Feedback zu meinem Lebenslauf und Anschreiben gesucht

The_waron schrieb:
Also in der Internetrecherche ergibt sich eher das Bild das Kaufleute im E-Commerce sehr gefragt sind, insbesondere der Trend zum Onlinekonsum der durch die Pandemie extrem verstärkt wurde scheint hier das Arbeitsumfeld deutlich positiv beeinflusst zu haben.
In meiner Stadt gibt es bisher höchstens eine Stellenanzeige für den Beruf des Kaufmanns im E-Commerce. Obwohl es relativ viele Ausbildungsmöglichkeiten zum Kaufmann im E-Commerce gibt, scheinen viele Unternehmen, die diesen Beruf ausbilden, keine ausgebildeten Kaufleute im E-Commerce zu suchen.
 
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Persönlich würde ich bei dem Anschreiben mehr auf die Stelle selbst eingehen. Im Moment benutzt du drei Absätze, um irgendwie das was du bisher gemacht hast in einen Bezug zu bringen, ohne dass das wirklich zieht. Kommt natürlich auch daher, dass ich nicht weiß, was die Firma eben macht.

Soll heißen, überleg dir, warum gerade du für die Stelle passend bist (ja, klingt doof, hilft aber). Oder selbst wenn du nicht wirklich passt, warum die Firma es mit dir versuchen sollte. Wenn etwas hergestellt wird, versuch, Bezug darauf zu nehmen, und wenn es nur mit einer Metapher ist. Wenn die Firma einen bestimmten Kundenkreis hat, nutze den um Bezug herzustellen.

Womit ich immer gut gefahren bin, ist im allerersten Absatz nicht die Stellenbeschreibung nochmal wiederzukaufen, sondern klipp und klar zu sagen, warum du überhaupt auf die Stelle aufmerksam geworden bist. Oder mit dem Startsatz eine passende Einleitung zu schreiben.

Ich hab letztes Jahr den Bewerbungsprozess hinter mir gehabt, nach 13 Jahren Studium ohne irgendwas abzuschließen, 6 Monate Call-Center und fünf Jahre Arbeitslosigkeit. Sechs Bewerbungen geschrieben, zwei Zusagen. Mein Mann hatte dieses Jahr das selbe, aber mit einer Lücke von 15 Jahren ohne Berufsabschluss. Ähnlich viele Bewerbungen, auch zwei Zusagen. Wir beide hatten nur eine Weiterbildung in einem (zugegeben gefragten) Berufsbild vorzuweisen. Das nur am Rande, um meine Meinung zu erklären.

Bewerbungen, in denen die Bewerber runterschwadronieren was sie irgendwie können kann funktionieren. Aber je nach Firma kannst du auch selbstbewusster sein, vielleicht auch ein wenig lockerer schreiben. Wenn es passt, trau dich, rhetorische Fragen zu stellen. Wenn du als Quereinsteiger unterwegs bist, mach deutlich warum die Firma bei dir davon ausgehen kann, dass du bereit bist, dir neue Kenntnisse bei ihnen anzueignen. Und schau, dass du nicht zu oft das Wort "dynamisch" benutzt. Spätestens beim zweiten Mal klingt es abgedroschen.

Vom Geschmack her würde ich auch weniger Begeisterung zeigen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich wirklich jemand "mit Begeisterung" bewirbt.

Ich würde nach folgendem Schema vorgehen:
Erster Absatz: Firma ansprechen. Direkt, möglichst gleich einen Bezug zwischen dir und der Branche herstellen.
Zweiter Absatz: Kurz anreißen wo du herkommst und warum du dich gerade bei der Firma siehst.
Dritter Absatz: Die Fähigkeiten, die du der Firma zur Verfügung stellst. Warum gerade du ein Mehrgewinn für die Firma bist. Ruhig selbstbewusst sein, aber nicht arrogant. Feine Gradwanderung, geb ich zu. Das muss auch nicht alles was sein, was du belegen kannst. Wenn du meinst, du bist besonders lernfähig, schreib das rein.
Vierter Absatz: Eventuell noch mehr zu deiner Person, wenn nötig, ansonsten hier den Abschluss mit dem persönlichen Gespräch anbringen.

Lies dir dein Anschreiben durch und frag dich, wie interessant das ganze ist oder ob du eigentlich auf halben Weg vergessen hast, um was es geht. Zuviele Informationen sind auch nicht gut, und wenn ich dein Anschreiben lese, hab ich im zweiten Absatz schon wieder vergessen, was du eigentlich im ersten geschrieben hast. Versuchsweise kannst du auch einfach mal einen runterschreiben, frei Schnauze, egal wie "korrekt" er wirkt, gucken wie das wirkt und von da ausgehend dran feilen. Mit etwas Glück und Geduld hast du am Ende ein individuelleres Anschreiben, dass dich auch besser repräsentiert.

Edit:
Die umfangreiche Einarbeitung wird mir sicherlich dabei helfen, solide Fachkenntnisse in der
Gestaltung und Überwachung von Versorgerwechselprozessen zu entwickeln
Den Satz würde ich rauswerfen. Vielleicht wird in der Stellungsbeschreibung eine umfangreiche Einarbeitung angeboten, aber so klingt der Satz, als würdest du sie dringend brauchen und hoffst, dass sie auch fruchtet. Hier würde ich wenn, dann wirklich darauf hinweisen, warum die Einarbeitung gerade bei dir erfolgsversprechend ist.
Auch würde ich den Namen deines vorigen Arbeitgebers im Anschreiben weglassen. Das steht im Lebenslauf und ist hier nicht von Interesse.
 
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