Leserartikel Glorious Model I - 69 Gramm im Test

Vorwort

Zunächst einmal vielen Dank an Caseking und ComputerBase für die Ermöglichung dieses Tests.

Gleichwohl stellen alle Angabe meine ehrliche und persönliche Meinung dar.

Die Maus war bei Erstellung des Tests gute 3,5 Wochen im Einsatz.



Lieferumfang

Die Verpackung kommt in einer schicken Optik daher und bietet einen knappen, aber durchdachten Lieferumfang.

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  • 1x Glorious Model I
  • 4x Wechseltaste
  • 1x Quick Start Guide
  • 1x Hinweiskarte auf einen YouTube Clip zum Tastentausch
  • 1x Glorious-Aufkleber
  • 1x Werbekärtchen

Haptik

Grundsätzlich richtet sich die Model I aufgrund ihrer asymmetrischen Bauform nur an Rechtshänder.

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Daneben stechen direkt beim Auspacken das Wabenmuster und das geringe Gewicht ins Auge. Mit gerade einmal 69 Gramm ist sie nun die mit Abstand leichteste meiner Mäuse und unterbietet selbst günstige Office-Konkurrenten.

Trotz des geringen Gewichtes überzeugt die Maus mit einer guten Verarbeitungsqualität.

Auch nach längerer Nutzung im Test knarzt selbst bei Verwindung nichts. Alle Bauteile sind hochwertig verarbeitet. Scharfe Kanten finden sich keine und alle Bauteilübergänge sind gefällig.

Die auffällige Wabenstruktur ist ebenfalls gut verarbeitet und liegt angenehm in der Hand.

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Für mich äußerst positiv ist, dass die Mausoberfläche lediglich aus leicht angerautem Kunststoff besteht. Meine Corsair M65 Pro hat hier leider viel zu schnell Verschleißerscheinungen am Soft-Touch-Lack gezeigt.

Neben der auffälligen Daumenablage verfügt die Maus weiterhin über frei programmierbare RGB-Led-Streifen an den Seiten und dem Mausrad.

Das voll umflochtene Kabel ist ebenfalls schön flexibel und passt sich den Mausbewegungen optimal an, ohne dabei Probleme an Tischkanten oder Unterlagen zu bereiten.

Glatte Oberflächen aus Holz oder gar Mousepads bereiten den glatten PTFE Füßen keinerlei Probleme und belohnen den Nutzer mit optimalen Gleiteigenschaften.

Insgesamt erinnert die Model I in ihrer Formgebung etwas an Logitechs beliebte G502.

Bei all dem Licht gibt es jedoch auch etwas Schatten. Die Gummierung des Mausrades hat minimal Spiel. Je nachdem, wie energisch man die Scroll-Funktion nutzt, fällt dies einmal mehr und teilweise gar nicht auf.



Tasten

Kommen wir nun zu einer Besonderheit dieser Maus. Den 9 Tasten.

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Sie verfügt zunächst über die beiden Haupttasten mit sehr guten Kailh-Schaltern und einem angenehmen Druckpunkt, ohne dabei zu laut zu werden.

Dazu gesellt sich ein Mausrad mit einer angenehmen Rasterung.

Das eigentliche Highlight sind jedoch die 4 Seitentasten und die Möglichkeit, diese durch Tastenkappen an seine persönlichen Vorlieben anzupassen.

Fun-Fakt: Glorious nutzt als Gegenstück zum Magneten in den Kappen einfache Phillips Schrauben.

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Die Kappen selbst werden durch Magnete gehalten und diese erledigen ihren Job sehr gut, teilweise etwas zu gut.

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Der Wechsel der Tasten ohne die Hilfe eines schmalen Werkzeuges ist nahezu unmöglich. Im Gegenzug bekommt man jedoch sehr gut sitzende Tasten mit einem angenehmen Feedback. Ein Klappern, Knarzen oder gar Verrutschen sucht man hier vergebens.

Ein kleiner persönlicher Wermutstropfen: Die vorderste Seitentaste ist für meinen Daumen leider nahezu unerreichbar. Hier hängt jedoch wieder sehr viel von der individuellen Handgröße und Griffart ab.



Sensor

Glorious setzt bei der Model I auf einen in 4 Stufen regelbaren (100 – 19.000 DPI) BAMF- Sensor auf der Grundlage des PixArt PAW-3370.

Die Empfindlichkeit lässt sich über die beiden obenliegenden Tasten einstellen.

Der Sensor arbeitet in allen getesteten Szenarien sehr präzise und zuverlässig. Nach einer kurzen Eingewöhnung trifft jeder Klick. In schnellen Games genauso wie bei feinfühligen Arbeiten in der Bildbearbeitung oder CAD Anwendungen. Die Lift-Off-Distance ist zwischen 1 und 2 mm in der Software verstellbar.

Der Sensor lieferte sich auch auf allen üblichen Oberflächen (Holz, Kunststoff, Kork, Filz, Stoff) keine Schwächen. Einzig von dem direkten Einsatz auf einem Glasschreibtisch mit durchsichtiger Platte kann ich abraten.



Software

Glorious schickt seine Mäuse mit der hauseigenen Glorious Core Software in das Rennen.

Das Programm wirkt dabei etwas aufgeräumter als die Konkurrenz und bietet u.a. die Möglichkeit, die RGB-Streifen zu steuern, Tasten frei zu belegen und generelle Einstellungen der Maus vorzunehmen.

In meinem Test ließen sich RGB und DPI inkl. Lift-Off-Distance problemlos einstellen.

Mit dem Makro bzw. Key-Binding bin ich jedoch aneinandergeraten.

Berufsbedingt arbeite ich relativ viel mit der „Win“ und/oder „Tab“ Taste und nutze diese auch in Makros.

Hier erkennt die Software jedoch leider nicht, dass man gerade ein Makro erstellen möchte und verankert sich im Vordergrund, sondern lässt schlicht alle Eingaben einfach zu. Dies führte mehr als einmal zu abgebrochenen Aufnahmen, da sich andere Anwendungen oder Fenster in den Vordergrund geschoben haben und Makros nicht mehr sauber erstellt werden konnten.

Positiv ist, dass eine Bearbeitung der Makros nun zumindest möglich ist. Hierbei sollte man jedoch eine Menge Geduld und Fingerspitzengefühl mitbringen. Das Fenster für die Einstellungen ist schlicht zu klein, um auf Anhieb punktgenau Veränderungen vornehmen zu können.

Hier muss nachgebessert werden. Es kann kein Lösungsansatz sein, jedes mal die Bildschirmauflösung zu verringern und die Skalierung zu erhöhen.

Neben dieser Schwäche ist mir jedoch sehr positiv aufgefallen, dass die Maus sämtliche getätigten Einstellung auch ohne die installierte Software beibehält. Ebenfalls unter MacOS und Linux.

Dieser Punkt ist nicht ganz unrelevant, da die Core Software lediglich für Windows zur Verfügung steht.

Zum Testzeitpunkt stand für die Model I auf der Herstellerseite lediglich die Version 1.0.28 Beta zum Download zur Verfügung.



Fazit

Eins Vorab: Meine größte Sorge, dass die Wabenstruktur den Schmutz magisch anziehen würde, hat sich nicht bestätigt. Daneben fiel mir die Umstellung auf eine so leichte Maus am Anfang gar nicht einmal so leicht, nun möchte ich sie jedoch nicht mehr hergeben. Der Testzeitraum von knapp 3 Wochen mit Temperaturen um die 35°C hat jedoch auch deutlich gezeigt, dass ein kühlender Effekt durch die Aussparungen, zumindest für mich, nicht wahrnehmbar war.

Long story short:


Pro:

+ gute Verarbeitung und Ergonomie

+ geringes Gewicht

+ sehr guter Sensor

+ stimmige Taster

+ anpassbare Seitentasten



Contra:

- Core Software nur für Windows

- problematische Makro-Erstellung

- kein 4-Wege-Mausrad und Probleme mit der Gummierung



Neutral:

* Nur für Rechtshänder

* RGB Möglichkeiten
 
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Reaktionen: der-pirat, UNDERESTIMATED und coasterblog
Hui da ist er ja. Aber wirklich Punktgenau am letzten Tag. Habe auch eure beiden Tests gerne verschlungen, was ihr von der Maus haltet. Was ich mich aber auch schon beim Test von @der-pirat gefragt hatte: Wie kommt ihr nur auf 4 Stufen einstellbaren Sensor? :)

Man kann doch bis insgesamt 6 verschiedene Stufen einstellen :)


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Das mit deinem Mausrad ist echt schade. Aber eventuell hast du ein Montagsgerät erwischt. normalerweise sollte das ganz festsitzen. Es steht bei dir auch sehr weit heraus. Schaut nach gut 0,5mm aus.

Wenn ich das mit meiner vergleiche, das ist komplett plan, mit der RGB Kante:


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Zuletzt bearbeitet:
Hab nicht versucht mehr DPI Punkte zu setzen, probier ich noch aus.
 
Ich wollte die Maus möglichst lange testen, weil ich nicht glauben konnte, dass sie kaum mehr verdreckt, als eine Maus mit normaler Bauform :)
Das mit den 6 Stufen muss ich dann wirklich noch einmal versuchen. Über die "DPI" Tasten konnte ich immer nur zwischen 4 Stufen springen. Danke für den Hinweis, ggf. hat sich hier auch bei der Software schon wieder etwas getan, so richtig warm bin ich mit Core eh nicht geworden.
 
Ja. .üsst ihr einfach nur in die DPI Leiste klicken, dann erscheinen weitere Stufen 😃

Das mit der Software kann ich verstehen. Die hat mich echt enttäuscht nachdem ich auch den selben "Hack" bei der Wireless versuchen wollte wie bei der wired meiner Frau.

Aber kommt ja alles angeblich noch wenn man dem neuen Feedback Tracker glauben darf.

Dann kann die Model I ihre Features voll ausspielen.
 
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