Empfehlungen für semiprofessionelle WLAN Hardware gesucht

m.fessler schrieb:
Multi SSID: 2-3 Netze reichen
Dazu benötigst du nicht nur entsprechend ausgestattete APs, sondern auch ein dafür ausgelegtes Netzwerk. Klar, du kannst bei den meisten fortgeschrittenen APs 4-8 oder gar mehr SSIDs einrichten, aber ohne VLANs zeigen alle SSIDs in ein und dasselbe Netzwerk, nur mit anderen Zugangsdaten. Das ist so als wenn du dir 3 Haustüren nebeneinander einbaust, alle mit dem gleichen Schloss, aber einem anderen Schlüssel..

Das Stichwort hatte ich bereits genannt: VLAN
Mit VLANs kann man in das LAN-Kabel, das in den AP gesteckt wird, mehrere Netzwerke packen (zB Haupt- und Gastnetzwerk) und anschließend im AP jedem davon eine eigene SSID zuweisen. VLANs setzen mindestens einen VLAN-fähigen Switch voraus, der seinerseits entweder für jedes VLAN einen eigenen Uplink zum Router bekommt oder dies ebenfalls über VLANs zum Router weitergibt. Der Switch muss also explizit 802.1Q (VLAN) unterstützen, idealerweise noch 802.3af/at (PoE) und der Router muss entweder auch 802.1Q (VLAN) beherrschen oder zB Haupt- sowie Gastnetzwerk über LAN-Ports zur Verfügung stellen können (zB Fritzboxxen mit LAN4 als Gast-Port).



m.fessler schrieb:
Konfiguration: Webconfig, gerne mit "Master/Slave Funktionalität"
[..]
Ubiquiti Unifi... da nervt mich der Controller"zwang"
Das widerspricht sich ein wenig. Eine zentrale Konfiguration wird nahezu immer mittels Controller umgesetzt. Bei MikroTik ist es zear so, dass meines Wissens nach jeder AP selbst als Controller für alle anderen APs konfiguriert werden kann, aber es bleibt eben ein Controller, der in diesem Fall nur direkt auf einem AP läuft statt auf einem PI einem NAS oddr dedizierter Hardware wie CloudKey (Unifi) oder OC200/OC300 (Omada).

Der Begriff Zwang ist auch etwas unglücklich gewählt. Konzeptionell ist der Controller nun mal das Konfigurationswerkzeug, nicht mehr und nicht weniger. Man kann ihn nur bei Bedarf starten, wenn man ihn eben nicht 24/7 auf PI/NAS/CloudKey laufen lassen möchte. Die APs funktionieren nach der Ersteinrichtung über den Controller vollkommen autark, egal ob der Controller noch läuft oder nicht. Das gilt soweit ich weiß für alle controllerbasierten Systeme, weil das sonst ein riesiger SPOF wäre und gerade im (semi)professionellen Bereich äußerst problematisch werden könnte.



Wenn ich mir deinen Beitrag so durchlese, beschleicht mich das Gefühl, dass du vorab schon so ziemlich alle Alternativen ausgeschlossen hast. Unifi willst du nicht, Omada ist ja TP-Link, Zyxel hat dir zu schnelle Produktzyklen und MikroTik ist im WLAN nur mittelmäßig gut. Da bleibt ja fast nur Cisco übrig...

Trotz deiner Kritik an Zyxel, solltest du dir dennoch mal die Vorschläge von @bender_ anschauen. Ist in meinen Augen das einzige System von den genannten, das deinen Vorstellungen entsprechen könnte.

Bedenke aber wie gesagt den obigen Absatz bezüglich VLANs, Switches und Router...




honky-tonk schrieb:
jein, der controller managed glaube ich auch den handover bei mehreren APs
Nein. Der Unifi-Controller schiebt nur die Änderungen der Konfiguration auf die Komponenten, seien es Unifi-APs, -Switches oder -Router. Danach agieren sie vollkommen autark. Einzige Ausnahmen: Captive Portal alias die Anmeldeseite für das WLAN wie im Hotel sowie die Statistiken über Nutzung, Auslastung, etc., die der Controller aus den gesammelten Daten der Komponenten erstellt. Daten sammeln kann man natürlich nur, wenn man eingeschaltet ist...
Mit dem Roaming und sonstigen Funktionen hat der Controller ü b e r h a u p t nichts zu tun. Die APs, etc. laufen ohne aktiven Controller 1:1 weiter, ohne Funktionsverlust.
 
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m.fessler schrieb:
Bisher verwendet:
Ubiquiti Unifi... da nervt mich der Controller"zwang" bzw. Java, der Standalone Modus ist nur sehr eingeschränkt brauchbar, preislich nicht mehr so interessant wie früher, teilweise Bananensoftware, der User ist Betatester, zu viele Produkte, einiges wird vernachlässigt, Lifecycle oft kaum absehbar - daher unsichere Anschaffung.

Ich nutze jetzt seit Jahren Unifi Produkte und bin bei null gestartet (mit Hilfe von Videos und Foren) aber gleich mit dem Controller da ich wusste das da mehr kommt. Was soll ich sagen, alles läuft stabil und easy, nie Probleme gehabt.
Inzwischen habe ich APs und Switche mehrfach getauscht (weil ich das wollte) und auch Unifi Protect eingeführt.
Irgendwann traue ich mich mal an den Router, der neuste liegt seit Wochen hier rum :-)
 
Ironbutt schrieb:
Die Controller Software von Ubiquiti auf einem Pi installieren, APs einrichten, Pi wieder in die Schublade stecken.
Oder einfach die Controller Software von Ubiquiti in einer VM installieren, APs einrichten, VM wieder runterfahren.
 
Fakt ist auf jeden Fall, dass (semi)professionelle Systeme in der Regel grundsätzlich auf einem Controller basieren. Das liegt einfach daran, dass Skalier- und Wartbarkeit enorm wichtig sind. Bei Dutzenden oder gar Hunderten APs, teilweise auch standortübergreifend, kann man sich nicht mehr einzeln in jedes Gerät einloggen, um die SSID zu ändern...

Bei kleineren Installationen, zB im Heimbereich, kommt dieser Vorteil natürlich nicht so zum Tragen. Durch das ungewohnte Bedienkonzept ist es tendenziell sogar etwas komplizierter, zB der Prozess des Adoptens, der bei 08/15 Heimgeräten ja überhaupt nicht existiert.
Genau daher kommen auch die meisten Probleme mit Unifi und Co, weil Otto Normal wie der Ochs vorm Berg steht und nicht weiß warum ein AP adoptet werden muss und wie man das macht.
Probleme mit der Software hatte ich bei Unifi noch nie. Da muss man aber auch unterscheiden zwischen Installationen unter Windows und Linux sowie fertigen Docker-Containern bzw VMs. Unter Windows ist der Controller tatsächlich eher mäßig gut aufgehoben, ist aber für Otto nun mal naheliegend. Ich hab den Unifi-Controller beispielsweise auf Proxmox als kleine VM laufen.


Deswegen finde ich es zB von Zyxel ganz praktisch, dass sie sowohl einen Controller bieten als auch eine herkömmliche Konfiguration der einzelnen APs im eigenen Webinterface. So erfüllt man die Anforderungen an professionelle Installationen, umgeht aber eine steile Lernkurve für Otto Normal, der nur 08/15 Geräte von Media Markt und Co gewohnt ist.
 
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xexex schrieb:
Ich würde dir Lancom ans Herz legen, aber bei dem Budget kannst du es vergessen, allerdings kannst du bei drei benötigten SSIDs praktisch jegliche "Consumer" Hardware ausschließen, erst recht wenn du die jeweiligen Netze noch in passende VLANs packen willst.
https://www.lancom-systems.de/produkte/wireless-lan/
lancom ist top, habe früher selbst öfters damit gearbeitet. aber 1) ist das preislich eine Liga zu hoch und 2) auch vollkommen überfrachtet für den Heimbereich, so wie OP das gedacht hat.
 
Raijin schrieb:
auch ein dafür ausgelegtes Netzwerk
@m.fessler könnten wir damit anfangen, also dass Du Dir den entsprechenden Router raussuchst? Welche(n) hast Du bisher bei Deinen Projekten genommen? Muss nicht, aber vielleicht ergibt sich daraus dann das WLAN-System.
 
Lancom im WLAN Bereich...naja....wenn man n anständigen Router mit integriertem DSL Modem braucht ja, sonst würde ich von denen nicht mehr unbedingt was kaufen. Da gibts bessere Alternativen.

Mal als Anregung für den OP, den Controller "Zwang" von UBNT könntest du in dem Fall sogar aktiv für dich nutzen. Stichwort L3 Adoption. Wenn du einen Controller hast der von extern erreichbar ist, kannst du sämtliche APs über den konfigurieren. Dann entweder über Sites je Standort, so hab ich das für Kunden in meiner alten Firma umgesetzt, oder in deinem Fall ggf. sogar nur AP Groups. Die entscheiden dann, welche SSID auf welchem AP ausgestrahlt wird. Dann hättest du sogar alles an einem Punkt.
 
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