Einladung zur Musterung - weiteres Vorgehen

Countdown2

Lieutenant
Registriert
Apr. 2009
Beiträge
873
Hallo,

gestern schaue ich in den Briefkasten und finde einen prall gefüllten Briefumschlag von der Bundeswehr vor. Mit einer leisen Vorahnung, dass es sich wohl um die Einladung zur Musterung handle, wird diese direkt bestätigt: Musterung sowie Eignungsuntersuchung und Eignungsfeststellung (EUF) als große Überschrift.

Also habe ich gleich mal bei meinem zuständigen Sachbearbeiter angerufen und gefragt, wieso ich eine Einladung zur Musterung bekomme, obwohl ich die von ihnen verlangte Schulbescheinigung übersandte. Als Antwort bekam ich, dass das damit nichts zu tun hätte und die Musterung + Eignungsuntersuchung + Eignungsfeststellung (EUF) (was auch immer der Unterschied sein mag) bereits für die Zeit nach der Schule vorgesehen sei.

Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als zur Musterung zu erscheinen. Das Problem ist folgendes:

Ich strebe ein/e Studium/Ausbildung bei der Polizei an, womit die Wehrpflicht mit vollendeter Ausbildung der Polizei ja erfüllt ist.
Zudem möchte ich auf keinen Fall Wehrdienst, sondern lieber Zivildienst leisten, falls es mit der Polizei nicht klappen sollte.
Doch wie muss ich nun vorgehen? Ich werde höchstwahrscheinlich als wehrdiensttauglich eingestuft, da ich gesundheitlich absolut fit bin. Ist das überhaupt möglich, ohne gesundheitliche oder sonstige Bedenken einfach den Wehrdienst zu verweigern, weil man Zivildienst machen möchte?
Bitte keine Tipps bzgl. Schwindelei; das fällt alleine schon deswegen flach, weil sich die gesundheitlichen Anforderungen der Bundeswehr mit denen der Polizei ähneln, genauso wenig könnte ich Angst vor dem Schießen mit einer Waffe o. Ä. angeben.


Grüße und vielen Dank!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann machst du die 6 Monate, die eine Erfahrung mehr im Leben ist.

Nachdem du gemustert wirst, kannst du erst mal warten bis die dich nehmen, und wenn du in dieser Zeit Schule/Studium/Ausbildung machst nehmen die dich nicht.
 
zivildienst kannst immer machen, auch wenn du schon mit beiden fußen in der Kaserne stehst.

also, geh zur musterung (musst ja eh hin)
sag, das du den Dienst an der Waffe leisten willst.
mach deine Ausbildung.
schick ihnen nach der Polizei Ausbildung eine entsprechende bescheinigung.
Thema gegessen.

sollte das mit der Polizei nicht klappen, und du dienen musst, dann schreibst dennen eben nen Brief das du Psychisch den druck nicht aushällst.
Thema gegessen, Zivi läuft.


was ich aber nicht verstehe, du willst zur Polizei, aber nicht zum Bund?
gut, beim Bund Lernt man nun nicht so viel, Passt aber ehr zu Polizei als zu Zivi
 
Zuletzt bearbeitet:
Countdown2 schrieb:
Ist das überhaupt möglich, ohne gesundheitliche oder sonstige Bedenken einfach den Wehrdienst zu verweigern, weil man Zivildienst machen möchte?
Ja, natürlich. :)

Zur Musterung muss jeder generell erstmal. Dort wirst Du dann bereits gefragt ob Du verweigern möchtest oder nicht - untersucht wirst Du aber so oder so.

Solltest Du verweigern wollen musst Du dann lediglich eine Kriegsdienstverweigerung schreiben in der Du Deinen Gewissenskonflikt beim Dienst an der Waffe schilderst.
 
Am besten frägst du deinen Sachbearbeiter noch einmal, ob das mit der Polizei was ändert. Möglicherweise kriegst du dann so was wie ne Bescheinigung, aber zur Musterung musst du auf jeden Fall.

Ich weiß ja nich, ob man Bund und Polizei mit Dienst an der Waffe gleichsetzen kann (wegen Gewissensgründen). Bund ist ja (eher) Kriegsdienst, und Polizei Dienst für die Gerechtigkeit/ Gesetz/ Allgemeinheit (oder so)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich dem Sachbearbeiter auch das mit der Polizei erzählt habe. Darauf meinte er nur, dass solange ich keine Zusage habe, erstmal trotzdem zur Musterung kommen müsse und wenn es dann soweit sei und ich genommen würde, einen entsprechenden Nachweis an das Kreiswehrersatzamt schicken solle.

@florian.:

Ich habe schon mit vielen Kumpels über den Wehrdienst geredet und das, was sie mir so über den Tagesablauf etc. erzählt haben, sagt mir einfach nicht zu.

Aber erstmal gut zu wissen, dass man auch einfach den Wehrdienst verweigern und dafür Zivildienst leisten kann.:)
 
Quatsch, Dienst an der Waffe ist es so oder so, du kannst keine Ausbildung zum Polizist machen und kurz vorher behaupten, du hättest Probleme damit, eine Waffe auf jemanden zu richten. Nur für die, die den Eingangspost nicht gelesen haben.

Musterung muss so oder so sein. Theoretisch kannst du auch mit einem 3-Zeiler deinen Zivi beantragen, respektive den Wehrdienst ablehnen. Aber ein paar Seiten Sülze helfen da meistens mehr. Ich wurde gefragt als ichs ins Kreiswehrersatzamt ging, ob ich verweigern wolle oder nicht. Diejenigen, die verweigerten, mussten viele Tests nicht machen. Da blieb es bei der körperlichen Untersuchung. Diejenigen, die zum Bund wollten, haben dann noch andere Tests gemacht wie kognitive Tests, Ausdauer etc. Bei mir war es mit den üblichen Tests (Farbenblindheit, Hörtest) und den Vermessungen und dem typischen EKG (Eierkontrollgriff) dann erledigt und ich durfte abmarschieren. Wurde auch ausgemustert wegen eines angeborenen Herzfehlers, der mich absolut nicht einschränkt (eine Herzklappe schließt nicht richtig, ich darf aber alles an Sport machen, rauchen und trinken und sollte nur alle 2 Jahre mal zum Ultraschal zum nachschauen, der letzte Arzt meinte er hätte das nicht gesehen, wenn ich ihn nicht darauf aufmerksam gemacht hätte). Ein Kollege, der nur eine halbe Lunge hatte, wurde zum Bund herangezogen ;)

Also geh hin und frag da direkt nach. Ich weiß nur von einem Bekannten, der Psychologie studiert und ursprünglich Kriminalpsychologe werden wollte, dass er sicher Nachteile gehabt hätte, wenn er den Wehrdienst verweigert hätte, vor allem mit der Begründung, dass er aus moralischen Gründen nichts mit Waffen zu tun haben wollte.

Zivi in allen Ehren (hätte ich zur Not auch gemacht), aber bei der Bewerbung zur Ausbildung als Polizist ist ein abgeleisteter Wehrdienst von Vorteil, da man dann erstmal körperlich fit ist, mit Kommandostrukturen vertraut ist und eben auch schon im Umgang mit Waffen. Verweigern kannst du aus anderen Gründen, die sich explizit aufs Militär beziehen, da würde ich mit Formulierungen aber eben aufpassen, dass dir im Zweifel nichts nachteilig ausgelegt wird. Der Bund macht ja auch humanitäre Einsätze (damit meine ich keine Kampfeinsätze wie am Kunduz, die unter dem Deckmantel der Humanität laufen), und die sollte man schon gutheißen, da die erste Pflicht des Polizisten ja ist, anderen Menschen zu helfen.

Und bitte sei ein besserer Polizist als die beiden Spacken die ich heute rufen musste. Der sechste Einsatz in 5 Wochen, alle anderen waren super, aber die heute waren einfach mist, muss man so sagen ;)
 
Du kannst den Wehrdienst mit jeglicher Begründung verweigern, egal wie schwachsinnig sie ist (muss gerade an meinen Cousin denken...).
 
Dieser aktuelle Thread bietet für dich wohl die besten Informationen: http://www.forum-wehrpflicht.de/probleme-mit-der-wehrpflicht-zeigen.php?ID=12331

Das heißt also, dass du keinen Zivil-/Wehrdienst leisten musst, wenn du nicht möchtest. Und deine Gründe sind eigentlich verständlich. ;)

Tja, da zähle ich wohl mit zu den letzten Leutchen, die ihren Zivildienst verpflichtend absolvieren müssen.
 
Ich hab zu dem Thema auch noch eine kleine Frage und möchte deshalb nicht gleich einen Extra-Thread aufmachen:

Ich habe kurz nach meinem 17. Geburtstag auch Post vom regionalen Kreiswehrersatzamt bekommen mit Unterlgagen, die ich zwecks Musterung ausfüllen sollte. Ich musste auch eine Schulbescheinigung abgeben. Da aber Ferien waren konnte ich die nicht pünktlich einreichen, ist ja klar, stand in den Unterlagen aber auch drin. Da schreiben die mir doch tatsächlich noch einen zweiten Brief und drohen mir noch in den Ferien die Zwangsmusterung an, wegen fehlender Schulbescheinigung!

ich habe sie dann gleich am ersten Schultag geholt und abgeschickt.

Meine Fragen:

1. Ist das zeitlich normal? Das war ungefähr 3 Wochen nach meinem 17. Geburtstag. Bis heute hat noch niemand von meinen Kumpels, die kurz nach mir 17 geworden sind, Post von denen erhalten.
2. Ist das normal mit der Androhung der Zwangsmusterung? Ich bin noch eine Weile 17, rein rechtlich können die mir ja nichts.
 
Da du noch zur Schule gehst, hast du nichts zu befürchten, bis du dein Abitur o.ä. hast.

Ohnehin ist damit zu rechnen, dass die Wehrpflicht dann nicht mehr existiert. Ich zitiere einige Sätze aus dem von mir verlinkten Thread.

Wir gehen davon aus, dass die Wehrpflicht zum 30.6.2011 ausgesetzt wird und zu diesem Zeitpunkt die letzten Grundwehrdienstleistenden aus der Bundeswehr entlassen werden. Da der Dienst sechs Monate dauert, dürften die letzten Einberufungen zum 1.1.2011 erfolgen.
Politisch ist vereinbart, dass zunächst das Votum des CDU-Parteitages am 15./16.11.2010 abgewartet wird und danach bekannt gegeben wird, wie alles abgewickelt wird. Ende November dürften wir also den genauen Zeitplan kennen.
 
Falls die Wehrpflicht nicht ohnehin ausgesetzt wird, wie über mir beschrieben, geh folgendermaßen vor. So ist es mir ergangen, ich war in einer ähnlichen Sitaution, da ich auch ein bisschen mit dem Gedanken gespielt habe, zur Polizei zu gehen.

Geh zur Musterung, sag, dass du vorhast, zur Polizei zu gehn. Dann brauchst du nämlich keinen Wehrdienst leisten. Verweiger auf gar keinen Fall schon jetzt, tu so, als wolltest du im Fall des Falls Wehrdienst leisten.

Du hast so eine gute Chance, dass sie dich garnicht einberufen, weil sie ja denken, dass du zur Polizei gehst. Wie oben schon jemand geschrieben hat, falls das mit der Polizei nicht klappt und sie dich wider Erwarten doch einberufen, kannst du immernoch rechtzeitig verweigern. Nur hast du so eine Chance, dass du garnichts machen musst.

Ich habe bei der Musterung tatsächlich noch gedacht, ich geh zu Polizei oder wenn nicht mach ich Wehrdienst, hab mir das mit der Polizei aber bald aus dem Kopf geschlagen, den Wehrdienst auch irgendwann. Dann hab ich aber nix mehr von denen gehört, bis ich im 2. oder 3. Semester studiert hab. Da erst haben die nachgefragt, was ich denn so mache und haben mir dann zugesichert, mich nicht einzuberufen, bis ich mit dem Studium fertig bin. Da ich das erst mit 25 oder 26 frühestens sein kann und die mich ab 27 nich mehr ziehen dürfen, ist das Thema wohl gegessen und ich konnte ein Jahr früher studieren als viele Altersgenossen.
 
@TE:

1997/98 hatten wir während meiner Grundwehrdienstzeit auch zwei Kameraden, die auf einmal ihre Sachen packen durften weil sie die Ausbildungsstelle bei der Polizei bekommen haben. Ging von jetzt auf gleich.

Bedeutet für dich:

1. Musterung über dich ergehen lassen. Müssen eh alle.

2. Eventuell den Wehrdienst antreten, bis zur Bestätigung der Ausbildungsstelle. (Wie das beim Zivildienst dann wäre, kann ich dir nicht sagen, schätze aber analog)
 
Um die Musterung wirst du nicht drumrumkommen. Kannst dich schonmal auf was freuen, wenn der Plastikhandschuh rausgeholt wirst :evillol:
Mein Tipp: Egal ob Bund oder Zivi, das is ne Erfahrung fürs Leben. Alle die ich kenn die sich davor gedrückt haben haben das auf die ein oder andere Art und Weise wieder zurückbekommen. Und 6 Monate gehn wirklich schneller rum als man denkt.
 
Tigerfox schrieb:
Verweiger auf gar keinen Fall schon jetzt, tu so, als wolltest du im Fall des Falls Wehrdienst leisten.

[...]
[...], falls das mit der Polizei nicht klappt und sie dich wider Erwarten doch einberufen, kannst du immernoch rechtzeitig verweigern. Nur hast du so eine Chance, dass du garnichts machen musst.
Jep.
Schon bei der Befragung während der Musterung (am Anfang quatschst du mit so einem Betreuer/einer Betreuerin die herausfinden möchte was du a) machen willst (Wehrdienst/Zivi) und b) was speziell in dem Bereich (Land/Wasser/Luft etc.).
Wenn du nicht verweigerst besteht immernoch die Chance, dass du für komplett untauglich gemustert wirst und gar nichts (weder Wehrdienst noch Zivi) machen musst.

Metroid schrieb:
Um die Musterung wirst du nicht drumrumkommen. Kannst dich schonmal auf was freuen, wenn der Plastikhandschuh rausgeholt wirst :evillol:
Mein Tipp: Egal ob Bund oder Zivi, das is ne Erfahrung fürs Leben. Alle die ich kenn die sich davor gedrückt haben haben das auf die ein oder andere Art und Weise wieder zurückbekommen. Und 6 Monate gehn wirklich schneller rum als man denkt.
Wenn man "Glück" hat bleiben einem jegliche Eingriffe in dem "Intimbereich" erspart (wie bei mir). Und mit solchen dämlichen Kommentaren machst du ihm den Gang zur Musterung nicht gerade schmackhafter...
...und das obwohl du sagst, dass das eine ach doch so tolle Lebenserfahrung etc. sei.
Dazu kann ich nur sagen, dass es auch Menschen gibt, die lieber ins Berufsleben einsteigen möchten, Berufserfahrung sammeln wollen, Geld verdienen wollen etc.
Ich streite nicht ab, dass der Wehrdienst oder der Zivi eine tolle Erfahrung sind - das ist aber für manche noch lange kein Grund deswegen diesen "Zwangsdienst" absolvieren zu müssen.
Für mich wäre der Wehrdienst bzw. der Zivi nur als Überbrückung in Frage gekommen wenn ich keine Ausbildung gefunden hätte. Ich wurde aber - Gott sei Dank - ausgemustert (BMI unter der Norm, Wirbelsäule krumm (oder so), Allergien (harmlose -> Heuschnupfen) - das hat schon gereicht) und der berühmte Eiergriff ist mir auch erspart geblieben.
 
Welcher berühmte Eingriff denn?

Finger in den Po und husten? Sowas gibts nicht.
Es wird lediglich in die Leistengegend gefasst und dann muss man husten.....halb so wild.

Ab 40 stehen euch noch schlimmere Vorsorgeuntersuchungen bevor, sagt man(n) so. :-D
 
Eiergriff != Eingriff. :D
 
seid doch froh über den kostenlosen ganzkörpercheck... dann wisst ihr wenigstens dass mit euch alles in ordnung ist (oder halt auch nicht ;) )!
 
Zurück
Oben