"ein" statt "einen"?!

Abe81 schrieb:
Das wäre mir neu. Woher beziehst du diese Information?

Persönliche Lebenserfahrung eines alten Sacks. Dazu weigere ich mich, in meinen Augen schlimmere Ursachen zu unterstellen.

Abe81 schrieb:
Btw ist dein Text ebenso voller Fehler

Ist wenigstens ein Bemühen zu erkennen? Oder siehst Du nur die ADR als Fehler?

Leider hat mein Berufsleben mir nie die Zeit für das halbwegs vollständige Erlernen der NDR gelassen.

Ich versuche wenigstens, eine Mischung zu vermeiden. Fällt mir zugegeben durch ständige Anschauung der NDR zunehmend schwerer.

Gruß
Arno
 
snickers303 schrieb:
Woher kommt eigentlich dieser Trend das ziemlich viele Leute im Netz "ein" anstelle von "einen" schreiben
Phew, da bin ich ja froh, dass ich nicht der einzige bin, dem das offenbar auf die Nerven geht. Es ist übrigens nicht nur im Netz so, sondern auch bei der e-Mail Kommunikation in Unternehmen etc.
 
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Du sprichst mir da aus der Seele! Mir fallen da auch spontan noch mehrere Dinge ein, die mir immer wieder negativ auffallen, wie z. B. "den" statt "denn". Das Kuriose hierbei ist, dass wenn "denn" benutzt werden müsste, "den" geschrieben wird und umgekehrt. Leerzeichen vor Satzzeichen ! Oder fehlende Leerzeichen bei "z.B.". Hier im Thread bereits genannt: die Art des Stehens aka Standart.

Wie hier teilweise Forenthreads erstellt werden, ist ebenfalls gruselig. Ohne Punkt und Komma, ohne Absätze, alles hintereinander weg. Inhaltlich wenig Sinn ergebend, furchtbarer Lesefluss!
Da frage ich mich dann immer, ob die Verfasser ihren Text auch mal vorher selbst lesen, denn dann müsste es ja auffallen und es gäbe vielleicht weniger solcher Auswüchse.

Bin auch kein 100%-Korinthenk*cker, aber ein paar Basics wären manchmal trotzdem wünschenswert.
 
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Ich denke, diesen Schwanengesang auf die Schriftsprache gibt es seit Existenz der Schriftsprache. Pidginsprachen produzieren zuverlässig die gleichen ‚Fehler‘ und in anderen Sprachen sind diese wiederum keine Fehler (z.B. doppelte Verneinung). Es liegt also die Vermutung nahe, dass das mit den Universalien des Sprachserwerbs selbst zu tun hat und nicht mit einem Abwärtstrend der Bildung.

Es hat immer etwas von Distinktionsdünkel, sich auf die gerade geltenden Regeln zu berufen. Man kann gerne da ansetzen, wo es der gegenseitigen Verständlichkeit abträglich ist, aber nicht bei Banalitäten um des Prinzips willen.
 
Phear schrieb:
Das ist aber arg pauschalisierend. Das hat nicht zwangsweise etwas miteinander zu tun. Am Ende ist es vermutlich einfach Bequemlichkeit.


Nein, in den meisten Fällen ist es schlicht eine Bildungslücke und Faulheit, daran etwas zu ändern.

Den/denn, wen/wenn, das/dass, von Dativ und Genitiv ganz zu schweigen.

Es ist den Leuten einfach nicht peinlich, wie ein zurückgebliebener Viertklässler zu klingen.


Abe81 schrieb:
Es hat immer etwas von Distinktionsdünkel, sich auf die gerade geltenden Regeln zu berufen. Man kann gerne da ansetzen, wo es der gegenseitigen Verständlichkeit abträglich ist, aber nicht bei Banalitäten um des Prinzips willen.

Genau, einfach nach eigenem Gusto schreiben, irgendwann wird es schon von allen übernommen werden.


"Frau Lehrerin, hat es nicht etwas von Distinktionsdünkel, sich auf die gerade geltenden Regeln zu berufen?"
 
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Ich denke das hat viele Gründe. Im Berufsleben probiere ich stehts auf korrekte und einwandfreie Orthographie (wohlgemerkt in 3 verschiedenen Sprachen) zu achten.

Online, bzw. auf Social Media, in einem Forum, oder über diverse Messengerdienste wie WhatsApp usw., läuft viel umgangssprachlich, da ist es mir tatsächlich nicht so wichtig, obschon ich auch dort probiere, es möglichst ohne grobe Schnitzer zu gestalten.
Gerade übers Smartphone, funkt einem doch sehr oft die Autokorrektur oder "predictive text" dazwischen. Klar, könnte man korrigieren, aber oftmals hab ich keine Zeit und keine Lust für das Gefummel.
Das nur mal so als Beispiel...
So denken vielleicht viele, also wäre es grundsätzlich auf Faulheit zurückzuführen.

Allerdings seh ich hier auch weitere Probleme. Mir kommt es so vor, als gab es irgendwann zwischen dem Ende der 90er und jetzt ein paar Generationen, die massiv mit LRS zu kämpfen haben. An was kann das liegen? Meine Vermutung ist hier, dass das mit dem zunehmenden Gebrauch von diverser Unterhaltungselektronik zu tun haben könnte. Außerdem war das die Zeit der Rechtschreibereform. Viele Anglizismen haben ihren Weg in die deutsche Sprache gefunden. Einflüsse von Gang- bzw Ghettosprache wurde immer stärker, genauso der Einfluss auf die Gesellschaft durch verblödete Slogans wie z. B.: "So muss Technik!" :freak:
Ja, was oder wie muss sie denn, die Technik? :grr:
Und all das führt zu dem, was wir heute haben meiner Meinung nach.
Statt einfach mal ein Buch zu lesen, schaut man sich lieber irgendeinen Streamer an oder daddelt selbst, oder schaut noch dümmeres Zeug im TV an.
 
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DeadEternity schrieb:
Ich denke das hat viele Gründe. Im Berufsleben probiere ich stehts auf korrekte und einwandfreie Ortographie (wohlgemerkt in 3 verschiedenen Sprachen) zu achten.

bin ich leider bereits an den weltweit deutlich unterschiedlichen Varianten des Englischen gescheitert.

Britisch und amerikanische Nordstaaten kein Problem.

Spezieller Wortschatz der Südstaaten („tote a pail“) zumindest noch teilweise, zur Not kennen die aber auch die gängigeren Wörter

Australisch fast nur wenig gesellschaftsfähig. Aber auch dort kommt man klar. Historisch bedingt vorzugsweise mit Britisch.

Problemfall ist südliches Asien, insbesondere Indien. Meist Sehr speziell, nicht einheitlich. Da besteht oft nicht einmal grundsätzliche Bereitschaft, dem Gegenüber auch nur minimal entgegenzukommen.
 
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DeadEternity schrieb:
Allerdings seh ich hier auch weitere Probleme. Mir kommt es so vor, als gab es irgendwann zwischen dem Ende der 90er und jetzt ein paar Generationen, die massiv mit LRS zu kämpfen haben.

Also wenn ich mir mal eine Random Facebook Kommentarspalte anschaue, sind es hauptsächlich Boomer die dort wirklich schlimmste LRS an den Tag legen.
Ich würde also eher tippen das die 90-2010er Jahrgänge für dich nur sichtbarer sind in dem Medium in dem du unterwegs bist.
 
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@Corto da gebe ich Dir durchaus Recht! Das ist mir auch schon aufgefallen, dass sich die alten weißen Boomer hier nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Allerdings kann man diese Stereotypen, die das Internet erst seit ein paar Jahren kennen und jetzt meinen ihren geistigen Durchfall in den Äther zu rotzen, sowieso nicht für voll nehmen. Ich hab zwar selbst auch Facebook, aber ich schau nicht mehr in die Kommentarspalten zu diversen Artikeln, so viel Blutdrucktabletten kann man gar nicht fressen, wie man da bräuchte, um einen Schlaganfall aus blankem Hass zu verhindern. 🤣
Es war ne Zeit lang aber schon so, dass die ganzen Gamerkiddies in den Foren, grobe Verstöße gegen die Orthographie begangen haben. Gerade in dem Zeitraum, zu dem ich mich hier angemeldet habe. Also grob gesagt, so 2005-2010.
 
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DeadEternity schrieb:
Einflüsse von Gang- bzw Ghettosprache wurde immer stärker, genauso der Einfluss auf die Gesellschaft durch verblödete Slogans wie z. B.: "So muss Technik!" :freak:
Ja, was oder wie muss sie denn, die Technik? :grr:
Oh ja, am Besten noch Werbeslogans, welche absichtlich falsch geschrieben werden. Da gab es mal etwas mit Schreibweise „Snäckxx“ oder so ähnlich. Leider finde ich darüber aber nichts bei Google. An „vrisches Veltins“ erinnere ich mich auch noch. Gruselig!
 
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Gegen kreative Wortspiele finde ich kann man nichts sagen, fällt ja sofort auf, dass es nicht ernst gemeint ist.
Und 'falsch' geschriebene Produktnamen sind sicher der Tatsache geschuldet, dass man den richtigen nicht schützen kann, Vileda statt 'Wie Leder' z.B., Treets statt Treats oder Sunkist statt 'Sun kissed'.
 
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GutGilliganHyde schrieb:
Frau Lehrerin, hat es nicht etwas von Distinktionsdünkel, sich auf die gerade geltenden Regeln zu berufen?

Wer sowas zu Pennälerzeiten so formulieren kann, ist offensichtlich gebildet genug um über diesen Starrsinn von Sprachkoventionalisten erhaben zu sein. Die Pädagogin wird das vermutlich erkennen und weiß auch um die Debatten dieser immer wieder aufkeimenden, schalen Kulturkritik.
 
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Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die heutige Art der Kommunikation enormen Einfluss auf das Auffassungsvermögen vieler Jugendlicher hat.

Lange, zusammenhängende Sätze zu leswn und zu verstehen oder gar selbst zu bilden, fällt dort immer schwerer.

Bücher lesen? Viel zu anstrengend.

Inhaltlich ausgearbeitete Videos zu bestimmten Themen anschauen? Da driftet die Aufmerksamkeit schon nach Sekunden weg.


Es gibt ein mediales Überangebot und begrenzte Zeit.

Social Media und co haben zu einem kognitivem Belohnungsoverload geführt.

Alles muss sofort und immer da sein und die kleinste Unannehmlichkeit führt zu körperlichem Unbehagen.


Konstante positive Dopaminausschüttung, ohne Negativphasen.

Das ist wie dauerhaft am Heroin hängen, spricht die gleichen Mechanismen an.


Das schlägt sich auch auf Rechtschreibung und co nieder.


Man kann heutzutage nahezu allen Unannehmlichkeiten aus dem Weg gehen, findet jemand anderen, der es für einen erledigt oder bekommt trotz schmarotzerhaftem Auftreten und keinerlei Eigeninitiative, den Arsch hinterher getragen.
 
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GutGilliganHyde schrieb:
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die heutige Art der Kommunikation enormen Einfluss auf das Auffassungsvermögen vieler Jugendlicher hat.

Hast du dafür einen Link parat?
 
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Das ist 1 guter Thread von Thema her.
 
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Hallo i bims der HAse vong Forum her.

Also dieses ein statt einen ist wirklich schlimm. Ich sag oft statt einen "nen" das kommt halt vom Fränkischen, schreiben versuch ich das aber eigentlich immer zu vermeiden.
 
Arno Niemer schrieb:
Der Anteil bildungsferner Schichten an der Gesamtbevölkerung nimmt eben immer mehr zu.
Abe81 schrieb:
Das wäre mir neu. Woher beziehst du diese Information?
Immer mehr Menschen sind immer besser ausgebildet. Der Anteil der bildungsfernen Schichten sinkt deutlich. Link
Ich kann mir aber vorstellen, dass der Anteil der regelmäßig schreibenden Menschen (Social Media, Messenger) in bildungsfernen Schichten stark zugenommen hat und das einen Einfluss hat. Vermutlich wird auch ganz generell heute viel mehr und viel informeller geschrieben als noch vor 30 Jahren.
 
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BeBur schrieb:
Immer mehr Menschen sind immer besser ausgebildet.

Ausbildung bringt meist begrenzte Fachkenntnisse. Das Unterscheide ich von allgemeiner Bildung.

Letztere schafft m.E. vor allem die Fähigkeit, Kenntnisse eigenständig zu erwerben. Ist von meiner Seite aber vielleicht auch nur reine Einbildung. ;-)

BeBur schrieb:
Der Anteil der bildungsfernen Schichten sinkt deutlich.

Evtl. eine rein akademische Definitionsfrage.

Das System möchte hier funktionale Fachidioten, die für den vor Kurzem geregelten Mindestlohn die zu erledigenden Jobs gerade so eben hinbekommen, produzieren.

Diese Grenzfälle haben von Systemseite gesehen natürlich als bildungsnah zu gelten. Sie könnten ihre perspektivlose Tretmühle sonst ja im schlimmsten Fall nicht nur wahrnehmen sondern sogar dagegen aufbegehren. Bei Generation Praktikum wäre das fast passiert.

Den erstbesten Protestierenden einfach auf dem nächstbesten Hinterhof polizeilich zu erschießen, hat in .de erfahrungsgemäß eher ungewollte Nebeneffekte.

Einige der folgenden Autobahn- und Brückenvollsperrungen mit vorgehaltenen Maschinenpistolen habe ich als Kind noch persönlich erlebt. So weit, wie viele glauben, war das .de der 70er nicht vom heutigen China weg.
 
Ja, ja, @Arno Niemer oder man kann einfach mal zugeben, dass man Unrecht hatte, weil man sich noch nie wirklich, d.i. empirisch mit dem Thema beschäftigt hat.

Aber argumentativ mit der Brechstange zurecht biegen geht natürlich auch.
Ergänzung ()

GutGilliganHyde schrieb:
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass die heutige Art der Kommunikation enormen Einfluss auf das Auffassungsvermögen vieler Jugendlicher hat.

Ist es das? Wo genau denn? DOI-Nummern würde reichen…
 
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Abe81 schrieb:
Ist es das? Wo genau denn? DOI-Nummern würde reichen…
Naja, Studien gibt es sicherlich diverse, aber bei so einem Thema ist es sehr schwer, eine verlässliche wissenschaftliche Datenlage (also wissenschaftliche Artikel) zu generieren.
 
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