eigener Nextcloudserver Hardware und der Pflegeaufwand?

LaserDiscDude

Captain
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Apr. 2007
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Hallo zusammen,

zur Zeit besitze ich eine Nextcloud bei Hetzner, jedoch überlege ich seit längeren mir einen eigenen Nextcloudserver daheim zu installieren.

Jetzt findet man überall Anleitungen Nextcloud auf einem Pi zu installieren, reicht den wirklich die Performance aus?

Und weiß jemand ob der Pflegeaufwand eines laufenden Nextcloudservers überschaubar ist, auch bei Updates? Oder gibt es Tücken im Betrieb die viel Support benötigen?
 
Man sollte nur die Major Updates machen, sonst hast du spaeter Probleme.
 
@Red-John Inwiefern denn das? Ich mache seit es die Nextcloud gibt regelmäßig auch Minor Updates und hatte noch nie Probleme (nicht, dass ich mich erinnern kann jedenfalls).

Ich hatte vor einigen Jahren mal ne Nextcloud auf einem Pi laufen, das fand ich aber eher ernüchternd, weil langsam. Evtl. ist das heute anders, ich denke aber nicht.

Beim Betrieb zu Hause gilt es außerdem einiges zu beachten, wenn man über das Internet zugreifen will. Je nach Internetanschluss kann es da kleine oder auch große Probleme geben.
 
Hi,

Betreibt Hetzner den Nextcloud Server für dich? Machen die auch die Updates?
Falls ja, wird das natürlich ein wenig mehr Aufwand, der beschränkt sich aber vor allem auf die Einrichtung, Betrieb ist eigentlich ganz easy, Updates auch.
Wenn du von außen auf den Server zugreifen willst, musst du dich noch in Port-Forwarding einlesen, sowie nen Domainnamen (geht auch kostenlos inklusive DynDNS, was du wahrscheinlich auch brauchen wirst) registrieren. Zertifikat von Letsencrypt wäre auch gut.

Ob der Pi ausreicht... Kommt drauf an^^ (wie bei so vielem ;) )
Wenn du regelmäßig große Datenmengen rauf- und runterschiebst, wird die Geschwindigkeit wohl nicht ausreichen (falls dein Internet nicht sowieso limitiert).
Aber nur um einige (wichtige) Daten auf allen Geräten vorhalten zu können, wird er wohl ausreichen.

Noch ein Punkt: Wenn du den Server auch als Backup für wichtige Daten nutzt, sei dir im Klaren, dass deine wichtigen Daten dann nicht mehr an verschiedenen Standorten verweilen, und ein Feuer (Gott bewahre^^) alle Daten inklusive Backups vernichten könnte.
 
Ich hab nextcloud sowohl auf nem Pi4 als auch auf einem anständigen Server laufen, Performance ist auch auf dem Pi passabel.
Ich würde dir als Zwischenlayer Docker empfehlen, dann hast keine Scherereien mit Abhängigkeiten, php-Versionen usw. Die Container können bei Bedarf sogar automatisiert aktualisiert werden.
Große Performance-Booster sind die Datenbank in MariaDB auszulagern und als Cache Redis zu nutzen. Besonders Letzterer gibt gefühlt >50% mehr Performance.
Letsencrypt für SSL halte ich für unabdingbare Notwendigkeit.
 
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Docker würde ich nicht empfehlen, außer man kennt sich eh schon damit aus oder "wollte das immer schon mal machen". Da ist einfach deutlich mehr Know-How nötig.
 
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Trugschluss, nutze Portainer und das sind wenige Klicks ...
Es ist auf jeden Fall einfacher als den Webserver selbst zu installieren, zu konfigurieren und das Hardening durchzuführen ... und dann sich erst Nextcloud zu widmen.

Es gibt selbst schöne Muster-Stacks, die gleich alle Sachen auf einen Schwung konfigurieren, vom virtuellen Netzwerk bis Datenbank und Zertifikat.

Alternativ: NextcloudPi, da ist der Spaß auch schon erledigt ...
 
Habe u.a. eine Nextcloud auf einem Proxmox-System am laufen (HW ist ein Deskmini mit 3200G) und bin mit der Performance mehr als zufrieden. Auf einem Pi fand ich es extrem zäh, aber das war damals auch noch der Pi 2 und mag heute anders sein.

Bei Proxmox kann man sehr einfach LXC-Container erstellen. Die verhalten sich wie eine virtuelle Maschine, sind aber deutlich genügsamer als VMs. Technik ist Docker sehr ähnlich. Hat den Vorteil, dass man Docker nicht lernen muss (kann man zwar ohne Wissen aufsetzen, aber wenn’s dann hakt ist man ohne das Verständnis wie Docker Arbeiter aufgeschmissen).
Vom Pflegeaufwand her sollte man natürlich die Nextcloud selbst auf dem aktuellen Stand halten, es empfiehlt sich das auch mit dem Host und dem Container zu tun. Kann man aber automatisieren.
Der große Vorteil an Proxmox ist, dass man via Weboberfläche für alle Anwendungen einen eigenen Container erstellen kann, ohne dass der Ramverbrauch durch zig VMs exorbitant steigt. So kann man verschiedene Server (die Erfahrung zeigt, wenn man die Hardware hat kommt meist schnell mehr als nur Nextcloud) komplett trennen, und wenn man mal einen verbastelt, kann man den Container zurücksetzen und der Rest läuft einfach weiter.

Zur Hardware: die ist auch empfehlenswert, mehr als ausreichend von der Performance her und sehr sparsam (<=10W im Idle).
 
ich habe diverse Nextcloud Installationen durch.
da nahezu alle verfügbaren Dokumentationen ausschließlich auf Ubuntu eingehen, ist alles andere entsprechend hakelig, außer man setzt auf "vorgekaute Pakete" (s.u.).

am Ende muss man selber entscheiden, welche der vielen Möglichkeiten für einen selber am besten passen.
ich persönlich bevorzuge Docker und Traefik, weil der Rechner eben auch noch andere Dinge macht. Vom Einrichtungsaufwand sicherlich nicht die einfachste Lösung aber durchaus machbar.
Auch unter SuSE (in meinem Fall Leap) war eine Einrichtung noch relativ einfach.
es dauert halt, bis man endlich die ganzen PHP Abhängigkeiten gerade gezogen hat und man sich angewöhnt hat, nicht stumpf die (für ungleich Ubuntu) falschen Anleitungen zu befolgen, sondern sich Dinge an ganz anderen Stellen befinden (die "falschen" Konfig Dateien aber natürlich trotzdem existieren, nur vom System nicht genutzt werden...).

Klar, mit recht großem Abstand ist eine Snap Installation die einfachste Variante, mit der ich aber nur Stress habe/hatte, das würde ich niemandem für den realen Einsatz empfehlen, zum "Spielen und Testen" ist das aber ideal. Dazu muss ich aber auch sagen, dass mir das ganze Snap Konzept sehr suspekt ist.

zur Performance: einen Pi habe ich noch nicht probiert, aktuell läuft es auf einem Baytrail/Celeron NUC. Nextcloud ist ja vom Grundprinzip kein Performance Wunder, Datensynchronisation ist schnarchlangsam, das ist aber aber auf "High-Performance" Hardware nicht anders. Für eine halbwegs flüssige Bedienung per Web-Browser über meine DSL Leitung mit 30Mb uplink (100Mb down) reicht es aus.
 
LaserDiscDude schrieb:
jedoch überlege ich seit längeren mir einen eigenen Nextcloudserver daheim zu installieren
Die Frage für Dich - warum in 1. Linie. Davon hängt ja auch ab, was Du bereit bist zu "investieren" (Anschaffung, aber auch Zeit)
LaserDiscDude schrieb:
Jetzt findet man überall Anleitungen Nextcloud auf einem Pi zu installieren, reicht den wirklich die Performance aus?
Wie immer - kommt darauf an, welche Anforderungen man stellt.
Ein RPi4 mit 2/4 GB RAM dürfte die grundlegenden Dinge im Familienhaushalt locker erschlagen können - es gibt allerdings ein grosse ABER - da manche SW-Lösung/Erweiterung z.B. nicht auf ARM läuft.

Muss man sich zudem erst noch extra HW anschaffen, ist man besser bedient, sich ein sparsame u. günstige HW auf entsprechender Basis anzuschaffen,(*) - macht schlichtweg mehr Spass.

LaserDiscDude schrieb:
Und weiß jemand ob der Pflegeaufwand eines laufenden Nextcloudservers überschaubar ist, auch bei Updates? Oder gibt es Tücken im Betrieb die viel Support benötigen?
Auch nicht mehr, als wie der Betrieb eines normalen PCs - man muss Updates einspielen, sich um Datensicherung kümmern - kein Hexenwerk, aber man muss es halt tun.

(*)
Mini-ITX-Board mit int. CPU (laufen passiv, leise, stromsparend)
RAM ist da meist rel. gut ausbaubar - 8GB kosten nicht viel u. machen der Cloud Beine
HDD wird mit SATA statt USB angebunden
der ganze Kladderatsch verschwindet in 0815-Standardgehäuse
weiterer Ausbau wie gewohnt
 
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