch fatal wenn jeder rechner im Firmennetz eine Internet-IP hätte... auf der Grundlage hat man die aber verteilt...
 
Warum ?
Mit IPv6 bekommt ja auch jeder ne public IP, das heißt ja nicht, dass man die nicht firewallen könnte.
 
Blutschlumpf schrieb:
Denke nicht im Sinne von geht früher oder dauert bis 2020 ?
Du kannst ja nicht bei nem Neuanschluss "auf IPv6 setzen" (das wäre bei mir v6-only), du kannst es nur zusätzlich zu IPv4 anbieten

Jein. Wenn der ISP nur IPv6 an seine User verteilt, ist der Anschluss doch "IPv6 only". Der User sitzt da einfach am kürzeren Hebel. Meinen Satz darfste als "dauert bis 2020" verstehen ;)

Blutschlumpf schrieb:
Das könnte funktionieren solange man Anwendungen benutzt die man über nen v4/v6 Gateway gehen können, also bei Mobilgeräten eher als bei Festnetzanschlüssen.

Ack.
 

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