Fritzbox - bessere Performance durch Deaktivierung 2.4Ghz? Mesh-Zwangszuweisung möglich?

revx

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Hallo zusammen,

zum Aufbau eines vernünfigen "Wlan-Infrastruktur" hätte ich ein zwei Fragen zur Performance einer Fritzbox.

1)
Diese kann ja "vier" parallele Netze aufbauen:
- 2.4 Ghz und 5 Ghz "Hauptnetz"
- 2.4Ghz und 5 Ghz "Gästenetz"

Wie sieht das ganze nun in Sachen Performance aus?
- Wirkt sich die Aktivierung des Gästenetz auf die Leistung des Hauptnetzes aus?
- Erhöht die Deaktivierung des 2.4 Ghz-Netztes die Performance des 5 Ghz-Netzes?

2)
Ich habe bei mir ein Mesh aus zwei Fritzboxen aufgebaut.
Zusätzlich habe ich ein 5Ghz-Repeater.

Der 5 Ghz-Repeater bekommt einen Datendurchsatz von 80mbps zur Firtzbox 1 und 960mbps zu Fritzbox 2.
Trotzdem wechselt der 5Ghz-Repeater im Mesh-Modus regelmäßig zur Fritzbox1. Indem Fall ist er auch nur durch Aus/Einschalten dazu zu bewegen, sich wieder mit der Fritzbox2 zu verbinden.

Was läuft da mit dem Mesh verkehrt? Kann man den 5Ghz-Repeater dazu zwingen, im Mesh-Modus nicht die Fritzbox nach einem fragwürdigen Algorithmus zu wechseln, sondern immer mit der MAC von Fritzbox2 verbunden zu bleiben?
 
Im Mesh-Modus kann nur noch der Mash-Master die Konfiguration steuern, keine MAC-Filterung im einzelnen Repeater.
 
Ist FB2 ein Repeater oder ein AccessPoint?
Sprich: Ist FB1 mit FB2 per Kabel verbunden oder per WLAN

Falls FB2 als AP arbeitet, mach Mesh einfach aus und verbinde den Repeater mit FB2. WLAN Roaming geht auch ohne Mesh. Mit nur einem Repeater ist ein vermaschtes Netz auch völlig sinnfrei bzw. es entsteht gar keins.

Mesh ist einfach nur ein total gehyptes Marketing-Buzzword.

Wie sieht das ganze nun in Sachen Performance aus?
- Wirkt sich die Aktivierung des Gästenetz auf die Leistung des Hauptnetzes aus?
Wenn eh schon viele WLANs da sind und sich überlagern wird das durch das Gästenetz natürlich nochmal schlechter. Wenn genug freie Kanäle da sind spielt es vermutlich keine Rolle.
 
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Naja, eigentlich ist ja gerade diese Dynamik der Kern von Mesh. Kommt ein Node hinzu oder ist die Verbindung zu einem Node schlecht, baut sich das Mesh um. Die Dynamik kann Fluch und Segen zugleich sein. Daher ist Mesh nicht das Allheilmittel für schlechtes WLAN wie es von den Herstellern gerne angepriesen wird. Ein Mesh-System kann sinnvoll und besser sein, aber es kann eben auch das Gegenteil der Fall sein. Der größte Vorteil eines Mesh ergibt sich sowieso erst durch die namensgebende Funktion: Das Mesh, ein vermaschtes WLAN. Aus zwei Fritzboxxen und einem Repeater kann man kein vermaschtes WLAN bauen, das ist wie ein "Netz" mit genau drei Knoten - nennt sich auch: Dreieck....

Ein herkömmliches WLAN mit Access Points ist einem Mesh in der Regel überlegen. Funktioniert die Mesh-Dynamik nicht gut wie in deinem Falle, ist unter Umständen selbst ein Repeater-WLAN besser, bei dem man explizit die Uplinks festlegt. Letztendlich ist auch ein Mesh-Node ohne LAN immer noch ein Repeater, der sich dann in deinem Fall potentiell "dynamisch" mit dem falschen Basis-Node verbindet.

Was deine Fragen angeht: Das kann man nicht pauschal beantworten. Wenn ein Access Point mehrere SSIDs aussendet, dann kann natürlich die Auslastung der einen SSID die anderen auch negativ beeinflussen. Selbst wenn die Kanäle sich nicht überlappen, gibt es noch die CPU-Power des APs/Routers und eben den Uplink zum Rest des Netzwerks bzw. zum Internet.

Grundsätzlich sollte man sich bei WLAN ein wenig von dem Gedanken lösen, optimale Super-Performance zu bekommen. WLAN ist primär für mobile Endgeräte gedacht. Es ist denkbar schwierig bis unmöglich, ein hochperformantes WLAN aufzubauen, dass auch nur ansatzweise mit einem verkabelten Netzwerk mithalten kann. Heißt: Selbst wenn man 1 Gbit/s Glasfaser-Internet hat, ist es fraglich ob nu das Smartphone auch wirklich 1 Gbit/s nutzen können muss. Selbst ein Laptop kommt mit weniger aus, dauert der Download eben 30 Sekunden länger.... Für 1:1 Performance braucht man dann eben ein LAN-Kabel.
 
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Fritzbox 2 ist auch ein Repeater im Mesh-Modus.
Werde mich dann aber wohl tatsächlich vom Mesh-Modus verabschieden, um diese dynamische Zuordnung zu unterbinden. Danke für die ausführliche Antwort @Raijin .

Noch eine Frage:
Die 5Ghz-Bridge ist ein Asus EA-AC87.
Die Fritzbox zeigt mir eine Datenrate von 5 GHz, 975 / 585 Mbit/s.

Das heißt dann wohl, ich erreiche einen höheren Downlink als Uplink?
Würde es hier helfen, die WLAN-Antennen des ASUS EA-AC87 auszutauschen?

Jemand eine Empfehlung für 5Ghz-Antennen?
 
Ob 5ghz oder 2,4 ghz ist die „wohnsituation“ entscheidend...

Klar ist auch, wenn die fritzbox nur 5ghz sendet, wird der cpu weniger ausgelastet. Aber... wohnst du in einem Loft mit einer Wand ist 5ghz optimal. Wohnst du in einer 6 Zimmer Wohnung, 4 Wände zwischen pc und Router, vielleicht sogar noch Badezimmer dazwischen, wird’s eng. Bei 2,4ghz nicht.

Warum sich deine repeater ständig zum „schlechteren“ wlan entscheiden ist auch logisch... wahrscheinlich ist der Router näher dran oder optimaler positioniert und empfängt ein stärkeres Signal. Auch logisch, bei repeater die kein Dualband können, wird die datenbandbreite halbiert, da zeitgleich empfangen und gesendet wird.
 
Naja, warum sich der Repeater für das "schlechtere" WLAN entscheidet (bzw. das Mesh ihn auf Fritzbox 1 wechselt), ist für mich nicht logisch.
Ein stärkeres Signal würde ja auch einen besseren Datendurchsatz bedeuten?

Ich vermute eher, wenn sich zuviele 5Ghz-Geräte mit Fritzbox 2 verbinden (Tablet, Smartphone, etc), die Asus 5Ghz-Bridge der Fritzbox 1 zugeordnet wird, um Fritzbox 2 zu entlasten. Nur da an der Bridge mein Server hängt, hat diese für mich eine viel höhere Priorität in Sachen Datendurchsatz, als mein Smartphone/Tablet ^^
 
Möglichkeit 1 würde geschildert, Mesh schwenkt auf Master um.

Zweite Möglichkeit, auf dem Kanal gab es ein DFS Event und der Kanal wurde für einige Minuten still geschaltet.

Das stünde im Log der Fritzbox.
 
Ein stärkeres Signal bedeutet nicht zwangsläufig auch eine höhere Datenrate. Ein WLAN-Signal ist komplexer als man denkt. Die Signalstärke kann man in etwa mit der Lautstärke einer Stimme vergleichen. Wenn jemand laut schreit, heißt es ja auch nicht, dass die/derjenige dabei sehr schnell sehr viele Informationen übermittelt, oder?

Simples Beispiel:

Direkt neben einem 08/15 Repeater (2,4 GHz only) hat man 5/5 Signalstärke, aber trotzdem eine langsamere Verbindung als wenn man statt mit dem Repeater direkt mit dem Router ein Stockwerk höher/tiefer verbunden ist. Zwar hat man dann vielleicht nur 2/5 Strichen, aber der Repeater würde selbst ja ca. 50% Verlust mit reinbringen und diese fallen bei Direktverbindung natürlich weg. Heißt: Der Repeater schreit zwar lauter, aber er muss immer Pausen machen, weil er auch in die andere Richtung schreien muss, um mit dem Router zu reden. Der Laptop neben dem Repeater könnte aber auch etwas leiser direkt mit dem Router reden, dafür aber ohne Pausen.

Abgesehen davon muss man bei der Betrachtung vermeintlicher Messwerte von Routern, Access Points, Repeatern und PCs, etc. auch immer bedenken, dass da nicht zwingend reale Werte angezeigt werden. Einerseits kann es sein, dass nur eine "Geschwindigkeitsklasse" dargestellt wird - frei nach dem Motto: "so schnell könnte es im Labor sein" - andererseits sind das unter Umständen auch nur grobe Richtwerte, Schätzungen. Wenn zB Windows im Tray bei der Verbindung "150 Mbit/s" anzeigt, kann es sein, dass tatsächlich nur 20 Mbit/s durch die Leitung gehen, oder auch 70 Mbit/s oder gar nur 1 Mbit/s.

Grundsätzlich ist WLAN in der Regel nur ca. 50% so schnell wie die Brutto-Angabe. Wenn auf der Packung also steht "300 Mbit/s", dann sind real, also netto, nur ca. 150 Mbit/s max möglich. Testen kann man das mit rudimentären Kopiervorgängen (zB PC <--WLAN--> Router <--> NAS) oder mit entsprechenden Tools wie iperf/jperf oder netio.
 
Ja, man muss auch dazu sagen, trotz den in der Fritzbox 2 angezeigten 960mbps als Downlink, komme ich nicht über 60 MB/s hinaus. Aber bei Verbindung mit Fritzbox 1 waren es eben nur 5mb/s.

Man muss aber auch dazu sagen: Die ASUS-Bridge befindet sich im Keller (eben genau die eine Decke zwischen der Bridge und der Fritzbox 7590. Aber vermutlich sind 60MB/s bei Durchdringung einer Betondecke bei 5Ghz eh bereits ein hervorragender Wert, der sich kaum noch verbessern lässt.
 
Bitte nicht mbps bzw Mbit/s mit MB(yte)/s verwechseln. 60 MByte/s entsprechen 480 Mbit/s. 5 MByte/s sind demnach 40 Mbit/s. Beides wiederum passt zu den Angaben in deinem ersten Beitrag, 80 bzw. 960 Mbit/s. Das wären dann die Brutto-Werte, während die Hälfte davon dann eben Netto wäre, passt.
 
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Das mit Mbps und MB/s ist mir bewusst.

Aber ich habe gedacht, ich könnte mit dem Netto-Wert näher an die durch die Asus Bridge beworbenen Brutto-Wert von 1734 Mbit/s kommen, und so zumindest ca. 100 MB/s erreichen (bzw 800Mbit/s)
 
WLAN hat prinzipiell eine Effizienz von ca. 50%. Das heißt, dass man nicht mehr als 50% netto vom brutto erwarten kann. Von dem was auf der Packung steht, kann in der Regel also nur ca. die Hälfte überhaupt real ankommen. Kommen Entfernung, Wände, Störungen, etc. hinzu, wird es in der Praxis nochmal deutlich weniger.

Nicht zuletzt muss auch die Gegenseite überhaupt diese Geschwindigkeit unterstützen. WLAN setzt sich aus einzelnen Streams zusammen, daher auch die unterschiedlichen Ausbaustufen. Bei WLAN-n (2,4 GHz) sind das 150 Mbit/s pro Stream und insgesamt max 4 Streams. Das heißt es gibt 4 Stufen, 150, 300, 450 und 600 Mbit/s. Bei WLAN-ac (5 Ghz) sind es 433 Mbit/s pro Stream, bei theoretisch bis zu 8 Streams (zZt am Markt max 4 Streams). D.h. bei WLAN-ac sind es 433, 866, 1300 und 1733 Mbit/s. Wenn nun der Router 4 Streams kann, der Client aber nur 1 Stream, dann kann die Verbindung eben auch nur max 150 (n) bzw. 433 (ac) Mbit/s liefern, brutto natürlich.

Auch wenn ich den Wunsch verstehen kann, mit WLAN eine LAN-ähnliche Performance zu erreichen, sollte man sich darüber nicht allzusehr den Kopf zerbrechen. Das primäre Merkmal von WLAN ist das W für Wireless. Ergo steht die Moblität im Vordergrund. Schnelles WLAN ist zwar nett, aber die Geschwindigkeit ist nicht das eigentliche Ziel. Daher sollte man Geräte, bei denen man explizit auf maximale Geschwindigkeit angewiesen ist, auch mit einem LAN-Kabel verbinden. Die gewünschten 100 MByte/s, die du erwähnst, sind ziemlich dicht an dem was man über ein Gigabit-Netzwerk durch ein Kabel bringt, nämlich 125 MByte/s. Im Gegensatz zu WLAN hat LAN bzw. Ethernet aber eine Effizienz von ca. 90-95%. Aus 1 Gbit/s bzw. 1000 Mbit/s werden also 900-950 Mbit/s.

Es ist utopisch, von einem WLAN Geschwindigkeiten eines Kabels zu erwarten und es ist meiner Meinung nach auch sinnfrei. Wenn man täglich ganze Terabyte an Daten durch das WLAN ballert, sollte man sich ernsthaft Gedanken über verlegte Kabel machen. Sind es keine Terabyte, sondern eher moderate Datenmengen, muss das WLAN auch nicht zwangsläufig super schnell sein, weil man im worst case eben ne Minute länger warten muss bis die Datei kopiert wurde - so what?

Als Alternative zu WLAN kann man ansonsten noch PowerLAN ins Gespräch bringen. Auch da liegt die Effizienz in der Regel um und bei 50%, aber wenn PowerLAN funktioniert (adäquate Stromleitungen, bestenfalls sogar entstört, etc), dann läuft es meist stabiler und schneller als WLAN. Aber auch PowerLAN hat Nachteile, zB durch billige und/oder defekte Netzteile von zB Wohnzimmer-Lampen.
 
Eines ist für die Beantwortung Deiner Fragen noch wichtig.

Die Unterscheidung zwischen physisch unterschiedlichen WLAN-Netzwerken und logisch unterschiedlichen WLAN-Netzwerken.

Eigentlich jeder WLAN-Router welcher 2,4GHz und 5GHz unterstützt, hat für jedes dieser Frequenzbänder wenigstens einen eigenen Transceiver verbaut (Kombination aus Transmitter/Receiver). Damit kann jedes dieser Frequenzbänder autark und gleichzeitig arbeiten ohne sich groß Gegenseitig zu stören. Nur wenn hohe WLAN Datenraten erreicht werden, kann es sein, dass der Prozessor im WLAN-Router die Vermittlung von Daten etwas ausbremst. Manche Router haben sogar drei Tranceiver verbaut, z.B. die High-End Router von Asus und Netgear.

Logisch unterschiedliche WLAN-Netzwerke funken über den gleichen physischen Transceiver. Damit teilen diese sich auch entsprechend die Ressourcen und bremsen sich bei gleichzeitiger Benutzung aus. Beispiele sind hier die gleichzeitige Benutzung des "normalen" WLANs und ein Gastnetzwerk. Manche Internetanbieter (z.B. UnityMedia) generieren automatisch ein weiteres logisches WLAN, um Hotspots für Ihre Kunden zu schaffen. Auch diese gehen zu Lasten des normalen WLANs.

Ganz so wild wie es klingt ist es dennoch nicht. Den nur wenn wirklich beide, bzw. mehrere dieser logischen Netzwerke wirklich gleichzeitig aktiv sind, werden die jeweils anderen WLAN-Netzwerke belastet. Wie bei einer CPU sind WLAN-Netzwerke oft nur im idle und die Situation des gleichzeitigen Sendens ist eher die Ausnahme.
 
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