Falsches USB-Ladegerät/-Technik bzw. Kabel: Gerät schrotten?

WulfmanGER

Commander
Registriert
Juli 2005
Beiträge
2.225
Hallo zusammen,

ich bekomme gerade einen neuen GPS-Logger. Meinen alten durfte ich innerhalb der Garantie zurückschicken ... Aussage vom Support: "Fehler in der Ladeelektronik" "... auch mit neuem Akku war kein Laden mehr möglich". Bekomme neuen - alles gut.

Jetzt hab ich mir so ein wenig gedanken gemacht: meine Schuld?

Ich kann jetzt keine Detailinfos zu dem Gerät liefern (kommt die nächsten Tage). Aber man kann sich vorstellen das hier keine Highend-USB-Lade-Akku-Technik verbaut ist. Geladen wir über MicroUSB. Laden ging z.b. am USB-Port vom PC. Wobei ich mit USB3.0 connectivitätsprobleme hatte (Laut Hersteller gibt es aber keine)

Jetzt hab ich 2 Ladegeräte und ca. 100000 USB-Kabel. Ich hatte tatsächlich mit einem USB-Kabel keine Ladung hinbekommen. Ein anderes Kabel wollte keine Daten drüber laufen lassen - bei anderen Geräten arbeiten die beiden USB-Kabel aber. Vielleicht war das nur das erste Zeichen für "geht bald komplett kaputt"?

Die beiden Ladegeräte biete folgende "Features":
Anker -> PowerIQ (5V/2,4A)
Ansman -> SmartIC (5V/2,4A), QC3.0 (5V/3A, 9V/3A, 12V/2,5A), PD (bis 30W)

Bisher hatte ich immer den Anker genutzt. Dann kam der Ansman. Hier hab ich das Gerät an SmartIC angeschlossen aber auch einmal an QC3.0. Meine Erwartungshaltung war natürlich jetzt nicht: geht schneller - sonst geht. Wenn doch die Ladegeräte kein kompatibles Gerät auf der Gegenseite finden, SOLLTE hier doch auf "Standard-USB-Ladestrom" runtergeschaltet werden. Ich kann also mein iPhone auch am QC3.0 Laden, obwohl Apple den Standard nicht unterstützt. Es geht dann halt (viel) langsamer als Vergleichbares Gerät mit QC3.0.

Ist da mein Gedankengang soweit richtig: "falsches" USB-Ladegerät + "falsches" USB-Kabel sollten KEIN Defekt verursachen. Dafür ist die Ladeelektronik da die dann ggf. eher das Laden/Aufladen verhindert?

Möchte das Teil jetzt nur nicht noch mal schrotten ;) In den nächsten Urlaub geht das Ansman mit ... mehr Ports ... PD fürs iPhone, QC3 fürs Android-Tablet und der Rest an SmartIC

Danke
 
Wenn alle Geräte innerhalb der Spezifikationen arbeiten (d.h. von einigermaßen vernünftigen Herstellern stammen) kanst du alles mit allem verbinden ohne was zu zerstören.
Günstige Kabel erlauben ab und zu keine Datenübertragung, das ist nich schön, aber doch eher normal.

Im Endeffekt solltest du dir da also derzeit keine Sorgen machen müssen.
 
Wulfman_SG schrieb:
Jetzt hab ich mir so ein wenig gedanken gemacht: meine Schuld?
Finde ich nicht, da die nötige Transparenz bei den Ladeverfahren fehlt. Qualcomm® Quick Charge™ ist ein proprietärer Standard und die Aushandlung der Ladespannung ist nur durch Reverse Engineering öffentlich geworden.
Wulfman_SG schrieb:
Ist da mein Gedankengang soweit richtig: "falsches" USB-Ladegerät + "falsches" USB-Kabel sollten KEIN Defekt verursachen.
Wenn die Geräte laut USB Spezifikation arbeiten sollte eigentlich kein Defekt entstehen.
Wulfman_SG schrieb:
Dafür ist die Ladeelektronik da die dann ggf. eher das Laden/Aufladen verhindert?
Bei QC und PD sollte das Ladegerät nur 5 V ausgeben wenn das Gerät diesen Standard nicht unterstützt.

Allerdings habe ich auch den Fall, dass ein Xiaomi QC Netzteil die Spannungsversorgungselektronik von meinen Tablet geschrottet hat. Das Netzteil hat eine Nennspannung von 9 V ausgegeben obwohl das Tablet nur eine Nennspannung von 5 V verträgt.

Der Händler von dem ich das Xiaomi Smartphone + Netzteil gekauft hat zeigt sich sehr unkooperativ bezüglich einer Entschädigung.
  1. Er hat behauptet, dass man das Netzteil nicht zum laden von anderen Geräten verwenden darf und das auch in der Bedienungsleitung steht. > Konnte ich widerlegen, steht nicht drinnen.
  2. Als nächstes hat er behauptet, dass doch sicher in der Tablet Bedienungsanleitung steht, dass man es nicht mit fremdem Ladegeräten laden darf. > Konnte ich widerlegen, steht nicht drinnen.
  3. Als nächstes die Behauptung, dass ich das Netzteil zweckentfremdet habe. > Habe geantwortet ein USB Ladegerät zum laden von USB Geräten zu verwenden ist keine Zweckentfremdung.
  4. Händler hat sich nicht mehr gemeldet. > Ich werde trotzdem weiter kämpfen.
Der Händler hat nicht versucht abzustreiten, dass das Netzteil eine zu hohe Spannung ausgegeben hat. Habe ihm aber auch nicht die Möglichkeit gegeben, da ich das sehr genau dokumentiert habe.

Fazit: Ich werde in Zukunft nur mehr Geräte mit QC oder PD Ladegeräte laden wenn das Gerät USB-C hat oder Gerät und Ladegerät vom selben Hersteller sind.
 
Pako1997 schrieb:
Wenn alle Geräte innerhalb der Spezifikationen arbeiten (d.h. von einigermaßen vernünftigen Herstellern stammen) kanst du alles mit allem verbinden ohne was zu zerstören.

So ist auch mein Verständnis von Laden über USB

Pako1997 schrieb:
Günstige Kabel erlauben ab und zu keine Datenübertragung, das ist nich schön, aber doch eher normal.
Auch das sehe ich genauso ;) Nervig aber ok ... mittlerweile hat man soviele microUSB-Kabel rumfliegen - eines wird schon passen (ob für Daten oder Strom). Wichtig war mir nur: falsches Kabel (nicht defektes, unsachgemäss selbst gebasteltes usw.) kann nich für Defekt verantwortlich sein.

eigs schrieb:
Allerdings habe ich auch den Fall, dass ein Xiaomi QC Netzteil die Spannungsversorgungselektronik von meinen Tablet geschrottet hat. Das Netzteil hat eine Nennspannung von 9 V ausgegeben obwohl das Tablet nur eine Nennspannung von 5 V verträgt.
Das könnte ich mir halt auch in meinem Fall vorstellen. Der Logger war immer nur mit PowerIQ geladen worden - dann min. einmal QC3.0 (ob das auch das letzte mal Laden war, weiß ich aber nicht...) aber auch SmartIC (wo gerade frei ist...)

Übrigens gefunden (HP)

Akku (eingebaut)1900 mAh
Spannung – Akku3.7V DC
Spannung – Stromadapter5.0V DC
Externe Stromversorgung12V Kfz oder 230V Netzteil

Bzw.
StromaufnahmeDC 5V, 800mA
im Handbuch. Dabei war ein KFZ-Adapter (den man zuhause eher seltener nutzen kann um seine Geräte aufzuladen) und ein MicroUSB-Kabel.

Aber eine Info welches Ladegerät ich verwenden "muss" steht nicht geschrieben.

Also selbst wenn QC mir das Teil geschrottet hat -> sehe ich zumindest nicht das Problem bei mir. Woher soll ich wissen ob ich mit QC, PIQ, SIC, PD laden kann/darf/soll/muss. Aber ich werde trotzdem QC meiden. Irgendwie bei dem Standard kein gutes Gefühl ...

Und wenn es noch mal drauf geht, wieder hin. Der Händler ist hier wenigstens sehr Hilfsbereit und stellt sich nicht quer! Erste Diagnose war: neuer Akku - müssten sie aber in China bestellen - dauert wenige Wochen. Direkt danach "ok wir denken sie brauchen das Gerät "zeitnah", unserer Lieferant in China spricht jetzt von mehrerern Wochen - wir schicken ihnen Ersatz" ;) [sinngemäss].

Gibt es relativ günstig Möglichkeiten zu prüfen was ein Gerät vom Netzteil gerade saugt - welcher Standard, welche Leistung etc.? Um halt z.b. so eine 9V statt 5V-Sache rauszubekommen?
 
Wulfman_SG schrieb:
Gibt es relativ günstig Möglichkeiten zu prüfen was ein Gerät vom Netzteil gerade saugt - welcher Standard, welche Leistung etc.? Um halt z.b. so eine 9V statt 5V-Sache rauszubekommen?

Ja, wird dir aber nicht gefallen. Kabel aufschneiden, Adern freilegen und im laufenden Betrieb die Spannung messen. Lies dir vorher die USB-Spezifikation durch was auf welcher Leitung liegt.

edit: Laut Wikipedia liefert usb ohne Power Delivery immer 5V.
 
Wulfman_SG schrieb:
Gibt es relativ günstig Möglichkeiten zu prüfen was ein Gerät vom Netzteil gerade saugt - welcher Standard, welche Leistung etc.?
Dazu gibt es USB Zwischenstecker Messgeräte. z.B. Qway U2p
Wulfman_SG schrieb:
Um halt z.b. so eine 9V statt 5V-Sache rauszubekommen?
Wenn du das bei einen funktionierenden Gerät testest ist dein Gerät aber wieder kaputt.
 
Tja ... Austausch angekommen ... 3-4x Laden mit Smart IC = Kaputt :(
Das Smart IC hab ich erst seit kurzen - den Koffer hatte ich anfangs mit PowerIQ geladen ... das ging. Kann aber nicht sein das SmartIC die Ladeelektronik des Loggers schrottet ... mal gucke wie der Händler jetzt reagiert ....
 
Was macht eigentlich Smart IC?
Auf der Ansmann Seite steht folgendes:
Ansmann schrieb:
Das USB-Ladegerät erkennt dank dem verbauten Smart-IC Chip den höchstmöglichen Ladestrom, welcher von ihrer Anwendung beansprucht wird und stellt diesen bereit.
So wie es ausschaut bleibt die Nennspannung immer bei 5 V. Ein Gerät wählt normalerweise den Ladestrom anhand der Aushandlung aber auch nicht mehr als die Ladeelektronik und der Akku verträgt.
Ein USB-Ladegerät könnte also nur verschiedene Aushandlungen probieren und die Spannung innerhalb der Toleranz ändern. Leider konnte ich zu Smart IC keine technischen Informationen finden.

Eventuell hat Smart IC gar nicht die Ladeelektronik an sich geschrottet sondern den Chip für die Aushandlung und Datenkommunikation der eventuell Teil der Ladeelektronik ist. Aber ohne weitere Informationen ist das nur ein möglicher Grund.
 
Hallo zusammen,

ich bin ja ein Freund von Auflösungen ;)

Also ... den zweiten Logger hatte ich nun leider auch kaputt bekommen (das Defekte Teil ist übrigens ein TP4056 Laderegler). Vertrieb angeschrieben -> die haben sich dann ein Ansmann geholt (nicht den gleichen wie ich - aber ich denke das Ergebnis ist 1:1 übertragbar...). Heute kam das Ergebnis ...

5 Ports ... an einen der Ports der Logger -> alles gut
ALLE Ports belegt -> Peng ...

Zitat:
SmartIC-Port: bei jedem zweiten Einstecken über 6 Volt. 25% der Einschaltvorgänge erzeugen über 10 Volt. Gemessener Spitzenwert 20.9 Volt (!).
QC-Port: besser, aber auch häufig über 7 Volt. Spitzenwert 16.2 Volt.
Interessanterer Weise sind das negative Spitzenwerte. Der Vpp (Volt peak-peak) Wert hat diese hohen Werte. Also erzeugt das Ansmann beim Einstecken eine falsch gepolte Spitzenspannung.


Bei 10+ V ist natürlich klar das die Ladelektronik drauf geht. JEIN ... den eigentlich sollte der Ansmann eine Sperr-Diode haben die das verhindert - das Endgerät (der Logger) kann so eine auch haben, muss aber nicht zwingend (hat es nicht).

Somit: Zwei Ansmann-Geräte, beides Killer-Ladegeräte bei Vollbestückung für Geräten ohne Sperr-Diode ...
Wer also nicht genau weiß was er an einem Ansmann (SmartIC oder QC) anschließt, sollte lieber die Finger davon lassen :( Hab aber damit jetzt trotzdem den Ansmann-Support kontaktiert - mal gucken was die sagen.

Mein Logger wird jetzt noch mal repariert. Das TP4056 ist ja ein Standardteil was zur genüge vorrätig ist - im gegensatz zu dem Akku etc.

Ich hab mein Ansmann jetzt Problemlos bei Amazon reklamiert und bekomme Geld zurück (trotz abgelaufener Widerrufsfrist). Reaktiviere jetzt meinen Anker.

Grüße
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: eigs
Zurück
Oben