Frage zu Mesh-WLAN im Heimnetz

So, ich habe jetzt alle Router und alle Endgeräte inkl. aller Smarthome Devices die ich im Haus habe auf die neue SSID umgeändert. Sind ca. 60 Geräte. War ca. 4h Arbeit. Funktioniert alles und ich habe jetzt nur noch 1 WLAN. Ich wollte mich bei allen bedanken, die mir weiter geholfen haben und ganz besonders t-6 es funktioniert wirklich.

Jetzt habe ich mir für 0€ ein Lan basiertes Pseudo-Mesh System gebaut. Ich bin so dankbar, dass ich nicht auf den Marketing Schwachsinn reingefallen bin und vorher noch mal die Experten zu Rate gezogen habe.
 
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t-6 schrieb:
Ich kürze mal ab:

Setz alle Router auf dieselbe SSID & Passwort. Fertig ist dein "Mesh". AVM hasst diesen Trick.
Ich kann nicht nachvollziehen, wieso diese krasse Verkürzung hier wenig Widerspruch findet. Klar ist das so etwas Ähnliches, aber es ist KEIN MESH nach 802.11s oder eben herstellereigenen Prinzipien. Vielleicht habe ich da auch etwas übersehen, aber 2x paralleles Netz an 2 AccessPoints bringt im Übergangsbereich in der Regel arge Probleme mit dem AP-Steering und teilweise auch BandSteering mit sich, sprich, die Teilnehmer hüpfen von AP zu AP und haben schlimmstenfalls jedes mal einen kleinen kurzen Verbindungsabbruch.
 
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n8mahr schrieb:
Ich kann nicht nachvollziehen, wieso diese krasse Verkürzung hier wenig Widerspruch findet. Klar ist das so etwas Ähnliches, aber es ist KEIN MESH nach 802.11s oder eben herstellereigenen Prinzipien. Vielleicht habe ich da auch etwas übersehen, aber 2x paralleles Netz an 2 AccessPoints bringt im Übergangsbereich in der Regel arge Probleme mit dem AP-Steering und teilweise auch BandSteering mit sich, sprich, die Teilnehmer hüpfen von AP zu AP und haben schlimmstenfalls jedes mal einen kleinen kurzen Verbindungsabbruch.
Ja consumer "Mesh" sind eigentlich nur die erweiterten WLAN Daten für clients womit dann die letztgenannten Probleme (bestenfalls) quasi ausgebügelt werden, was hier aber erstaunlich gut funktioniert.

Habe hier mal einen Test gemacht, habe ein videoanruf in WhatsApp zu meiner Frau gemacht, und mich dann von AP zu AP (AVM) bewegt, man hatte beim Wechsel ein mal lag, aber zum Abbruch ist es nicht gekommen.
Benutze das Video Telefonie Zeug natürlich im Alltag nicht, aber es wird ja im Internet oft bemängelt das video Telefonie ein Abbruch erleidet, darum der Test um zu sehen was hier passiert, bei allen anderen Sachen wie Surfen und Co merkt man natürlich gar nichts.
 
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t-6 schrieb:
Nein, nicht zwei. Eins. Egal ob 2,4 oder 5 Ghz.
Der Client entscheidet sich ob er auf 2,4 oder 5 Ghz gehen soll.
Nicht jeder Client kann das zufriedenstellend managen. In meinem Haushalt haben 1 Toshiba-Laptop und ein iPhone 6 Orientierungsprobleme und machen gerne mal die Verbindung dicht.
Also fahre ich mit der Trennung von 2,4 und 5 GHz besser.
 
Die wenigstens mit Mesh beworbenen Lösungen am Markt sind echte Meshs nach 802.11s. Das liegt nicht zuletzt darin, dass 802.11s durchaus nicht unproblematisch ist, da die Nodes untereinander ebenfalls roamen, was ganz neue Probleme schafft bzw schaffen kann.

Das was am Markt als Mesh verkauft wird, ist zum Großteil nur die Unterstützung von 802.11k, v und r sowie Mechanismen zum Band bzw. AP Steering, die effektiv auf der min. RSSI basieren und den Clients im Zweifelsfall die Verbindung kappen bzw. eine Neuverbindung auf dem AP/Frequenzband blockieren. All das hat aber nichts mit Mesh zu tun, weil das eben 802.11s ist und von den wenigsten Systemen unterstützt wird, zumindest im Consumer-Bereich.

Hinzu kommt, dass 802.11s eben aus dem Grunde, dass die Nodes (=APs und Repeater) selbst roamen, eine höhere Dichte an Nodes benötigt. 1 Node pro Stockwerk bringt auch mit 802.11s nur bedingt etwas, weil die Nodes eben nicht untereinander roamen können, da gar kein Alternativer Verbindungspunkt in Reichweite ist.

802.11s ist daher ein zweischneidiges Schwert, aber das IST nun mal der Mesh-Standard, den gefühlt 9 von 10 Herstellern auf ihre Packung schreiben und damit werben obwohl sie unterm Strich gar kein Mesh bieten. Mesh ist daher insbesondere im Consumer-Markt weitestgehend ein Buzzword für gepimpte AP-/Repeater-Systeme mit erweiterten Metadaten und abgekürztem An-/Abmeldehandling beim Roaming eines Clients.


lhmac schrieb:
Nicht jeder Client kann das zufriedenstellend managen.
[..]
Also fahre ich mit der Trennung von 2,4 und 5 GHz besser.
In der Tat. Aber das gilt es herauszufinden. Man muss es erst mit den eigenen Clients testen ob es mit einer SSID so funktioniert wie man sich das wünscht oder nicht. Erst dann, wenn sich herausstellt, dass mindestens ein Client Probleme mit der gemeinsamen SSID hat, ist es sinnvoll, über eine Trennung der SSIDs nachzudenken.
 
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@Raijin danke für die Erläuterung.
Dazu möchte ich aber ergänzen, dass es für den Nutzer im Heimbereich wenig Unterschied macht, ob die APs selbst Wlan nutzen zur Verbindung, weil der volle, quelloffene Standard 802.11s eingehalten wird, oder ob die Übergabe der Klienten zwischen den APs durch herstellereigene Protokollzusätze besser, weil nahtlos, gehandhabt wird und / oder die APs per Lan verbunden sind. Es gibt ja auch APs von zB AVM, die 3 Wlan Netze spannen, eins für die Kommunikation zwischen den APs und zwei für die Klienten; ob das dann 802.11s konform umgesetzt ist, vermag ich nicht zu sagen.

Die Übergabe der Klienten wird jedenfalls anders gehandhabt, als es der Standard bei zwei parallelen Netzen gleicher SSID ist. Und das ist hier für mich der wichtige Punkt, der fast komplett ignoriert wurde.
Engaged schrieb:
Habe hier mal einen Test gemacht, habe ein videoanruf in WhatsApp [--] man hatte beim Wechsel ein mal lag, aber zum Abbruch ist es nicht gekommen.
Das ist aber dem guten Protokoll und caching von Whatsapp Video zu verdanken, da es für Mobilverbindung optimiert ist. Andere Telefonie-Programme handhaben das evtl. weniger entpannt. Und für den Fall, dass du mit deinem Endgerät in der Grenze zwischen den beiden Netzen wärst, hättest du ständig diesen Lag.
Engaged schrieb:
Benutze das Video Telefonie Zeug natürlich im Alltag nicht, aber es wird ja im Internet oft bemängelt das video Telefonie ein Abbruch erleidet, darum der Test um zu sehen was hier passiert, bei allen anderen Sachen wie Surfen und Co merkt man natürlich gar nichts.
Naja, wenn du genau in dem Moment, wo dein Endgerät hüpft eine Seite aufrufst, wirst du evtl die Meldung bekommen, Seite sei nicht verfügbar. In den meisten Fällen wird jedoch nur eine merkliche Verzögerung beim Aufruf stattfinden.
 
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n8mahr schrieb:
Das ist aber dem guten Protokoll und caching von Whatsapp Video zu verdanken, da es für Mobilverbindung optimiert ist. Andere Telefonie-Programme handhaben das evtl. weniger entpannt.
Das kann natürlich sein, klingt einleuchtend.
n8mahr schrieb:
Und für den Fall, dass du mit deinem Endgerät in der Grenze zwischen den beiden Netzen wärst, hättest du ständig diesen Lag.
Nö Pingpong machen die Clients hier nicht, hab flächendeckendes, und sich Überschneidendes 5ghz WLAN, Roaming funzt sehr gut trotz zt Mediatek SOC im handy. 😁👍
n8mahr schrieb:
Naja, wenn du genau in dem Moment, wo dein Endgerät hüpft eine Seite aufrufst, wirst du evtl die Meldung bekommen, Seite sei nicht verfügbar. In den meisten Fällen wird jedoch nur eine merkliche Verzögerung beim Aufruf stattfinden.
Das stimmt wenn man in genau den Moment auf irgendwas klickt, aber "Übergabepunkt" ist hier die türzarge von Haustür und Kinderzimmer, von daher kriegt man das selten mit.
 
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Die Übergabe der Klienten wird jedenfalls anders gehandhabt, als es der Standard bei zwei parallelen Netzen gleicher SSID ist. Und das ist hier für mich der wichtige Punkt, der fast komplett ignoriert wurde.
Zugegeben. Meine Absicht war aber zunächst mal die naheliegendste Lösung zu präsentieren, nämlich die Harmonisierung der SSIDs/PWs mit der vorhandenen Hardware bevor man anfängt neue Anschaffungen zu tätigen.
Sicherlich sind die angebotenen Systeme... besser als komplett unabhängige APs was Verwaltung und Zusatzfeatures angeht, aber manchmal ist "ausreichend" schon gut genug wenn die Clients mitmachen.
 
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@t-6 du hast absolut recht, in den meisten Fällen ist das ausreichend und man sollte natürlich erst mal das Vorhandene "richtig" nutzen, bevor man alles umbaut. Nur die Selbtverständlichkeit, mit der die Unterschiede ignoriert wurden, hat mich gewundert.
 
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n8mahr schrieb:
Dazu möchte ich aber ergänzen, dass es für den Nutzer im Heimbereich wenig Unterschied macht, ob die APs selbst Wlan nutzen zur Verbindung, weil der volle, quelloffene Standard 802.11s eingehalten wird, oder ob die Übergabe der Klienten zwischen den APs durch herstellereigene Protokollzusätze besser, weil nahtlos, gehandhabt wird und / oder die APs per Lan verbunden sind. Es gibt ja auch APs von zB AVM, die 3 Wlan Netze spannen, eins für die Kommunikation zwischen den APs und zwei für die Klienten; ob das dann 802.11s konform umgesetzt ist, vermag ich nicht zu sagen.
Zur Nutzererfahrung habe ich nichts geschrieben, sondern nur dargelegt was 802.11s tatsächlich ist und was "Mesh" wie der Markt es zu gefühlt 95% bewirbt eben nicht ist, weil du dich explizit auf 802.11s bezogen hast. 802.11s - also "echtes Mesh" - ist recht selten, nicht zuletzt deswegen, weil einige Hersteller es prioprietär nachbilden. Ich meine zB Asus' AiMesh ist "fast" echtes Mesh, bin mir aber gerade nicht sicher.

Die falsche Nutzung des Begriffs "Mesh" ist aber nicht in Foren entstanden, schon gar nicht in diesem Thread, sondern bei den Herstellern und deren Marketingabteilungen. Ich persönlich verwende daher meistens den Begriff "Pseudo-Mesh", um deutlich zu machen, dass es sich nicht um ein Mesh im technischen Sinne handelt. Irgendwann wird man aber müde, dies in jedem Thread klarzustellen. Ich erkläre das gefühlt das 348. Mal und sollte mir wirklich mal so ein Addon für den Browser holen, um den Standardtext auf Knopfdruck zu posten.. Oder ich mach mal ne FAQ dazu, wenn ich Zeit habe, makuckn..

Für den Endkunden ist nur wichtig, dass das WLAN am Ende ordentlich funktioniert, das ist richtig. Allerdings ändert das nichts daran, dass man sich schon fast am Rande von bewusster Kundentäuschung bewegt - auch wenn von 100 Kunden maximal einer überhaupt merkt, dass ihm Mesh verkauft wird, aber kein Mesh drinsteckt.


Engaged schrieb:
Habe hier mal einen Test gemacht, habe ein videoanruf in WhatsApp zu meiner Frau gemacht, und mich dann von AP zu AP (AVM) bewegt, man hatte beim Wechsel ein mal lag, aber zum Abbruch ist es nicht gekommen.
Das kann schlicht und ergreifend daran liegen, dass dein Client aktiv geroamt hat. Dass AVM und Co beim Band/AP Steering Clients kicken, heißt ja nicht, dass dies immer passiert, sondern nur dann, wenn der Client es eben nicht selbst tut.

Ein sauberer Roamingvorgang, der durch den Client ausgelöst wird, ist bedeutend schneller als die besagte "Ich kick dich vom AP und zwinge dich zum Wechseln" Methode, da bei letzterer ein kompletter Anmeldezyklus durchlaufen wird, während beim Roamen die Anmeldung gewissermaßen übergeben wird.

Hinzu kommt, dass WhatsApp und Co prinzipiell mehr cachen und generell toleranter sind was schlechte Verbindungen angeht - der Nutzer toleriert Bildartefakte und/oder schlechten Ton ja auch deutlich mehr als bei Festnetz/VoIP. VoIP ist da nämlich empfindlicher und es kann bei zu langsamem Roaming (kick-Methode oder "richtig") durchaus mal "Knack und tuuut" machen.
 
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@Raijin absolut, ich kann dir da nur zustimmen. Wobei wir aber glaube ich unterschiedlicher Ansicht sind, ist die Frage, wie man die Fähigkeiten gewichtet und vereinfacht darstellt.

Mir war letztlich nur wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sehr wohl jeweils einen merklichen Unterschied machen kann, ob man parallele APs betreibt, oder ob man herstellerspezifisches "Pseudo-Mesh" nutzt oder eben vollwertiges Mesh.
Je nach Einsatzgebiet. Ich finde die Bezeichnung "Pseudo-Mesh" übrigens gut und werde sie auch weiter verwenden für die proprietären Ansätze der Hersteller.
 
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n8mahr schrieb:
die Frage, wie man die Fähigkeiten gewichtet und vereinfacht darstellt.
Das ist der Knackpunkt. Die Hersteller machen effektiv falsche technische Angaben bzw. eine Technologie bewerben, die sie nachweislich gar nicht unterstützen und in den meisten Fällen eben auch nicht "nachbilden", weil Mesh nun mal per Definition roamende Nodes (AP/Repeater) enthält, was de facto zB bei AVM nicht der Fall ist. Die Metadaten, AP und Band Steering sind andere Funktionen innerhalb des WLANs, die lediglich einen ähnlichen Bereich angehen. Das ist so als wenn VW beim neuen Golf mit Verkehrszeichenerkennung wirbt, aber nur einen Tempomaten mit Abstandshalter verbaut. Beides hat mit einer automatischen Geschwindigkeitsregulierung zu tun, aber beides sind 2 verschiedene Funktionen.

Eben diese technische ... .. Ungenauigkeit, die wir den Marketingleuten zu verdanden haben, machen es extrem schwierig, fachlich korrekt über das Thema zu diskutieren, weil man eben nicht umhinkommt, den Begriff "Mesh" auch zu verwenden, wenn er gar nicht angebracht ist.


Aber: Ich möchte fairerweise auch noch erwähnen, dass das nicht heißt, dass "Pseudo-Mesh" wie AVM es zum Beispiel anbietet schlecht ist. Das ist einfach nicht der Fall. Nutzererfahrungen und Tests zeigen, dass AVM eine durchaus praktikable Lösung anbietet, auch wenn sie eben technisch gesehen mit dem falschen Begriff werben. Und wie ich bereits erwähnte hat 802.11s ganz eigene Probleme. Funktioniert bei einem Client das Roaming nicht gut, kann man zur Not mal WLAN aus- und anschalten, dann klappt es meistens. Roamen aber die APs/Repeater ebenfalls wie es in einem echten Mesh der Fall ist, ist schlimmstenfalls das gesamte WLAN tot, wenn das nicht sauber funktioniert. Was ist schlimmer? :D
Dazu habe ich mal einen Artikel von einem Chefentwickler eines Herstellers (ich glaube Zyxel?) gelesen, in dem die Probleme von "echtem Mesh" nach 802.11s beschrieben wurden. In der Theorie funktioniert das alles blendend, aber die Herausforderungen kommen in der Praxis und insbesondere in den Grenzfällen.
 
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