Ethik ist ein rein Menschlicher Begriff

DerOlf schrieb:
Die eigenen moralischen Grundsätze sollte man wohl nur bei sich selbst einfach vorraussetzen.
Das ist ja ein Hauptproblem in unsere Gesellschaft, dass wir unsere eigenen moralischen Vorstellungen auf alle anderen meinen projizieren zu müssen.

Dabei ist Moral in weiten Teilen immer etwas sehr individuelles, dass durch Ehtik, die eigene Erziehung und die eigenen Erfahrungen im Leben gebildet wird, zudem ist sie auch von Region zu Region anders.

Deswegen hab ich zum Beispiel auch eine Abneigung, dass man andere für ihre Handeln verurteilt und sich selbst im Gegenzug über die Verurteilten stellt.

DerOlf schrieb:
[...], dass ähnliche moralische Grundsätze vorhanden sind. [...] Oft sind es z.B. die zehn gebote aus der Bibel [...]
Grundsätze ja, aber alleine da fängt es doch an. In der Bibel findet man abseits der 10 Gebote doch alle möglichen Begründungen für die eigenen moralischen Werte und warum das eigene Handeln moralisch richtig ist und das andere nicht.

Zum Beispiel lässt sich für meine Ansicht die Passage finden: "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch gemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr. Oder wie wirst du deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, der Balken ist in deinem Auge. Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen."

Ich denke auch, dass wir dort unser Hauptproblem mit der Gesellschaft haben: Wir nehmen uns selbst das Recht heraus andere Menschen für ihr handeln nicht nur zu kritisieren, sondern sie für das in unseren Auge falsch Verhalten zu verurteilen. Wir vergessen dabei dann aber immer, dass man uns ja auch für unser Verhalten verurteilen könnte.

Wir hatten das Thema ja auch bei den Abtreibungen schon. ;)
DerOlf schrieb:
Einen Hühnermordenden Fuchs kann man nicht eines Mordes beschuldigen (auch weil sich dieser Begriff nunmal nur auf Menschen bezieht), sondern allenfalls einer Art der Nahrungsbeschaffung, die wir für nicht OK halten.
Wobei hier von vielen selbst eine - in meinen Augen moralisch sehr fragwürdigen - Artbesitzanspruch geltend gemacht wird. Warum verurteilen wir den Fuchs des "Hühnermordes"? Weil das Huhn sich unserem Besitz befand. Wäre es ein wildes Huhn gewesen, hätte es uns wiederum nicht gestört.

Hier führt der Besitzt über etwas dazu, dass wir eine Tat verurteilen, die wir in der freien Wildbahn dulden und auch verstehen.

DerOlf schrieb:
Vor allem ist es ein Problem, dass wir diesen Vergleich immer nur bemühen, wenn wir ein eigentlich falsches verhalten legitimieren wollen.
Man zieht ja nicht nur Tiere heran, sondern auch angebliche Naturgesetzte und Co um das eigenen Verhalten zu rechtfertigen.

Paradoxerweise versuchen wir Menschen jederzeit auch zu behaupten, dass wir den Tieren als auch "Naturgesetzten" überlege sind. Im Endeffekt sucht man immer Ausreden um das eigene Handeln klein zu reden und zu rechtfertigen.

Viele Menschen versuchen sich als "gute" Menschen darzustellen, weil man es nicht wirklich erträgt - was verständlich ist - das man selbst eben kein "guter" Mensch ist. Denn es ist schmerzhaft, wenn man für das eigene Handeln von anderen verurteilt wird.

Und dieses ewige Rechtfertigen, sich erklären, sein eigenes Handeln zu legitimieren ist ein Problem, vor dem wir alle nicht wirklich geschützt sind.
 
Teralios schrieb:
Wobei hier von vielen selbst eine - in meinen Augen moralisch sehr fragwürdigen - Artbesitzanspruch geltend gemacht wird. Warum verurteilen wir den Fuchs des "Hühnermordes"? Weil das Huhn sich unserem Besitz befand. Wäre es ein wildes Huhn gewesen, hätte es uns wiederum nicht gestört.

Hier führt der Besitzt über etwas dazu, dass wir eine Tat verurteilen, die wir in der freien Wildbahn dulden und auch verstehen.

Die Sache ist auch die, das Tier also Huhn hat niemals zugestimmt, das wir es besitzen dürfen.

Teralios schrieb:
Man zieht ja nicht nur Tiere heran, sondern auch angebliche Naturgesetzte und Co um das eigenen Verhalten zu rechtfertigen.

Paradoxerweise versuchen wir Menschen jederzeit auch zu behaupten, dass wir den Tieren als auch "Naturgesetzten" überlege sind. Im Endeffekt sucht man immer Ausreden um das eigene Handeln klein zu reden und zu rechtfertigen.

Viele Menschen versuchen sich als "gute" Menschen darzustellen, weil man es nicht wirklich erträgt - was verständlich ist - das man selbst eben kein "guter" Mensch ist. Denn es ist schmerzhaft, wenn man für das eigene Handeln von anderen verurteilt wird.

Und dieses ewige Rechtfertigen, sich erklären, sein eigenes Handeln zu legitimieren ist ein Problem, vor dem wir alle nicht wirklich geschützt sind.

Jap das stimmt, hier ist die Aufklärung in der Schule schon falsch. Ein Problem liegt, aber darin das viele Menschen nicht selber denken können, sondern nur in ihrem gesellschaftlichen Rahmen. Sie können nicht darüber hinaus denken und handeln.

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius null - und das nennen sie ihren Standpunkt." Albert Einstein (angeblich) stammt aber von David Hilbert.

Subtil ausgedrückt heißt, dass die Menschen sind dumm.
 
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Musashi schrieb:
Tiere Lernen dazu, aber im Laufe ihres Lebens lernen sie nicht mehr soviel dazu wie ein Mensch, das ist gemeint. Ein Tier hat meist schon in Jungen Jahren alles, was es braucht um sich Fortzupflanzen und zu überleben. Menschen haben dieses nicht, uns muss man das erst beibringen und selbst im Alter kommt, dann der Punkt wo wir Schwierigkeiten haben das erlernte noch Anwenden zu können.

Schon mal einen Hund von Anfang bis Ende begleitet? Oder einen Nager?
Passiert genau das Gleiche was Du hier beschreibst...

Du redest von "um zu überleben", dafür braucht auch der Mensch keine Computer oder Quantenmechanik, dafür reicht auch das was er nach wenigen Jahren bereits gelernt hat.

Versteh mich nicht falsch, ich finde Deinen Ansatzpunkt interessant, allerdings unterscheidet sich der Lauf des Lebens nicht so gravierend wie Du darstellst.
Ob die Menschen nun das intelligenteste Wesen auf Erden sind.
Kein anderes Lebewesen tötet aus Spaß oder quält oder oder oder...
Menschen sind schon ziemlich krank und dämlich. Leider.
 
Orcas töten vermutlich sehr wohl aus Spaß und quälen ihre Opfer auch. Auch Katzen spielen mit ihrer Beute, ohne dass dies Notwendig wäre. Oftmals essen sie diese auch gar nicht.
 
FrankenDoM schrieb:
Kein anderes Lebewesen tötet aus Spaß oder quält oder oder oder.
hallo7 schrieb:
Orcas töten vermutlich sehr wohl aus Spaß und quälen ihre Opfer auch. Auch Katzen spielen mit ihrer Beute, ohne dass dies Notwendig wäre. Oftmals essen sie diese auch gar nicht.
Frage dazu:
Wie können wir sicher sein, dass diese Tötungen lediglich dem "Spass" dienen?

Spass ist ein sehr menschlicher Begriff ... natürlich kann man versuchen, die Prozesse im menschlichen Körper bei Spass auch bei Tieren nachzuweisen ... da allerdings bekannt sein dürfte, dass Tiere z.B. auf Human-Medikamente anders reagieren, als Menschen (ein Teil der von Tierärzten verwendeten Präparate sind eigentlich für Menschen gedacht ... und finden dort eben nicht bei den selben Symptomen Anwendung).
Wenn Medikamente andere Wirkungen auf Tiere haben, als auf Menschen (wahrscheinlich bei jedem Organismus etwas anders wirken), dann können wir auch nicht davon ausgehen, dass z.B. ein erhöhtes Dopamin-Niveau bei einer Katze oder einem Orca auf "Spass" hinweist.
Vor allem eben, weil Spass ein menschliches Konstrukt ist. Ein Begriff, mit dem wir einen bestimmten emotionalen Zustand bezeichnen.

Als mit den Eigenarten unserer Zivilisation nicht vertrautes Wesen, könnte man auch bei einem Jäger oder Förster davon ausgehen, dass der nur zum Spass tötet. Denn ohne genauere Kenntnis der "Kultur" in der dieser Vorgang stattfindet, ist nur schwer zu erkennen, ob es logische Gründe für sein Tun gibt ... vor allem müsste man einem Aussenstehenden wohl erstmal menschliche Logik beibiegen.

Lange rede kurzer Sinn:
Auch der Verdacht, dass einzelne Tierarten aus Spass töten, ist eine eigentlich nicht wirklich sinnvolle Übertragung vom Menschen auf's Tierreich.
Gibt es Beweise dafür, dass bei einer "Tötung aus Spass" in einer Katze oder einem Orca gefühle vorherrschen, die man mit "Spass" vergleichen kann? Etwa Veränderungen in der Biochemie. Daran ließe sich allerdings wieder die Frage anknüpfen, ob diese biochemischen veränderungen vom Tier ebenfalls als Spass wahrgenommen werden.

Am Ende können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Blutrausch bei Wölfen oder Füchsen nicht vielleicht eigentlich ähnliche Funktionen erfüllt, wie die eines Jägers oder Försters.


Beim Hühnermord (oder allgemein bei der Tötung von Nutz- durch Wildtiere) geht es immer auch um wirtschaftliche Interessen ... der Fuchs wird nicht zu Abschuss freigegeben, weil er getötet hat, sondern nur weil er Eigentum beschädigt und damit den Umsatz eines Bauernhofes geschmälert hat. Der Fuchs wird getötet, damit er das nicht nochmal tun kann.
Dabei gehts nicht im geringsten um einen mit Mord vergleichbaren jurisischen Zusammenhang ... das Huhn wäre früher oder später eh im Topf gelandet.
 
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hallo7 schrieb:
Orcas töten vermutlich sehr wohl aus Spaß und quälen ihre Opfer auch.
Stimmt in dem Fall nicht wirklich, besser interpretieren wir da als Menschen zu viel hinein!

Was wir hier als Spaß oder Grausamkeit definieren, hat oft rein biologische Hintergründe, auch bei Orcas. So greift ein Orca - wenn er keinen Hunger hat - dich nicht an (Ach ich hab sogar mal einen Streicheln dürfen. Schöne Erinnerung!) und sind sogar sehr empathische Tiere, die merken, wenn es dir nicht gut geht und versuchen dich zu trösten.

Genau so sind diese Tiere aber auch sehr viel spielt und hier kommen nun leider mehrere Sachen zu tragen, die das Spielen mit einem Orca für uns als Menschen gefährlich bis tödlich macht, aber der Orca tötet uns nicht aus Spaß und quält uns, weil es ihm Spaß macht, dass ist eine falsche Interpretation von uns Menschen.

1. Wir sind kleiner als Orcas.
2. Wir haben weniger Kraft.
3. Unsere Haut ist nicht so dick.
4. Wir sind nicht für lange Tauchgänge gemacht.
6. Unsere Knochenstruktur ist eine andere.

Knufft uns ein Orca, wenn wir mit ihm spielen, dann kann das schon weh tun, weil er mehr Kraft auf wendet. Er will uns aber nicht verletzten, weil er Spaß daran hat, das ist ein versehen.

Knappt uns ein Orca, dann zeigt er uns seine Zuneigung, aber kann uns direkt damit verletzten, unsere Haut ist nicht so stabil wie seine.

Schwimmt er über uns hinweg und drckt uns ins Wasser, dann macht er es, weil er mit uns Spielen will, das Tier kann nicht wissen, das wir auch mal durch atmen müssen, für ihn ist das alles kein Problem, für uns aber.

Deswegen bin ich damals von einem Bekannten in dem Forschungszentrum auch recht klar angewiesen worden, wie ich mich zu verhalten habe, wie ich mit ihm dem Orca spielen darf und den Delfinen und wann ich es abbrechen muss, weil es sonst aus dem Ruder laufen kann!

Was für die Tiere ein Spiel ist, kann für uns schnell wirklich bitterer ernst werden, gerade mit "Raubtieren". Deswegen muss man viele Regeln beachten und vorsichtig sein. Die meisten Opfer von Orcas beim Spielen oder auch von anderen Raubtieren, sterben nicht, weil das Tier Spaß daran hatte das Opfer zu töten, sondern weil es zu einem Unfall kam.

Wir Menschen vergessen schnell, dass wir gegenüber bestimmten Tieren eigentlich recht fragile und verletzliche Wesen sind.

Genau so wie wir denken, das Tiere aus Spaß töten, nur weil sie ihre Beute nicht sofort essen. Es gibt Jagdtiere, die ihre Beute töten, wenn sie können, sie "liegen" lassen oder verstecken um erst später davon zu essen.

Und da sind wir halt bei einem weiteren Punkt: Wir Menschen reden Tieren all zu oft menschliches Verhalten ein, genau so assoziieren wir bestimmtes Verhalten mit Tieren bei Menschen und DAS ist immer ein Fehler, wenn wir uns mit Tieren beschäftigen. Man muss immer bedenken: Es ist ein Tier, kein Mensch. Genau so ist ein Hund ein Hund und keine Katze und ein Orca ist ein Orca, kein Hund. Mit einem Hund kann ich ganz anders spielen, auch mal eher "raufen" als mit einem Orca. Denn ein Hund merkt an unsere Körpersprache aber auch an unseren "lauten" ob er jetzt zu wild war.

DerOlf schrieb:
Dabei gehts nicht im geringsten um eine mit einem Mord vergleichbaren jurisischen Zusammenhang ... das Huhn wäre früher oder später eh im Topf gelandet.
Ich denke, das sollte auch allen klar sein. Deswegen brachte ich ja den Besitzt ins Spiel.

Wäre es ein wildes Hühnchen würde jeder beim Fuchs sagen: Das ist halt die Natur. Ist es aber "unser" Hühnchen, rufen wir Mord und Totschlag.
 
Nicht um des Tötens willens, aber es ist wissenschaftlich empirisch nachgewiesen, das Tiere spielen (aus Spaß) und dabei töten (der Tod des Opfer ist die Folge des Spaßes) und anschließend nichtmal die dabei verendeten Opfer zwingend verspeisen. Nahezu alle Raubtiere tun dies, es dient dem Training der Jagd, wobei dies eher eine Vermutung ist und je nach Tierart unterschiedlich relevant dabei ist. Neben den von hallo 7 genannten Tieren wurde dieses verhalten auch bei Seeleoparden beobachtet, bei eigentlich allen Katzenartigen und vielen anderen Säugetieren. Soweit mir bekannt gibt es dieses Verhalten bei Fischen und Haien nicht, bei Vögeln ebenso nicht. Es scheint ziemlich spezifisch Säugetiere zu betreffen und dabei umso stärker ausgeprägt zu sein je höher entwickelt die Art ist und je "dominanter" sie ist. Seeleoparden und Orcas zum Beispiel haben abgesehen vom Menschen niemanden in Ihren Habitaten, die ihnen gefährlich werden können. Sie sind uneingeschränkt die Top-Prädatoren in ihren jeweiligen Lebensräumen.

Ob Tiere wie Orcas auch Spaß am töten empfinden können, kann man an sich auch nicht belegen. Dazu müsste man erstmal wissen, wie Spaß bei diesen Tieren aussieht. Aus der Beobachtung allein lassen sich keine 100% Rückschlüsse ziehen, es kann dem Jagdtraining dienen, es kann tatsächlich Spaß sein, der Tod des "Spielzeugs" ist aber lediglich Folge, nicht Ziel des Spiels oder aber gben genau das. Zu sagen, Tiere töten nicht aus Spass ist genauso reine Interpretation und Wunschdenken wie das Gegenteil. Bisher konnte dies nicht wissenschaftlich belegt oder widerlegt werden.
 
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FrankenDoM schrieb:
Schon mal einen Hund von Anfang bis Ende begleitet? Oder einen Nager?
Passiert genau das Gleiche was Du hier beschreibst...

Du redest von "um zu überleben", dafür braucht auch der Mensch keine Computer oder Quantenmechanik, dafür reicht auch das was er nach wenigen Jahren bereits gelernt hat.

Versteh mich nicht falsch, ich finde Deinen Ansatzpunkt interessant, allerdings unterscheidet sich der Lauf des Lebens nicht so gravierend wie Du darstellst.
Ob die Menschen nun das intelligenteste Wesen auf Erden sind.
Kein anderes Lebewesen tötet aus Spaß oder quält oder oder oder...
Menschen sind schon ziemlich krank und dämlich. Leider.

Du verstehst eines Falsch.

Wenn ein Menschen Baby in der freien Wildbahn geboren wird, kann es dort nicht überleben. Bei vielen anderen Tierarten ist dieses aber anders, sie verfügen sofort nach Ihrer Geburt über zahlreiche Fähigkeiten.

Als Beispiel, ich betone Beispiel.

Dieses ist schon in Ihrem Erbcode vorhanden, wir Menschen müssen das erst lernen uns zu Verteidigen und auch gegen was. Das ist der große Unterschied von Mensch und Tier. Im Prinzip ist fast kein Tier hilflos in der Natur, wenn es dort geboren wird, bis auf ein paar wenige ausnahmen. Der Großteil aller Tiere verfügt sofort nach der Geburt über enorme Fähigkeiten in Ihrem Erbcode um sich zu Schützen besonders Insekten sind da ganz weit vorne.

hallo7 schrieb:
Orcas töten vermutlich sehr wohl aus Spaß und quälen ihre Opfer auch. Auch Katzen spielen mit ihrer Beute, ohne dass dies Notwendig wäre. Oftmals essen sie diese auch gar nicht.

Ja Orcas spielen bis zu 2std mit Ihrer beute und Katzen machen das auch, ich habe das mal bei meinen Katzen beobachten, die eine Maus gefangen hatten. heißt, aber nicht das wir Menschen das auch machen müssen.

Welche Regeln die Taucherin Ocean Ramsey alle beachten musste ist wohl ganz klar und dürfte nicht von der hand zu weisen sein. Und wir bezeichnen diesen Hai als absolute Killermaschine und wie friedlich die Haidame daher schwimmt, ist Atemberaubend.
 
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Musashi schrieb:
Im Prinzip ist fast kein Tier hilflos in der Natur, wenn es dort geboren wird, bis auf ein paar wenige ausnahmen.

Säugetiere und Vögel fallen mir da spontan ein... Es mag welchen geben, aber fast kein Tier ist schlichtweg falsch.
 
Jedes Säugetier ohne Mutter ist nach der Geburt zu Tode verurteilt, mangels Nahrung. Nur in ganzen wenigen Ausnahmen gibt es, wo andere muttertiere die Versorgung übernehmen. Bei den Vögeln ist jede Art nach dem Schlupf zum Tode verurteilt, die keine Nestflüchter sind. Nestflüchter haben zumindest eine geringe Chance. Deine Aussage an dem Punkt ist falsch, das ist bei den meisten höhere entwickelten Tieren so, die Ausnahme beim Menschen ist wenn die Dauer dieser Phase.
 
Die Aussage ist nicht falsch ich sagte
Im Prinzip ist fast kein Tier hilflos in der Natur, wenn es dort geboren wird, bis auf ein paar wenige ausnahmen

Säugetiere sind Hilflos und Vögel auch das stimmt, aber diese bilden nicht die Mehrheit aller Tierarten. Die Mehrheit aller Tierarten sind unangefochten Insekten, Fische und ich vermute mal Reptilien an dritter Stelle.Vögel könnten Platz 4 oder 5 belegen, vielleicht könnten Amphibien noch davor kommen, bin mir aber nicht sicher.

Somit ist meine Aussage grundlegend erstmal nicht falsch. Säugetiere sind zwar höher entwickelt, aber sie bilden nicht die Mehrheit aller Tierarten was sie zu einer Minderheit im gesamten Tierreich macht.

Definitiv sind Insekten aber die unangefochtenen Herrscher dieses Planeten und die überschatten alle anderen Tierarten bei weitem in ihrer Artenvielfalt.

Und allein die machen glaube schon über 50% aller Tierarten auf dem Planeten aus.
 
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Sorry das ist doch Blödsinn. Dann musst du auch Einzeller etc. dazu zählen und da gibt es eine Artenvielfalt, die auch die Gruppe der Insekten verblassen lässt. Von deiner Annahme ausgehend ist alles, was spezieller bei Säugetieren und Vögeln ist eine absolute Seltenheit, denn unter allen Tieren stellen sie nun mal dem absolut kleinsten Teil....
Das ausgehende Beispiel zielte wohl eindeutig auf höher entwickelte Tiere ab wie eben Säugetiere, Vögel, Reptilien ich zumindest habe noch im Ansatz kein Insekt gesehen, welches spielt oder lernt. Derartige Fähigkeiten gibt es nur bei höher entwickeltem Leben. Warum sollte ich diese also in der Diskussion hier mit einbeziehen, sie sind komplett irrelevant dafür. Selbst Reptilien und Amphibien fallen dann weg den auch dort konnte meines Wissens nach noch nie etwas wie ein Lern Effekt oder dergleichen nachgewiesen werden.
 
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Nein nein, meine Aussage betrifft Tiere, die nach der Geburt sofort überlebensfähig sind.

Säugetiere und Vögel sind das nicht, ganz klar, aber Insekten, Reptilien und Amphibien sind dieses. An Einzeller habe ich nicht gedacht und die sind das, dann, auch wenn man sie mit einbezieht.
 
Du sprichst aber erst von Tieren, die lernen und spielen. Dies trifft ausnahmslos auf Säugetiere und Vögel zu. Dem setzt du dann gegenüber, dass Tiere (im Argumentationsstrang die selben) direkt in der Natur lebensfähig sind. Und das stimmt für die in diesem Argumentationsstrang definierten Tiere eben nicht. Es interessiert doch nicht, dass deine Aussage unter der Annahme aller Tiere gilt, wenn doch die ganze Zeit mit Tieren argumentiert wurde, die lernfähig sind und verhalten wie spielen zeigen können. Deine Argumentationslogik ist nicht stringent, wenn du mal von allen Tieren und mal nur von einer bestimmten Gruppe sprichst.
 
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Mir fällt sofort ein Unterschied zwischen zwei Familien ein (keine Ahnung ob das der richtige Begriff ist).

Babys von vielen Säugetieren sind direkt nach der geburt schon relativ eigenständig (sie können z.B. schwimmen, laufen und daher auch eigenständig flüchten).

Menschenbabys können das nicht (sogar das krabbeln oder das im Liegen umdrehen müssen wir erst lernen .... schwimmen können wir bis kurz nach der Geburt ... dann haben wir das wieder verlernt) ... die müssen getragen werden ... ein Verhalten, welches wir zumindest mit den meisten Primaten gemein haben (alle Menschenaffen sind als Babys ahnlich hilflos, wie Menschen).
Der Nachwuchs von Walen und Haien ... also Meeressäugern, kann in den ersten Wochen seines lebens z.B. nicht schlafen ... weil sie die Technik des Halbseitenschlafs scheinbar erstmal lernen müssen (zumindest legen das die Beobachtungen wohl nahe). Ein Wal der das nicht beherrscht, riskiert im Schlaf zu ertrinken ... also beginnen die mit dem Schlafen erst nach einigen Wochen.
Menschliche Kinder sind da ganz anders ... die pennen in den ersten Wochen fast nur (bloß eben nicht in dem Rhythmus den uns Erwachsenen unsere Gesellschaft aufzwingt) ... bei Primaten scheint das ähnlich zu sein.

Wichtig ist hierbei wohl auch die Art des Heranwachsens des Embryos zum Fötus bzw. "Kind". Säugetiere gebähren sehr früh, und daher findet ein teil der Enwicklung eben erst ausserhalb des Körpers statt.
Viele Fische legen Eier ... und aus denen schlüpft dann z.B. ein fertiger Salmler oder Barsch, der nur einfach kleiner, ansonsten aber voll ausgebildet ist.
Bei Insekten sieht es genauso aus. Eine Stubenfliege ist schon direkt nach der Geburt nicht weniger nervig, als ein "alter Hase" der gleichen Art ... eventuell aber leichter zu erwischen.

Sicherlich hängt das mit unterschiedlichen Komplexitätsgraden bei den einzelnen Arten zusammen. Wieder etwas scheinbar besonderes beim Menschen ... wir sind zwar hoch komplexe Organismen, aber dadurch eigentlich nicht so gut körperlich Anpassungsfähig. Bei Fliegen dauert es wenige Generationen, bis eine Anpassung bzw. eine Mutation mit unter diesen Bedingungen besseren Überlebenschancen vollzogen ist.
Wie vele Generationen würde Mensch für eine solche Entwicklung wohl brauchen? ... die Antwort: Keine Einzige, denn der Mensch passt sich nicht körperlich an seine Umwelt an (bzw. DIESE Anpassung dauert wirklich hunderte von Generationen), sondern entwickelt Werkzeuge mit denen er die Umwelt an seine Bedürfnisse anpasst ... wieder etwas, das Primaten in nicht ganz so krassem Ausmaß auch tun (Werkzeugmacher gibt es auch unter den Menschenaffen nicht wenige).
Unsere Intelligenz und unser Erfindungsgeist machen eine körperliche bzw. genetische Anpassung im Prinzip unnötig.

Auch die Vermehrung hat einen evolutionären Prozess durchlaufen .. und wie das nunmal so ist ... wo sich etwas entwickelt, da wird es meist komplexer .. vor allem wenn es sich im Dialog mit einer sich ebenfalls entwickelnden Umwelt entwickelt (Anpassung als Evolutionsmotor).
Mit Blick auf die Komplexittätssteigerung sollte klar sein, dass auch die postnatale Brutpflege aufwändiger wird, je mehr der Organismus können muss, um eigenständig überlebensfähig zu sein.
Bei Menschen und auch einigen anderen Säugetieren ist das eben eine ganze Menge ... bei vielen Säugetieren ist das wohl etwas zu viel, um es genetisch vorverdrahten zu können ... also muss das eben nach der Geburt gelernt werden.

Mit etwas mehr Bezug zur gerade laufenden Diskussion ... woher die Gewissheit, dass nur Säugetiere und Vögel spielen?
Hat irgendwer die Hirnströme von Insekten oder Fischen gemessen, und dabei festgestellt "was da abgeht ist toternst"?
Auch bei Säugetieren ist das Spielen eine ernste Angelegenheit ... denn im Spiel mit Artgenossen können sie ihren Körper erproben, die Motorik entwickeln und Rudeltiere erwerben dabei sogar prozedurales Wissen über die soziale Ordnung in ihrem Rudel ... Raubtiere lernen im Spiel wahrscheinlich auch so etwas wie Impulskontrolle (z.B. eine Beißhemmung)
Letztlich erwerben die meisten Tierarten beim Spiel lebensnotwendige Fähigkeiten (das gilt für Menschen genauso) ... auch Spielen ist demnach "todernst".

Dass Organismen dabei Spass empfinden, ist die Folge eines Belohnungssystems, welches der Motivation dient, überhaupt aktiv zu sein ... eigentlich gibt es dazu nämlich neben dem Selbsterhalt (Ernährung, Verteidigung, Flucht) und dem Arterhalt (Fortpflanzung ... inkl. damit verbundener Rituale) keinen wirklich "guten" Grund.
Eine Dosis Dopamine oder auch Adrenalin ist aber als Motivation ausreichend ... auch wenn bei einer Tätigkeit eben keine Nahrung oder Nachwuchs herauskommt, sondern im Grunde nur Energie verbraucht wird.
DAS muss sich auch irgendwie lohnen ... also gibt es einige Belohnungssysteme, die uns ein Wohlgefühl verschaffen ... die meisten Drogen setzen genau an diesen Systemen an, indem sie sie ohne natürlichen Anreiz triggern (Kokain oder Cannabis z.B.) bzw. den Abbau der ausgeschütteten Stoffe verzögern (Heroin oder auch MAO-Hemmer z.B.).

Spass als primären Grund für spielerisches Verhalten anzunehmen, ist wieder eine mMn unzulässige Übertragung ... ein "Übergeneralisierungsfehler" also ... nichtmal menschliche Kinder spielen "nur" zum Spass, sie erlernen dabei aber Fähigkeiten, die den meisten von uns wohl so selbstverständlich erscheinen, dass wir ihre Entwicklung als Grund für das Spiel erst nach genauerer Bertrachtung in Erwägung ziehen.

Lasst euch von einem Musiker und Instrumentallehrer versichern, es gibt unglaublich viel, was EURE Körper nicht können (falls Musiker anwesend sind, ihr seid damit nicht gemeint). Diese spezifischen motorischen Fähigkeiten entwickeln sich erst in Jahrelangem "Spiel" ;)
 
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Das sind alles Faktoren die den Menschen von Tieren unterscheiden, deswegen kann man unsere Ethik auch nicht auf Tiere übertragen.

Das funktioniert halt einfach nicht, ein Grund warum wir Menschen aber auch Ethik haben ist, weil wir angst vor dem Tod haben, obwohl er Teil der Natur ist und das schon von Anbeginn des Lebens.
 
Musashi schrieb:
angst vor dem Tod
Auch die möchte ich gerne auf einen Selbsterhaltungstrieb zurückführen.
Wir wissen alle, dass unser Leben tödlich endet .... wir hegen aber eben auch den Wunsch, eines "natürlichen Todes" zu sterben ... und das beinhaltet auch, möglichst lange am Leben zu bleiben.
Ausserdem sind wir ja auch alle etwas Xenophob veranlagt ... und was nach dem Tod kommt, dass ist uns allen einigermaßen unbekannt und daher fremd.

Wer nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, den ängstigt eventuell auch der gedanke, einfach "weg" zu sein ... (eine irrationale Angst, denn wenn danach nichts mehr kommt, dann wird auch das Bewusstsein mit dem Tode einfach aufhören ... man "erlebt" also die Leere, die einen ängstigt garnicht).
Viele ältere Menschen finden ja deswegen auch zu irgendeinem Glauben zurück, denn der beinhaltet oft auch die Hoffnung, dass danach eben doch noch was kommt, was man beswusst erleben könnte.

Und wie ich oben weiter schon schrieb, kann aus dem Glauben eine irgendwie durch den Lebenswandel beeinflussbaren "Nachwelt" auch eine starke Motivation erwachsen, sich im Leben und Handeln an ethischen Grundsätzen zu orientieren.
Denn auf die Ewigkeit unter Qualen oder die Wiedergeburt als Darmparasit hat ja doch keiner Lust.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Auch die möchte ich gerne auf einen Selbsterhaltungstrieb zurückführen.

Bei Menschen würde ich auch sagen, dass es der Selbsterhaltungstrieb ist, bei Tieren würde ich eher sagen, dass es um die Arterhaltung geht. Ist es nicht so das die westlichen Länder die niedrigste Geburtenrate haben?

China, Indien und auch die muslimischen Länder haben eine viel höre als jedes westliche Land. Bei Tieren geht es immer darum sich Fortzupflanzen, das ist bei Menschen auch so, aber ich denke je Digitalisierter wir werden um so schwieriger wird unsere Kommunikation miteinander was sich auch auf unseren Fortpflanzung bemerkbar macht.

Ich glaube sogar explizit die Weiße menschliche Rasse hat durch die Digitalisierung Probleme einen Partner zu finden, gerade die Kulturen über die immer Schlecht geredet wird, ist das anders.
 
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