1. Prozessoren (CPU)
Preis-/Leistungstechnisch gesehen gibt es zurzeit 6 Prozessoren (je drei von Intel und AMD), die sich für einen soliden Gaming-PC eignen. Nebenbei bemerkt erwarten uns schon Anfang 2010 die neuen Sechs-Kern-Prozessoren Thuban (AMD) und Gulftown (Intel). Preissturz?!
1.1 Intel
1.1.1 Intel Core i5-750
Der i5-750 ist bereits für 160 Euro zu haben und damit günstigste der zur Auswahl stehenden Intel-Prozessoren. Dazu kommt noch der preiswerte 1156 (P55) Sockel und eine auf 95 Watt spezifizierte Thermal Design Power (TDP). Allerdings besitzt er kein Hyper-Threading, was ihm aber in den meisten Games zugutekommen sollte, da angeblich aktiviertes Hyper-Threading in Games zu Performance-Einbußen führt.
1.1.2 Intel Core i7-860
Intels i7-860 setzt ebenfalls auf den bezahlbaren 1156 (P55) Sockel und 95 Watt (TDP). Mit 240 Euro ist er deutlich teurer als der i5-750. Ich bezweifle aber, dass die Mehrleistung gegenüber eines i5-750 für Games stolze 80 Euro mehr rechtfertigt (lieber in eine leistungsstärkere Grafikkarte investieren, als in eine kaum schnellere CPU). Die Hyper-Threading-Technologie erhält ebenfalls ihren Einzug im i7-860. Was des einen Freunds (Programme und Anwendungen), ist des anderen Leid (PC-Spiele). Wem Hyper-Threading nicht gefällt, kann es deaktivieren.
1.1.3 Intel Core i7-920
Der Intel Core i7-920 ist dem i7-860 sehr ähnlich, was zumindest den Preis und die Performance angeht. Allerdings sitzt der i7-920 auf dem sehr viel teureren, aber für Aufrüstaktionen etwas zukunftssicheren 1366 (x58) Sockel. Mit an Bord befinden sich die Hyper-Threading-Technologie und ein Triple-Channel Speichercontroller, der aber kaum messbare Performance bringt. 130 Watt spezifizierte Thermal Design Power (TDP) ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
1.2 AMD
1.2.1 AMD Phenom II x4 965 / 955 / 945
Alle drei AMDs sitzen auf dem preiswerten AM3 Sockel. Den Phenom II x4 965 gibt es mit C3-Stepping, bei dem die 140 Watt auf 125 reduziert wurden. Der 955 soll ebenfalls im Lauf des ersten Quartals 2010 mit C3-Stepping in den Regalen stehen (von 125 auf 95 Watt). Zuletzt hätten wir da den 945, der bereits mit C3-Stepping erhältlich ist und eine 95 Watt spezifizierte Thermal Design Power (TDP) vorzuweisen hat. Angeblich soll der AMD Phenom II X4 965 im Allgemeinen gegenüber dem AMD Phenom II X4 945 kaum mehr Leistung bieten, aber dafür deutlich mehr Strom verbrauchen und Wärme produzieren (wie der Unterschied in Spielen ausfällt, weiß ich leider auch nicht). Scheinbar soll der AMD 965 in Games über einen höheren Minimal-FPS-Wert wie manch ein Intel-Prozessor verfügen.
- AMD Phenom II x4 965 / 3,4 GHz / 125 Watt (TDP) / C3-Stepping / 150 Euro
- AMD Phenom II x4 955 / 3,2 GHz / 95 Watt (TDP) / C3-Stepping / 140 Euro
- AMD Phenom II x4 945 / 3,0 GHz / 95 Watt (TDP) / C3-Stepping / 130 Euro
2. Mainboards
Hier finden sich die drei passenden Sockel (AM3, 1156, 1366) zu unseren ausgewählten Prozessoren wieder. Auf was sollte man beim Mainboard kauf achten? Braucht man Crossfire und SLI? Wie schaut es mit USB 3.0 und Serial ATA 3.0 aus?
2.1 Features
2.1.1 Serial ATA 3.0
Durch die neue Schnittstelle wird der spezifizierte Transfermodus auf 6 GBit/s gegenüber seines Vorgängers (3 GBit/s) angehoben. Es klingt zwar nach spürbar mehr Tempo, doch in der Praxis ist der begrenzende Faktor der Festplatten-Performance, die Geschwindigkeit, mit der die Köpfe die Daten von den Magnetscheiben lesen. Richtig interessant dürfte Serial ATA 3.0 aber wohl erst mit Solid-State Disks sein.
2.1.2 USB 3.0
Bei USB 3.0 sieht es da nicht besser aus. Sicherlich könnte USB 3.0 eine verbesserte Situation für externe Speichermedien darstellen, aber bis sich USB 3.0 Gerät auf dem Markt etabliert haben vergeht noch einige Zeit.
2.1.3 Fazit zu Serial ATA 3.0 und USB 3.0
Beide werden erst Richtig mit PCI-Express 3.0 funktionieren. Es müssen angeblich einfach noch zu viele PCIe-Lanes herhalten um überhaupt die gewünscht Bandbreite zur Verfügung zu stellen, mit dem Nachteil, dass es je nach PCIe-Lane-Anzahl auf den Mainboards zu Performance-Einbußen der Grafikkarten kommen könnte und eine Zweite oder Dritte nicht mehr betrieben werden kann. Bis beide zum ausgereiften Standard werden vergeht noch einige Zeit.
2.1.4 Crossfire und SLI
Leider existieren die sogenannten Mikroruckler bei einem Grafikkartenverbund noch immer. Der Preis und Stromverbrauch zweier Grafikkarten steht in keiner Relation zu der dazugewonnenen Performance. Allerdings könnte im Lauf der Zeit eine, dann günstige Grafikkarte nachgerüstet werden. Bis dahin haben vielleicht sogar AMD und Nvidia durch kommende Grafiktreiber eine zuverlässige Lösungsmethode für Mikroruckler gefunden.
2.2 Sockel AM3
- MSI 790FX-GD70 / 150 Euro
- Asus Crosshair III Formula / 150 Euro
- GIGABYTE GA-MA790FXT-UD5P / 140 Euro
- GIGABYTE GA-790FXTA-UD5 (USB 3.0 und SATA 3) / 140 Euro
2.3 Sockel 1156
- ASRock P55 Deluxe (SATA 3) / 150 Euro
- Asus P7P55D / 120 Euro
- Asus P7P55D-E (USB 3.0 und SATA 3) / 160 Euro
- GIGABYTE P55-UD3 / 100 Euro
- GIGABYTE P55A-UD3 (USB 3.0 und SATA 3) / 120 Euro
- MSI P55-GD65 / 130 Euro
2.4 Sockel 1366
Die Mainboards sind noch zu teuer.
3. Arbeitsspeicher
DDR3 sollten eine geringe CAS Latency (CL), RAS-to-CAS-Delay (tRCD), RAS-Precharge-Time (tRP) sowie Row-Active-Time (tRAS) besitzen (Bsp. CL 6 6-6-20). Je niedriger die Timings, desto schneller ist der RAM. Arbeitsspeicher mit höheren Timings außerhalb Benchmarks sind angeblich kaum spürbar langsamer, dafür günstiger. Das zurzeit sinnvollste wäre ein DDR3-1333 Kit mit 2x 2048 MB. Ein zweites Kit könnte bei Bedarf im Lauf der Zeit eventuell günstiger nachgekauft werden. Für gezieltes Übertakten sind eventuell DDR3-1600 angebracht, falls diese überhaupt mit den CPUs und Mainboards funktionieren.
3.1 DDR3-1333
- GeIL 4 GB Kit (GU34GB1333C6DC, Ultra) / CL6 6-6-20 / 130 Euro
- Kingston HyperX 4 GB Kit (KHX1333C7D3K2/4GX, XMP) / CL7 7-7-20 / 100 Euro
3.2 DDR3-1600
- Kingston HyperX 4 GB Kit (KHX1600C8D3K2/4GX, XMP) / CL8 8-8-24 / 120 Euro
- Corsair 4 GB Kit (CMG4GX3M2A1600C7, Dominator GT) / CL7 7-7-20 / 170 Euro
- G.Skill 4 GB Kit (F3-12800CL7D-4GBRH, Ripjaws-Serie) / CL7 7-7-21 / 110 Euro
- OCZ 4 GB Kit (OCZ3P16004GK, Platinum Edition LV) / CL7 7-7-24 / 120 Euro
4. Grafikkarte
DirectX-11 oder nicht? Für den Kunden sieht es zurzeit nicht gerade rosig aus. Da Nvidia erst im März 2010 ihre DirectX-11 Grafikkarten auf den Markt bringt, werden ATIs DirectX-11-Modelle 70-100 Euro teurer verkauft. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Eine ATI 5850 kostet leider 300 Euro und das Spitzenmodell 5870 über 400 Euro. Günstige nicht-DirectX-11-Karte wären die ATI 4890 oder Nvidia GTX 260 für jeweils 150 Euro.
- Nvidia Geforce GTX 260 / 896 MB / 150 Euro
- ATI Radeon 4890 / 1024 MB / 150 Euro
- ATI Radeon 5850 / 1024 MB / 300 Euro
- ATI Radeon 5870 / 1024 MB / 420 Euro
5. Soundkarte
Das Zauberwort für Umgebungsgeräusche in Computerspielen heißt EAX 5.0 und bleibt der X-Fi-Serie von Creative vorbehalten. Einzige Ausnahme bildet Auzentech, die mit Creative eine Partnerschaft eingingen, die die Belieferung von X-Fi Chips beinhaltet.
5.1 Auzen X-Fi Forte 7.1
Auzentech hat es sich zur Aufgabe gemacht, die besten Soundkarten der Welt zu bauen. Anstatt auf billige Komponenten zu setzten um die Karte preiswert anzubieten, geht Auzentech einen anderen Weg und baut sehr hochwertige Komponenten auf ihre Soundkarte.
Das ist auch der Grund, warum die Karte etwas teurer ist (140 Euro), wie die meisten Creative-Karten. Dafür leistet die Auzen X-Fi Forte 7.1 aber mehr als alle X-Fi-Karten von Creative auf dem Markt, inklusive gegenüber der teuren X-Fi Titanium Fatal1ty-Serie. So eine Soundkarte eignet sich allerdings nur in Verbindung mit guten Kopfhörern oder einem äquivalenten Lautsprecher-Set.
5.2 Creative Sound Blaster X-Fi Titanium
Die einzige Soundkarte mit EAX 5.0, die Preis-/Leistungstechnisch noch in Frage kommen würde, wäre die X-Fi Titanium von Creative (70 Euro). Alle Creative-Karten unterhalb der X-Fi Titanium besitzen nicht den neusten Soundchip (EMU20K2) und sind teilweise stark beschnitten.
5.3 Asus Xonar D2X
Wenn EAX 5.0 keine Rolle spielt und nur der Musikgenuss im Vordergrund steht, dann bietet Asus mit der Xonar D2X (140 Euro) eine perfekte Soundkarte, die der Auzen X-Fi Forte 7.1 ebenbürtig ist.
6. CPU-Kühler
Boxed-Kühler sind für einen normalen CPU-Betrieb vollkommen ausreichend. Als Nachteil erweist sich allerdings die zu hohe Lautstärke. Für Übertakter und Silent-PC Liebhaber ist ein solcher Boxed-Kühler nicht geeignet.
6.1 Noctua NH-D14 (140x160[H]x158[T] / 75 Euro)
Der größte und demzufolge auch kühltechnisch beste Kühler von Noctua. Speichermodule mit ausladenden Kühlkörpern könnten zum Problem mutieren, da der Kühler weit über die Speicherbänke hinaus ragt.
66.2 Noctua NH-U12P SE2 (126x158[H]x120[T] / 65 Euro)
Die etwas kleinere Variante, falls der NH-D14 nicht passen sollte.
66.3 Noctua NH-C12P SE14 (152x114[H]x140[T] / 60 Euro)
Mit diesem Top-Down-Kühler dürften in keinem Gehäuse Platzprobleme herrschen. Der NH-C12P SE14 kühlt zwar nicht ganz so gut die CPU, wie seine Tower-Kühler-Kollegen, doch dank seiner Bauweise belüftet er zusätzlich Mainboard und Speicherbänke.
7. Netzteil
Wichtig ist hier eine hohe Energieeffizienz, Kabelmanagement und ein leises Betriebsgeräusch. Wie viel Watt das Netzteil haben soll, hängt von den jeweiligen PC-Komponenten hab.
- Be Quiet STRAIGHT POWER CM BQT E7-CM-580W / 85% Effizienz/ 100 Euro
- Corsair Netzteil 650 HX - 650 Watt / 84% Effizienz / 110 Euro
8. Gehäuse
Ein gutes Gehäuse ist schallgedämmt, besitzt Staubfilter und besteht aus so wenig Kunststoff wie möglich. Am besten wäre natürlich ein zeitloses Aluminiumgehäuse, aber das ist meist eine Frage des Preises und Geschmacks.
- Antec P183 / 120 Euro
- Silverstone Fortress FT02 / 210 Euro
- Lian Li PC-B71B / 300 Euro
8.1 Gehäuselüfter
Folgende Kriterien sollten gute Gehäuselüfter erfüllen: Hochwertige Verarbeitung und Lagerung, ausgewogene Laufruhe über alle Drehzahlbereiche und geringstmögliche Lautheit bei gleichzeitig größtmöglicher Kühlleistung.
- Noiseblocker Multiframe MF12-S1 / 120 mm / 20 Euro
12 Volt: 11,5 dBA - 56,8 m³ / 7 Volt: 9,5 dBA - 41,6 m³/ 5 Volt: 6,5 dBA - 22,4 m³
- Noctua NF-S12B FLX / 120 mm / 20 Euro
12 Volt: 21,5 dBA - 97,4 m³ / 7 Volt: 16,5 dBA - 66,6 m³ / 5 Volt: 12 dBA - 42,2 m³
9. Festplatten
Eine Solid State Drive (SSD) beseitigt den größten Flaschenhals in aktuellen PCs: Die Verzögerungszeit von konventionellen Festplatten. Kein High-End-Prozessor, keine 16 GB des besten DDR3-Speichers und auch kein neues Mainboard vermag das alltägliche Arbeiten mit dem PC so zu beschleunigen wie eine SSD. Das Booten dauert nur noch halb so lang, Anwendungsstarts sind doppelt bis dreimal so schnell wie mit herkömmlichen Festplatten und selbst Installationen sowie das Kopieren und Entpacken von Dateien werden um einiges beschleunigt. Mit ca. 250 MB/s kratzen die SSDs bereits an die Grenze der in Praxis möglichen SATA-II-Geschwindigkeit. Nachteil ist der derzeitige Preis für eine 64-GB-SSD mit SLC-NAND-Flash-Speicher (350 Euro). Bleibt also nichts anderes übrig, als in eine mechanische Festplatte zu investieren.
- Samsung HD103SJ 1 TB (SpinPoint F3) / 80 Euro
- Seagate ST31000528AS 1 TB (Barracuda 7200.12) / 75 Euro
10. Laufwerke
Wer gerne Blu-ray-Filme auf seinem Rechner schaut, der kommt um einen teuren Blu-ray-Brenner nicht drum rum, denn DVD-Brenner, der Blu-ray-Discs lesen kann (Blu-ray-Combo) ist Vergleich zu teuer.
- LG BH08LS20 / Blu-ray-Brenner / 170 Euro
- LG GH24LS50 / DVD-Brenner / 40 Euro
