Ermöglicht Urheberrecht "Betrug"

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BitBoy

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Hallo zusammen.
Das: http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,p6asfy28zta9x7pj~cm.asp
hab ich eben im Newsticker gefunden.
(Wer nicht lesen möchte kann sich das Video anschauen, es hat genau denselben Text, der link dazu ist rechts oben auf der Seite)


In diesem konkreten Beispiel frage ich mcih wirklich ob es um die Wahrung der Rechte des Urhebers geht oder um staatlich geförderte Abzocke.
Das jemand sein Werk schützen möchte kann ich verstehen, aber das man dann nicht Suchmaschienenbetreiber verklagt das die Bilder gelöscht werden sollen ist mir unverständlich.
Genau wie das hochpushen in der Suchmaschine.

Das der Gesetzgeber die Umstände nicht zum bemessen des "Schadensersatzes" mit einbezieht ist mir auch ein Rätsel, vor allen Dingen, welcher Schaden ist dem Besitzer der Bilder entstanden? er hat doch alle kostenlos auf seiner Webseite angeboten.
Hier im Forum hab ich neulich noch einen Thread gelesen wo es um fahrlässige Körperverletzung im Baumarkt ging, es wurden einige Urteile gepostet wo der Geschädigte zwischen 100 und 200 Euro bekam.

Aber ein kopiertes Bild einer Tomate ist 3000 Wert?


Wie seht ihr das?
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Ermöglciht Urheberrecht "Betrug"

BitBoy schrieb:
...er hat doch alle kostenlos auf seiner Webseite angeboten...

Na eben nicht. Er hat seine Bilder nicht "angeboten", so das jeder sie verwenden darf. Er hat seine Bilder im Netz veröffentlicht, zur kostenlosen Ansicht, ja, aber nicht angeboten im Sinne von "du darfst sie verwenden".

Die geforderten Beträge sind natürlich Irrsinn und ein klärendes Gespräch ohne Anwalt wäre ein menschlicher Zug. Über www.nic.de kriegt man ja nun wirklich jeden deutschen Webmeister raus.
 
hm, da hab ich mich etwas unverständlich ausgedrückt.
klar wurde nirgendwo erwähnt das die Bilder zur kostenlosen Weiternutzung gedacht sind.
Ich bezog mich da eher auf das Strafmaß im Sinne von Schadensersatz, denn ein Schaden ist dem Betreiber ja nicht entstanden.


Edit: vllt etwas Off-Topic aber fällt mir grade so ein, wäre es nicht ne tolle Idee zu prüfen ob eine sinnvolle aussergerichtliche Einigung versucht wurde? bzw dass der Versuch einer Aussergerichtlcihen Klärung unternommen werden muss bevor anzeige erstattet werden darf? das könnte zumindest die Gerichte etwas entlasten. Ist sicherlich nicht in allen Bereich sinnvoll aber in Fällen wie dem hier...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziemlich dreist aber im Moment ist sowas im Internet ja schon fast üblich.

Wie sieht es eigentlich aus wenn man das Bild nur einbindet also ohne es selbst zu hosten? Das macht Google doch auch müssten die dann nicht auch verklagt werden?
 
Rechtlich ist die Sache klar. Dass es zur Abzocke genutzt wird leider auch. Ob die Tomate nun exakt 3.000 Euro wert ist, könnte man bestreiten. Aber Lebensmittel-Fotogratie ist ein harter Job. Das geht so weit, dass meist nicht einmal richtige Lebensmittel zum Einsatz kommen, sondern Modelle. Denn wenn Du ein Nudelgericht ablichten möchtest, das mit der Zeit kalt wird, dann sieht das irgendwann nicht mehr so prickelnd aus. - Also beauftragst Du verschiedene Leute, um an so ein Foto zu kommen. Und das kann in der Tat teuer werden.

Ob durch die Benutzung nun ein Schaden entstanden ist, darüber kann man streiten. Aber zumindest haben sich die Nutzer die Kosten gespart, selbst die Bilder anzufertigen. Da hätten sie wenigstens eine Lizenz für die Benutzung erwerben müssen.

Die Suchmaschine hat damit überhaupt nichts zu schaffen. Sie übernimmt die Sucherei für Dich, aber Du könntest die Seite auch selbst ansteuern. Und das Betrachten des Bildes ist ja nicht verboten, sondern sogar erwünscht.
 
BitBoy schrieb:
...wäre es nicht ne tolle Idee zu prüfen ob eine sinnvolle aussergerichtliche Einigung versucht wurde? bzw dass der Versuch einer Aussergerichtlcihen Klärung unternommen werden muss bevor anzeige erstattet werden darf? ...

Voll zustimm. In einigen Ländern ist es so, das die erste Abmahnung der Abmahnende bezahlt bzw. die erste Abmahnung nur 1,- Euro kostet. Hier in D ist es ja mittlerweile zum System verkommen, mit Abmahnungen und Klagen Geld zu verdienen.

Es sollte vor Gericht:
- der erste direkte Kontakt und Versuch einer gütlichen Einigung bewiesen werden, evtl die Forderungen nach Lizenzzahlungen, das fände ich ok
- und somit Klagen ohne vorherigen Kontakt sofort abgewiesen werden
- und die Kosten dem Kläger aufgebürdet werden, wenn vorher kein Kontakt stattfand
- die 1. Abmahnung vom Kläger bezahlt bzw. auf 1,- Euro Streitwert festgelegt werden
- die 2. (falls) notwendige Abmahnung darf dann "saftig" sein
- der entstandene finanzielle Schaden begründet werden (ist aber IMO aktuell auch jetzt so)
 
nabend,

kann euch da nur zustimmen. abmahnungen sollten erst möglich sein, nachdem versucht wurde sich gütlich zu einigen. in dem falle hätte ne email genügt und die fotos wären weggewesen.

und wenn der abmahner nicht nachweisen kann, das er sich gütlich einigen wollte, dann sollte derjenige ne satte strafe zahlen.


aber der kerl wird irgendwann mal den falschen verklagen und ordentlich eins auf die mütze bekommen, da bin ich mir sicher.
 
Da sich der "Fotograf" ja schon mehrere hunderttausend Euro erstritten hat, sollte mittlerweile jedem klar sein, wie man ich Deutschland richtig viel Geld mit richtig wenig echter Arbeit verdienen kann. Und das ist das eigentlich traurige an der Geschichte. Berufstätige Bürger, die am Existenzminimum leben in einem Sozialstaat, der durch unzureichende Kenntnis der Judikative in neuen Medien wie dem Internet solche Sozialschmarotzerei begünstigt.
Es kann ja nicht normal sein, dass die Betreiber der Forumbase demnächst auch zur Kasse gebeten werden, wenn einer von uns ein entsprechendes Foto hier verlinken würde. Aber genau das ist Gang und Gäbe.
 
Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen sind im Moment ein sehr lukratives Geschäftsmodell. Da wird eine Gesetzliche Grauzone auf extrem perfide Weise ausgenutzt. :rolleyes:
 
Eine sehr passende Aussage, die ich mal irgendwo gefunden habe: "Das geht solange gut, bis sich die Leute daran erinnern, was man mit Fackeln und Heugabeln alles machen kann".
Ganz klare Abzocke, und in meinen Augen moralisch eine Unverschämtheit, aber nach dem Gesetz ist der Mann scheinbar (leider) im Recht. Da kann man schon mal ins Grübeln kommen, ob es mit unserm Rechtsstaat so gut steht ...
 
Recht haben und Recht bekommen sind in diesem Land leider 2 Paar Schuhe............ :D
 
Es läuft doch schon seit Jahren so, für den "Normalen" Bürger sind die Gesetzte und Vorschriften im Internet verwirrend oder nicht ersichtlich - und geldgierige Abzocker bereichern sich auf deren Kosten.


Daran wird sich meiner Meinung nach auch solange nichts ändern bis sich eine breite Masse dafür einsetzt und wie schon gesagt zu Fackeln und Heugabeln greift - wer darauf vertraut, das sich der Staat schon darum kümmern wird - kann lange warten
 
Ich mein die Art und Weise wie vorgegangen wird, ist ja bedenklich. Gerade auch gegen Forenbetreiber, wo ein User ein solches Bild gepostet hat. Zumal bei der Unterlassungserklärung, die man unterschreiben muss, geht das ganze dann in absurde Bereiche, die Privatleute in den Ruin treibt. Für quasi nichts. Und das man bewusst in Hamburg klagt, möglicherweise weil gerade da ein sehr freundliches Klima herrscht, ist ja auch nicht zu übersehen.

Aber statt zu Heugabeln zu greifen, reicht eine eigene Kamera. Das man alles verwenden kann, was im Internet an Bilder rumschwirrt, ist ein Irrglaube und wird sich nicht ändern. Stattdessen sollte man, wenn man etwas illustrieren will ohne die Möglichkeit zum eigenen Foto zu haben, Bilder verwenden die bewusst unter freier Lizenz veröffentlicht worden und gut. So gräbt man Seiten und Menschen, die ihr Geld über Umwege verdienen, am allerbesten das Wasser ab.

Achja noch mehr "Kuriositäten" zu dem Thema, so wie mehr Links dazu: http://www.heise.de/newsticker/meldung/103214
 
Zuletzt bearbeitet:
Das es für Privatleute zu erheblichem finanziellen Verlust kommt finde ich auch bedenklich, da ist auch einfach keine Verhältnismäßigkeit zu finden.
Genauso wenn man es mit anderen Vergehen vergleicht.

Aber das selbst nach der Löschung des Bildes ein Verfahren angestrengt wird, das is mehr als Dreist, eher schon pervers, allein daran sieht man doch das es nciht um die Wahrung des Rechts geht.

Da sollten Richter zumindest Ermessensspielraum bekommen und die Klage meinetwegen gegen eine obligatorische Zahlung von 10 Euro (oder ähnlich geringfügiger betrag) einstellen.
 
Ich gehe hier nur mal auf den im beitrag gezeigten fall ein.

ein durchschnittlicher fotograf und seine lebensabschnittsgefährtin mit einem kleinen online-kochbuch haben frust und versuchen auf die gezeigte, durchaus plausible art und weise (google-manipulation ... das video ist echt sehenswert!) und unter ausnutzung der ignoranz der jeweiligen richter kohle zu machen - und sie schaffen es.

moralisch gesehen sind die beiden das letzte und gehören (***sowas darf ich nicht öffentlich schreiben***), allerdings nutzen sie nur die ihnen gegebenen möglichkeiten um sich die finanziellen mittel zu verschaffen, die sie durch ihre "arbeit" niemals auch nur im ansatz hätten aneignen können.

abgesehen davon: wie errechnet sich der schaden? ein eisteefoto in nem forum = 700€? wenn dieses bild für eine kochbuchseite oder sonstwie kommerziell genutzt worden wäre, ok. aber so ... ich glaub, ich muss meinen avatar mal ändern ;)

@happy
auf den kochbuchseiten steht zwar ein urheberrechtsvermerk, allerdings nur versteckt und er wurde erst nachträglich eingefügt. die bilder sind nicht gekennzeichnet und somit für den laien "frei verfügbar". allerdings interessiert das die richter laut beitrag nicht. da hört man nur "urheberrechtsverletzung", vergleicht die originale mit den daten, die der anwalt gesichert hat und fertig ist die laube. und genau diese praktik, noch dazu, wo es sehr wahrscheinlich ist, dass die bilder absichtlich als köder benutzt werden, ist das verwerfliche.

über die verwendung von urheberrechtlich geschütztem material müssen wir hier nicht diskutieren :)
 
Das ist mir bewusst, ich kenne die Masche ja nun auch schon seit dem c't Bericht. Natürlich finde ich sowas ärgerlich und unseriös. Die Methoden sind aber leider weder straf- noch privatrechtlich relevant. Das kann eine Richter berücksichtigen bei der Beurteilung über die Abmahnung, er muss es aber nicht. Ich persönlich halte das Wie selbstverständlich für eine absichtliche Methode, um die Bilder im Netz zu platzieren und sie hinterher als Einnahmequelle wieder zu suchen. Nur da die Anwälte mittlerweile geschickt genug sind um den Vorwurf der Serienabmahnung zu umgehen, ist hier auch nicht viel zu holen.

Aber deswegen muss man leider daraus lernen und nur noch Bilder verwenden wo die Lizenz einigermaßen klar ist. Anders wirst du den Leuten das Handwerk nicht legen können.

Achja: Das unser Abmahn(un-)wesen diese ganzen Einnahmequellen erst ermöglicht und in anderen Länder solche Fälle zumindest aufwendiger sind und damit nicht derart (aus-)genutzt werden können, ist auch klar. Das man aber dort jemals ernsthaft den Hebel ansetzt glaube ich nicht.
 
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Noch schöner und eigentlich Raubrittertum ist die vorbeugende Urheberrechtsabgabe auf alle möglichen Medien, außer Schreibpapier(warum eigentlich), und Kopierer, Drucker, Anzeigegeräte,....

Warum muß ich bei einer CD auf die MEINE Daten kommen etwas zahlen an irgendeine dubiose Künstlervereinigung oder wie das auch immer heissen mag,.....

Völlig verquer, WIE GEHT DAS???
 
Du zahlst ja auch massig Geld in die Krankenkasse, obwohl andere krank sind und du selber das Gesundheitssystem nicht belastest :D


Wie ich schon sagte.. Wir haben massig alten juristischen Ballast, den man schleunigst abwerfen muss.
 
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